Fanfiction

„…und dann hab ich ihm gesagt, ich wette, die Holyhead Harpies gewinnen. Und dann gibt er mir tatsächlich recht, weil doch die Gutaussehende rothaarige mitspielt, und dann hat er ganz verblüfft geguckt als ich ihm erzählt habe, das wäre meine kleine Schwester!“
Hermine lächelte gezwungenermaßen.
Sie hatte Ron nicht wirklich zugehört, zu sehr war sie beschäftigt damit, die Frage, die ihr schon seid Tagen auf der Zunge brannte, zu formulieren.
„Mine? Was ist los mit dir?“
Doch Hermine schĂĽttelte bloĂź den Kopf und beschloss dann, einfach zu improvisieren; manche Dinge konnte man einfach nicht planen, und gewiss auch nicht diese Sache.
„Du hast doch irgendetwas“, hakte Ron weiter nach.
„Da gibt es tatsächlich etwas…“, sie zögerte einen Moment.
„Ich will dich etwas fragen, aber nur, wenn es dir nicht allzu persönlich ist.“
Ja, das war schon mal ein guter Einstieg.
Ron guckte verblüfft, nickte im nächsten Moment aber.
„Dann schieß mal los, Mine.“
Sie öffnete den Mund, doch plötzlich kam ihr eine Erkenntnis: Er nannte sie liebevoll ‚Mine’, und das schon die ganze Zeit!
Ihr wurde sofort warm ums Herz.
Ron hob die Augenbraue; diese Geste brachte sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und sie räusperte sich, ehe sie anfing:
„Also, Ron… na schön. Ich – ich möchte dir nicht unterstellen, du wärst glücklich oder so, weil ich weiß nicht, ob du das bist…“
(‚oh je’, dachte sich Hermine im selben Moment, ‚ist das bescheuert: Ich will dir nicht unterstellen du wärst glücklich’), „…aber, Nic und du, ihr habt euer Baby doch verloren, richtig? Und – ihr … also… ihr wart nie richtig traurig darüber.“
Er sah sie an, aber was er fĂĽhlte war von seinem Gesichtsausdruck her nicht auszumachen.
„Tut mir leid“, piepste Hermine verzweifelt, „ich weiß, das geht mich nichts an, und wie gesagt, ich will dir nicht unterstellen, du wärst-“
„Sie hat das Baby gar nicht verloren“, unterbrach Ron sie.
„WAS?“, rief Hermine entrüstet.
„Aber wieso habt ihr uns angelogen?“
„Weißt du Hermine, ich wusste schon seid zwei Monaten, dass Nicole mich mit Malfoy betrügt“, erzählte er und starrte an die Wand.
Hermine glaubte, sie habe sich verhört, doch sie schwieg, damit Ron fortfahren konnte.
„Aber ich Idiot habe ihr verziehen. Weil sie mir geholfen hat in schweren Zeiten.“
Hermine konnte das nicht glauben – kann ein Mensch, der einem nur Kummer bereitet, auch helfen?
„Als ich das herausfand, hatten wir uns getrennt, sind nach einer Woche aber wieder zusammen gekommen.
Dann, vor einem Monat sagte sie, sie sei schwanger. Sie war wenigstens so ehrlich und hat gestanden, dass es womöglich von Draco sein könnte.“
„Habt ihr einen Vaterschaftstest gemacht?“, fragte Hermine schnell.
„Ja, einen Zauberervaterschaftstest. Da kann man feststellen, wer der Vater ist, obwohl das Baby aber noch nicht geboren wurde. Und…“, Ron schluckte, „es ist Malfoy.“
In Hermines Kehle bildete sich ein Knoten; Ron tat ihr mehr als leid, und wäre Nicole jetzt vor ihr, würde sie ihr – wie angedroht – den Kopf vom Körper sprengen, dafür, das sie Ron all’ diesen Kummer bereitete.
„Malfoy hat nichts davon gewusst. Auch nicht, als ich das herausgefunden hatte… na ja, sie hat mich gebeten, ihm nichts davon zu sagen. Und ich verliebter Trottel
habe mein Mundwerk gehalten. Wozu? Damit Nicole zweigleisig fahren konnte, wie auch vorher. Deswegen war ich nicht traurig, als Nicole jedem – einschließlich mir - erzählt hat, das sie ihr Baby verloren hat. Und sie war auch nicht traurig,
weil sie es ja gar nicht verloren hatte!“
„Wieso hat sie das behauptet?“, flüsterte Hermine.
„Weil sie mit Malfoy durchbrennen wollte, hat er mir heute erzählt…“
Hermine schluchzte los.
Sie konnte es nicht ertragen, Ron so leiden zu sehen, und das er so ein Pech in der Liebe hatte, bereitete ihr noch mehr Kummer.
„Aber Mine, wieso weinst du?“
Er rappelte sich vom Boden auf und nahm sie in den Arm.
Sie drückte ihn fest an sich, roch sein Parfüm, spürte seinen Atem in ihrem Nacken…
und dann, ganz unerwartet, drĂĽckte er sie leicht weg von sich.
Sie sahen sich in die Augen; Hermine verlor sich in seine blauen Glupscher, die so leuchteten wie das Meer, und ihre Köpfe kamen sich immer näher
und sie spĂĽrte seine Lippen auf ihren.
Seine Zunge streichelte ihre Sanft und sie küssten sich eine Ewigkeit lang (wie Hermine vorkam), ehe sie sich wieder voneinander lösten.
Doch anscheinend wollte Ron mehr:
er drückte sie auf den Boden, küsste sie, jetzt nicht mehr zärtlich, sondern wild und verlangend, und Hermine konnte nicht anders als es zu genießen:
jetzt musste sie keine SchuldgefĂĽhle haben wegen Nicole und dem Baby, jetzt konnte sie sich einfach ihrer Lust hingeben, und das Ron ihr das Shirt hochzog und
ihren Bauch küsste, störte sie nicht – denn das war es, was sie schon so lange wollte…
Plötzlich hielt er inne.
„Willst du das wirklich?“
Musste er diese blöde Frage stellen? Ihr Verstand war kurz und dran, nein zu sagen, und fast zerstörte er diesen schönen Moment; doch ihre Lust war größer.
„Aber nur, wenn du-“
Weiter kam sie nicht, denn schon presste Ron wieder seine Lippen auf ihre.
Sie zog ihm sein Shirt aus, strich über seinen gut durchtrainierten Oberkörper.
Er zog ihr den Bleistiftrock aus, sie ihm die Hose, und es dauerte nicht lange, da liebten sie sich…