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Fanfiction

Es ist was es ist... - HĂĽte dich vor blondem Gift!

von Godess_Artemis

HĂĽte dich vor blondem Gift!

„Wer war es?“, bohrte Gellert ein weiteres Mal nach als Patric ihm keine Antwort geben zu wollen schien.

„Ein Mädchen. Und mehr wirst du von mir nicht erfahren. Basta.“, gab der Auror ein klein wenig unter dem bösen Blick von Gellert nach.

„Und wie ich das werde.“, knurrte der 16jährige entzürnt auf und packte den Schwarzhaarigen mit aller aufzubringenden Kraft am Nacken und zog ihn zu sich her. „Und mir ist scheißegal ob du nun willst oder nicht.“

Patric verspürte ein ganz komisches Gefühl in seiner Magengegend als er dem Patienten plötzlich ungewollt so nahe kam, dass er dessen Atem auf seiner Haut spüren konnte. Die seltsam bläulich glühenden Pupillen des ehemaligen Durmstrang-Schülers, die langsam näher zu kommen schienen und ihn regelrecht einzusaugen drohten machten ihm zusätzliche Angst. Immer näher schienen sie zu kommen bis ihn ihre blaue Tiefe ganz verschluckt hatte und sich Patric in einer Art Trancezustand befand aus dem er alleine nicht mehr herauskam.

„So, dann wollen wir doch mal ein bisschen in deinen Erinnerungen kramen bevor ich dich wieder vom Imperius befreie. Aber nur wenn du nett warst.“, grummelte Gellert sichtlich gereizt und nahm eine bequemere Position im Sitzen ein, sodass er Patric nicht im Liegen auch noch stützen musste.

Einen Wimpernschlag später war er schon in die frischesten Erinnerungen des Auroren eingedrungen. Wie graue Fetzen durchwaberten die Erinnerungen Patrics Gedächtnis und erweckten eher den Eindruck von formlosen Geistern als von Erinnerungen. Wie Nebel umwallten sie Gellerts schlanke Gestalt sodass er sich selbst kaum erkennen konnte geschweige denn einzelne Erinnerungen auf den ersten Blick zu unterscheiden vermochte. Die Gedanken des Auroren schienen unstrukturiert umherzuwirbeln, eine Masse aus Gedanken ohne Form oder Gewicht. Schwer zu greifen und doch irgendwie greifbar. Hier in dieser illusionierten Form einer Welt voller Erinnerungen und Gedanken brauchte sich auch Gellert keine Sorgen um seinen körperlichen Zustand machen, solange er dort war würde er sich wie ein normaler unverletzter Mensch bewegen können da er sein Äußeres hier beliebig anpassen konnte wie es ihm gerade gefiel. Probehalber lief der Junge ein paar Schritte immer geradeaus ins Zentrum des Erinnerungsnebels um sich von seiner Unversehrtheit zu überzeugen fast so schien es ihm als wäre der schlimme Vorfall nie passiert und schlicht und ergreifend ein böser Traum gewesen. Der Blonde kam etwas zur Ruhe jetzt da er eine Aufgabe und ein Ziel vor Augen hatte. Wenn er es schaffte die richtigen Informationen hier in diesem Gewimmel zu finden konnte er vielleicht herausfinden wer ihn und Albus in dieses Schlamassel gebracht hatte und etwas dagegen unternehmen.

