von Kraehenfeder
„Verpiss dich doch einfach, Malfoy“, knurrte Harry Potter gereizt und schob Ginny, seine Freundin, mit der Hand ein Stück zurück.
„Sonst was?“, höhnte der blonde Junge, der mit gezücktem Zauberstab vor ihm stand.
„Sonst solltest du dich darauf gefasst machen, die nächste Woche liegend zu verbringen.“
Die Antwort auf diese Drohung war ein spöttisches Lachen aus dem Munde Draco Malfoys.
Sie standen mitten in der Winkelgasse und zielten mit den Zauberstäben aufeinander, während der Strom von Hexen und Zauberern an ihnen vorbei glitt. Manche warfen den beiden Hogwarts-Schülern verärgerte Blicke zu, die meist in Neugierde umschlugen, sobald sie den schwarzhaarigen, hochgewachsenen Jungen als den potenziellen Retter der Welt erkannten.
Ein älterer Mann sah sich schließlich dazu veranlasst einzugreifen.
„Jungs, Jungs“, meinte er beschwichtigend. „Es gibt doch keinen Grund sich gegenseitig zu… -“
Beinahe synchron hatten die beiden Zauberstäbe ihre Richtung gewechselt und deuteten nun auf die Brust des Zauberers.
„Fresse halten“, zischte Draco gereizt.
„Mischen Sie sich einfach nicht ein“, kam es von Harry.
Der Angesprochene hob abwehrend die Hände. „Ist ja gut! Wollte ja nur helfen… Man sollte nicht meinen… - Die Jugend von heute… -“ Kopfschüttelnd entfernt er sich von ihnen.
„Bitte, Harry“, startete Ginny einen weiteren, sinnlosen Versuch ihren Freund zu beruhigen. Ihre zierliche Hand legte sich auf seinen Unterarm, an dem sie die zum Kampf gespannten Muskeln fühlen konnte. „Er ist es einfach nicht wert. Ihr kriegt noch richtig Ärger, wenn ihr euch hier duelliert. Außerdem warten die anderen schon auf uns…“
„Geh zurück zu Ron und Hermine. Ich regle das hier schon. Ich hab’s einfach satt. Okay?“ Der Junge, mit der blitzförmigen Narbe auf der Stirn, die sein schwarzes, unordentliches Haar nun verdeckte, hatte nicht Mal den Blick von seinem Kontrahenten abgewandt. Stattdessen bohrten sich seine grünen Augen in die stahlgrauen Malfoys.
Die Beiden waren sich wieder einmal über den Weg gelaufen, beim Einkauf der benötigten Schulsachen für das kommende Jahr. Und – wie sollte es auch anders sein? – keiner von Beiden hatte sich veranlasst gefühlt, den Mund zu halten. Wann immer der Slytherin und der Gryffindor zusammen stießen, entfalteten sich alle jemals dagewesenen Rivalitäten dieser Häuser.
„Na, hat Ginny-Schätzchen Angst ihren Liebsten allein zu lassen? Nur zu Recht: Du darfst ihn dann nämlich in Stücken wieder auflesen, Darling“, lästerte Draco mit genüsslich gehobener Augenbraue.
„Du bist so ein widerliches Schwein, Malfoy.“
„Lass sie in Ruhe“, kam Harry einer weiteren Beleidigung von Seiten Ginnys zuvor.
„Was ist hier los?“ Alle drei fuhren herum, als Sirius tiefe Stimme zu ihnen hinüber dröhnte. Mit ausgreifenden Schritten kam Harrys Pate auf die drei Teenager zu geeilt. Seitdem man ihn rehabilitiert hatte und seine Freiheit ein neu geschenktes Gut für ihn war, löste sich die Bitterkeit in seinen Zügen zusehends wieder auf. Er genoss das Leben und versuchte sich nicht zu sehr mit alten Erinnerungen zu plagen.
Weder von Harry noch von Ginny kam eine Antwort. Draco hielt selbstverständlicher weise ebenso den Mund, war sein Blick nun auch von einem beunruhigten Flackern durchsetzt.
