von Godess_Artemis
Hallo Leute, ist ?mal wieder' *grummel* etwas später mit dem Posten geworden^^
war keine böse Absicht nur ein Tritt in den Hintern vom Schicksal *dramatische Stimme aufgelegt hat*
Nein, eigentlich nur der übliche Stress - nur noch einen kleinen Ticken verschärfter T^T - hab nämlich nicht nur Arbeit und Abschlußprüfung unter einen Hut bringen müssen, sondern mich auch noch mit Bewerbungen rumschlagen müssen, da ich nicht von meiner Firma übernommen werde *depri* ich hoffe ihr könnt mir verzeihen.
Geburtstag hatte ich zwischendrin auch (OMFG die 1 vornedran ist jetzt erstmal weg *gggg*) happy birthday to me, happy birthday to meee…okay das mit dem Singen lass ich lieber mal^^
Aber das Schreiben hat mir wahnsinnig geholfen über den ganzen Mist der letzten Zeit hinwegzukommen und nach vorn zu blicken diesmal wird es wieder lustig, sogar ich habe ab und an das Lachen nicht verkneifen können So nun hat die Alte aber mal wieder genug gelabert^^ ich lass euch jetzt mal mit dem neuen Kapitel alleine. Lasst doch bitte ein paar Kommis mehr da, ja? Dann würd ich mich tierisch freuen!
Solche Mitarbeiter hat man(n) gerne...
Ramirez und Patric wurden bei dem finsteren Blick, den ihr Vorgesetzter ihnen zuwarf, immer kleiner in ihren Stühlen. Gemeinsam saßen die beiden Unglücksvögel nämlich nun im Büro von Jonathan Davidson und mussten sich eine Gardinenpredigt anhören, die sich gewaschen hatte.
„Sie wollten also Mr. Grindelwald - in diesem Fall das schwerverletzte Opfer - zu Mr. Dumbledore, unserem Verdächtigen, bringen. In der Annahme er würde ihnen neue Hinweise in dem Vermisstenfall geben, was allerdings nur ein Vorwand war um sich dem Verdächtigen zu näheren und ihn in seine Gewalt zu bringen?“, zählte der ältere Auror all seine Ruhe zusammennehmend auf und fixierte seine beiden Schützlinge dabei mit ungläubigem Blick. „Sie enttäuschen mich wirklich. Nicht nur dass sie beide auf so einen billigen Trick hereingefallen sind, Mr. Grindelwald konnte unbemerkt an die Schlüssel zu den Handschellen von Mr. Dumbledore gelangen - direkt unter ihren Augen!!! Und dann greifen sie den Jungen auch noch tätlich an...“
„Das stimmt so nicht!“, wandte nun Patric ein. „Ich wollte ihn nur dazubringen den verschluckten Schlüssel auszuspucken. Es war nur ein simpler Griff, ich hatte doch nicht vor ihn ernsthaft zu verletzen.“, rechtfertigte der Jüngere sein Verhalten. Na da war sich Ramirez aber nicht so sicher wie sein jüngerer Kollege.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Gellert hatte sich den Schlüssel der Handschellen auf die Zunge gelegt und schluckte ihn demonstrativ direkt vor der Nase der entsetzten Auroren herunter. Noch bevor irgendjemand in irgendeiner Weise angemessen darauf reagieren konnte stürmte der kleine Patric auf den Patienten los und sprang ihm außer sich vor Wut an die Gurgel: „Gah, spuck das verdammte Teil wieder aus!!!“, kreischte er hysterisch wie von Sinnen.
Ramirez, der seinen schüchternen Partner zum ersten Mal so außer sich sah wusste gar nicht wie er richtig reagieren musste. Geistesgegenwärtig packte er den Kleineren erstmal um die Hüfte und versuchte ihn von Gellert wegzuziehen. „Nein, Patric lass ihn los! Aus! Pfui! Wenn du ihn erwürgst dann bringt uns das auch nicht weiter.“, redete er auf seinen Kollegen ein.
