von Godess_Artemis
Evil triumphs…when good men do nothing
Es war ein warmer Spätommertag gewesen. Am Morgen hatte ihre Mutter noch über das schöne Wetter geredet, während sie Ariana ein hübsches Sommerkleid angezogen hatte und mit ihr in die Stadt zum Einkaufen gefahren war.
Als sie mittags nach Hause kamen, ballten sich schon dunkle Gewitterwolken über dem kleinen Dorf zusammen. Ein Sommergewitter, nicht ungewöhnlich um diese Jahreszeit. Relativ häufig, aber sie waren jedes Mal schnell wieder vorbei und Ariana könnte später wieder draußen spielen gehen. Die Kleine wuselte ihrer Mutter dauernd über den Weg, während Kendra die Einkäufe wegräumte. Nach einer Weile hatten sich die Wolken verzogen und die Sonne schien als wäre nichts gewesen.
Ariana rannte vergnügt durch den Garten und spielte Fangen mit ein paar Schmetterlingen. Dabei setzte sie unbewusst ihre Magie frei und brachte so die Gartenmöbel dazu, ihr durch den gesamten Garten hinterherzufliegen. Als sie erschöpft war, setzte sie sich in den Sandkasten und fing an einer große Burg zu bauen. Eimer um Eimer schüttete sie den Sand zu einem Haufen zusammen um ihn dann mit viel Wasser zu formen. Aber es klappte anfangs nicht ganz und der Sandberg fiel immer wieder in sich zusammen. Bis Ariana dieses Kribbeln in ihren Fingerspitzen fühlte und sich der Sand wie von selbst zusammenfügte. Erstaunt betrachtete sie ihr Kunstwerk als drei Jungen, vom Nachbargrundstück durch die Hecke, auf sie zukamen.
„Hey, du da. Wie hast du das gerade gemacht?“, wollte der größte von ihnen, vermutlich der Anführer ihrer kleinen Bande, wissen.
„Was gemacht?“, fragte Ariana verständnislos.
„Na der Sand? Du hast ihn durch die Luft fliegen lassen.“, antwortete der kleinste, ein Junge mit schwarzen Haaren.
„Ich weis nicht. Ich hab gar nichts gemacht.“, erwiderte das Mädchen ausweichend.
„Natürlich hast du was getrickst. Hältst uns wohl für blöde oder wie?“, knurrte der dritte im Bunde, ein sommersprossiger stämmiger Kerl.
Ariana bekam Angst. Wieso kam denn niemand um ihr beizustehen? Ängstlich duckte sie sich vor den drei Jungen zusammen.
„Hör gefälligst auf uns anzulügen. Wir ham gesehn was für Tricks du gemacht hast.“, sagte der Anführer. Ariana starrte sie ängstlich an wie das Kanninchen die Schlange.
„Schön, wenn du nicht antworten willst dann…“, der erste Schlag traf sie mitten ins Gesicht.
„Zeig den Trick nochmal.“, befahl er.
„Ich kann nicht.“, wimmerte sie leise und fing an zu weinen.
„Hey, du kannst doch keine Mädchen hauen.“, fing der kleinste an, wurde aber vom Blick des anderen zum Schweigen gebracht.
„Du hast doch auch gesehn was die gemacht hat? Die ist gefährlich für uns. Die hat Sachen durch die Luft fliegen lassen ohne sie zu berühren. Sowas kann kein normaler Mensch. Sie muss ein Monster sein, oder eine Außerirdische.“, fauchte der Größte ungehalten.
„Genau. Wir müssen die anderen vor ihr beschützen.“, bekräftigte der Sommersprossen-Typ.
„Na wenn ihr meint.“, antwortete der Schwarzhaarige verunsichert.
Zu dritt prügelten sie auf das kleine Mädchen ein, das gar keine Chance hatte sich gegen die Übermacht zu wehren. Ariana schrie bei jedem neuen Schlag auf, sie sollten doch aufhören sie wüsste nicht, was sie getan habe und dass ihr alles weh tue. Doch die Jungs überhörten in ihrer Raserei die Schreie des kleinen Mädchens. Nicht so Arianas’ Vater, der gerade die Straße entlang kam, weil er auf dem Rückweg von seiner Arbeit war. Percival Dumbledore rannte mit vor Wut verzerrtem Gesicht den Schlägern entgegen. Doch bevor er sie erreicht hatte, stoben sie auseinander und verschwanden in verschiedene Richtungen. Vorsichtig beugte er sich zu seiner Tochter hinunter. Sie wimmerte leise und gab schluchzende Geräusche von sich. „Alles ist gut. Papa ist ja da. Papa ist da um dich vor den bösen Jungs zu beschützen, wenn sie wiederkommen.“, versuchte er sie zu beruhigen, während er sie sanft in seine starken Arme nahm und vorsichtig hin und her wiegte wie ein kleines Baby. Sie hatte überall blaue Flecke und Prellungen und ihr hübsches Kleid war ganz zerrissen und dreckig.
Über ihren Köpfen grollte der Donner und Ariana meinte ein paar Regentropfen auf ihrem Gesicht zu spüren als ihr Vater sie ins Haus trug.
Aber nein, das waren keine Regentropfen. Ariana blinzelte erstaunt. Das war auch nicht ihr Vater, der sie da im Arm hielt. Nein, das war ihr Bruder. Aberforth. Er weinte dicke Kullertränen.
„Keine Sorge, Ariana. Alles ist gut. War nur ein böser Traum. Ich bin ja da und passe auf dich auf. Du kannst wieder einschlafen, kannst du doch oder? Bist doch ein braves Mädchen.“, flüsterte er leise während er sie sanft wieder in den Schlaf wiegte.
Ein böser Traum. Nur ein böser Traum. Alles war gut. Aberforth war ja da. Er war immer da. Und er war immer lieb zu ihr gewesen. Morgen würde sie wieder in den Garten dürfen zum Spielen. Die Sonne würde wieder scheinen.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.