Gellert stöberte ein wenig neugierig in einzelnen Erinnerungsfetzen, da er aber nichts wichtiges entdeckte lies er jedoch bald davon ab und suchte gezielt nach Erinnerungen mit Albus. Es dauerte ein wenig und er wurde fündig, wie es schien war Patric dem ehemaligen Gryffindor mehmals im Ministerium schon begegnet. Meistens waren es belanglose Begegnungen wie zwischen zwei Fremden, die sich einfach nur kurz begrüßten, zwei Mal waren jedoch auch andere Personen, darunter der Zaubereiminister und der Leiter der magischen Strafverfolgung, dabei. Diese Erinnerungen waren für Gellert schon interessanter also beschloss er sie zu extrahieren und später in Ruhe nochmals anzusehen, weil er jetzt fiel mehr an anderen Dingen interessiert war. Der Verräterin oder Rufmörderin, je nachdem was sie war und was sie über Albus und ihn gesagt hatte konnte sie ihrer Beziehung und ihren Plänen vom Größeren Wohl ziemlich gefährlich werden. Angestrengt versuchte Gellert seine übrige Konzentration, die er nicht zum Aufrechterhalten des Imperius brauchte ganz in seinen Legilimentik-Zauber zu legen. Er hatte vielleicht nur diese eine Chance und er musste sie nutzen bevor der andere Auror, Ramirez glaubte er sich zu erinnern, aufwachte und bemerkte was vor sich ging.

Gellert hatte Glück und stolperte zufällig nach einigen Fehlversuchen genau in den richtigen Zeitraum von Erinnerungen die mit dem ganzen Falle zusammenhingen und durchkämmte hastig eine nach der anderen. Als er sie endlich fand war Gellert erleichtert, so erleichtert er konnte es nicht mit Worten beschreiben. Jetzt musste er nur noch schnell handeln, aber zögerlich war er ja noch nie gewesen also stürzte er sich auch jetzt mit dem Kopf voran ins Unbekannte.

Gellert ladete mitten zwischen den Gästen in Fortesques' Eissalon. Suchend blickte er sich um, das hier war Patrics Erinnerung also musste er auch hier irgendwo sein. Er lief raus auf die Straße um einen besseren Überblick zu haben und den Auroren schon aus aller Ferne zu sichten. Auf dem Weg dorthin wäre der 16jährige beinahe mit einem Zeitungsjungen zusammengestossen, der wild mit der neusten Ausgabe des Tagespropheten den Gehsteig entlanglief und lauthals die reisserischsten Neuigkeiten verkündete damit man ihm eine der Zeitungen abkaufte:

>>Erste Festnahme im Zusammenhang mit EntfĂĽhrungsfall 'Alexander'<<

>>Kaum zu glauben aber wahr! Wie aus zuverlässiger Quelle in Erfahrung gebracht werden konnte gab es heute eine erste Verhaftung im Fall 'Alexander'. Ein 16jähriger soll dieses unglaubliche Verbrechen begangen haben!

Der erst vor kurzem der Schule 'Durmstrang' - die für die Unterrichtung der dunklen Künste bekannt und berüchtigt ist - verwiesene Gellert Grindelwald soll vor wenigen Tagen noch zusammen mit dem Opfer in der Nokturngasse gesichtet worden sein. Wieso gab er den Aufenthaltsort des meistgesuchten Jungen des Landes nicht preis? War er zufällig dort oder sogar auf der Suche nach einer anderen Zerstreuung? Verschiedene Leuten zufolge trafen die beiden Jungen sogar mehrmals aufeinander. Schief gegangene Komplizenschaft oder eiskalt kalkuliertes Verbrechen? Sie erfahren es zuerst! Hier und exclusiv beim Tagespropheten!<<

Abrupt blieb Gellert mitten auf dem Gehweg stehen und starrte fassungslos das Titelblatt an. Tatsächlich war dort ein riesiges Foto von ihm, allerdings seeehr entfremdet wie Gellert persönlich fand, abgebildet. Hätte er die Zeitung greifen können er hätte sie dem Jungen aus der Hand gerissen und sofort alles nachgeschlagen. So musste er nur tatenlos zusehen wie der Zeitungsjunge aus der Erinnerung einfach durch seinen Körper hindurchlief ohne irgendwelchen Widerstand zu spüren bekommen. Oh wie sauer er im Moment war! Er musste diesen Auroren-Heini unbedingt finden!