Für Sirius Black wäre er kein ebenbürtiger Gegner, das musste er sich selbst in seiner angeborenen Arroganz eingestehen.
Eben dieser erkannte auch ohne eine Antwort, was sich hier abgespielt hatte. Es war kein Geheimnis, dass zwischen Harry und dem Malfoy-Sprössling eine ebenso ausgeprägte Feindschaft bestand, wie es zwischen ihm und Snape seinerzeit der Fall gewesen war.
Aber er war sich sicher, dass Harry um ein Bisschen Ruhe eine Menge geben würde. Sirius und James wären damals wahrscheinlich ständig aus der Haut gefahren, hätte der gute, alte Snape sie von sich selbst aus provoziert. Das tat er nie.
Möglicherweise war es nun, da er wieder die Möglichkeit dazu hatte, an der Zeit, einige Dinge klar zu stellen.
„Harry, Ginny – ihr sucht nach Molly und den anderen.“
„Aber“, begann Harry protestierend, kam jedoch nicht dazu auszureden.
„Nichts aber.“
„Du musst das nicht für mich klären, ich kann alleine…-“
„Das war keine Bitte, Harry“, erklärte Sirius.
„Komm schon, er hat Recht, Harry“, murmelte Ginny und zog den Gryffindor am Arm mit sich. Dieser grummelte etwas Unverständliches, ließ es aber geschehen. Er fragte sich nur, was Sirius mit Malfoy vorhatte.
Dracos Mut hatte währenddessen kontinuierlich an Präsenz verloren. „Was willst du, Black?“ Die Worte kamen nicht halb so gleichgültig über seine Lippen, wie er es sich gewünscht hätte.
Sirius Augenbraue wanderte ein Stück nach oben und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen. Ein Strahl der Nachmittagssonne fiel auf das dunkle Haar, das jetzt so viel gepflegter aussah, als früher. Natürlich war für Black inzwischen auch nicht mehr notwendig, als verwahrloster Hund auf den Schlossgründen von Hogwarts herumzukriechen. Man merkte ihm an, dass er wieder aus das Vermögen seiner Familie Zugriff hatte.
„Ich dachte, es wäre an der Zeit, dass wir uns beide mal unterhalten“, meinte Sirius in diesem Moment und ehe Draco sich versah, hatte ihm der ältere Zauberer einfach den Zauberstab aus der Hand gepflückt und drängte ihn mit seinem Körper in eine kleine Seitengasse.
„Lass das, Black“, meinte Draco irritiert, mit immer weniger Überzeugung.
Scheiße – Wann hatte er herausgefunden, was für einen unverschämt gut gebauten Körper Black hatte?
„Stimmt was nicht, Draco?“ Sirius hatte war auf ihn zugegangen und Malfoy war solange zurückgewichen, bis sie in einer dunklen Ecke der kleinen Gasse gelandet waren und er die Wand hinter sich spürte. Die Geräusche der geschäftigen Einkaufsstraße waren so gut wie abgestorben, aber er spürte Blacks warmen Atem an seiner Wange.
In einer plötzlichen Bewegung stützte Sirius beide Hände neben Dracos Kopf ab und beugte sich zum ihm runter.
„Meinst du nicht, dass es an der Zeit wäre erwachsen zu werden?“
„Ich weiß nicht, was das werden soll, Black, aber…“ Sein Atem ging viel zu schnell.
Auch Sirius entging das nicht. Er quittierte es mit einem Stirnrunzeln.
Eigentlich war der Kleine ja ganz niedlich. Wenn man außer Acht ließ, dass er im selben Alter war wie Harry, dass er eigentlich sogar mit ihm vergleichbar war, kam Sirius schon die eine oder andere Idee, was er mit ihm in dieser dunklen Ecke anfangen könnte.
Sirius hatte kein Problem damit, zuzugeben, dass er auf Männer stand – wenn man ihn danach fragte. Das tat aber sowieso niemand. Er wusste, dass er früher eine ausreichende Wirkung auf beide Geschlechter gehabt hatte. Und natürlich hatte er auch ab und an ein Mädchen gehabt, aber eigentlich waren ihm Männer schon immer lieber gewesen.