Doch das schien den Frischling wenig zu kratzen, die Demütigung mit dem Imperius-Fluch saß immer noch tief und Patric sah sich ebenfalls in seiner Ansicht über den ehemaligen Durmstrang-Schüler bestätigt. „Aber es schadet auch nichts wenn dieses verzogene Bürschchen mal jemand eine Lektion erteilt!“, knurrte er angriffslustig und schüttelte Gellert so kräftig, dass sein Kopf wild von rechts nach links schwang. „Der macht sich nicht mehr über uns lustig!!!“
Der Spanier musste all seine Kraft aufwenden um die Hände seines Kollegen, die sich um Gellert Hals gekrallt hatten zu lösen und ihn gleichzeitig von dem 16-jährigen wegzubefördern. Japsend bat er die beiden ebenfalls anweseneden Auroren um Mithilfe bei seinem Vorhaben. „Ähm, könnte mir hier mal jemand helfen bevor er wirklich jemanden umbringt?“
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
„Es ist auch sehr verständlich , wenn man die Umstände kennt.“, stimmte Jonathan zu. „Aber...“, fügte er schnell hinzu. „...das Problem ist, dass jetzt nicht nur eine Unterlassungsklage des St. Mungos bei uns vorliegt. Nein, das eigentliche Problem ist, dass wir jetzt ziemlich unter Zeitdruck stehen. Die Handschellen, die die beiden Jungzauberer tragen, absorbieren jegliche Magie und lassen sich nur mit diesem einen entsprechenden Schlüssel öffnen, der momentan in unserem Opfer ?verschwunden' ist. Ein weiteres Verhör ist uns nicht gestattet, da die Gefahr besteht, dass wir uns wieder, ich zitiere einen der Heiler „an ihrem Patienten vergreifen“. Außerdem ist der Junge in ein steriles Zimmer verlegt worden. Keine Chance da an ihn heranzukommen.“
Ramirez schluckte schwer. „Wir wollten doch nichts böses. Es sollte doch nur...eine kleine Geste sein, damit wir sein, beziehungsweise ihr, Vertrauen gewinnen und dann mehr über die Umstände erfahren.“, meinte der Spanier geknickt.
„Wie geht es ihm denn jetzt?“, fragte Patric vorsichtig nach. „Hat er noch irgendwas gesagt?“
„Nun ja, er steht momentan unter Dauerbestrahlung da die neutrale Magie sonst von den Handschellen schneller ausgesaugt wäre als er den Schlüssel wieder zutage befördern kann. Ist ja auch schließlich der Zweck sonst könnten die Gefesselten ja ihre Magie wie gewohnt benutzten. Wenigstens können die beiden Teenager ohne ihre Magie keinen weiteren Schaden anrichten.“, gab ihr Chef ihnen sichtlich erschöpft Auskunft. „Also keine Alleingänge jetzt mehr!“, mahnte er streng. „Ich will jetzt alles wissen was ihr sonst noch so angestellt habt oder eben auch nicht!“
„Naja, es ist da etwas Interessantes während eines Gesprächs mit Mr. Grindelwald herausgekommen und wir würden dem gerne nachgehen, wenn es erlaubt wäre.“, bat Ramirez nachdrücklich mit durch und durch entschlossenem Blick.
Eine Weile überlegte ihr Vorgesetzter nachdenklich, bevor er eine völlig überraschende Entscheidung fällte. „Nein, dürfen sie vorerst nicht. Ich werde mich der Sache - um was es sich auch immer handelt - selbst annehmen, wir können uns keine weiteren Patzer leisten. Sie werden ins Labor strafbeordert und suchen die Beweisstücke nach Spuren ab, die wir übersehen haben könnten.“
„Aber Sir!“, empörte sich der Spanier. „Das können sie doch nicht tun! Wir sind doch so weit gekommen.“
„Und wie ich das kann, ich will den Schaden, den sie angerichtet haben nach Möglichkeit begrenzen. Also schwingen sie ihren Hintern ins Labor und ich mache vorerst ihren eigentlichen Job.“, bellte ihr Vorgesetzter sie unwirsch an, dass ihnen die Spucketröpfchen nur so um die Ohren flogen.
