von *Tonks*
Hallo zusammen, heute ist euer GlĂĽckstag, ihr bekommte vier (!!!) neue Kapitel. Hatte einfach so viele Ideen, die ich unbedingt mit euch teilen wollte.
Wünsche euch schon mal ein schönes langes Wochenende.
Eure *Tonks*
PS: Danke an diejenigen, die einen Kommi hinterlassen haben, aber ich will mehr :-)
Als Ginny die Augen wieder öffnete, wusste sie nicht, wo sie war. Der Raum, in dem sie sich befand, war kalt, feucht und dunkel. Nur unter der Tür kam etwas Licht herein. Sie rief nach Dean, bekam jedoch keine Antwort. Wo war er? Lebte er noch? Sie betete, dass man ihm nichts angetan hatte. Wieder rief sie Deans Namen. Plötzlich hörte sie ein Geräusch. Sie lauschte angestrengt und stellte fest, dass es Schreie waren. Dean Schreie. Sie wurden immer lauter. Ginny sprang auf und lief zur Tür. Mit den Fäusten schlug sie gegen das Holz, so stark und so lange, bis ihre Hände zu bluten anfingen. Sie schrie, doch niemand schien sie zu hören. Erschöpft ließ sie sich auf den kalten Steinboden sinken und legte den Kopf auf die Knie.
Plötzlich ging die Tür auf, Malfoy kam herein.
„Was machst du hier für einen Lärm?“ fuhr er sie an, „Hat man dir nicht beigebracht, wie man sich als Gast in einem fremden Haus benimmt?“
„Gast?“ erwiderte Ginny trocken, „Werden eure Gäste immer unfreiwillig hierher gebracht und so behandelt?“
„Nein, normalerweise werden sie sofort meinem Vater und meiner Tante vorgestellt“,
entgegnete Malfoy mit einem fiesen Grinsen,
„aber ich dachte, ich erspare dir das. Du wirst sie noch früh genug kennen lernen, und glaube mir, wenn du dich ihnen gegenüber so aufführst wie bei mir, dann wird es dir sicherlich nicht so gut gehen. Und jetzt sei still, ich habe Fragen an dich.“
„Oh nein, Malfoy“, rief Ginny, „ich rede nicht. Nicht, bevor du mir nicht sagst, wo Dean ist.“
„Hast du deinen Freund denn nicht gehört?“
fragte Malfoy sĂĽffisant,
„Ich dachte, er wäre nicht zu überhören. Schreit wie ein Mädchen…Aber jetzt höre ich ihn gar nicht mehr, wieso wohl?“
„Sag mir endlich, was du mit ihm gemacht hast!“ schrie Ginny mit Tränen in den Augen.
„Ich habe nichts mit ihm gemacht, aber er verbringt gerade etwas Zeit mit meinem Vater und…“
Wieder ging die Tür auf. Ginny wurde durch die plötzliche Helligkeit so geblendet, dass sie nicht erkennen konnte, wer hinein kam. Sie spürte nur, wie etwas Großes direkt vor ihre Füße viel. Irgendwie wusste sie, dass es Dean war. Sie streckte die Hand nach ihm aus und konnte fühlen, dass er stark blutete. Vor Schreck schrie sie auf.
„Malfoy, du dreckiger…“
„Draco“, hörte sie Lucius Malfoys Stimme sagen.
Er musste Dean wohl hier her gebracht haben.
„Hast du die Kleine nicht richtig erzogen? Sorg dafür, dass sie sich ab jetzt angemessen verhält.“
Dann drehte er sich um und verschwand mit wehendem Umhang.
„Du hast gehört, was mein Vater gesagt hat“,
zischte Malfoy ihr zu,
„ab jetzt verhältst du dich mir gegenüber angemessen, sonst kannst du was erleben. Heute werde ich dich ungestraft davon kommen lassen, ich will dich ja schließlich nicht umbringen, aber für das nächste Mal sei gewarnt.“
Dann verschwand auch er und Ginny und Dean blieben allein in dem dunklen Raum zurĂĽck.
