von Jo Thompson
Es war schon fast Mitternacht, als sich die Tür zum Schlafsaal der Griffindor-Sechstklässler leise öffnete.
Eine rothaarige Gestalt trat ein. Barfuss lief sie über das Parkett und auf das Bett zu auf dessen Nachttisch eine runde Brille lag. Sie schob die Vorhänge auseinander und betrachtete die Person, die dort im Bett lag, mit einem Lächeln.
Langsam stieg sie in das Bett. Die Betten waren sehr klein und wahrscheinlich nicht für Pärchen gedacht, aber sie wollte nirgends lieber sein, als hier. Von der anderen Person im Bett kam ein Brummen und die rothaarige Gestalt kuschelte sich fest an sie.
Harry atmete tief ein. Er roch Blumen. Eine ganze Blumenwiese. Seufzend blinzelte er und sah einen roten Haarschopf. Da spürte er auch den Körper, der sich an den seinen kuschelte.
„Ginny?“, murmelte er.
„Hmmm?“, seufzte sie mit geschlossenen Augen.
„Ginny! Was machst du hier?“
„Ich will mit dir schlafen.“
„Du willst WAS?“
Sie seufzte und schüttelte müde den Kopf: „Tut mir Leid, war falsch formuliert. Ich will bei dir schlafen, obwohl, die andere Idee hat auch was“, sagte sie mit einem versauten Grinsen.
Harry stöhnte auf und versuchte sich von dem Traum, den er eben gehabt hatte, zu lösen. Der Traum war anscheinend kurz davor, Wirklichkeit zu werden. „Wir müssen reden“, sagte er vorsichtig.
Sie schlug die Augen auf. „Worüber denn?“
„Über das hier“, antwortete er und im gleichen Moment wurde ihm bewusst, dass er nur Boxershorts anhatte. Er wurde rot.
Ginny hatte sich jetzt umgedreht und hatte das Gleiche festgestellt. Allerdings war sie darüber nicht so unglücklich. Sie fuhr mit der Hand über seine Brust. Harry zuckte zusammen und bekam eine Gänsehaut. Ginny kicherte. Sie beugte sich vor und bedeckte ihn mit Küssen. Ihre Hand fuhr dabei immer weiter hinab. Harry seufzte. Er war in diesem Moment wirklich versucht, sich ihrer Hand hinzugeben, doch er wusste, dass sie zuerst eine Unterhaltung führen mussten, eine, die unumgänglich war.
„Ähmm. Also ich will -“, fing er an, entschied sich aber mitten im Satz um, „ich hab das noch nie gemacht und ich… möchte, dass alles gut läuft und… und dass es schön wird.“
Sie sah ihn lange an. „Harry, wir müssen noch nicht unbedingt miteinander schlafen! Ich kann warten.“
Harry blickte sie etwas verlegen an und antwortete mit einem leisen Lächeln: „Müsste nicht eigentlich ich das sagen? Ich bin schliesslich der Kerl.“ Ginny kicherte. Er küsste sie, doch dann wurde er wieder ernst „Du hast mit Dean geschlafen, oder?“
Sie nickte zögerlich: „Ja.“ Und als Harry sie fragend ansah: „Anfangs war es nicht sehr toll, er hat mir wehgetan, aber es wurde besser. Und es wird noch viel besser werden. Mit dir.“ Die letzten Worte hatte sie nur geflüstert, doch Harry hatte sie sehr wohl verstanden. Er zog sie an sich und küsste sie. Dabei bemerkte Harry etwas, dass seine Erregung um einiges steigerte. Ginny hatte ein sehr kurzes T-Shirt und ein knappes Höschen an. Ein Höschen mit Spitzenbesatz! UND sie trug keinen BH. Er atmete schwer. Ginny bemerkte es und sie tat etwas, wovon Harry nicht wusste, was er davon halten sollte. Sie nahm seine Hand, und führte sie unter ihr T-Shirt. Hinauf einfach hinauf.
