von *Tonks*
Hallo zusammen,
in diesem Kapitel wird ein Charakter eine wichtige Entscheidung treffen. Ich habe versucht, diese Entscheidungsfindung möglichst genau zu erklären, da sie ursprünglich nicht für meine Story vorgesehen war. Deshalb hoffe ich, dass es jetzt nicht zu unrealistisch wirkt. Mir gefiel die Idee halt, und für diejenigen, die doch ein bisschen auf Romanzen stehen, wie z.B. Cherry, gibt es vielleicht später doch noch eine kleine Überraschung (*zwinker*).
So, ich darf natürlich nicht vergessen, mich bei meinen fleißigsten Lesern zu bedanken. Der Dank gilt natürlich auch allen, die keinen Kommi hinterlassen haben. Vielleicht fällt euch ja irgendwann mal was ein, was ihr mir schreiben könnt. Wenn ja, immer raus damit, ihr braucht kein Blatt vor den Mund nehmen :-)
@Nymphadora Tonks-Lupin: Tja, Snape ist halt kein einfacher Mensch. Sein Leben ist halt geprägt von seinen ständigen Gefühlsschwankungen und Launen. Aber Dumbledore macht es ihm halt nicht immer leicht. Und wer muss darunter leiden? Ginny und Dean! Aber für die beiden wird es am Ende sicherlich noch gut ausgehen.
Danke, dass du immer so viel schreibst. Das freut mich wirklich.
Achso, die nächsten drei Chaps sind die letzten für mind. 2 ½ Wochen, ich bin nämlich im Urlaub :-)
Draco Malfoy saß allein in seinem großen Zimmer. Immer wieder hatte er die Bilder von der schreienden Ginny Weasley vor Augen, die sich mit denen von seiner Mutter vermischten. Wie konnte Blaise, sein bester Freund, einer Frau so etwas antun? Hätte er sie geschlagen, oder mit dem Cruciatus belegt, hätte er nichts dagegen gesagt. Aber warum musste er versuchen, sie zu vergewaltigen?
Und was hatte Thomas gesagt? ´Du wirst ihr nicht noch einmal so weh tun´? Hatte Blaise etwa schon…
Plötzlich ging die Tür auf. Blaise Zabini kam wutschnaubend hinein.
„Draco, was sollte der Scheiß?“
spie er seinem Freund entgegen,
„hast du jetzt etwa schon Mitleid mit Blutsverrätern?“
„Nein, habe ich nicht!“ schrie Malfoy zurück.
„Und warum hast du mich aufgehalten? Ich wollte ihr nur geben, was sie verdient.“
„Nein, Blaise. Das hat sie nicht verdient. Hättest du nicht irgendetwas anderes mit ihr machen können?“
„Wieso? Alles andere macht mir nicht halb so viel Spaß.“
„Zabini, du bist echt ein widerlicher Mistkerl.“
Malfoys Wut auf Zabini stieg immer mehr an. War das wirklich sein bester Freund, der ihm da gegenüber stand? Der beste Freund, der ihm immer zur Seite gestanden hatte, wenn er mal wieder Ärger mit seinem Vater gehabt hatte? Der beste Freund, der ihm immer zugehört hatte? Der beste Freund, der der einzige Mensch war, vor dem er, Draco Malfoy, mal er selbst sein konnte? Nein, das konnte nicht sein. Kein Mensch konnte sich so sehr verändern, oder?
„Wie bitte? Widerlicher Mistkerl? Jetzt reicht es wirklich.“
Er zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf seinen Freund, doch dieser hatte bereits damit gerechnet und ebenfalls seinen Zauberstab herausgeholt. Malfoy sah selbstsicher aus. Er wusste, dass er im Duellieren um Längen besser war als sein Freund.
„Blaise, ich schlage dir einen Deal vor.“
„Einen Deal? Na dann lass mal hören.“
Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, was sein Freund ihm vorschlagen würde. Doch er war sich sicher, dass es etwas mit der kleinen Schlammblutfreundin zu tun hatte.
„Wenn ich gewinne, lässt du deine Finger von der Kleinen, du weißt, was ich damit meine. Folter sie so viel du willst, aber versuch nicht noch einmal, sie zu vergewaltigen.“
„Und wenn ich gewinne?“
Malfoy senkte den Kopf.
„Dann kannst du machen, was du willst. Ich werde mich nicht mehr einmischen.“
„Okay, aber vorher beantworte mir eine Frage: stehst du auf die Kleine?“
„Nein“,
antwortete Malfoy kühl,
„ich will nur nicht, dass du dir die Finger an ihr schmutzig machst. Lass uns jetzt endlich anfangen.“
Beide hoben ihre Zauberstäbe und verbeugten sich voreinander. Sie waren sich einig, dass selbst in einem Streit die Etikette gewahrt werden musste.