Ginny beugte sich über Dean Körper. Er lag bewegungslos auf dem kalten Boden und sein Atmen war kaum spürbar. Sie streichelte ihm über den Kopf und sprach immer wieder leise:
„Dean, hörst du mich? Bitte, du musst aufwachen. Du darfst mich hier nicht allein lassen.“
Doch es half nichts. Dean reagierte nicht. Lucius Malfoy hatte ihn wirklich schlimm zugerichtet. Sie war verzweifelt, weil sie Dean nicht helfen konnte. Das Einzige, was sie tun konnte, war ihren Umhang auszuziehen und ihn damit zu zudecken, damit er nicht in diesem kalten raum erfror. Dann legte sie sich neben ihn und fing an zu weinen. Sie wusste nicht, wie lange sie so dort gelegen hatte, als sie plötzlich ein Husten hörte. Sie drehte sich sofort um und sah, dass Dean aufgewacht war und versuchte, sich hin zu setzen. Er hatte Schwierigkeiten, so dass Ginny ihm helfen musste.
Leise fragte sie:
„Wie geht es dir?“
Dean versuchte zu lächeln, als er antwortete.
„Es geht schon, ich lebe ja noch.“
In Gedanken fügte er ein „so gerade“ hinzu.
„Und du? Bist du in Ordnung? Ich dachte, Malfoy hätte dich umgebracht. Du hast dich auf einmal gar nicht mehr bewegt. Ich hatte solche Angst.“
„Ich bin okay“, sagte Ginny tapfer, „weißt du, wie lange wir schon hier sind? Und wo wir überhaupt sind?“
„Wir sind im Malfoy Manor, seit etwa vier Stunden. Malfoy hat einen Geheimgang vom Raum der Wünsche in den Eberkopf gefunden, durch ihn hat er uns raus gebracht. Als wir dort ankamen, war Bellatrix Lestrange dort. Ginny, es war einfach schrecklich. Alle Leute, die dort waren, waren tot. Es sah aus, wie auf einem Schlachtfeld.“
Er atmete tief ein, wollte die Tränen zurück halten, die sich in seinen Augen sammelten. Er musste jetzt stark sein, für Ginny.
Doch sie merkte, dass er wirklich Angst hatte.
„Dean, du musst deine Tränen nicht zurück halten. Ich weiß, dass es schrecklich gewesen sein muss.“
Dann nahm sie ihn in den Arm.
„Wir weden einen Weg finden, hier raus zu kommen“ flüsterte sie.
„Nein, werden wir nicht“ erwiderte Dean, „es ist hoffnungslos. Hier gibt es zu viele Flüche und Todesser, die uns aufhalten werden. Wir haben keine Chance.“
Jetzt konnte er seine Tränen nicht zurück halten, er weinte hemmungslos. Er hatte einfach zu viel durchmachen müssen. Erst musste er zusehen, wie Ginny vor seinen Augen gequält wurde, dann hat er das Gemetzel im Eberkopf gesehen und wurde anschließend von Lucius Malfoy gefoltert.
Es dauerte lange, bis er sich wieder beruhigt hatte. Dann sagte er leise:
„Ginny, du musst mir etwas versprechen.“
Sie schaute ihn erwartungsvoll an.
„Bitte versprich mir, dass du hier alles tust, was von dir verlangt wird.“
„Aber Dean, das geht nicht. Sie werden von mir verlangen, dass ich die Pläne des Ordens verrate. Und ich weiß doch gar nichts darüber.“
„Ich weiß“,
unterbrach er sie,
„aber bitte, tu einfach, was sie wollen. Gib Lucius Malfoy keinen Grund, dich zu foltern. Er ist…er ist…Draco ist gar nichts im Vergleich zu ihm. Ich dachte, er bringt mich um. Das würde er mit dir nicht tun, er braucht dich noch, aber bitte, gib ihm keinen Anlass dir weh zu tun.“
Ginny schaute ihn ernst an, dann sagte sie: „Ich verspreche es dir.“
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