Draco Malfoy natürlich war zugleich reizvoll und ein absolutes Tabu. Erstens war er Lucius Malfoys Sohn, zweitens war er eben noch fast ein Junge. Wahrscheinlich hatte er es noch nicht mal mit einem Mädchen gemacht.
Andererseits hatte er kein unattraktives Gesicht und auch der Körper versprach einiges.
„Kann es sein“, hauchte Sirius nach kurzem Überlegen, „dass ich dich nervös mache?“
Er sah ihn heftig schlucken. „Nein. Aber du könntest jetzt mal von mir weggehen“, stammelte Draco.
„Ich glaube aber schon, dass du nervös bist.“
Draco konnte nicht verhindern, dass er Sirius’ männlichen Geruch in sich aufnahm. Seine Augen schienen plötzlich wie Meere aus unbetretenem Boden. Nur mit äußerster Anstrengung konnte sich der junge Slytherin davon abhalten, die Hand nach dem Mann vor ihm auszustrecken.
Hast du sie eigentlich noch alle?, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. Er stand hier mit Black! Mit Sirius Black! Dem gottverdammten Schosshund des Phönixordens, der ihn entwaffnet hatte und nebenbei wahrscheinlich seinen Patensohn rechen wollte. Und er konnte an nichts anderes denken, als daran, wie geil es sein musste, ihn zu küssen.
Unwillkürlich schoss Draco die Röte ins Gesicht. Er war nicht schwul. Auf keinen Fall. Das wäre ihm schon vorher aufgefallen. So etwas kam nicht von heute auf morgen, es konnte nicht sein, dass nur Black seine Wege kreuzte und er auf einmal auf Männer stand. Er hatte Mädchen immer toll gefunden. Pansy Parkinson zum Beispiel… Nun gut, eigentlich war Pansy eine Ausgeburt an Hässlichkeit, aber trotzdem.
Für Sirius waren Dracos Gesichtszüge wie ein offenes Buch. Ein recht amüsantes Buch. Wahrscheinlich führte er gerade ein inneres Streitgespräch, ob er schwul war oder nicht. Und darüber, ob er lieber um Hilfe schreien sollte oder einfach dem drängenden Gefühl in seiner Leistengegend nachgeben sollte.
Auch bei Sirius wurde letzteres, wie er feststellte, immer mehr zu einem Problem. Also beschloss er, Draco die Entscheidung abzunehmen.
Er presste Draco kurz entschlossen gegen seinen Körper, mit der Absicht diesen seine eigene Erregung spüren zu lassen – und nicht wirklich überrascht, selbst etwas hartes zu spüren, dass sich gegen seine Oberschenkel drückte.
„Lass uns ein Bisschen spielen, Draco“, flüsterte Sirius rau. „Ich zeige dir, was mit unartigen kleinen Jungs passiert.“
Spätestens jetzt war der Moment gekommen, in dem Draco hätte Reißaus nehmen müssen. Obwohl alles in ihm danach schrie, Black das Knie zwischen die Beine zu rammen und auf die von Menschen bevölkerte Einkaufsstraße zu fliehen, tat er es nicht.
„Ich weiß nicht, ob…“ Dracos Satz ging in einem heftigen Keuchen unter, als Sirius ihm die Hand zwischen die Beine schob und ihn durch den Stoff seiner Jeans zu reiben begann. Er starrte den Mann vor sich mit weit aufgerissenen Augen an, als dieser ihn plötzlich wild zu küssen begann.
Sirius’ Zunge begehrte rücksichtslos Einlass, drängte Dracos Lippen auseinander und nahm ihm schier die Luft. Noch während dieses – wortwörtlich atemberaubenden – Kusses, schob er den Slytherin Stück für Stück in einen dunklen Hauseingang.
