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Fanfiction

Es ist was es ist... - Alles für das Wohl eines Jungen

von Godess_Artemis

Alles für das Wohl eines Jungen

Fassungslos starrte Percival auf den geschundenen Körper neben ihm, die hübschen Gesichtszüge des Jungen waren kaum noch zu erkennen. Oberkörper und Gesicht schienen unter einer schwarzen Maske verbrannten Fleisches zu verschwinden, was natürlich nicht nur erbärmlich stank sondern auch sehr übel aussah. Die blonden Locken von Gellert waren ebenfalls angekokelt und rochen stark nach verbranntem Horn. Zusammen mit dem geschmolzenen Eisen, das sich in das Duftgemisch integrierte eine absolut magenunfreundliche Mischung.

Percival stülpte sich gewaltsam der Magen um und er musste stark würgen. Seine letzte karge Zwischenmahlzeit - ein verschimmeltes Stück Brot und eine klare Suppenbrühe - landete mit einem unschönen Röcheln in einer Ecke der Zelle und verteilte sich mit groben Spritzern zu seinen Füßen. Nachdem nichts mehr außer Galle kam beruhigte sich sein aufgewühlter Magen etwas, zumindest soweit dass Percival sich mit einem Ärmel der zerschlissenen Sträflingskleidung den Speichel vom Mund wischen konnte. Mühsam versuchte er einen weiteren Würgreiz erfolgreich zu unterbinden indem er seinen Blick von Gellert abwandte und draußen die Wand fixierte. Er zwang sich gleichmässig zu atmen, obwohl die Luft in seinen Lungen ätzte. Langsam wagte er es wieder zu dem Jungen zu sehen.

Merlin er hatte ja schon so einiges hier drin gesehen aber DAS war das Übelste. Wie hatte es überhaupt dazukommen können? Warum hatte Gellert gesagt es wäre seine Schuld?Hatte er etwa einen Feuerzauber beschworen - ohne Zauberstab, weil er solche Angst gehabt hatte?

Percival wusste, dass unbeabsichtigte Magie oft durch Gefühle wie Angst, Freude und ähnliches hervorgerufen wurde, er hatte es oft genug selbst bei seiner Tochter erlebt.

War mit Gellert etwa dasselbe geschehen? War er wütend geworden oder hatte sich der Junge so sehr geängstigt, dass er sich ohne Rücksicht auf Verluste verteidigen musste?

Er erinnerte sich nur noch vage wie die Dementoren hereingekommen waren und auf sie beide losgegangen waren. Gehetzt warf er einen Blick in den Gang. Nein, auch hier war keine Spur mehr von den Dementoren zu sehen. Alle was ihm entgegenklaffte war schwarzverbranntes Gestein.

Wie heiß musste wohl so eine Flamme gewesen sein, das sie Stein zum Schmelzen bringen konnte obwohl kein Brennmaterial vorhanden war? 200 Grad? 1000 Grad?

Dumm dass er zuerst ausgeknockt worden war, jetzt war guter Rat teuer. Er hatte nicht gesehen was passiert war und mit genau welchem Fluch Gellert angegriffen hatte, denn das würde bei der Behandlung der Verletzungen, die Percival vorsichtig begutachtete, enorm von Vorteil sein. Der falsche Fluch könnte möglicherweise schlimme Nebenwirkungen haben oder bleibende Schäden verursachen! Doch bevor er soweit denken sollte, wäre es wohl erst mal angebracht den Jungen von hier wegzubringen. Am besten ins St. Mungos.

Doch wie sollte er es anstellen? Wie sollte er Hilfe holen? Etwa bei dem sadistischen Männlein?