„Na dann wünsche ich ihnen schon mal viel Glück im Voraus.“, murmelte der Spanier mit ausweichendem Blick.
„Um was geht es denn jetzt?“, wollte nun auch Patric wissen. „Ich will den Witz auch kapieren.“
Ramirez schüttelte verzweifelnd seine zusammengebundenen Locken. „Oh ich glaube nicht, dass du es witzig finden wirst. Mr. Davidson, also wie es scheint war Alexander in der Nokturngasse untergetaucht und teilte sich mit einem weiteren Jungen eine kleine Wohnung - nun ja um es kurz zu machen - wir wollten dort undercover hin.“
„Wollten ?wir` das?“, schnappte Patric entsetzt und warf seinem Partner einen empörten Blick zu.
„Ich denke schon. Aber ich denke wenn ihre Frau erfährt, dass sie sich in die Wohnung eines Strichers geschlichen haben und sich als potentieller Kunde ausgeben könnte es passieren, dass mehr als ihr guter Ruf dabeidraufgeht.“, murmelte Ramirez zu Ende hin immer leiser werdend.
Ihr Vorgesetzter blickte sie an als hätten seine Schützlinge komplett den Verstand verloren. „Sie hatten das tatsächlich vorgehabt ohne mein Wissen durchzuziehen?!? Und jetzt soll ich ...“
„Sie können immer noch nein sagen, Sir.“, versuchte der Spanier ihn zu beruhigen.
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Patric atmete erleichtert auf als sie heil aus dem Büro herauskamen. „Er hat besser reagiert als erwartet. Ich dachte er würde uns die Rübe abreissen.“
„Naja, das hier ist auch nicht viel besser.“, murmelte sein Partner resignierend, seine Zurechtweisung passte ihm so garnicht - immehin hatte er nur Gutes im Sinne gehabt. „Akten durchforsten und alle Beweise neu untersuchen. Was für eine Friemelarbeit!“
„Dann sollten wir endlich anfangen, die Arbeit erledigt sich schließlich nicht von allein.“, erwiderte der kleinere Brite gutgelaunt, da er jetzt keine Außeneinsätze machen musste.
„Okay, wo wollen wir denn anfangen?“, Ramirez Begeisterung sank als er seinen Blick über die ganzen Kartons mit Beweisen wandern lies.
„Vielleicht sollten wir noch mal ganz von vorne anfangen?“, schlug Patric vor. „Ich meine es gibt noch soviele ungeklärte Fragen. Zum Beispiel wie er solange untertauchen konnte. Ich meine er wurde großflächig gesucht. Jeder musste sein Gesicht kennen!“, überlegte er konzentriert auf seiner Unterlippe herumkauend.
„Stimmt. Aber in der Nokturngasse interessiert einen sowas sicher nicht, da leben die Außenseiter der Gesellschaft und mit denen will eben niemand in Verbindung gebracht werden.“, warf der Spanier ein. Sein Kollege konnte das noch nicht so genau einschätzen immerhin war der Kleine die ersten Wochen nur im Labor gewesen und hatte Beweise untersucht. „Da laufen die übelsten Sachen ab hab ich gehört. Drogenhandel, Hehlerei, Prostitution, Bandenkriege...wobei ich befürchte, dass es nicht nur dort so ist sondern auch im Rest von London, vielleicht sogar in der Winkelgasse direkt unter unserer Nase.“, erklärte Ramirez traurig über die bittere Wahrheit, die dahintersteckte.