Die Fenster an der Fassade des Gebäudes waren zum Teil zersprungen oder ganz herausgenommen, nur die oberen Geschosse schienen noch bewohnt zu sein. Doch Sirius bezweifelte stark, dass diese Sorte Mensch, die hier wohnte, sich auch nur darum kümmern würde, wenn zwei Männer es in ihrem Treppenhaus miteinander trieben.
Dracos Hemmschwelle schien da weit aus höher zu liegen.
„Sirius“ – der Angesprochene bemerkte mit Genugtuung, dass der Junge seinen Vornamen ohne es zu realisieren benutzt hatte – „doch nicht hier. Wenn uns jemand sieht…“
Ein weiteres Mal hinderten Sirius Lippen ihn daran, Luft zu holen. Black küsste wirklich so gut, wie er es sich erhofft hatte. Eigentlich noch besser, stellte der Slytherin fest, als er von ihm gegen das Treppengeländer gedrückt wurde.
Sirius stellte seine Bewegungen ein und öffnete stattdessen Dracos Jeans, um sie ihm in der gleichen Bewegung von den Hüften zu ziehen. Seine Shorts folgten diesem Weg. Dann trafen Sirius’ warme Hände auf Dracos nackte Haut und ein inbrünstiges Stöhnen kam über dessen Lippen.
Auch wenn Draco Black nicht zugetraut hätte, eine Schwuchtel zu sein – er wusste was er tat. Das hier war gut – verdammt gut.
In einem Anflug von Übermut griff Draco nach Sirius’ Hemd und fuhr mit den Händen darunter, die Muskeln und das heftige Atmen des anderen spürend.
Als seine Hände den Weg zu dessen Hose fanden, flog ein Grinsen über Sirius Züge.
„Da willst du also hin?“, fragte er rau. „Hast das noch nie gemacht, oder?“
Im nächsten Moment zog Sirius ihn mit sich. Er selbst ließ sich auf den ersten Treppenabsatz fallen und zog Draco auf sich. Die Knöpfe seiner Hose öffnete er selbst und streifte sie daraufhin ab, ehe er einladend die Beine spreizte, dem Slytherin das sichtbare Zeichen seiner Erregung offenbarend.
Draco erstarrte und warf ihm einen entsetzten Blick zu. „Du willst… dass ich ihn lutsche?!“
„Natürlich, und ich hoffe für dich, du machst es gut – schließlich geht es ja nachher um deinen Arsch“, meinte Sirius mit einem dunklen Lachen ehe er Dracos Kopf ein Stück hinunter drückte. Jetzt würde er seine Unsicherheit nicht mehr gelten lassen.
Draco zögerte, ehe er vorsichtig dasselbe Fingerspiel zwischen Sirius’ Beinen begann, wie er zuvor. Dann spreizte er sie noch ein Stück und kniete sich dazwischen.
„Ich kann das nicht“, murmelte er verzweifelt.
„Red' nicht so viel, verdammt...“
Im Nachhinein hatte sich Draco, auch wenn es ihm fast peinlich war das zuzugeben, daran orientiert, von was er dachte, dass es ihm selbst gefallen würde.
Erst Sirius tiefes Stöhnen machte ihm klar, was er hier gerade tat. Ein paar Knöpfe von Blacks Hemd waren abgesprungen, unter der rauen Behandlung, die er ihm zuteil werden lassen hatte.
Sein eigenes T-Shirt hing auch viel höher, als es ursprünglich gedacht war.
Zuerst hatte er Hemmungen, seine Zunge zum Einsatz zu bringen. Man musste doch schon ein Perverser sein, um so was zu machen oder?
Seine Hände strichen über Sirius’ starke Oberschenkel, während er dessen harte Spitze immer wieder sanft küsste. Wahrscheinlich war er es härter gewohnt, aber Draco brachte es einfach nicht über sich, aus sich heraus zu gehen.
