von Godess_Artemis
Draco III - Alles wieder zurĂĽck auf Anfang
Behutsam, ja keine hastigen Bewegungen machend, die den anderen verschreckt hätten näherte sich Draco mit dem Mut der Verzweiflung dem Gryffindor. Immer noch wachsam lies er sich neben ihm in die Hocke nieder und beobachtete mit unverhohlener Neugierde den Inhalt des Rucksackes, den Harry über den Boden ausgeschüttet hatte.
Ein leeres Blatt Pergament, zwei drei Bücher, verschiedene Klamotten, Knabberzeugs, ein paar Fläschchen (hoffentlich keine Spirituosen) und einige Scherzartikel, die Draco aus Weasley's Zauberhafte Zauberscherze kannte (natürlich hatte er sie nur im Schaufenster gesehen, ein Malfoy kaufte sich schließlich nicht so einen unsinnigen Ramsch *hüstel*).
Da er nichts wirklich ungewöhnliches zwischen den Sachen entdecken konnte, widmete er seine Aufmerksamkeit schnell wieder Potters Mienenspiel. Der war gerade hektisch am Durchwühlen seiner Klamotten. Der Malfoy konnte gerade noch so ein abfälliges Schnauben unterdrücken als er Harrys rote Boxershorts sah.
Gryffindor bis auf die Knochen!
Ihm wĂĽrde diese grelle Farbe nie stehen. Er bevorzugte dunkle Farben wie schwarz, dunkelblau oder dunkelgrĂĽn, die betonten seine blasse Hautfarbe hervorragend und liessen ihn noch kĂĽhler und abgebrĂĽhter wirken.
Hatte Potter allerdings gestern auch nicht wirklich interessiert so schnell wie er mir die Shorts runtergezogen hatte…
Nachdenklich lies Draco den Blick über Potters nun von der Schuluniform verdeckten Körper wandern. Der Drang nur einen flüchtigen Blick auf den wunderbaren Körper des anderen zu werfen wuchs ins Unermessliche, am liebsten wäre Draco sofort wieder über Harry hergefallen aber schließlich hatte er einen Ruf zu wahren und ein Malfoy lies sich nunmal mit keinem Gryffindor ein und erst recht nicht mit Harry Potter. Aber gegen ein wenig gepflegten Feindkontakt war ja nichts einzuwenden, oder? Im Nachhinein konnte sich der Blonde immer noch versuchen einzureden, er hätte Potters Kragen nur deshalb etwas gelupft um die Wirkung des Heiltrankes zu überprüfen.
Aber eigentlich war es das irrationale Verlangen gewesen, den Jungen neben sich noch einmal so intensiv zu spüren wie vor wenigen Stunden und ihm - er lies es auf einen letzten Versuch ankommen - noch einmal dieses wolllüstige Gestöhne zu entringen bei dem sein Körper alleine bei der Erinnerung daran zu vibrieren anfing.
Harry zuckte unter dem plötzlichen Hautkontakt mit seinem Erzfeind erschrocken zusammen und lies das Fläschchen mit dem Anti-Kater-Trank, das er gerade gefunden hatte, fallen. Klirrend zerbrach es auf dem Steinboden und verspritzte seinen Inhalt.
„Hm, die Bisswunde ist ganz gut verheilt.“, stellte Draco fachmännisch fest, um eine Rechtfertigung für sein seltsames Verhalten zu haben.
„Welche Bisswunde?“, quietschte der Gryffindor und tastete fahrig nach seinem Zauberstab um den angerichteten Schaden zu reparieren, nur den verschütteten Trank konnte er nicht mehr retten.
„Nicht so wichtig.“, winkte der Blondschopf ab und tippte mit Zeige- und Mittelfinger desinteressiert in die Zaubertrank-Lache.
Ein paar Sekunden lang starrte er auf die abperlenden Tropfen bevor er sie sanft von seinen Fingerspitzen kĂĽsste.
„Seamus und Dean haben anscheinend mehr Talent in Zaubertränke als du. Der Trank ist ihnen 1A gelungen.“, meinte Draco gelassen.
Beleidigt blähte Harry die Backen: „Ich bin gut in Zaubertränke. Wenn Snape nicht dauernd alles sabotieren würde…“
„Blaise' Heiltrank hat gut gewirkt nehme ich an?“, erkundigte sich Draco hinterhältig, Harrys Kommentar komplett ignorierend.
„Was für ein Heiltrank?“, fragte Harry erstaunt. „Ich hab keinen von Blaise bekommen.“
„Potter, du enttäuschst mich. Nicht nur, dass du dich kein Stück an gestern erinnern kannst. Nein, du glaubst auch noch, dass…sag mal wunderst du dich nicht warum dein Hintern nicht weh tut?“, höhnte der Malfoy.
Das Bild von Seamus wie er sich humpelnd den Po bedeckte drängte sich Harry plötzlich ins Gedächtnis und das Blut schoss ihm in die Wangen. Wie aus Reflex klatschte er sich beide Hände vor den Allerwertesten.
„Du hast keine Ahnung wie zwei Kerle miteinander schlafen? Hab ich recht, Potter?“, stellte der Slytherin mehr fest als er fragte.
„Na und! Dann kenne ich mich halt damit nicht so aus. Ganz im Gegensatz zu dir, aber das wundert mich kein Stück! Mit Zabini als Zimmermädchen. Wie oft hat er's dir schon besorgt?!?“, fauchte Harry um seine Verlegenheit zu überdecken.
