von Godess_Artemis
Es ist was es ist…
„Du willst mich nicht mehr?“, fragte Gellert verständnislos.
„Nein, so hab ich das nicht gemeint. Ich wollte nur sagen, dass ich nicht mit dir schlafen will.“, versuchte Albus zu erklären.
„Wärst du bitte so freundlich und würdest mir das näher erläutern?“, bat sein Freund mühsam beherrscht.
„Es geht einfach nicht. Das ist mir zu viel Verantwortung auf einmal.“, rechtfertigte sich der Ältere.
„Zuviel Verantwortung?“, skeptisch hob der Blondschopf eine Augenbraue.
„Ja, genau. Ich meine, ich muss mich um meinen störrischen Bruder kümmern und auf Ariana acht geben. Es reicht mir völlig die Verantwortung für zwei weitere Personen auf mich zu laden. Da überfordert es mich schon einwenig auch noch die deinige zutragen.“, schloss Albus resigniert.
„Das hört sich ja fast so an als wäre ich noch ein Kind.“, schmollte der Deutsche.
„Welches du ja tatsächlich auch noch bist! Du bist noch minderjährig, Gellert!“, erinnerte ihn der andere.
„In 3 Monaten werde ich 17 und dann bin ich volljährig.“, widersprach der Jüngere.
„Ich kann das trotzdem nicht tun.“, beschwor ihn der Älteste der Dumbledores.
Nachdenklich schwieg Gellert fĂĽr eine Weile.
„Und wenn ich dir deine Verantwortung abnehme?“, fragte er ernst.
„Hää? Wie hast du dir denn das vorgestellt?“, antwortete der Brünette ihm verblüfft.
„Ganz einfach. Du liegst unten.“, meinte Gellert trocken.
„Waaaas?“, Albus nahm die Farbe einer überreifen Tomate an, „Das geht doch nicht! Immerhin bin ich der Ältere von uns beiden.“
„Und auch der Passivere.“, warf Gellert ein.
Mit glĂĽhendem Gesicht wandte sich Albus ab. Es stimmte, er hatte weder den ersten Schritt gemacht noch sonst irgendwie sich getraut aktiv an ihrer Beziehung zu arbeiten.
„Ich will nicht, dass sich dadurch irgendetwas zwischen uns ändert.“, warf er unvermittelt ein.
„Was sollte sich denn da ändern? Ich liebe dich, du liebst mich. Ist doch nichts schlimmes dabei, oder?“, meinte Gellert selbstsicher.
Albus sah seinen besten Freund ernst an. Er bewunderte ihn insgeheim für seine Gewissheit. Wie schaffte es der andere immer nur seine Ängste und Zweifel zu zerstreuen?
„Da liegst du falsch. Es wird sich schon etwas ändern. Unsere Beziehung wird nie mehr so sein wie sie einmal war. Ich denke…ich denke es bereitet mir Angst diesen letzten Schritt zu gehen.“, versuchte sich Albus zu erklären.
„Aber warum?“, wollte Gellert wissen.
„Ich denke es ist für denjenigen der …“, er suchte händeringend nach einem passenden Begriff.
„Gevögelt wird, meinst du wahrscheinlich.“, meinte Gellert unverblümt.
„…penetriert wird“, korrigierte ihn der andere mit feuerroten Wangen, „…ein größeres Maß an Vertrauen in den anderen notwendig als umgekehrt.“
„Und du glaubst ich vertraue dir nicht genügend.“, stellte der Blonde resigniert fest.
„Nein, nein. Das verstehst du komplett falsch! Ich glaube schon dass du mir genügend vertraust, aber… es wird dich warscheinlich mehr verändern als mich. Und ich will das nicht. Ich will das unsere Beziehung so vertraut bleibt und dadurch nicht vielleicht kaputt geht. Deshalb…deshalb glaube ich ist es besser wenn sie rein platonisch bleibt.“, schloss der Ältere bittend.
„Hach, Al. Wer sagt denn dass unsere Beziehung gleich kaputt geht wenn es nicht beim ersten Mal klappt? Warum machst du es dir immer nur so schwer? Du könntest ruhig mal deinen Verstand abstellen und einfach das tun was du für richtig hältst.“, seufzte Gellert.
„Wir sind beide Jungen, Gellert. Das was sich da zwischen uns entwickelt hat gehört sich einfach nicht. Wenn irgendjemand davon erfährt, dann…“, Albus lies den Satz unvollendet in der Luft hängen.
„Du hältst unsere ´Zuneigung´ füreinander für schmutzig?“, fragte der Blonde entsetzt.
„Nein“, beeilte sich der Ältere hastig zu versichern. „Eher für…“
„Abartig.“, half ihm sein Freund auf die Sprünge. „Widernatürlich. Abstossend. Pervers. Wolltest du das sagen?“
Betreten schwieg Albus fĂĽr eine ganze Weile.
„Ich dachte, dass wir das endlich geklärt hätten. Wo wir doch schon sooft darüber gesprochen haben.“, sagte Gellert enttäuscht. „Ich dachte, ich würde dir mehr bedeuten als dumme Regeln und Anstand.“
Albus wollte etwas erwidern doch was hätte er schon sagen können ohne seinen Freund anzulügen.