Sirius schob ihm immer wieder sein Becken entgegen, wie als Aufforderung, ihn tiefer in den Mund zu nehmen. Draco spürte das heiße, pulsierende Fleisch in seiner Mundhöhle, als er die Lippen an Sirius’ Schaft immer wieder hinauf und hinunter gleiten ließ. Die Macht zu haben, dem starken Sirius Black ein solches Wimmern abzugewinnen, wie es nun die Luft erfüllte, hatte eine berauschende Wirkung auf Draco. Er zog ihn an den Hüften näher zu sich heran, ließ seine Zunge und seine Hände gleichermaßen spielen. Eigentlich war das ja nicht einmal halb so schlimm, wie er gedacht hatte. Doch gerade als er zu genießen begann, was er mit Sirius tat und sich seiner eigenen Erregung wieder schmerzlich bewusst wurde, zog eine Hand ihn noch.
„Komm da weg“, seufzte Black in diesem Moment, und schon wieder spürte Draco seine Hände in seinem Haar. Sirius packte ihn an den Schultern und drehte sich mit ihm, um über ihm zu liegen. Seine Lippen fanden gekonnt empfindliche Stellen an Dracos Körper, der nun auf den dreckigen Stufen dieses heruntergekommenen Hauses lag.
Ein kleines Seufzen nach dem anderen entrang sich seiner Kehle. Sirius zog ihm das T-Shirt über die Schultern und arbeitete sich dann mit den Lippen über seine Brust, hinauf zu seinem Hals. Draco glaubte, niemals etwas gefühlt zu haben, das so berauschend und im gleichen Maße qualvoll gewesen war. Das dunkle, lange Haar des ehemaligen Gryffindors streichelte ab und an hauchzart über die blasse Haut Malfoys.
„Dreh dich um...“, befahl Black in diesem Moment.
Draco zögerte. Bevor er seine Frage stellen konnte, murmelte Sirius atemlos: „Ja, es tut weh – aber große Jungen weinen nicht.“
Ein Weiteres Mal wurde Draco an den Schultern herum gerissen, diesmal landete er auf dem Bauch.
Sirius rechte Hand kroch über seine Brust, suchte ihren Weg nach unten, während er mit der anderen Hand die Hüfte des Slytherins umklammerte. Recht rücksichtslos legte sich Sirius zwischen die Beine des Jungen.
Dann, ohne eine erneute Vorwarnung, zog er Draco energisch an sich heran und drang ein Stück in ihn ein, wobei er im selben Moment seine Hand um dessen Erregung schloss.
Draco stieß ein schmerzerfülltes Wimmern aus, das sich mit einem lauten Ausruf der Verzückung von Sirius mischte.
„Black, das tut verdammt weh“, heulte der Slytherin auf, als sich der Ebengenannte mit einer weiteren, bestimmten Bewegung ganz in ihn brachte.
Sirius gab ihm aber keine Antwort mehr, stattdessen biss er in die schlanken, blassen Schultern, die nun unter dieser Berührung zu beben begannen. Hätte der Blonde einen Blick nach hinten werfen können, wäre ihm die absolute Losgelöstheit in Sirius’ Zügen sicher etwas wert gewesen. So konzentrierte er sich aber ganz darauf, sich zu entspannen, während der Mann hinter ihm nur einige wenige, kleine Bewegungen machte.
Irgendwann, auch wenn diese Zeit Draco endlos vorkam, ließ der Schmerz nach und er rang nach Luft unter dem Gefühl, dass diese unbeschreibliche Nähe zu einem Menschen in ihm hervorrief. Auch der Mann, der sich mit den Ellenbogen auf der Stufe neben seinem Kopf abstützte, schien zu bemerken, dass der Slytherin sich zu entspannen begann. Das nahm er als Aufforderung seine Bewegungen zu beschleunigen, Dracos Körper immer wieder eng an seinen zu ziehen.