Auch unter den Gästen in Fortesques` Eissalon wurde diese Wendung im Fall des verschwundenen Alexanders heiß diskutiert. Auch wenn Mr. Spavin unter der Bevölkerung wegen seiner politischen Entscheidungen der letzten Jahre nicht sehr beliebt war, so standen doch die meisten eher hinter ihm als dem hierzulande unbekannten Gellert. Es gab einiges übles Getuschel, die alten Zeitungsartikel, die Anfang der Sommerferien im Tagespropheten über den blonden Jungen aus Deutschland geschrieben worden waren gingen reihum. Allgemein herrschte eine ziemlich aufgeputschte Stimmung, sodass es wohl für Gellert wohl wirklich besser war momentan nicht als lebendige Zielscheibe auf der Straße rumzulaufen.

Das dachte sich zumindest Gellert selbst als er so unfreiwillig Zeuge der fiesen Hetztiraden gegen ihn wurde und nicht nur er dachte so, anscheinend war Patric, den Gellert etwas weiter die StraĂźe hinunter erkannte derselben Ansicht so wie er das Gesicht verzog als er an zwei alten Frauen vorbeikam die sich ĂĽber den blonden Jungen ungeniert ausliessen.

Ja, dasselbe dachte sich zumindest Patric ebenfalls als er durch die Straßen lief und sich aus allen Richtungen die Blicke auf ihn richteten nur weil er seine Uniform mit dem Abzeichen der ´Jungen Auroren`, der Vorstufe zum richtigen Auroren, trug.

Die ganze Aufmerksamkeit war ihm fast schon unangenehm, er fragte sich wie es erst werden würde wenn er seine Ausbildung abgeschlossen und als angesehener Auror tätig sein müsste. Es schauderte ihn, wenn er nur daran dachte was für neue Aufgabengebiete er dann übernehmen müsste. Festnahmen, Kämpfe, Verhöre. Menschliche Interaktion lag ihm nicht sonderlich warum er seinen Partner auch angefleht hatte das Verhör von Michelle zu übernehmen, da er mit Frauen noch schwerer klarkam als mit Männern. Diese Wesen schienen ihm manchmal wie aus einer fernen Galaxie auf die Erde geplumst zu sein und nicht seine Sprache zu sprechen.

Er war nicht wirklich der große Frauenversteher um es vorsichtig auszuformulieren, was bei seiner Tätigkeit eigentlich auch kein Wunder war. Welche Frau suchte schon nach einem Mann, der kleiner als sie selbst war, einen gefährlichen schlechtbezahlten Job hatte und dauernd mit irgendwelchen Verbrechern zu tun hatte, die sich eines Tages möglicherweise weil er sie ins Gefängnis gebracht hatte an ihm rächen wollten?
Nach den wenigen unfruchtbaren Versuchen, die Patric zaghaft gewagt hatte, war er so ernüchtert gewesen, dass er beschlossen hatte, dass er in seinem Leben keine Frauen brauchte und sich total seinem Job gewidmet - was nicht unbedingt förderlich für seine restlichen Freunde gewesen war. Nach und nach waren alle Bindungen zersplittert oder verloren gegangen, erst wieder bei Ramirez und ein paar anderen Kollegen im Aurorenbüro hatte er sich öffnen können.

Vielleicht war es auch nur gut gemeint gewesen als der ältere Auszubildende ihn wegen des Verhörs von Miss Benoir vorgeschlagen hatte, damit er endlich mal etwas anderes tat als totes Material anzustarren damit es ihm irgendwelche Beweise gegen die Täter preisgab. Patric war verunsichert ob ausgerechnet er die beste Wahl dafür gewesen war.

Um sich noch etwas Aufschub zu gönnen setzte er sich in das heute sehr belebte Café und bestellte sich einen Eisbecher. Während er noch krampfhaft überlegte wie er mit Michelle ins Gespräch kam, war das Mädchen schon längst auf ihn aufmerksam geworden und kam langsam zu ihm herüber. Gellert war schon längst an seiner Seite um das Gespräch zu belauschen.

„Guten Tag.“, begrüsste sie ihn höflich. „Schmeckt ihnen unser Eis?“

„Tag.“, erwiderte Patric etwas überrumpelt. „Ja, das Eis ist hier wirklich gut.“

Gellert verdrehte genervt die Augen. Kamen die endlich mal zum Punkt oder wollten die hier nur belanglosen Smalltalk führen? War Michelle die Informantin oder eine der anderen Frauen im Eiscafé?

