von Godess_Artemis
Hallo da melde ich mich mal wieder^^ Ich hoffe ihr habt die Story nicht aufgegeben. Quatsch habt ihr natürlich nicht! Wow ich hätte nie gedacht, dass sich mal soviele für die Story interssieren würden. Danke dafür! mOm So und jetzt genug gelabert viel Spaß mit dem neuen Kapitel.
Angels and Spiders
Keine dreihundert Meter Luftlinie von unseren beiden Helden entfernt kam es zu einem kleinen Trubel im ersten Stock einer Eckkneipe namens ?The Viking's Valkyrie', die - wie sollte es auch anders sein - in der Nokturngasse angesiedelt war. Der schwarzhaarige schmuddlig wirkende Junge, der Michelle vorhin noch versucht hatte anzumachen stürmte recht lautstark die kleine doch trotzallem urgemütlich eingerichtete Drei-Zimmer-Wohnung und sprang seinem völlig perplexem Mitbewohner, der nur noch in der Lage war seinen Zauberstab zu ziehen um den Hals und riss den überrumpelten Jungen zu Boden.
Den dumpfen Aufprall ignorierend sprudelten die neusten Informationen sofort ungehindert aus ihm heraus:„Hey, Spidey! Stell dir vor was mir gerade passiert ist? Du erinnerst dich sicherlich noch an diesen niedlichen Typen, der uns vorhin in die Arme gelaufen ist?“
Endlich hatte sein Kumpel wieder die Sprache gefunden wie er sofort lautstark demonstrierte: „ANDREW!!! Erstens:“, zischte Spidey, „Erschreck mich nie wieder so indem du dich von hinten anschleichst und zweitens: Nenn mich nie wieder bei diesem doofen Spitznamen so nennen mich nur die ?Kunden' und du weißt haargenau wie ich diesen Job verabscheue! Also spucks jetzt schon aus, was war mit dem? Du gibst doch sowieso nicht eher Ruhe bis ich mir alles angehört habe!“
„Gibt's nicht noch ein Drittens?“, wagte es der Schwarzhaarige ihn zu necken, bevor er unter dem angenervten Blick seines Mitbewohners endlich mit der Sprache rausrückte. „Jaja, schon gut, schon gut. Habs kapiert!“, entschuldigte sich Andrew hastig und half seinem Freund wieder auf die Beine.
Genervt rollte sein Gegenüber mit den Augen während er seine zerzausten dunkelblonden Haare richtete: „So wie die letzten gefühlten fünfhunderttausend Male auch? Also erzähl schon!“
Beleidig schob Drew, wie ihn alle seine guten Freunde früher genannt hatten, die Unterlippe vor und maulte: „Gut, da kam so n blondes Mädel an unserer ?Geschäftsstelle' vorbei und ich dacht mir ?die quatscht du mal an, die sieht nach Kohle aus und schlecht ausschaun tut sie im Gegensatz zu den alten Säcken die sonst zu dir zum Vögeln kommen auch nicht aus'. Bin ich also auf sie zugegangen und hab versucht zu flirten…“
„Erfolglos, nehme ich einfach mal an, da du die Sensibilität eines Prellhornschnecke besitzt.“, meinte Spider nur trocken und grinste fies.
„Ey, man lass mich doch zu ende erzählen.“
„Ja ja red weiter.“
„Sie wollte also nix von mir, sagte sie wär auf der Suche nach jemandem - ihrem Bruder oder so. Zumindest sagte sie er wäre auch so blond wie sie und hätte Locken und so weiter bla bla bla. Fällt bei dir der Knut langsam?“, mit schiefgelegtem Kopf blinzelte Drew aus halbgeschlossenen Augen unter seinem Pony hervor und lächelte schüchtern.
Natürlich fiel der, den er war zwar blond aber nicht schwer von Begriff. Andrew konnte nur den Blondschopf von vorhin gemeint haben, der beinahe Bekanntschaft mit dem harten Kopfsteinpflaster geschlossen hätte als er sie über den Haufen gerannt hatte: „Du meinst der Kleine war gar keiner von unseren Jungs? Du willst mich wohl verkohlen?!?“
„Wenn ichs dir doch sage! Der Kerl war kein Stricher, der hat sich nur mit nem Pseudonym bei uns vorgestellt, weil es ihm vermutlich peinlich war als du ihn draufangesprochen hast, ob er gerade seinen ersten Kunden gehabt hätte, weil er so verheult aussah!“
„Wenn ein junger Kerl wie der mit aufgequollenen Augen in der Nockturngasse rumläuft gibt es meistens nur zwei Erklärungen dafür, entweder ein neuer Stricher oder irgendein anderes schiefgegangenes illegales Ding. Und bei dem Aussehen hab ich nun mal auf ersteres getippt, verdammt noch mal! Außerdem sprach ja noch so einiges dafür.“, schnappte der Blonde beleidigt und klopfte mit dem Zeigefinger mahnend gegen Andrews Schulter.
