Durch den dunklen engen Flur schwebten sie in Zweierreihen auf die Zelle zu und blieben wie auf Kommando alle gleichzeitig davor stehen bzw. schweben. Unter den weiten schwarzen Kapuzenumhängen war keine Regung zu erkennen. Ihr Atem ging schnell und kam sehr flach als ob sie voller Vorfreude auf das Kommende total aus dem Häuschen wären. Eine recht gruslige Vorstellung fand Gellert, dass diese Monster zu Gefühlen in der Lage sein sollten. Still war die Bedrohung die von ihnen ausstrahlte, Gellert wusste um ihre Fähigkeiten besser Bescheid als jeder andere Gefangene in ganz Askaban, deshalb fürchtete er sie nur umso mehr. Er hatte so eine Todesangst vor ihnen, dass ihm die vormalige Bedrohung durch seinen angeblich pädophilen Zellengenossen geradezu lächerlich dagegen vorkam.
Albus würde ihn wohl töricht schimpfen so wie sich der Blondschopf gerade verhielt und auf Kuschelkurs mit diesem Kerl ging. Im Moment war der aber die einzige Stütze die er hier hatte und Gellert hatte gerade einen Heidenrespekt vor dem Älteren, der sich anscheinend schon desöfteren dieser Prozedur hatte unterziehen müssen und trotzdem immer noch unerschrocken weiterkämpfte und durchzuhalten versuchte. So müsste er wohl auch werden um seinen Traum verwirklichen zu können, unerschrocken und ausdauernd. Nicht so ein Drückeberger, der sich bei der kleinsten Unstimmigkeit entweder verzog, log oder einen „einfacheren“ Weg zum Ziel einschlug. Im Augenblick war er von diesem Ideal allerdings noch weit entfernt wie er frustriert feststellen musste.
Die Dementoren schlossen ihre Reihen dicht zusammen und wie auf ein stilles Komando hin begannen sie ihr Folterritual. Der erste löste sich aus der starren Formation und drückte sich so nah es ging gegen die Gitterstäbe der Zelle, der Stoff warf unschöne Falten wo er von dem kalten Metall gequetscht und zusammengeschoben wurde. Einen Teil der Kapuze zurrte das Monster ungeduldig zur Seite und präsentierte den beiden Gefangenen einen kurzen Blick auf einen Ausschnitt seines unmenschlich gestalteten verzerrten Gesichtes. Kaum hatten sie den ersten Schock verdaut rückte auch schon der zweite Dementor an, der Dritte, Vierte bis alle zehn dicht gedrängt an den Gittern standen.
Als der erste Dementor die ausgemergelte Hand unter dem Umhang hervorstreckte um nach den Gitterstäben zu greifen war Gellert noch relativ gefasst - immerhin war er hier so zynisch es auch klingen mochte auf dieser Seite vor ihnen in Sicherheit -, beim zweiten der sich links neben seinem Vorgänger einreihte drückte er sich schon tiefer in die Decke und als schließlich der Dritte folgte musste er sich die Hand vor den Mund schlagen um sich nicht zu übergeben oder laut um Hilfe zu rufen. Nacheinander positionierten sich die Dementoren der Reihe nach die ganze Frontbreite der Gitterstäbe entlang, sodass zum Schluß nicht einmal mehr eine kleine Schlupfritze übrigblieb durch die eine Maus hätte fliehen können. Wie die Bluthunde klammerten die Dementoren ihre Fäuste um die kalten Gitterstäbe und hechelten in den kleinen Raum. Rasselnd holten die Wächter Atem und Wärme aus den Körpern ihrer Opfer. Dichter Nebel waberte hinter ihnen am Boden und füllte nach und nach den Krankentrakt bis die Dementoren nur noch als unbewegliche verschwommene Schatten zu erkennen waren.
Die unwirklichen Schemen ihrer Angreifer machten das Ganze noch viel irrealer und trotzdem schlimmer als Gellert es für möglich gehalten hätte. Zitternd kniff Gellert so fest er konnte die Augen zusammen um diesen Anblick erspart zu bekommen und presste sich die Hände auf die Ohren um dieses furchtbare Geräusch auszublenden, das Blut rauschte ihm in den Ohren und verursachte ein seltsames helles Pfeifen in seinem Kopf mit so rasender Geschwindigkeit pumpte sein Herz es weiter.