Dann liess sie ihn los und küsste ihn. Seine Hand lag immer noch auf ihrer Brust. Langsam wurde er mutiger und begann sie zu streicheln.
Noch lange lagen sie so da und liebkosten sich, aber sie schliefen nicht miteinander. NOCH nicht.
„Harry! Wo bleibst du, Alter? In ner halben Stunde fängt Verwandlung an, und wir haben noch nicht gefrühstückt!“, Ron zog die Vorhänge zu Harrys Bett auf und sah etwas, was ihm überhaupt nicht gefiel.
Ginny lag in dem Bett und hatte nur einen sehr knappen Slip und ein T-Shirt an und Harry selbst trug nur Shorts. Ron rang wohl mit sich, denn eine Zeit lang starrte er sie nur an. Seine Ohren hatten schon eine alarmierende Röte erreicht, als Harry realisierte wer da vor ihnen stand.
„Ginny, du solltest jetzt besser gehen“, sagte Harry zu ihr, in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete. Sie sah in verschlafen an, doch als sie ihren Bruder erblickte zog der Trotz in ihre Augen. „Er wird dich schon nicht umbringen“, flüsterte sie zu.
„Ginny, raus hier, und zwar sofort!“ Das hatte jetzt Ron gesagt. So hatte er noch nie mit ihr gesprochen! Er hatte nicht geschrieen, sondern in einer absolut ruhigen Stimme gesprochen, aber der Unterton in seiner Stimme war so bedrohlich, dass sie ihn nur anstarren konnte.
„Du solltest gehen, wir regeln das schon. Er wird mich nicht umbringen, wir sind doch zivilisierte Menschen“, sagte Harry, zweifelte aber selbst an seinen Worten. In diesem Moment öffneten sich die Vorhänge zu Deans Bett und ihr Exfreund starrte sie etwas verwundert an und Ginny Weasley räumte zum ersten Mal in ihrem Leben das Feld. Sie wusste selbst nicht warum, aber sie sprang aus dem Bett, rannte an dem verwirrten Neville vorbei, runter in den Gemeinschaftsraum und in ihren Schlafsaal. Dass sie nur Unterhose und ein T-Shirt trug, hatte sie ganz vergessen. Ihren Fehler bemerkte sie erst viel zu spät, nämlich im Gemeinschaftsraum.
Gott sei Dank, waren die meisten schon beim Frühstück, doch diejenigen die noch da waren grinsten wissend und flüsterten bei ihrem Anblick. Auch Hermine war eine von ihnen. Sie starrte ihrer Freundin lange hinterher, doch als sie laute Stimmen aus dem Schlafsaal von Harry und Ron hörte, hielt sie es für das Beste einzuschreiten. Harrys Not war im Moment wohl dringender als die von Ginny. Also schritt sie nach oben, in der Hoffnung, dass Harry noch an einem Stück war.
Oben angekommen hörte sie Ron schreien: „DU VÖGELST ALSO MEINE SCHWESTER, JA? Und dann noch in unserem Schlafsaal? SAG MAL GEHT'S DIR NOCH GUT?!“
„Nein Ron hör doch zu, wir haben noch nicht zusammen geschlafen. Wir haben nur im gleichen Bett übernachtet!“
„Ja klar und die Gnome arbeiten in der Baby-Werkstatt, oder?“, knurrte Ron.
Hermine hielt es für einen guten Zeitpunkt ihre Meinung zu äussern. Aber gerade als sie die Tür öffnen wollte sagte Harry wütend: „Spiel hier nicht den Moralapostel, Weasley! Du bist genauso wenig unschuldig wie alle Eltern auf diesem Planeten.“ Jetzt war es gefährlich ruhig. Vermutlich lief Ron grade knallrot an.