„Ich sehe sie ´ier zum ersten Mal, kommen sie öfter ´er?“, plapperte die Französin fröhlich drauflos ohne Gellerts gedankliche Mordversuche mitzubekommen.

Der schwarzhaarige Auror lief leicht rosa an. Sollte das etwa ein Flirtvesucht sein? Bitte nicht! „Ähm, nein.“, antwortete er hastig und steckte seinen Löffel zurück in seinen halbgegessenen Eisbecher. „Wenn ich ehrlich sein soll, ich bin hier um sie ins Ministerium zu einer Befragung mitzunehmen und wollte sie nicht in aller Öffentlichkeit verdächtig machen, indem ich sie mitten unter den Leuten frage.“

Befragung? Gellert spitzte neugierig die Ohren, all seine Sinne waren auf ?Aufnahme' gestellt, jetzt wo er so nah dran war wollte er sich nicht das kleinste Detail entgehen lassen. Immehin war er schon so gut wie hundert Prozent sicher, dass Michelle irgendwie ĂĽber Albus und ihn ausgepackt hatte, aber vielleicht war das ja auch ein Irrtum.

„Oh.“, Michelle war leicht gerührt. Da sorgte sich jemand tatsächlich um ihr Wohl, sie mochte es kaum glauben! „Einen Moment bitte isch muss nur noch eine Kollegin bitten meine Schicht su übernehmen. Würden sie solange warten, wenn sie möschten bestellen sie einfach etwas von unserer Karte - geht aufs ´aus.“, meinte sie lächelnd während sie Patric schnell abkassierte und ein großzügiges Trinkgeld einsteckte, obwohl eigentlich ihre Kollegin Belinda ihn bedient hatte. Aber der angehende Auror dachte, dass ihr dies zusätzlich Ansporn sein könnte eine gute Aussage zu machen, damit er ihr später nicht alles aus der Nase ziehen musste.

„Danke, aber ich werde auch so meine Wartezeit herumkriegen.“, winkte der junge Mann peinlich berührt ab. „Bitte beeilen sie sich dennoch, wir müssen ihre Aussage noch der Vollständigkeit halber aufnehmen damit wir den Fall abschließen können. Alibiüberprüfung, verstehen sie - die lieben Vorschriften eben.“

„Ja, isch möschte ihnen wirklisch keine Umstände machen. Auch wenn ich ´eute endlich seit langem mal wieder einen freien Nachmittag ge´abt ´ätte.“, fügte sie bedeutsam hinzu.

Doch Patric schien die geheime Botschaft nicht zu erreichen. „Es tut mir wirklich leid, aber wenn wir es schnell schaffen können sie ihren Feierabend noch geniesen.“

„Würden sie mir dann Gesellschaft leisten?“, scherzte sie nun schon etwas direkter.

Nun begriff auch Patric mit seiner langen Leitung endlich. „Nein, das geht leider nicht, als Auror darf ich mich nicht mit Zeugen einer laufenden Ermittlung, an der ich beteiligt bin, anfreunden.“, wehrte er hastig ab.

„Oh, schade.“, seufzte Michelle enttäuscht bevor sie sich ins Ladeninnere zurückzog um sich umzuziehen und ihre Kollegin zu benachrichtigen. Dieser Aurorstümper wäre ihrer Meinung nach ein perfekter Kandidat gewesen um sich über die Ermittlungen am Laufenden zu halten, aber so schnell wollte sie noch nicht aufgeben.

Verstohlen blickte ihr Patric nach als sie geschickt durch die engen Reihen zwischen den Tischen hindurchtanzte während Gellert dieser - seiner Meinung nach ?Flittchen' *räusper* - Frau hinterherschlich. Der Auror mit der langen Leitung interessierte ihn nicht die Bohne, jetzt war das Mädchen wichtig! Wie ein Schatten verfolgte Gellert sie die weitere Erinnerung lang.