Der wich ihm kurz nach hinten aus, um ihn dann mit einem dreckigen Grinsen erneut auf die Schippe zu nehmen: „Tja, aber das du gleich angeboten hast ihn unter deine Fittiche zunehmen…wobei ich zugeben muss, dass ich schon lange nicht mehr nen Kerl hab so abgehen sehen.“
„Dann hast du wohl wenn wir Sex haben die Augen dauernd zu.“, grummelte sein Freund gespielt beleidigt.
„Hey du bist was gaanz anderes, wir sind Kumpels, beste Freunde. Nicht so ne Zweckgemeinschaft wie die meisten anderen da draußen auf der Straße.“, lenkte Drew ein bevor sein Freund noch auf so dumme Gedanken wie Sexentzug kam.
Doch der zuckte nur unbestimmt mit den Schultern: „Na na, so würd ich dass jetzt nicht sagen, ein bisschen nutze ich dich schon aus! Allein könnte ich mir hier nie die Wohnung leisten.“
„Ach halb so wild. Der gute alte Henry nimmt auch gerne halb bare Zahlung an.“, Andrew erinnerte sich ungerne an die ?After-Eight-Partys' unten im Pub, die alle paar Wochen stattfanden und bei denen er und sein Freund oft als ?Stimmungaufheller' rumgereicht wurden.
„Unser herzallerliebster Vermieter tut jetzt aber gerade nichts zur Sache. Irgendwie sind wir total vom Thema abgekommen.“, der blonde Teenager kratzte sich nachdenklich am Kopf, während er versuchte die gierigen Blicke, die ihm sein Mitbewohner schon wieder zuwarf zu ignorieren.
Bei Merlin, wie konnte ein einzelner Typ nur so schwanzfixiert sein? Immerhin hatten sie beide in ihrem Job ja wohl genug Sex fand er.
Wobei…wenn sie beide miteinander schliefen war das doch irgendwie was ganz anderes als auf der Straße, wo er von den Kunden mit ein paar lumpigen Knuts abgespeist wurde für das was sie ihm antaten. Schnell sollte es gehen und vor allem anonym. Meistens lief es so ab, dass er seinen Freiern nicht mal ins Gesicht sehen durfte oder sogar kein einziges Wort sagen durfte bis der Typ bezahlt hatte und verschwunden war. Auf dem Strich gab es nie so etwas wie ?zärtlichen Sex'. Hier konnte man sich selbst die ausgefallensten Gefälligkeiten erkaufen, nur eben ein Kuss war nicht drin - wie eben auf der Straße üblich. Der Sex zwischen ihm und Andrew allerdings war …vertrauensvoll war wohl das beste Wort um es zu beschreiben. Er brauchte keine Angst zu haben gleich eine gescheuert zu bekommen wie es oft schon mit seinen Kunden passiert war. Andrew verlangte auch nichts gefährliches oder verletzendes von ihm, er war einfach nur leidenschaftlich und ziemlich unersättlich. Von seinem Kuschelbedürfnis - eine Angewohnheit, die er selbst eigentlich nicht teilte aber trotzdem begrüsste, immerhin bekam er so wenigstens etwas Zärtlichkeit geschenkt die ihm sein bisheriges Leben lang verwährt geblieben war - ganz zu schweigen. Ja, sie beide waren schon zwei ulkige Vögel. Vögel, die unbedingt irgendwann frei am Himmel fliegen wollten und deshalb alle möglichen Kräfte und Geldreserven mobilisierten um aus dem goldenen Käfig wegzukommen. Ruckartig schüttelte er den Kopf hin und her als könnte er so die düsteren Gedanken vertreiben, die ihm gerade durch den Kopf spukten als ihm sein Kamerad endlich antwortete.
„Was hatten wir den vorher für ein Thema?“, schnurrte Drew aufreizend und sah seinem Mitbewohner tief in die traurigen rehbraunen Augen.
Völlig aus dem Konzept gebracht musste der erstmal wieder einige Sekunden überlegen und sich sammeln. „Den blonden Engel???“, schlug er schließlich wieder einigermaßen bei Sinnen vor.