Hermine wusste was der letzte Satz von Harry bedeutete. Es war nicht so als hätte sie es nicht geahnt, aber es enttäuschte sie irgendwie doch. Ron war eben doch nur ein Kerl.
Plötzlich ertönte ein Krachen aus dem Raum. Hermine hielt den Atem an als sie die Tür öffnete. Harry lag auf dem Boden und seine Brille hing ihm schief und kaputt von der Nase. Ihr Blick flog zu dem fassungslosen Ron, doch er war es nicht, der einen Zauberstab in der Hand hielt.
„Dean? Bist du verrückt geworden?“, fragte Hermine.
Ron drehte sich um und sah Dean, der mit erhobenem Zauberstab im Raum stand. Es ging eine Weile bis Ron begriff, was passiert war, doch als er es geschnallt hatte zog er den Zauberstab und wollte Dean einen Fluch auf den Hals jagen, doch Hermine hielt ihn zurück. „Stopp, Ron. Mach jetzt keinen Scheiss.“
Ron fand wohl, dass es kein Scheiss war, seinen besten Freund zu rächen, auch wenn er den gerade mit seiner Schwester im Bett erwischt hatte, doch Hermines Hand auf seinem Arm hielt ihn davon ab Dean zu verhexen. Er senkte den Zauberstab und sagte: „Du wirst das in Ordnung bringen, Thomas, sonst gibt's Ärger, kapische? Du hast nämlich gerade den besten Freund der Vertrauensschüler von Griffindor angegriffen.“ Dean funkelte Ron zornig an, richtete aber den Zauberstab auf Harry und murmelte etwas.
Harry rührte sich augenblicklich wieder. Hermine seufzte erleichtert auf, dann blickte sie zu Dean. „Du hast deine Rache gehabt. Lass es ab jetzt sein, okay?“ Dean antwortet nicht und ging einfach, aber Hermine hatte in seinen Augen gesehen, dass er Ruhe geben würde.
„Dieser Schweinehund!“, flüsterte Ron, „Wehe er greift Ginny auch noch an.“
Einen Moment lang herrschte Stille, dann fragte er: „Wie lange bist du vor der Tür gestanden?“ Hermine schaute ihm in die Augen.
„Es… es tut mir Leid“, sagte Ron.
„Dass du mit Lav-Lav geschlafen hast? Ist deine Entscheidung, du bist ein eigenständiger Mensch. Und es muss dir nicht Leid tun“, sagte sie und er wusste genau, dass sie log.
Er sah das Mädchen an und er spürte das heftige Verlangen sie zu küssen. Tat es aber nicht. Stattdessen legte er eine Hand an ihre Wange und sagte: „Ich hoffe du glaubst es mir trotzdem.“
Hermine glaubte ihm, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um so etwas zu bereden. „Lass uns Harry aufpäppeln und zum Unterricht gehen.“
„Ohne Frühstück?“, fragte Ron so entsetzt, dass Hermine lachen musste.
„Sei kein Baby. Hilf mir mal, ich brauche Wasser. Harry kann unmöglich so blutverschmiert zu McGonagall.“
„Finde ich auch“, kam es von Harry, „Ihr habt echt lang gebraucht mit eurer Unterhaltung. Sehr unverantwortlich Hermine, ich hätte ja sonst was haben können!“
Hermine sah so schuldbewusst aus, dass Harry lachen musste.
„Hast du alles mitbekommen was wir gesagt haben? Warum hast du nichts gesagt?“, sagte Hermine und ihre Wangen nahmen eine leicht rosa Färbung an, denn sie wusste die Antwort. „Ich wollte euch nicht stören“, sagte Harry leichthin und Ron lief rot an. Hermine guckte nur beschämt drein.
Als Harry das Blut weggewischt und sich angezogen hatte, gingen sie zum Unterricht.