Potter, woher bekommst du immer nur deine kreativen Einfälle? Blaise' steht doch nicht auf Cross-dressing!
Einige zorngeladene Sekunden schwiegen beide Erzfeinde bevor Draco auf Harrys irrsinnige Vermutung einging.
„Erstens geht dich das sowenig an wie Snape's äußerst gut gefüllter Zutatenschrank und zweitens wer ist den gestern mit Zähnen und Klauen über mich hergefallen, dass alles zu spät war!?!“, zischte der Blonde zornig.
„Du lügst doch!“, brüllte Harry reichlich unzivilisiert auf und sties den Malfoy in den ausgelaufenen Zaubertrank.
Harry schreckte zurück, mit einem Satz war Draco zornfunkelnd auf die Beine gesprungen und hatte seine grün-silbere Krawatte gelockert. Nun riss er sich ganz unmalfoyhaft fast die Hemdknöpfe ab, beim Versuch einen ?Unter-Drei-Sekunden'-Rekord im Hemd öffnen aufzustellen.
„Oh verdammt was…“, Harry schoss ein Großteil seines Blutes in die hohlen Wangen während die restlichen gefühlten 40 % (alle Angaben natürlich ohne Gewähr) nach unten sackten und seinen kleinen Freund zum Hochverrat anstachelten.
Gebannt starrte Harry auf Dracos entblössten Brustkorb, die Augen immer größer und größer werdend. Knutschflecke, dunkelrot und galleonengroß waren über die gesamte Hautpartie mehr oder weniger gleichmässig verteilt, ab und zu abgelöst von einigen oberflächlichen Bisswunden. Und dazwischen weisse blasse Haut, hübscher als das kostbarste Elfenbein.
„Alles dein Werk! Wenn du's nicht glaubst kannst du gerne Gebissabdrücke nehmen.“, fuhr Malfoy den Schwarzhaarigen an.
„Wieso hast du die noch nicht geheilt?“, fragte Harry ganz entsetzt.
Und vor allen Dingen wieso hast du mich geheilt???
„Ich bin schlecht in sowas und zu Pomfrey wollte ich nicht gehen. Das gäbe nur komische Fragen. Außerdem verschwinden die nach ein paar Tagen wieder.“, erwiderte der Blonde herablassend.
„Wenn du möchtest könnte ich…“, bot ihm Harry unsicher an.
„Nein, danke, Potter. Das letzte Mal als du was wolltest lag ich dann fast nackt unter dir.“, blockte der Slytherin sofort ab. „Aber ne trockene Hose wär ein guter Anfang.“
„Pah, vergiss es! Selbst schuld!“, schnaubte der Gryffindor beleidigt, jetzt wo er sich wieder in Erinnerung rief weshalb Draco überhaupt hier war.
Blöder Zaubertrank!!! Malfoy soll sich gefälligst um mich kümmern und nicht um seine bescheuerte Hose!
„Potter du gehst mir langsam aber sicher sowas von auf den Zauberstab.“, unwirsch fuchtelte der Blonde mit seinem Weissdornstab herum und sein nasser Hosenboden war Schnee von gestern.
„Du kleiner arroganter Mistkerl. Du glaubst wohl, weil du jetzt der angebliche Retter der Welt bist knutscht dir jeder vor Dankbarkeit die Füße und rutscht vor dir auf dem Boden rum?!? Das du dich da mal nicht gewaltig täuschst. Für mich wirst du immer der nervige Mitschüler mit der Secondhand-Brille bleiben. Auch nachdem was gestern war, kapiert? Erwarte von mir jetzt bloß keine Sonderbehandlung.“, wütend warf ihm der Slytherin diese Beleidigungen an den Kopf, wenigstens verbal war er dem Gryffindor überlegen wenn schon nicht in duelltechnischem Geschick.
„Ach ja, dann mach mich doch fertig du Feigling. Jetzt wo niemand zusieht.“, erwiderte Harry ebenfalls genauso bissig.
„Ich bin wenigstens nicht so ein elendiger Feigling wie du. Mein Freund weis immerhin, dass ich mit dir geschlafen habe. Während du es nicht über dich gebracht hast deinem tollen Weasley und Granger die Wahrheit zu sagen. Wie deine Freundin wohl darauf reagiert wenn sie erfährt, was du getan hast?“, entgültig angepisst wirbelte Draco theatralisch auf seinen teueren Designerschuhen mit den erst neulich wieder festgeklopften Absätzen herum und stolzierte hoch erhobenen Hauptes in Richtung Treppen.
Ein roter Lichtblitz verfehlte ihn nur um Millimeter und schlug knapp ĂĽber dem TĂĽrgriff ein. Das verbrannte Holz qualmte unangenehm. Tja, da wĂĽrde ein hĂĽbscher schwarzer Brandfleck zurĂĽckbleiben.
„Das wagst du nicht, Malfoy! Wehe du verrätst Ginny was zwischen uns gelaufen ist, dann mache ich dich kalt.“, erklang Harrys Stimme drohend hinter seinem Rücken.
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Harry ist böse…
Draco ist in seinem Stolz verletzt…
Seamus und Blaise haben von dem Schaden den sie angerichtet haben keine Ahnung…
Und kennt irgendjemand einen guten Schreiner?
Wie wo was weis Obi!
Aber erst nächstes mal…
Was Dracos erstes Mal angeht, das war wirklich mit seinem besten Freund. Aber Draco sieht das Ganze etwas lockerer als Harry. Er und Blaise hatten keine Beziehung miteinander, das war mehr so ein Ausprobieren.
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