Percival war skeptisch, er traute dem Monster, das hier weniger Ansehen genoss als die Dementoren, kein Stückchen weiter als er es werfen konnte. Was würde wohl passieren wenn er den Jungen zu ihm brachte? Percival erinnerte sich an üble Gerüchte, die unter den Gefangenen umgingen, einige schwörten auf ihr eigenes Leben, dass draußen bei den Gräbern in denen die verstorbenen Häftlinge beigesetzt wurden auch schon unliebsame Sträflinge einfach so lebendig begraben worden seien. Andere behaupteten dass es tief unter Askaban noch einige wenige Zellen aus dem Mittelalter geben sollte - in denen Gefangene vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt gehalten worden wären, die entweder besonders schlimme Verbrechen begangen hätten oder die wichtige Informationen besaßen, die ihnen mit Folter abgepresst worden seien.

Was wenn das eine oder das andere Gerücht stimmte? Wenn man sie beide auf die ein oder andere Art ?entsorgen` würde? War es da nicht besser wenn er sich einen Zauberstab aus dem Archiv klaute und dann apparierte um den Blondschopf zu retten? Aber wenn sie dann gefunden würden, könnte es zu Schwierigkeiten kommen, da der Dementorenangriff nicht mehr nachzuweisen war.

Zähneknirschend entschied sich Percival für die gewagtere Version. Es würde ihm wohl nichts anderes übrig bleiben, der Wächter musste Hilfe rufen wenn er seinen Hals retten wollte. Denn der Minister würde kaum gutheißen, wenn einem Gefangenen etwas geschah und die Öffentlichkeit davon Wind bekam. Plan B konnte er ja immer noch durchziehen wenn Plan A fehlschlug. Man musste ja alle Eventualitäten im Auge behalten.

Percival beugte sich zu dem Jungen hin und suchte nach einem unverbrannten Teil der Decken, die er nutzen wollte um die offenen Wunden abzudecken damit nicht allzuviel Schmutz hineinkam und damit er Gellert auch besser tragen konnte. Etwas ungeschickt wickelte er den Jungen in den Stoff ein und hob ihn nach mehreren Anläufen erfolgreich hoch. Sein alter Rücken ächzte protestierend gegen diese Behandlung auf und erinnerte Percival wieder einmal mehr an sein fortgeschrittenes Alter. Schwankend schaffte er es auf den Gang hinaus und als er die einfach weggeschmolzenen Eisenstangen passierte, die ihn hier gefangen gehalten hatten, fragte er sich zum wiederholten Male wie der Junge oder die Dementoren es geschafft hatten soviel Zerstörung anzurichten.

Nervös setzte er einen Fuß vor den anderen, er war selbst sehr geschwächt und konnte das Gewicht des schmächtigen Jungen kaum halten. Seine Hände zitterten stark unter dem Gewicht des verletzten Jungen, der wie tot an seinem Hals hing. Wäre der kaum spürbare Atem an seinem Schlüsselbein und der schwache Puls nicht, Percival hätte nicht daran gezweifelt, dass der Blondschopf in seinen Armen gestorben wäre. Der Familienvater wusste nicht wie er diesen Kraftakt bewältigen konnte, aber er schaffte es mit einigen Mühen aus dem Krankentrakt hinaus. Doch das war nur der erste Schritt - das erste Hindernis - bis zum Haupttrakt und von da aus zum Wachturm waren es noch viele Schritte zu tun. Der Ältere überlegte ob es nicht schneller ging, wenn er den Jungen hier zurücklies und zum Turm lief um den Wächter herzuholen.

Nein, das konnte er nicht tun. Was wenn die übrigen Dementoren diese Chance nutzten und sich den Jungen schnappten wehrlos wie er war? Nein, das konnte Percival nicht mit seinem Gewissen vereinbahren und so schleppte er seine zerbrechliche Fracht weiter dem Ausgang entgegen.

Der Weg bis er endlich den Haupttrakt Askabans erreichte schien ihm endlos lang. Mehrmals stolperte er und musste sich ächtzend wieder aufrappeln. Mit jedem weiteren Mal fiel es ihm schwerer, vor allem weil er jedes Mal wenn er Gellert fallen lies - kurzzeitig - dessen Ohnmacht durchbrach und heftige Schmerzschreie von den alten Mauern widerhallten. Eigentlich war es schon ein Wunder, dass die Dementoren ihnen nicht schon längst auf den Fersen waren.