„Glaub aber bloss nicht, dass unser Gespräch schon beendet ist, Alter“, sagte Ron als sie auf der Treppe waren. Hermine seufzte zum x-ten Mal. Auch sie und Ron würden noch reden müssen. Und Harry? Der grinste, obwohl es dazu überhaupt keinen Anlass gab. (Ausser vielleicht die Erinnerung an die letzte Nacht?)
Nach Verwandlung hatte Hermine alte Runen und Harry und Ron zwei Freilektionen. Sie gingen in den Gemeinschaftsraum und setzten sich an den Kamin. Als Ron sah, dass Paravati und Lavender nur ein paar Meter weiter sassen, warf er zwei Zweitklässler aus den Sesseln in der Ecke und sie setzten sich dorthin. Normalerweise sassen sie sich nie dort, denn die Stühle waren alt, schmutzig und stanken nach Modder.
Sie setzten sich und ein unangenehmes Schweigen trat ein. Beide dachten an das was am morgen passiert war.
„Hör mal...“, fingen beide gleichzeitig an. Sie brachen ab und grinsten sich an. „Du zuerst.“, sagten beide nochmal gleichzeitig. Sie sahen sich belustigt an, aber keiner wollte nochmal etwas sagen, also ergriff Harry das Wort. „Ich werde jetzt etwas sagen, und das wars dann zu dem Thema. Ich habe noch nicht mit Ginny geschlafen, aber möglicherweise werden wir es bald tun und ich möchte nicht, dass du dich da einmischst.“ Er sagte es in einem, wie er hoffte geschäftsmässigem Ton. In Wirklichkeit bedauerte er es irgendwie, dass er mit Ron nicht über die Ginny-Sachen reden konnte.
Ron räusperte sich und versuchte in demselben Tonfall wie Harry zu reden, es misslang allerdings gründlich; es klang eher wie einer, der seinen Gläubigern erklären musste, dass er das Geld immer noch nicht hatte. „Also, ich meine, sie ist meine Schwester! Ich meine, Mum wird mich killen wenn sie schwanger wird.“
„Warum? Du wärst ja (hoffentlich) nicht der Vater.“
Ron sah ihn an, als sei er völlig verrückt geworden. „Aber ich war es doch, der mich zu dir ins Abteil gesetzt hat!“
„Ja ne is klar, und deswegen würde ich deine Schwester schwängern? Ron, das ist so bescheuert, dass würde nicht mal die Kimmkorn schreiben!“
Ron wurde rot. „Pass trotzdem auf, ja?“
„Für wen hältst du mich?“
„Keine Ahnung Alter, aber die Knutscherei im Hof sah nicht aus, als hättet ihr Verhütungsmittel im Kopf, oder wenigstens in der Tasche!“
Harry grinste schelmisch, hatte aber nicht vor, ihm diese Bemerkung so einfach durchgehen zu lassen. „Wie lief das eigentlich bei dir und Lavender?“ Das war eine der besten Möglichkeiten Ron zum schweigen zu bringen. Sobald von Lavender die Rede war, war es, als würde man von einer peinlichen Geschlechtskrankheit reden. Und wirklich: Rons Gesichtsfarbe wechselte von knallrot in einen vollen Violettton und er stotterte: „Da… Da… Ich, also, sie hat gesagt, sie würde so einen Trank nehmen…“
„Mmhm, und woher willst du wissen, das Ginny das nicht auch macht?“
„Ääh, ich also, naja…“
Ron dachte natürlich, dass Harry darüber Bescheid wisse. In Wirklichkeit war der aber genauso ahnungslos wie Ron und trotzdem sagte er gespielt selbstsicher: „Eben.“
„Na schön, aber pass trotzdem auf, ja?“, sagte Ron abermals und Harry lachte.
„Ja, mach ich.“ Irgendwie war die Situation merkwürdig. Seit wann übernahm Ron Hermines Job? Ermahnen und warnen war doch normalerweise ihre Aufgabe.