Patric mochte zwar keine große Ahnung haben, aber die Tatsache dass niemand Alexander erkannt hatte obwohl er als Stricher gearbeitet hatte machte ihn nun doch stutzig. Seine Zweifel brachte er allerdings nur mit hochrotem Kopf und stammelnd über die Lippen. „A-aber da hätte ihn doch trotzdem jemand erkennen müssen. Ich meine beim S-sex sieht man sich doch sein Gegenüber genauer an, oder nicht? Die Belohnung hätte sie doch sicher angelockt.“
Im ersten Moment konnte Ramirez den Gedankengängen seines Partners nicht so folgen wie gewünscht, doch dann dämmerte es ihm. Klar sein Partner sah die Dinge eben naiver als er. „Ich denke du verwechselst da was, Kleiner. Die Jungs, die dort anschaffen gehen sind für ihre ?Kunden` nichts weiter als menschliches Spielzeug. Sie bezahlen sie für Sex, den du freiwillig niemandem zumuten würdest. Schnell und anonym. Die Stricher oder Nutten müssen sich aber meistens darauf einlassen, weil sie anders wo wegen ihres gesellschaftlichen Standes oder Blutes keine Arbeit finden. Ich habe mal bei einem meiner ersten Einsätze in der Nokturngasse welche von ihnen gesehen und ich muss sagen die sahen teilweise übelzugerichtet aus. Da waren unter all den Blutergüssen und dem Schmutz nicht mal einzelne Gesichter zu unterscheiden, die sehen alle so ziemlich gleich trostlos aus.“
Patric war entsetzt, er konnte einfach nicht glauben, dass es in der Hauptstadt so etwas geben konnte, vor allem in diesen Zeiten, wo man eigentlich etwas vernünftiger mit den Standes- und Blutsunterschieden umzugehen gelernt hatte. „Wie kann man sowas nur zulassen? Das ist doch ungerecht! Jemanden nur wegen seines Blutes zu beurteilen.“
Ramirez konnte es sich nicht nehmen lassen Patric seine eigene Unart unter die Nase zu reiben. „Aber du machst es doch unterbewusst genauso.“, stichelte er. „Für dich ist jeder homosexuelle Mann auch automatisch weniger wert, oder?“
Sein Partner reagierte darauf entsetzt. „Ich will mich aber bessern! Mit solchen ignoranten Personen will ich nicht zusammen in einen Topf geworfen werden!!“, jammerte er.
Hastig winkte der Spanier ab. „Ich weiß, du bist ein netter Kerl, Patric. Du machst dir einfach nur um zuviele Sachen Gedanken.“, beteuerte er.
„Vielleicht hast du Recht“, murmelte der Brite niedergeschlagen. „Aber abschalten lässt sich das nunmal nicht so einfach.“
„Es braucht halt Übung die ganzen Dinge, die du hier erfährst im Umgang mit den Kollegen, Opfern und Tätern nicht zu nahe an dich heranzulassen. Nach einiger Zeit schaffst du das bestimmt besser.“, munterte ihn sein Kollege auf und klopfte ihm bestätigend auf die Schulter, sodass Patric leicht in die Knie ging um den Schwung abzufangen.
„Danke.“, meinte Patric verlegen über die Aufmunterung und die Berührung, die er immer noch nachspüren konnte. „Ich weiß ich bin oft nicht leicht zu handhaben.“
Ramirez lächelte herzerwärmend sanft. So handzahm war sein Partner nur sehr selten und auch die Verlegenheit lies ihn sehr schutzbedürftig wirken. Hastig räusperte sich der Spanier bevor die Stille zu prekär wurde und ihn auf noch dümmere Gedanken brachte. „Gut. Also hier im ersten Bericht von vor sieben Monaten steht, dass man zuerst nicht genau einschätzen konnte, ob es sich um eine Entführung handelte oder ob Alexander ausgerissen ist. Es gab keine nachweisbaren Einbruchsspuren und nichts deutete auf einen Kampf hin. Aber es fehlte nur Alexanders Zauberstab.“, fing er an herunterzubeten. Seine Stimme zitterte ein bisschen vor Nervosität, aber Patric schien es nicht zu bemerken.