Kaum hatte er den Gedanken zuende gedacht schwebten auch schon zwei dieser finsteren Gestalten um die Ecke. Kurz blieben die Dementoren irritiert auf der Stelle schweben, „schnupperten“ in Percivals und Gellerts ungefähre Richtung.

Merlin, haben sie mich jetzt schon entdeckt?

Ängstlich duckte sich der Ältere zur Seite weg und presste sich so eng es ging gegen eine andere Zelle bis die Dementoren um die nächste Ecke verschwunden waren. Die anderen Gefangenen beachteten sie nicht, keiner schenkte ihnen einen zweiten Blick. Niemand hier drinnen war in seinen Gedanken frei, die meisten von ihnen hatten jeden Lebenswillen verloren und machten sich nicht einmal mehr Hoffnungen freizukommen. Seine Hoffnungen gnadenlos zerschmettert zu sehen machte es nur schlimmer.

Sobald Percival in Hörweite des Wachturmes war brüllte er aus Leibeskräften um Hilfe. „HILFE, HEY DU WÄCHTER... ES GIBT ARBEIT FÜR DICH...EINEN HEILER SCHNELL RUF EINEN HEILER SONST STIRBT ER WOMÖGLICH!“

Er hätte nicht schlecht gestaunt wenn seine Rufe einfach ignoriert worden wären, doch anscheinend hatte er heute mehr Glück als Verstand, denn sein Hilferuf wurde erhört. Kaum das er zwei weitere Schritte getan hatte, war das gemeine Männlein, welches den Jungen zu ihm gebracht hatte schon an seiner Seite. Und es machte einen überaus besorgten Eindruck... „Was ist geschehen?“

„Er hat sich gegen die Dementoren...“, versuchte Percival zu erklären, wurde aber nicht angehört.

„Wieso ...weshalb?“, stotterte das Männlein völlig konfus herum bevor es Percival mit bösem Blick fixierte. „Du warst das.“, bestimmte es ohne die Umstände zu kennen. „Okay dann ... eine Ausrede für das Chaos...eine Ausrede...“, murmelte es nervös. „Wenn sie das mit den Dementoren erfahren!“

„DEINE SCHEIßDEMENTOREN SIND SCHULD AN DEM GANZEN SCHLAMASSEL! JETZT SCHIEB DEINEN HINTERN HOCH UND RUF DIE HEILER!“, schnauzte der ältere Gefangene mit den Nerven völlig am Ende. „ER STIRBT HIER UND DU HAST NICHTS ANDERES IM KOPF ALS DEINEN HALS?!?“

Eine bedrohliche Aura strahlte von dem sonst so gelassenen Mann aus und lies sein langes ungemachtes Haar gespenstisch in der windstillen Luft flattern. „RUF-DIE-HEILER!“, befahl er unnachgiebig in einem Tonfall der keinen Widerspruch duldete und in welchem eine leise Vorahnung einer Drohung mitschwang.

„Ich-ich mach ja schon.“, erwiderte der Wächter hektisch und stolperte hastig rückwärts davon.

Per Flohnetzwerk im Wachturm gab das untersetzte Männlein die Informationen knapp und sachlich an seinen Vorgesetzten weiter und fragte was es denn nun tun sollte. Die Anweisungen, die es bekam waren eindeutig und besagen den gewünschten Gefangenen solange wie nötig am Leben zu erhalten um Beweise sichern zu können. Außerdem habe sich etwas unerwartetes im Fall ergeben, sodass es möglich wäre, dass sie den Falschen eingesperrt hatten. Das Männlein war irritiert, doch diese neuen Informationen bedeuteten im Grunde nur, das er ein Spielzeug verlor und vielleicht sogar noch eine Anklage wegen seiner Schikanen der Gefangenen angehängt bekam. Er musste dringend für diesen Fall vorsorgen, hastig lief er nach Ende des Gesprächs zurück zu den ausgebrochenen Gefangenen und belegte sie mit einem Zauber, sodass sie keine Informationen preisgeben konnten. Percival interessierte diese Tatsache im Moment relativ wenig im Augenblick kreisten all seine Gedanken um den verletzten Jungen in seinen Armen, der womöglich diesen Tag nicht überleben würde. Verzweifelt versuchte er alles zu tun was ihm möglich war um dazubeizutragen, dass dies doch nicht eintrat.