Es half nicht, es machte alles nur noch schlimmer da Gellert's Phantasie sich jetzt regelrechte Horrorszenarien ausmalte was als nächstes geschehen würde. Er spürte die kalten Hände, die nach ihm griffen und seine Kehle würgten überdeutlich, obwohl er sich vorhin noch selbst überzeugen konnte, dass sie nicht in die Zelle kommen konnten. Er glaubte den fauligen Atem ihrer unsterblichen Körper riechen zu können, die leeren starrenden Blicke ihrer erloschenen Augen und das Schwarz ihrer Kapuzen sehen zu können. Pansich riss er die Augen wieder auf um den Horrorvisionen zu entkommen und sich seiner Lage zu versichern.
Die Dementoren schwebten glücklicherweise(?) immer noch einige Meter entfernt auf der andern Seite der Gitterstäbe. Das beruhigte ihn komischerweise etwas und langsam kam er wieder auf einen normalen Puls runter. Halblaut murmelte er sich selbst Beruhigung zu und fand sich doch nur lächerlich erbärmlich. Er wusste, dass er sich niemals in deren Nähe würde vollständig beruhigen können. Nicht mit diesen Stimmen in seinem Kopf und den Bildern vor seinen Augen. Gequält schloss er die Augen, obwohl er wusste, dass es nichts half wenn er sie nicht sah, dass es ihm es ihm nicht leichter fiel es zu ertragen und auszublenden.
„Gellert alles in Ordnung mit dir? So schlimm?“, fragte Percival besorgt und tätschelte die blasse Wange des 16jährigen.
„Geht schon. Ich halt es schon aus. Sie haben es doch auch geschafft.“, murmelte der Blondschopf seine kraftlose Antwort und bettete seinen Kopf gegen die Schulter des Älteren.
„Für jeden Menschen ist es unterschiedlich schlimm, weil wir andere Erfahrungen gemacht haben.“, wandte Albus` Vater ein und fuhr dem Jungen beruhigend über die zerzausten blonden Haare. Diesmal zuckte Gellert nicht davor zurück, sondern zitterte nur etwas mehr.
„De-dementoren an sich sind schon furchtbar genug, haben sie vielleicht irgendeinen Trick entwickelt um sich gegen sie zur Wehr zu setzen?“, fragte der Jüngere hoffnungsvoll, dass es etwas geben könnte, das ihn von seinen Alpträumen kurieren konnte. Was Percival wohl sah und hörte wenn sie da waren?
„Nein, es hilft nur durchhalten und das schaffen wir beide, okay?“, motivierte ihn Percival und schnippte ihm gegen die Stirn. „Verdammt du siehst wirklich schlecht aus.“, stellte er väterlich besorgt fest.
„Mhmh, mir ist zum Kotzen zumute.“, bestätigte ihm Gellert und presste sich sogleich die Hand vor den Mund.
Da er sein Gesicht auf der Schulter des Älteren gebettet hatte bekam er nicht wirklich mit was hinter seinem Rücken geschah. Er wollte es auch nicht allzu genau wissen, Hauptsache die Dementoren verschwanden schnell wieder. Die Dementoren mussten auf jeden Fall irgendetwas getan haben, das Percival in Alarmbereitschaft versetzte, etwas das sie bisher nicht getan hatten wenn sie den Älteren quälten. Von einem Moment auf den anderen war er aufgesprungen und hatte sich seiner Decke entledigt. Mit einem Riesensatz war er auf den Füßen und baute sich wie ein Hüter in Verteidigungsstellung vor Gellert auf. Dieser begriff überhaupt nicht mehr was plötzlich geschah alles passierte viel zu schnell und sein Schockzustand half da auch nicht recht dabei.
Ein spitzer Schreckensschrei entfuhr Gellert als sein Mitgefangener ihn unversehens anrempelte und er sich wieder auf dem Boden fand. Der Blondschopf verfing sich beim Fallen in einem Zipfel der Decke, die er um die Schultern gelegt bekommen hatte und knallte mit voller Wucht mit dem Kinn zuerst auf die Ecke eines Pflastersteins im Boden. Der raue Stoff segelte ihm hinterher und begrub ihn wie ein zusammengestürztes Zelt unter sich. Der ältere Gefangene war aufgesprungen und schien sich schützend vor ihn stellen zu wollen, doch ohne Zauberstab hatte er ihnen nichts außer wüsten Beschimpfungen entgegenzusetzen. Keine sehr wirksame Waffe...