„Da war ich noch nicht bei euch.“, sagte er bloß. „In der Zeitung wurde aber immer von einer Entführung gesprochen. Und es gab doch auch eine Lösegeldforderung.“
Nachdenklich kratzte sich der Größere am Kinn. „Vermutlich liegt da auch der Hund begraben. Irgendwie wird mir immer übler je länger ich an diesem Fall hocke. Ich meine, Alexander ging es oberflächlich gesehen verdammt gut und dann verschwindet er einfach von heute auf morgen und taucht dann sieben Monate später in der Nokturngasse wieder auf. Wieso sollte er als Stricher dort bleiben, wenn er nach der Lösegeldübergabe freikam? Sein Vater hatte doch bezahlt. Er hätte doch danach zu seiner Familie zurückgekonnt.“
Er reichte die Mappe mit dem Bericht weiter an seinen Partner. „Du willst doch wohl nicht andeuten, dass die Entführung nur eine Täuschung war! Wo ist dann das Geld hinverschwunden? Und der Entführer, gab es dann überhaupt diesen ersten Versuch oder ist Alexander einfach nur von zuhause weggelaufen?“, fragte Patric überrascht und lies dabei fast den Bericht fallen.
Ramirez packte gerade noch rechtzeitig zu um die Mappe aufzufangen. „Hoppla, deine Reflexe lassen aber heute ein bisschen zu wünschen übrig.“, rutschte er ihm raus als er Patric erneut den Bericht in die Hand drückte, dabei bemerkte er erst zu spät, dass sich seine Hände etwas zu lange an die Mappe klammerten weil er zu beschäftigt damit war das beschämt-rote Gesicht seines Partners zu betrachten.
„Lässt du bitte los, ich will auch einen Blick reinwerfen.“, murmelte Patric mit leiser Stimme und lies seinen Blick abschweifen.
„Oh. Ja klar.“, meinte der Spanier mit gezwungenem Lächeln und zog seine Hände schnell wieder weg und steckte sie in seine Hosentaschen damit ihm soetwas nicht ein zweites Mal passierte.
Patric warf einen intensiven Blick in den Bericht, obwohl er die Sätze kaum beachtete und ihren Sinn erst nach mehrmaligem Lesen behielt, so sehr verunsicherte ihn diese Situation. „Kein Wunder, dass sein Vater da lieber einen Entführer vorschiebt. Wäre ja ein Skandal wenn er selbst schuld wäre.“, meinte er abschließend als er endlich am unteren Ende des ersten Blattes angekommen war ohne die restlichen zu lesen - es würde ihm eh nichts bringen - und wenn er seinem Kollegen zustimmte konnte er dabei nicht allzu viel falsch machen.
„Ob er wohl irgendwie herausgefunden hat, dass sein Sohn auf die schiefe Bahn geraten ist?“, bemühte sich Ramirez auf ihr eigentliches Thema zurückzukommen und die verkrampfte Situation wieder in den Griff zu kriegen.
„Ich kann mir vorstellen, dass er alles mögliche versucht hat um es herauszufinden, aber nichts dabei herausgekommen ist, sonst hätte er Alexander sicherlich notfalls mit Gewalt oder so von da weggeholt.“, grübelte Patric darüber nach. Er hätte es getan wenn er in derselben Situation gewesen wäre.
„Da könntest du Recht haben.“, stimmte ihm Ramirez nickend zu. „Er bekam also den Aufenthaltsort nicht heraus und dachte sein Sohn hätte sich vielleicht ins Ausland abgesetzt. Deshalb dann auch der internationale Suchbefehl, das ging mit der Entführungsgeschichte am schnellsten und war am glaubwürdigsten.“
„Und am diskretesten.“, ergänzte der Brite. „Niemand würde weitere Fragen stellen, anderes als wenn er gesagt hätte, dass sein Sohn abgehauen war.“
„Doch es bringt immer noch nichts.“, spann Ramirez ihr Szenario weiter. „Alexander blieb verschwunden. Bis vor ein paar Tagen. Ist er vielleicht unvorsichtiger geworden und jemand hatte ihn verpfiffen?“, gab er die Frage an seinen Kollegen weiter.