Bis die Hilfe eintraf bettete Percival den 16jährigen möglichst bequem an seinen Körper. In regelmässigen Abständen überprüfte er Atmung und Puls, spähte ungeduldig in den Himmel ob sich ein Zeichen von eines Rettungsteams abzeichnete und behielt gleichzeitig das zwielichtige Rumpelstielzchen im Auge damit es Gellert nicht zu nahe kam.

In seinem Schwebezustand zwischen dem schmerzerfüllten Wachsein und dem ruhigen Zustand der Ohnmacht bekam Gellert ab und zu Fetzen von Gesprächen und Eindrücken mit. Er konnte sich in seinen kurzen Phasen wo er bei Bewusstsein war leider nicht verständlich machen, weil er schon nach wenigen Sekunden meist wieder ohnmächtig wurde doch er bekam immerhin mit das ihm geholfen wurde.

Die Menschen um ihn herum bewegten sich hektisch, zuerst die eintreffenden Auroren dann die Heiler im St. Mungos in das sie ihn brachten. Gellert brannte sich das Gesicht eines Mannes, der ihn als einer von den ersten schon in Askaban zu Gesicht bekam, besonders ein. Fassungslos beugte der Auror sich über seinen bewegungsunfähigen Körper und berührte mit seinen Finger sanft Gellerts Hals um den Puls zu fühlen.

„Er lebt noch.“, wisperte er mit brechender Stimme und wandte schnell den Blick ab. „Sein Puls ist schwach aber noch da vielleicht schaffen wir es gerade noch so wenn wir uns beeilen.“

Das Umbetten auf eine Tragbahre dauerte endlos lange und zog sich schmerzhaft in die Länge, doch man wollte ihn nicht unnötig noch mehr verletzen als eh schon geschehen war. Die Auroren hatten keinerlei medizinische Erfahrung und waren sehr zaghaft im Umgang mit dem Verletzten, sie wollten keine Fehler begehen für die sie im Nachhinein zur Rechenschaft gezogen werden könnten. Professionelle Heiler waren nicht so schnell aufzutreiben gewesen darum hatte man eine Truppe junger Auroren losgeschickt, die sich gerade an der Küste aufgehalten hatten.

Eine besonders ungeschickte Bewegung schickte Gellert wieder in die dankbare Bewusstlosigkeit. Er erwachte erst wieder als die Heiler in der Notaufnahme des Mungos an ihm weniger zaghaft zupackten und ihn auf eine fahrbahre Liege betteten, die ihn direkt in einen Krankensaal mit gleisend hellem Licht brachte. Zu hell, zu steril. Es roch aus allen Ecken und Enden nach Tod. Ein bisschen erinnerte es Gellert an die Operationsräume in den Kliniken seines Vaters daheim in Deutschland. Daheim, ha! Wie lachhaft. Und Pecival, sein Beschützer, war auch nicht mehr bei ihm. Wann hatten sie ihn weggeschickt? War er immer noch in Askaban? Was würde jetzt passieren? Wollten sie ihn etwa operieren oder so? Der Gedanke hatte etwas erschreckendes. Stand es so schlecht um ihn?

Leise stöhnend schloss er die Augen und hoffte das er das alles durchstehen würde. Recht viel länger würde er die Zähne nicht mehr zusammenbeissen können. Er stand dem Tod mittlerweile näher als dem Leben und er wusste nicht wie lange er diesen in Schach halten konnte bevor seine Lebensgeister schwanden. Die Dunkelheit streckte ihre gierigen Finger schon zu lange nach ihm aus.


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