„Fühlt sich das etwa falsch an?“, Gellert kam näher, legte seine Arme um ihn und zog ihn sanft zu sich heran. „Nein.“,erwiderte Albus fest, „aber…“
Abrupt wurde er unterbrochen, Gellert hatte begonnen zärtlich an seiner Halsbeuge zu knabbern und zu saugen. „Oder etwa das hier?“, flüsterte der Blonde gegen seine warme Haut und lies seine Hände zielsicher über den Körper des anderen wandern.
Unter dessen Hemd, über die sich in unregelmässigen Abständen hebende und senkende Brust hinauf zu den Schulterblättern und dem Verlauf der Wirbelsäule folgend, den sich nach unten verjüngenden Rücken herab bis zu den knackigen Pobacken. Herausfordernd sah er in lustverhangende Augen, die all ihren Widerstand schon fast aufgegeben hatten. Mit einem gewaltigen Ruck zog er ihrer beiden Körper noch näher zusammen und rieb sein Becken lasziv an das seines Gegenübers: „Du denkst es könnte falsch sein obwohl es dir soviel Freude bereitet?“
Albus Männlichkeit zuckte verräterisch und ein heiseres Stöhnen schlich sich aus seiner Kehle.
„Oder bereitet dir deine plötzliche Lüsternheit solche Sorgen, dass du sie unbedingt unterdrücken willst?“, blitzschnell entzog der Jüngere sich der innigen Umarmung und hinterlies gähnende Leere.
Frustriert stöhnte der Ältere auf: „Nein. Vielleicht. Ja. Ja, es macht mir Sorgen wie sehr ich dich begehre, wie sehr ich dich mittlerweile brauche und wovon ich nachts immer träume wenn du nicht da bist.“
„Wovon träumst du denn?“, wollte Geller gespielt desinteressiert wissen.
Albus klappte erschrocken der Mund auf und wieder zu: „Das…ist mir zu peinlich.“, brachte er schließlich hervor.
„Na schön. Dann will ich nicht weiter bohren. Aber wir sind nicht die Einzigen, die so veranlagt sind musst du wissen.“, redete der Deutsche unbeirrt weiter.
„Woher willst du das wissen?“, fragte Albus resigniert.
„Sonst gäbe es keine Wörter um unsere ´Veranlagung´ zu beschreiben. Dann könnten wir nicht ´schwul´, ´Homos´ und so weiter sein.“, erklärte er.
„Findest du es denn nicht komisch mit einem Jungen zusammen zu sein?“, wollte Albus wissen.
„Nein, wieso? Ich habe noch nie viel auf Regeln und Moral gegeben. Mir ging es immer darum was gut für mich ist und ich denke, dass du es bist.“, erwiderte sein Freund selbstbewusst.
„Ja das sieht dir ähnlich. Regeln zu brechen. Grenzen zu überschreiten. Während ich…“, resigniert seufzte der Ältere auf.
„Ach weißt du wenn du erst mal auf den Geschmack gekommen bist…“, meinte Gellert leichthin. „Dann ist es dir völlig egal was andere von dir halten.“
„Ich kann das nicht, Gellert.“, verzweifelt vergrub der Brünette das Gesicht in den Händen. „Wenn irgendjemand davon erfährt wäre mein ganzer Ruf ruiniert. Genie hin oder her, ich wäre ein Ausgestossener, ein Paria. Ich will nicht wieder alleine darstehen, Gellert. Verstehst du das?“
„Du denkst an Elphias habe ich Recht? Was er und deine anderen Spielkameraden sagen werden, wenn sie es rausfinden. Wie sie reagieren würden.“, vermutete der Blondschopf.
„Ja, das auch. Aber eigentlich habe ich daran gedacht wie er mich am Anfang der Ferien einfach hat fallen lassen. Nach der Beerdigung ist er sofort ohne Abschied verschwunden. Obwohl er genau wusste was ich durchgemacht habe.“, Albus Hände verkrampften sich bei der Erinnerung.
„Er wollte unbedingt das ich auf seine Reise mitkomme, wenigstens für ein paar Wochen. Dabei ging es ihm nie wirklich um mich. Meine Persönlichkeit hat ihn nie interessiert nur meine Stärke, meine Begabungen und die Gerüchte über meinen Vater.“, schimpfte er.
Beruhigend strich ihm Gellert mit dem Daumen über den Handrücken der geballten Faust: „Und jetzt befürchtest du, dass ich nur an deinem Körper interessiert bin? Nicht wahr?“
Beschämt drehte Albus den Kopf weg, aber Gellert wollte dies nicht zulassen. Deshalb packte er das Gesicht des Anderen mit beiden Händen und drehte es wieder zu sich zurück.
„Ich versichere dir, dass ich dich nicht einfach so fallen lassen werde. Wenn es gar nicht anders geht verschiebe ich meine Reise eben und bleibe bei dir, okay?“
„Das würdest du wirklich für mich tun?“, fragte Albus unsicher.
„Natürlich, was wäre ich für ein Freund wenn ich dich so einfach im Stich lassen würde!“, entzürnte sich der Deutsche.
„Ich dachte du wärst mein Geliebter und nicht mein Freund?“, meinte der andere verwirrt.
„Hör mal, wenn ich schon kein guter Freund sein kann, dann kann ich erst recht kein Liebhaber sein.“, erwiderte Gellert altklug.
„Na schön, du hast gewonnen. Wir probieren es. Aber nicht gleich.“, fügte der Engländer hinzu als sich ihm der andere übermütig um den Hals warf.
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