„Kann ich mir nicht vorstellen, die Leute müssen ihn in der Nokturngasse schon länger gesehen haben. Er wird wohl unter falschen Angaben dort gelebt haben.“, antwortet der jüngere Auror überzeugt.
„Und dann trifft er zufällig auf Gellert Grindelwald und wird dann tatsächlich entführt oder ermordert?“, Ramirez blieb in diesem Punkt immer noch skeptisch, vor allem nach dem was er von Gellert erfahren hatte. „Ich meine Mr. Grindelwald gibt ein bisschen einen zu perfekten Verdächtigen ab. Wo sollte außerdem das Motiv liegen? Die beiden sind sich zuvor nie begegnet. Er hat ihn nicht erkannt, er wusste erst wen er vor sich hatte als er das Foto gesehen hatte, hat uns doch unser lieber Mr. Undercover gesagt.“
Patric machte ein betroffenes Gesicht. Er wollte es nicht direkt sagen, aber er fürchtete ihr Vorgesetzter würde die Leute in der Nokturngasse ziemlich aufmischen. Ob alles glatt ging? „Hoffentlich ist Jonathan noch nicht aufgeflogen, er gibt so einen schlechten verdeckten Ermittler ab...“
Ramirez, der ihren Chef schon einige Zeit länger kannte versuchte ihn zu beruhigen. „Keine Sorge, ohne Grund wird er nicht zum Abteilungsleiter befördert worden sein. Der kann gut auf sich aufpassen.“
„Besser als wir auf unseren Verdächtigen auf jeden Fall.“, grummelte Patric gereizt über den Vorfall von vorhin. „Wir sind ja sowas von unfähig.“
„Hey, keine Selbstvorwürfe, bitte. Ich bin sicher, dass wir den Fall noch kippen können. Wir wissen jetzt schließlich schon viel mehr als vor ein paar Tagen.“, meinte Ramirez optimistisch.
„Du meinst, dass Gellert Grindelwald und Albus Dumbledore zusammen sind, und beide beteuern unschuldig zu sein?“, erwiderte Patric sarkastisch. „Oder die Sache mit der imperiuisierten - imperioisierten ....sagt man das so... also mit der Eule unter dem Imperius-Fluch. Den nebenbei dein Musterknabe auch gut draufhat!“
„Das heißt noch gar nichts!“, zischte der Spanier bemüht gelassen. Er konnte es nicht fassen, dass sein Partner schon wieder damit anfing. „Immerhin kommt er von einer Schule an der die schwarze Magie von der ersten Klasse an gelehrt wird. Sind deshalb alle seine Mitschüler ebenfalls verdächtig?!?“
„Nein, aber sie haben nicht die Möglichkeit gehabt den Sohn des Ministers zu entführen!“, wandte sein Partner ein.
„Das hatten so sicherlich alle Bewohner der Nokturngasse. Für einen Stricher wäre das ausgesetzte Geld sicherlich ein guter Zuverdienst.“, schmetterte der Spanier die Unterstellung zurück an den Absender.
„Die verraten sich allerdings nicht gegenseitig, hast du selbst gesagt und mit dem Ministerium stehen die doch sowieso auf keinem guten Fuß.“, hakte Patric nach, immerhin kannte er sich soweit aus.
Ramirez versuchte die gereizte Stimmung zu ignorieren und nicht auch noch einen Streit mit seinem Kollegen vom Zaun zu brechen. Seine nächsten Worte wählte er bedächtig aus. „Also kein Insider. Aber wer von außen wäre perfide genug Alexander zu entführen und dann jemandem wie Gellert Grindelwald anzuhängen.“
Patric fiel wieder das ein, was er Ramirez eigentlich hatte vorhin sagen wollen. „Unsere Zeugin war jedenfalls ebenfalls sehr komisch. Ich meine, gut und schön, dass sie uns auf das Verhältnis hingewiesen hat, aber irgendwie scheint sie mir etwas zu aufmerksam zu sein. Wie könnte sie sonst vor uns wichtige Details wissen?“
„Ach erfahre ich jetzt also endlich was mir im Verhör entgangen ist?“, Ramirez spitzte die Ohren.