Percival tobte eine Weile bis sein Protestgeschrei mit einem heiseren Röcheln erstarb und er wie tot zu Boden sank. Erschrocken vom Anblick des leblosen Körpers versuchte Gellert sich wieder aufzurappeln, doch als er aufblickte wurden ihm die Knie so weich, dass er blieb wo er war. Die Dementoren hatten die Zellentür entriegelt....und in der Ferne begann ein kleines Kind laut zu schreien.
Der Tag hatte so verheißungsvoll für die kleine Familie begonnen. Bei sternenübersätem Nachthimmel hatten sie in den frühen Morgenstunden an der Reling ihrer Yacht gesessen und den unter ihnen vorbeischwimmenden Mondfischschwärmen zugesehen wie sie ihre jährliche Rute genommen hatten.
Der kleine Gellert schaute mit großen Kulleraugen den glitzernden Lichtern unter ihm im Wasser nach und klatschte fröhlich lachend in die Patschehändchen wann immer eines der Tiere durch die Oberfläche brach und seine schimmernden Schuppen im dezenten Mondlicht präsentierte. Seine zierliche Mutter, die den Jungen in ihren Armen hielt oder es zumindest versuchte weil Gellert so unruhig zappelte als wollte er den Lichtern hinterher, lachte herzlich auf als der blonde Wonneproppen enttäuscht losbrabbelte da sich die Fische entfernten. Sein Vater, der sich im Hintergrund hielt und es sich auf einer Liege an Deck gemütlich gemacht hatte, schmunzelte leicht als er das Gebahren seines Sohnes bemerkte.
„Na mein kleiner Fisch, ich denke es wird langsam Zeit für dein Bettchen.“, meinte Raphael Grindelwald und rückte seine Brille, die er gerade wieder aufgesetzt hatte um seine Frau und seinen Sohn zu betrachten, zurecht. „Die Fische sind ja jetzt vorbeigeschwommen und heute mittag müssen wir schon wieder daheim sein, weil unsere liebe Verwandtschaft unbedingt zu Besuch kommen will.“
Ann-Sophie seufzte tief auf und reichte ihr Baby seinem Vater. „Na dann viel Glück frischgebackener Papa, wenn du es schaffst deinen Jungen heute noch schlafen zu kriegen können die beiden Erwachsenen hier auf dem Schiff sich noch eine schöne Nacht machen.“, neckte sie ihren Ehemann. „Und keine Widerworte, er hat dich in letzter Zeit seltener zu Gesicht bekommen als ich. Verbring wenigstens jetzt soviel Zeit wie du kannst mit ihm ja? Sonst denkt er nachher noch er wäre ein Hauself so oft wie sich Ruby und unsere anderen Hauselfen um ihn kümmern!“
„Schon verstanden, Mama. Ich bringe unser Baby ins Bettchen.“
Doch den aufgeweckten Jungen zum Schlafen zu bewegen erwies sich als unmöglich, denn obwohl der Kleine noch vor wenigen Minuten zum Umfallen müde gewesen war, wollten seine Augen nicht zufallen vor lauter Aufregung ihm könnte die Rückkehr der leuchtenden Glitzerfische entgehen oder während er schlief würde ihn sein Papa wieder verlassen.
Für den kleinen Jungen war es schon eine Besonderheit seine Zeit gleich mit beiden Elternteilen verbringen zu können, da sein Vater in der Klinik, die er sehr jung von seinem Vater übernommen hatte, oft bis spät abends arbeiten musste und seine Mutter im Moment etwas kränklich war. Aber die Hauselfen kümmerten sich aufopferungsvoll und rührend um das jüngste Familienmitglied fast so als wäre es ihr eigenes Kind.
In vielerlei Hinsicht waren sie besser geeignet als jede „menschliche“ Nanny. Sie hielten treu zu ihrer Familie und würden den Jungen nie etwas schlechtes wollen. Der Mutterinstinkt dieser sensiblen Geschöpfe war ebenso ausgeprägt wie der einer menschlichen Mutter, vielleicht sogar noch stärker weil Treue und Ergebenheit im Leben einer Hauselfe immer die größte Rolle spielten. Schon alleine deshalb konnte man Ann-Sophie nicht vorwerfen sie sei eine abscheuliche Rabenmutter, die sich nicht um ihr Kind kümmern wollte.