„Hey, Belinda.“, rief sie ihrer Kollegin von weitem zu. „Isch bin für ein paar Stunden weg. Schaffst du es alleine oder soll isch eines der anderen Mädels, die gerade frei `aben bitten für misch einzuspringen?“

„Nein, passt schon. Ich kriege soviel auch noch alleine hin.“, erwiderte Belinda biestig und zerbrach ihren Stift, den sie gerade in der Hand hielt, vor lauter Anstrengung ihrer Kollegin nicht an die Gurgel zu gehen entzwei.

„Priiima.“, zwitscherte die Französin vergnügt. „Falls es etwas später wird kannst du disch bitte um meine Kanninschen kümmern?“

„Sonst noch was?“, brummelte Belinda ungemütlich. „Was gehen mich deine Drecksviecher an.“

„Hey, isch habe die beiden von meiner großen Schwester vererbt bekommen! Sie sind etwas ganz besonderes für misch!“, fauchte Michelle zurück. „Also machst du es nun oder nischt?“

„Siehst du dann schon.“, knurrte die andere Kellnerin genervt und ging wieder ihrer eigentlichen Tätigkeit nach, nämlich die Gäste zu bedienen.

Entrüstet schaute ihr Michelle nach, schaubte voller Verachtung für ihre Mitbewohnerin der kleinen Wohnung in der Nähe der Eisdiele aus und verzog sich beleidigt hoch in den Aufenthaltsraum der Mitarbeiter um sich umzuziehen.

„So wir können dann.“, meinte sie gespielt enthusiastisch als sie schließlich in ihrer Freizeitkleidung wieder neben dem Auroren stand.

„Gut bringen wir es kurz und schmerzlos hinter uns.“, erwiderte Patric aufatmend.

Der erste Abschnitt der Erinnerung löste sich auf und langsam bildeten sich neue Formen heraus und es entstand der Verhörraum, den Gellert schon aus seiner eigenen Erinnerung kannte. Was Gellert nicht wissen konnte war, dass er in Patrics erstes richtiges Verhör reinplatzte. Er stand genau hinter Patrics Rücken und konnte so jede einzelne Regung der von ihm so verhassten Französin verfolgen.

So „schlimm“ wie erwartet wurde dessen erstes richtiges Verhör dann doch nicht, da Ramirez sowieso dabei sein musste. Vorschrift, mal wieder, weil Patric noch zu neu war um Verhöre alleine durchzuführen. „Wie lange arbeiten sie schon für Mr. Fortesque, Miss Benoir?“

„So etwas mehr als einein´alb Monate. Isch habe am Anfang der Sommerferien nach einem Kurzjob gesucht.“, antwortete Michelle nach kurzem Nachrechnen.

„Also sie waren in der Winkelgasse in diesem Café am Arbeiten als Mr. Dumbledore zu ihnen kam. Ist das korrekt?“, hakte Patric nach, der undurchdringliche Blick seines Partners, welcher an der Wand gegenüber lehnte und ihn unverwandt anstarrte, machte den Neuling nervös, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

„Ja, er war gestern und vorgestern bei mir. Aber nie alleine sondern immer zusammen mit seinem Freund.“, antwortete ihm Michelle brav und nickte um ihre Aussage zu unterstreichen.

„Welcher Freund war das? Kannten sie ihn von irgendwoher?“, mischte sich Ramirez zum ersten Mal ins Gespräch ein.

Das Mädchen wandte sich zu ihm um und erwiderte selbstbewusst. „Natürlisch kannte isch ihn, schließlisch ´abe ich ihn zum ersten Mal vor vier Jahren beim Trimagischen Turnier in Beaubatons getroffen. Es war der andere Teilnehmer, dieser Junge, der auch das Turnier gewonnen hat. Dieser Grindelwald!“

Gellert mochte es nicht wie sie seinen Nachnamen aussprach, es klang fast so als ob sie entrüstet wäre oder überrascht. Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie das gut verborgen!