Sirius stieß grob in ihn hinein, wobei seine Finger ziellos über die verschwitzte Haut des anderen wanderten. Jeder einzelne Muskel Dracos war zu fühlen, während er die Hände um die vermoderten Stufen krallte, damit er etwas hatte um Gegendruck auszuüben. Fingernägel kratzten über den Rücken des Slytherins, hinterließen dünne, rote Spuren. Draco nahm das nicht einmal mehr war, denn jeder Schmerz war von dieser neuartigen Empfindung hinweggespült worden. Einige Sekunden lang vergaß der Junge wo er war, warum er hier war, wer er selbst war – und vor allem wessen Schwanz da gerade in ihm steckte.
Bald war das dunkle Treppenhaus vom Stöhnen der Beiden erfüllt. Draco spürte, wie sich ein wahrer Sturm in seinem Inneren staute, fühlte, wie sich alles in ihm in das Gegenteil kehrte. Er kam schließlich zu erst, unter den heftigen Bemühungen von Sirius' Fingern, mit einem lang gezogenen Schrei, der dumpf von den Wänden widerhallte. Es war nicht unbedingt dieser Laut, der auch Sirius über die Klippe brachte, eher das heftige Zucken des jungen Körpers unter ihm. Aus seiner Kehle kam ein lang gezogenes Heulen, dass eher der Kommunikation und Verständigung seiner Animagus-Gestalt ähnelte.
Für ein paar Minuten lagen die schweißbedeckten Körper der Beiden noch einander gedrängt, ehe sich Sirius erhob. Er griff zu seinem Zauberstab, der gegen die Wand gerollt war und sprach einige Reinigungszauber. Binnen von Sekunden war er wieder vollkommen angekleidet.
„Ich hoffe, du hast deine Lektion gelernt, Draco“, meinte er mit einem Grinsen. Noch bevor der Angesprochene den Kopf über die Schulter drehen konnte, waren Blacks Schritte schon verklungen und seine Gestalt verschwunden.
Draco richtete sich zitternd auf. Sein Körper fühlte sich an, als würde er ihm nicht mehr gehören. Von den Schmerzen an bestimmten Stellen ganz zu schweigen, zitterten seine Beine auf erschreckende Weise.
„Fuck“, murmelte der Slytherin entsetzt. Er hatte gerade mit Sirius Black gevögelt. Der Tag, an dem sein Vater das herausfand, wäre sein Todestag.
„Ist da unten jemand?“
Draco blickte erschrocken das dunkle Treppenhaus hinauf. Auch er kleidete sich mit einem Wink seines Zauberstabs wieder an. Trampelnde Schritte erklangen. Kurz darauf tauchte ein von dunklen Schatten überlagertes Frauengesicht auf, das sich über das Treppengeländer beugte.
„Was machst'n du hier, Kleiner?“
„Ich... Nichts, wollte gerade wieder gehen.“
Seine Stimme klang selbst in seinen Ohren nicht besonders überzeugend. Er sehnte sich auf einmal so sehr wie noch nie nach einem Butterbier, das ihm das durstige Kratzen in seiner Kehle nehmen würde.
„So... Magst'e nicht mal hochkommen?“
„Äh, nein, danke. Ich geh dann mal wieder.“ Obwohl er seinen Beinen noch nicht wirklich traute, verließ Draco das dunkle Treppenhaus fluchtartig. Bevor er wieder in die sonnige Winkelgasse trat, fasste er einen Entschluss. Wenn das die Strafe dafür war, dass er Potter in den Wahnsinn trieb, dann würde er damit sicher nicht aufhören.
Sirius klopfte zu dieser Zeit seinem Patensohn auf die Schulter. Harry stand zusammen mit Ron und Hermine vor einem Schaufenster und beobachtete einige seltsam anmutende Kröten, die in einem riesigen Terrarium herumkrochen. Ginny führte einige Meter entfernt eine hitzige Diskussion mit ihrer Mutter.
„Da bist du ja endlich, Sirius. Was zur Hölle hast du so lange getrieben?“ Harry drehte sich mit gerunzelter Stirn zu ihm rum.
„Oh, ich habe eine Abrechnung getrieben“, erwiderte Sirius mit einem breiten Grinsen, das für die drei Gryffindors recht unverständlich war. „Malfoy und ich hatten einige längst überfällige Dinge zu klären.“
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