Im Moment war alles noch etwas unsicher und unstrukturiert doch sobald sie wieder bei Kräften war und sich alles eingependelt hatte wollte sie wieder ganz für ihren Sohn und ihren Ehemann da sein. Die frische salzige Luft der Nordsee tat ihren Atemwegen ausgesprochen gut. Auch ihr Mann war froh um die kleine Auszeit, die er sich von der Arbeit gönnen konnte. Eine Verschnaufpause hatte er nach dem Stress der letzten sechs Monate nötig gehabt, er war zum Schluß fast nur noch auf dem Zahnfleisch in die Arbeit gekrochen gekommen und das war auch für seine Patienten schlecht, da er unkonzentriert arbeitete. Zum Glück war noch nie etwas schlimmes passiert, da die anderen Heiler und Schwestern ihn immer rechtzeitig ausgebremst hatten. Personal, auf das man sich blind verlassen konnte, war schon viel wert!
Seine Mutter kam ihrem überforderten Mann schließlich zu Hilfe und wiegte den Jungen in den Schlaf. Leise summte sie Gellerts Wiegenlied bis der Wonneproppen eingeschlummert war. Erleichtert atmete Raphael aus und dankte seiner Frau für die Hilfe. Ann-Sophie hauchte ihrem Gatten ein kleines Küsschen auf die Wange bevor sie den aufgeweckten, blonden Zappelphilipp, der noch in ihren beschützenden Armen lag, in sein Babybettchen legte. Als sie sich wieder aufrichtete fiel ihr Blick zufällig auf das kreisrunde Bullauge im Rücken ihres Mannes.
Eine leichte Eisschicht hatte das Fensterglas überzogen und zu ihrer Verwirrung schien sie sich von den Rändern aus weiter nach innen zu fressen.Wäre die rasende Geschwindigkeit nicht gewesen, sie hätte sich sicherlich weiter nichts dabeigedacht doch sie wurde stutzig. Misstrauisch trat sie an Raphael vorbei und begutachtet das Bullauge genauer. Als Ann-Sophie nach draußen hindurchspähte konnte sie auf Grund der Vereisung kaum erkennen was keine Handbreit vor dem Fenster stand.
Nun wurde auch ihr Mann auf das seltsame Phänomen aufmerksam und lugte neben ihr durch die Glasscheibe. Ein seltsamer Schatten am Bullauge der plötzlich von rechts vorbeihuschte entlockte der zierlichen Frau einen makerschütternden Schrei.
„Raphael, was ist das da am Fenster?“
Es dauerte eine Weile, dann huschte der Schatten ein zweites Mal an ihnen vorbei. Diesmal sah ihn ihr Mann auch und erschrak noch heftiger als seine Frau als er den flatternden schwarzen Umhang im Licht des Mondes erkannte. „Merlin steh uns bei, Dementoren!“, entfuhr es ihm. „Schatz schnell bring dich und den Jungen in Sicherheit!“, befahl er besorgt und zückte schon seinen Zauberstab aus seiner Hosentasche.
Seine Frau schluckte schwer, nervös lief sie um ihren Mann herum um ihn von einer Dummheit abzuhalten, die ihnen dreien nicht nutzen würde. „Das geht nicht auf die Entfernung ist es zu riskant mit dem Baby Seit-an-Seit zu apparieren. Raphael was machen wir denn jetzt?“, bat sie ihn um eine weitere Lösung, die weniger gefährlicher für sie alle war. „Wir können jetzt nicht da raus.“
Raphael atmete tief durch und versuchte kühlen Kopf zu bewahren. In Gedanken ging er ihre momentane Lage durch und entschied sich schließlich für eine weniger drastische Maßnahme. „Bleib du hier drinnen ich werde jetzt rausgehen und versuchen den Dementoren zu vertreiben okay.“
„Nein, geh da nicht alleine raus. Ich komme mit.“, bat Ann-Sophie bestürzt und verängstigt.
„Auf gar keinen Fall! Du bleibst bei Gellert, einen Dementoren schaffe ich schon allein und wenn mehrere auftauchen sollten werfe ich den Motor an und bringe uns hier ganz schnell weg.“, bestimmte ihr Mann unbeugsam und drückte die Hände seiner Frau trostspendend.
„Nun gut, aber sei bitte sehr vorsichtig, Liebling. Versprich es mir hoch und heilig.“, verlangte sie.