Die Bombe war geplatzt, ungläubige Stille hatte sich über den Raum gelegt. Die beiden Auroren wechselten einen erschrockenen Blick. Dumbledore und Grindelwald?!? „Er ist mir Gellert Grindelwald befreundet? Und der Freund mit dem er gestern gestritten hat, war auch Gellert Grindelwald?“, wollte es der Spanier nun genau wissen.

„Ja, es war derselbe.“, erwiderte Michelle etwas unwirsch, weil man ihr anscheinend nicht glauben wollte. „Es gab swischen den beiden auch schon frü´er Streit, am Tag davor ´at er den Blonden sogar geschlagen als er dachte niemand würde zusehen!“, erzählte sie breitwillig ihre Beobachtungen, von denen sie genau wusste, dass sie sie übertrieben darstellte.

„Sie meinen er ist ein Schläger????“, meinte Patric entsetzt.

Gellert knischte mit den Zähnen. Aha, daher also das Gerücht, Michelle musste sie wohl beim Herumscherzen gesehen haben damals als er sein Knie zwischen Albus' geschmuggelt und…aber das war jetzt nicht das Thema! Dieses Mädchen verbreitete da völlig falsche Tatsachen, so konnte man das doch nicht stehen lassen!

Das Mädchen richtete ihren Blick wieder nach vorne. „Vielleischt, mir ist da auch so ein komischer Verband an seinem linken Bein aufgefallen, sein Freund muss sisch wohl einmal gewehrt ´aben.“, überlegte sie.

Oh shit, ich wusste es wir hätten die Verletzung mit den blöden Glassplitern schon auf der Toilette heilen sollen, nicht einfach nen Verband drum rum machen!, stöhnte Gellert gequält über seine eigene Dummheit auf.

„Merlin, das sind wirklich beunruhigende Neuigkeiten falls das stimmt...“, warf Ramirez ein. „Miss Benoir, Mr. Dumbledore sagte uns, dass sie Mr. Grindelwald zusammen in der Winkelgasse suchen gegangen wären. Stimmt das auch?“

„Ja, teilweise. Am Anfang haben wir getrennt gesucht etwa eine ´albe Stunde, dann ´aben wir wieder die Winkelgasse zusammen durchsucht, bevor wir uns getrennt ´aben, weil isch zurückwollte, da isch mir in meinen Schuhen Blasen gelaufen hatte.“, zählte sie auf.

Sie hatten ihn gesucht? So lange? Albus hatte davon gar nichts genaueres erzählt gehabt. Gellert freute die Sorge um ihn ein bisschen aber gleichzeitig ärgerte er sich, dass Albus ausgerechnet Michelle um Hilfe gebeten hatte.

„Es blieb ihm also genügend Zeit um den Anschlag oder was auch immer durchzuführen?“, bohrte Patric ungeduldig nach.

„Isch glaube schon, dass es möglisch wäre.“, log sie, geschickt den Zeitpunkt ihres Auseinandergehens so hinzubiegen, dass es tatsächlich möglich gewesen wäre alles durchzuführen.

„Vielen Dank für ihre Mühen, Miss Benoir. Ich denke das hilft uns sehr weiter.“, bedankte sich Ramirez und verlies schnell den Verhörraum. Er musste schnell zurück nach Askaban und seinen Fehler gutmachen! Wie hatte er sich nur so von dem Briten täuschen lassen können nur weil er ihn ein bisschen bewunderte?!?

„Mr. Greene?“, fragte Michelle zögerlich. „Isch glaube es gäbe da noch etwas das ich gese´en habe, also swischen den beiden Jungen. Sie gingen sehr vertraut miteinander um, wenn sie verste´en was ich meine. So als ob sich niemand swischen sie stellen dürfe - nischt einmal ein Mädchen.“

Gellert hielt den Atem an. Das wars dann wohl, verdammt. Er war viel zu unvorsichtig gewesen, wenn Albus seinetwegen jetzt Schwierigkeiten bekam weil er als schwul geoutet worden war und das gleich beim Ministerium…