Ein heiseres Lachen entkam Drew und er schmiegte sich einschmeichelnd näher an seinen Freund, der sich schon wieder arg am Riemen reissen musste um dem Gespräch folgen zu können: „Ach ja, ich erinnere mich dumpf. Angel. Ja. Das Mädel war also auf der Suche und wollte Infos. Hat mich sogar mit ihrem Zauberstab bedroht, also hab ich ihr einen klitzekleinen Teil der Wahrheit erzählt und gesagt er wäre uns über den Weg gelaufen. Stell dir vor als sie deinen richtigen Namen gehört hat wollte sie sofort wissen wo du…“
Plötzlich sties ihn Spider mit aller Kraft von sich und starrte ihn zutiefst empört an: „SCHEISSE, ANDREW BIST DU NOCH GANZ SAUBER?!? WILDFREMDEN ZU ERZÄHLEN, DASS ICH IN DER NOKTURNGASSE ALS BORDSTEINSCHWALBE LEBE??? Die ist vielleicht ne Spionin von meinem Alten! Überleg doch mal als Zaubereiminister kann er sich hier unmöglich blicken lassen, deswegen bin ich doch hier her geflohen damit er mich in Ruhe lässt!“, regte sich der Junge mit den schmutzig-blonden Haaren auf und fuchtelte wild mit den Händen durch die Gegend.
„Die war aber Französin!“, warf sein Freund nicht gerade sehr intelligent ein.
„Ist mir scheissegal ob die Spanierin oder Engländerin oder sonst was wäre. Niemand quatscht, das ist unser oberstes Gesetz und wenn ich deinetwegen in Schwierigkeiten geraten sollte bist du dran, Andrew. Dann war der flotte Dreier vorhin der letzte Sex mit mir für dich die nächsten drei Wochen lang, capito?!?“, echauffierte sich der andere nur noch mehr und verschränkte die Arme vor der Brust.
Eingeschüchtert von dem Wutausbruch seines Freundes, der sich sonst immer so unter Kontrolle hatte versuchte Andrew ihn zu beschwichtigen, obwohl er vermutlich nur sinnlos herumstotterte: „Schon verstanden, Spider ähm ich meine Alex. Ich wollte ja bloß…sie hat mir für die Info ne ganze Handvoll Galleonen gegeben, die teilen wir unter uns beiden auf. Damit kommen wir erstmal für ne Weile über die Runden oder wir zahlen die Miete diesmal ganz im Voraus und sparen uns die lästigen Exclusiv-Abende unten im Pub? Ich meine, sie wollte noch mehr Geld bringen wenn wir uns mit ihr treffen und den Kerl mitbringen. Glaub mir die ist nur hinter Angel her und nicht auf den Sohn des Ministers aus!“
„Na gut, wie viel hat sie dir geboten fürs Bringen?“, wollte Alex mürrisch wissen.
„75.“, antwortete Drew knapp und reichte seinem Freund ein kleines Säckchen mit dem Abbild einer Eiswaffel mit drei verschiedenfarbigen Eiskugeln, dem Wappen des Eissalons von Fortesque, den die Kleine ihm für die erste Info gegeben hatte.
Misstrauisch öffnete Alex den Beutel und zählte das Geld ab: „Das wären dann mit dem hier in dem Säckchen…genau 100 Galleonen*??? Verdammt da will aber jemand unbedingt etwas wiederhaben.“, stellte er erstaunt fest.
„Dann machen wir uns doch einfach auf die Suche und bringen ihr ihren Engel zurück?“, schlug der Dunkelhaarige wieder enthusiastischer vor und packte das Geldsäckchen in einen kleinen Tresor, indem sie ihr restliches Geld sparten, weg.
„Na klaro.“, Alex war begeistert, so leichtes Geld war selten verdient.
Bevor sie ihre Wohnung verliesen drehte sich Drew nochmal zu ihm um und sagte: „Achja, bevor wir sie treffen…sollten wir uns lieber in unsere besten Klamotten schmeissen. Die junge Dame steht nicht so auf den offensichtlichen Gestank von Straßenjungs.“
*100 Galleonen entspricht in etwa 545,30 Euro.
Uhm tja, das wars für diesmal^^ das WO ist zwar immer noch ungeklärt aber immerhin wisst ihr jetzt in wen unser kopfscheuer Zauberschüler gerannt ist. Bis zum nächsten Mal also und bleibt bis dahin schön brav! Eure Artemis
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