Doch noch bevor einer der beiden seinen ersten Fluch aussprechen konnte, öffnete die Tür sich erneut.
Sie erschraken. Mussten sie denn jedes Mal erwischt werden, wenn sie miteinander stritten?
Draco Malfoy erholte sich als Erster von dem Schreck und schaute in Richtung Tür.
„Vater, was für eine Überraschung.“
„Findest du?“
entgegnete Lucius Malfoy aalglatt,
„bei dem Lärm den ihr hier veranstaltet hattet ihr doch wohl nicht ernsthaft damit gerechnet, dass niemand nach sieht, ob alles in Ordnung ist.“
Sein Sohn senkte demütig den Kopf.
„Es tut mir Leid, dass wir dich gestört haben.“
„Ich denke, wir sind uns einig, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Und jetzt brauche ich einen von euch. Ich möchte, dass einer von euch die Kleine Weasley zu mir bringt. Ich war das letzte Mal noch nicht fertig mit ihr.“
„Tja, Draco, du hast leider nicht gewonnen“,
flüsterte Zabini so leise, dass nur Draco es hören konnte,
„das heißt, ich darf machen, was ich will. Ich sollte mich dann mal auf den Weg machen.“
Draco Malfoy Augen weiteten sich.
„Ja, Vater, ich werde mich sofort auf den Weg machen“, sagte er schnell, bevor Zabini es tun konnte.
Wer wusste schon, was er wieder mit dem Mädchen anstellen würde? Das konnte er einfach nicht zulassen. Also machte er sich zum zweiten Mal an diesem Tag auf den Weg hinunter zu den Kerkern.
Ginny wehrte sich so gut wie gar nicht. Sie war lange nicht mehr mit Draco Malfoy allein gewesen, doch sie konnte sich noch gut an diese letzte Begegnung erinnern, vor allem an die Schmerzen, die er ihr zugefügt hatte. Er hatte ihr klar gemacht, dass es besser war, sich nicht zu wehren.
Draco Malfoy war mittlerweile auch wieder ganz der Alte. Der Gedanke an die Vergewaltigung seiner Mutter hatte ihn etwas aus der Bahn geworfen, doch nun war er wieder normal. Zumindest redete er sich das ein. Er war sicher, dass sein Vater es dem Mädchen sicher nicht leicht machen würde, doch solange er nur seine üblichen Methoden nutzte, war alles in Ordnung.
Plötzlich spürte er einen Ruck an seiner Hand. Ginny war stehen geblieben. Fing sie etwa schon wieder an, sich zu wehren? Würde er ihr wieder erst zeigen müssen, wer der Boss ist?
„Was soll das?“
fuhr er sie an,
„geh gefälligst weiter.“
Doch sie rührte sich nicht. Plötzlich sagte sie ganz leise „Danke“.
Er schaute sie kurz an, zog sie dann jedoch weiter.
Malfoy hatte sofort gewusst, was sie meinte. Sie bedankte sich, weil er sie vor Blaise gerettet hatte. Sie musste sich sicherlich ziemlich überwinden um ihn anzusprechen, nach alldem, was er ihr angetan hatte.
Ach, Quatsch. Was für Dummes Zeug schwirrte denn da in seinem Kopf umher? Es konnte ihm doch egal sein, wie diese Blutsverräterin sich fühlte. Er durfte nicht zulassen, dass er Mitleid für sie fühlte. Und das würde er ihr auch zeigen müssen. Er war schließlich ein Malfoy, und Malfoys haben mit niemandem Mitleid.
Doch wenn er dieses Mädchen sah, konnte er nicht anders. Damals, als sie noch in Hogwarts waren, war sie wunderschön gewesen. Er hatte natürlich niemandem erzählt, wie hübsch er sie fand, sie war schließlich eine der verhassten Gryffindors. Doch jetzt war sie ganz anders: das Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden, ihre Haare glänzten nicht mehr und überhaupt sah sie sehr schwach und kränklich aus.
Doch war das verwunderlich? Sie war schließlich schon seit beinahe zwei Wochen in dem dunklen Verlies eingesperrt und nur dort hinaus gelassen worden, als man ihr Schmerzen zufügen wollte. Und jetzt war es auch nicht anders. Er holte sie aus ihrem Gefängnis um sie in die Hände seines Vaters zu geben. Was er wohl mit ihr anstellen würde? Hoffentlich nichts allzu Schlimmes.
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