„Ja, ich bin so gnädig.“, erwiderte sein Partner gespielt hochnäsig und reckte sich zu seiner vollen Größe auf. „Ich vermute sie hängt mit drin, sie sagte nämlich etwas von „Mörder“, der nicht freirumlaufen dürfte oder so ähnlich. Dummerweise sagte sie mir das erst bei der Verabschiedung also ist es im Verhörprotokoll nicht aufgeführt.“
„Da pokert sie aber ziemlich hoch, wenn sie so unvorsichtig ein falsches Wort fallen lässt. Falls es denn stimmt. Du könntest dich auch verhört haben oder sie hat sich nichts dabei gedacht.“, Ramirez konnte sich zwar nicht wirklich vorstellen, dass Michelle fähig war einen so hinterhältigen Plan auszuhecken, aber Frauen waren ja bekanntlicherweise in ihrem Vorgehen immer rücksichts- und schonungsloser als Männer. „Ich will es ja nicht glauben, aber sie hätte theoretisch genau wie unserer Verdächtiger die Möglichkeit dazu gehabt. Aber wie sollte sie zwei Jungen gleichzeitig überwältigt haben? Immerhin weiß ich von Gellert, dass Alexander noch einen Mitbewohner hatte, der immer bei ihm war wenn er Gellert getroffen hat. Hatte Michelle einen Komplizen? Vor allem wieso gerade jetzt? Sie kann über Alexander doch nur zufällig bei ihrer Suche gestolpert sein.“
„Na, ich denke weil die Gelegenheit günstig war. Sie hatte gleichzeitig ein Opfer und einen passenden Verdächtigen parat.“, meinte Patric leichthin, was wusste er schon wie dieses Mädchen tickte.
„Womit wir bei ihrem Motiv wären.“, warf Ramirez ein. „Wobei das schon recht eindeutig sein dürfte immerhin kannte sie Mr. Grindelwald von früher. Beim Trimagischen Turnier vor ca. drei Jahren an dem auch Mr. Dumbledore teilnahm ist ihre große Schwester bei der ersten Aufgabe gestorben. Es soll ein Unfall gewesen sein, aber sie gab die Schuld wohl den restlichen Teilnehmern.“
Eines war ihnen beiden allerdings nicht ganz klar. „Aber warum dann zuerst nur Gellert Grindelwald und dann das mit der Beziehung zwischen ihm und Mr. Dumbledore?“
„Vielleicht wollte sie Albus verschonen und hat es sich dann aber aus irgendeinem Grund anders überlegt?“, zog Ramirez in Erwägung.
„Und welcher sollte das gewesen sein?“
„Keine Ahnung, vielleicht finden wir es im Laufe der Ermittlungen noch heraus.“
„Und was machen wir als nächstes? Die Protokolle bringen uns nicht wirklich weiter, machen wir also bei den Beweisen weiter?“, nörgelte Patric unruhig weil er endlich loslegen wollte.
„Du meinst den Trümmern der Gaststätte und dem explodierenden Zauberstab?!? Wie sollen wir die bitte schön neu untersuchen?“, Ramirez blickte ihn an als hätte er den Verstand verloren.
„Wir müssen den Zauberstab auf jeden Fall noch einmal unter die Lupe nehmen.“, bestand Patric hartnäckig darauf.
„Dann räumst du aber das Chaos hinterher auf!“, stellte der Spanier gleich von Anfang an klar.
„Wenn wir den Blockadespruch auflösen müsste es diesmal auch ohne Explosion gehen. Ich bin mir sicher.“, beruhigte ihn sein Kollege.
„Wie sicher?“
„Sicher genug um es zu probieren. Gib mir mal den Zauberstab.“, befahl der Kleinere stur.
Er murmelte ein paar Formeln und machte komplizierte geometrische Bewegungen über dem Beweisstück bevor er loslegte. „Priori Incantatem.“, murmelte er angespannt. Einige Augenblicke geschah nichts doch dann...
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.