Auch Patric wurde immer beunruhigter, das Mädchen deutete da Sachen an von denen er nicht mal wagte zu denken. Die Jungen sollten eine Beziehung geführt haben??? Er wurde etwas blass um die Nase, so viele Überraschungen aufeinmal vertrug er schlecht. „Ich verstehe Miss Benoir.“, presste er mühsam hervor. „Ich werde das berücksichtigen. Wie mir scheint müssen wir Mr. Grindelwald in diesem Fall zurück aus ....seinem bisherigen Aufenthaltsort wegholen um ihn im St. Mungos einer grundlegenden Untersuchung zu unterziehen. Vielleicht liegen seine Verhaltensauffälligkeiten ja gar nicht in seiner Erziehung begründet sondern in dieser komischen ...Verbindung zwischen den Jungen. Wenn sie sich seit dem Trimagischen Turnier kennen wäre dies durchaus möglich, dass damals irgendetwas vorgefallen ist, dass ihn so verändert hat.“

Michelle setzte einen bestürzten Gesichtsausdruck auf und flehte in weinerlichem Ton. „Bitte finden sie den wa´ren Täter, Mr. Greene. Isch kann es nicht ertragen, wenn ein unschuldiger junger Mann in Schwierigkeiten gerät nur weil er vielleischt durch seinen Freund in irgendetwas reingezogen wurde.“

Patric vesuchte sie zu beruhigen. „Wir tun was wir können, aber versprechen kann ich ihnen zum jetztigen Zeitpunkt noch nichts wir müssen einfach am Ball bleiben.“, meinte er und blickte zur Tür.

„Gut, das reischt wohl ´offentlich aus um den Mörder zu fassen.“, atmete Michelle auf und wischte sich ein falsches Tränchen aus dem Augenwinkel.

„Ja, wer hofft das nicht? Kommen sie gut nach Hause Miss.“, verabschiedete sich Patric und tätschelte ihr zum Abschied die Schulter.

Michelle drehte sich kurz zu dem verdutzten Patric um und drückte ihm einen zusamengefalteten Zettel in die Hand. „Mr. Greene?“, fragte sie mit hoffnungsvollem Lächeln. „Falls sie es sich noch einmal anders überlegen sollten, isch meine wenn der Fall abgeschlossen ist spricht doch nichts gegen ein Treffen, oder?!? Dann wäre hier meine Adresse.“

„Ähm, ja, wenn der Fall bald abgeschlossen ist vielleicht.“, stammelte der Auror sichtlich in die Ecke gedrängt und lächelte verkrampft zurück.

„Danke, ihnen noch einen schönen Tag, Mr. Greene. Auf Wiedersehen.“, mit einem triumphierenden Grinsen, dass sie gut hinter ihrem langen blonden Haaren vor Patrics Augen verbarg, verschwand die kleine Französin aus dem Ministerium. Die Falle war also zugeschnappt und man hatte ihr sogar noch freundlicherweise gestattet sich davon selbst zu überzeugen...Wie hätte sie zu diesem Zeitpunkt ahnen sollen, dass sie sich mit ihrem Besuch selbst die Schlinge um den hübschen Hals gelegt hatte.

Denn Gellert war im Gegensatz zu dem Auroren die kleine Unachtsamkeit in ihrer Antwort aufgefallen. Mörder hatte sie gesagt! Woher wusste sie dass Alexander ermordet worden war, er galt doch nur als vermisst? Völlig konfus zog sich Gellert aus der Erinnerung zurück bis er wieder in seinem realen Ich im St. Mungos zu „Bewusstsein“ kam.

Einige Sekunden lang war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Dann kam dem 16jährigen ein einziges Wort - ein Name über die Lippen. „Michelle.“

Es war keine Frage. Nur eine simple Feststellung auf eine simple Frage. Auch wenn Gellert noch nicht ganz klar war, was die Französin damit bezweckte irgendetwas schien sie gegen Albus und ihn zu haben. Nur was?

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Über Kommis würde ich mich riesig freuen! Tut ihr mir den Gefallen? *zwinker* Hab schon so lange nichts mehr von euch (außer halbblutprinzessin137, thx für deine Durchhaltekraft!!!) gehört *schnief* *traurig sei*

lg Artemis


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