Mr. Grindelwald schmunzelte leicht bevor er wieder ernst wurde. „Keine Sorge, ich passe schon auf uns drei auf. Mach sofort die Kabinentür zu wenn ich draußen bin.“, ermahnte er sie und wandte sich zur Tür.
„Ja, bitte komm aber schnell wieder zurück.“
„Versprochen. So Gellert du musst jetzt auf deine Mami aufpassen, ja?“, murmelte sein Vater leise als er am Bettchen seines Sohnes vorbeiging und ihm über die hohe von blonden Locken umrahmte Stirn strich. „Immerhin bist du jetzt der einzige Mann hier in der Kajüte, nicht dass sich deine Mama ohne dich ängstigt. Also schön still sein außer deiner Mami ist irgendwas passiert.“
Im Schlaf klammerte sich das wenige Monate alte Baby an den im Vergleich zu seinen Stummelfingerchen dicken Finger seines Papis und drückte ihn gegen sein Gesicht um sich dagegenzukuscheln. Raphael tat es fast körperlich weh seine Frau und den Kleinen nach dem alleine zurückzulassen, doch es blieb ihm keine andere Wahl. Sanft löste er die Finger ohne große Mühen von seinem, an welchem er ausnahmsweise seinen Ehering trug, da er für gewöhnlich in seinem Job keinen Schmuck tragen durfte. Doch zu diesem besonderen Anlass hatte er ihn wieder aufgelegt. Er hoffte er würde ihm Glück bringen und ihn beschützen.
„Keine Sorge ich werde vorsichtig sein.“, schmollte die Mami.
Er seufzte nur und antwortete mit dumpfer Stimme. „Immer wenn du das sagst mache ich mir erst recht Sorgen.“ Ernst blickte er sie an und strich ihr nachdenklich über die langen braunen Haare. „Pass einfach auf, dass du dich nicht hier auch noch verletzt.“
Jetzt reichte es Ann-Sophie allerdings, sie wollte hier nicht betütelt werden immerhin war auch sie eine fähige Hexe und wusste sich zur Wehr zu setzen.„Nun geh schon ich kann auf uns zwei schon aufpassen ohne dass ich mich in den Finger schneide oder hinfalle.“, trieb sie ihren Mann an.
„Unsere Hauselfen haben mir da aber andere Sachen erzählt.“, erwiderte dieser daraufhin nur trocken und gab seiner Frau einen kurzen aber deshalb nicht weniger liebevollen Kuss auf die Lippen, der ihre Wut etwas verrauchen lies.
„Mist, haben mich die kleinen Racker doch glatt verpetzt. Naja, macht nichts sie machen sich ja nur sorgen um mich.“, lenkte sie versöhnlich ein und stahl noch einen weiteren Kuss von ihrem Ehemann.
„Tja, anscheinend bin ich da nicht der Einzige. Also ich geh jetzt.“, verabschiedete sich Raphael Grindelwald unter größter Willensanstrengung und schloß die Tür mit einem leisen Klick hinter sich.
An Deck war es gespenstisch ruhig, kein Lebewesen ob an Schiff, in der Luft oder unter Wasser regte sich. Mit zum Angriff erhobenem Zauberstab schlich sich der eigentlich im Heilen bewanderte Zauberer vorsichtig um das gesamte Schiff. Die erleuchtete Spitze seiner Waffe beleuchtete allerdings nur die zurückgelassenen Liegen, Reste ihres Abendessens welches sie an der frischen Luft zu sich genommen hatten und die Instrumente, die sie zum Navigieren und Steuern des Schiffes benötigten.
Mit wachen Augen suchte Raphael den verborgensten Winkel ab, nahm sich genügend Zeit um nicht schludrig zu werden und ja keinen unwiederbringbaren Fehler zu machen. Als er sich davon überzeugt hatte, dass alles anscheinend in bester Ordnung war zog er sich wieder unter Deck zurück. Gerade als er der See den Rücken gekehrt hatte, tauchte in seinem toten Winkel ein flatterndes Stück Stoff auf. Der Zauberer griff schon beherzt und beruhigt zur Klinke um sie herunterzudrücken als das Licht an seinem Zauberstab erlosch. Alarmiert schwang er herum, doch es war schon passiert ein kalte Hand legte sich von hinten über seinen Mund um seinen Schrei zu dämpfen...
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