Beide waren ein wenig befangen, aber es legte sich schnell wieder. Sie waren seit 6 Jahren befreundet, da war so etwas schnell vergessen, auch wenn beide irgendwie ahnten, dass es nicht die letzte Unterhaltung über Ginny gewesen war.
Sie spielten eine Runde Snape explodiert und versuchten dann ihre Hausaufgaben zu
erledigen, womit sie allerdings wenig Erfolg hatten. McGonagall hatte sie angewiesen die Verwandlung eines mittelgrossen Tiers in einen sehr kleinen Gegenstand zu üben. Sie hatten sich Krummbein geschnappt, der hinter ihren Sesseln rumgelungert war und hatten versucht, ihn in eine Spieldose zu verwandeln. Am Ende war Krummbein zwar nicht kleiner geworden, aber sein Schwanz war eine Kurbel und wenn man diese drehte, gab der Kater musikähnliche Geräusche von sich.
Ihr könnt euch vorstellen, wie Hermine darauf reagiert hat:
„Sagt mal, seid ihr verrückt geworden? Wie könnt ihr nur das arme Krummbeinchen so quälen? Das ist wieder typisch. Echt, es hätte ja sonst was passieren können! Wisst ihr denn nicht, dass es für ein Tier sehr unangenehm ist, wenn der Zauber nicht richtig angewendet wird? Ihr solltet McGonagall wirklich besser zuhören. Und ausserdem, wer hat euch erlaubt meinen Kater zu misshandeln? Ja, misshandeln Ronald! Weißt du, ihr Zauberer seid wirklich egoistisch, ihr denkt ihr seid ja soooo toll, weil ihr Zaubern könnt. Ja, bravo, ihr könnt zaubern, aber dafür habt ihr ja sonst nichts im Hirn!“
Sie schien ganz vergessen zu haben, dass sie auch zaubern konnte. Auf alle Fälle gingen ihre Tiraden noch eine halbe Stunde lang weiter. Dann schwieg sie beleidigt vor sich hin, bis Ron und Harry sich auf den Knien vor ihr entschuldigten und beide Krummbein übers Fell gestreichelt hatten. Als Hermine sich dann umgedreht hatte, fuhr Krummbein seine Krallen aus und rammte sie mit voller wucht in Rons Bein. Der fuhr vor Schmerz und Schreck zusammen und krümmte sich. Harry sah ihn belustigt an, doch keine Sekunde später hatte sich der Kater auch schon auf ihn gestürzt und sich an seinem Kopf festgekrallt. Es vergingen einige schmerzhafte Minuten, in denen der ganze Gemeinschafsraum ihnen bei dem Kampf mit der Katze zusah und Hermine vergeblich versuchte Krummbein von Harry zu lösen. Endlich war es geschafft und so standen sich die vier gegenüber: Hermine und Krummbein, und Harry und Ron. Hermine öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Ron unterbrach sie: „Sag einfach nichts! Sag… einfach nichts.“
Hermine hatte aber nun mal schon angefangen und sagte: „So, das habt ihr nun davon. Da seht ihrs, ihr habt ihm eben wehgetan!“
Harry murmelte: „Er uns etwa nicht?“
Hermine setzte zum Sprechen an, doch Ron kam ihr zuvor: „Wenn du jetzt sagst, wir hätten es nicht anders verdient, gibt's Ärger!“
„Ihr hattet es aber nicht anders verdient und ausserdem - AAAAAAAH, Ron, lass das!“
Ron war einfach auf sie zugegangen und hatte sie sich über die Schultern geworfen. Sie zeterte und schrie und schlug um sich, aber Ron schien das nichts auszumachen. Seelenruhig wanderte er aus dem Gemeinschaftsraum und raus aufs Gelände. Die ganze Zeit über lag die schimpfende Hermine über seiner Schulter. Draussen auf der Wiese lief er auf den See zu. Hermine riss die Augen auf und fing an zu schreien. „NEEEIIIN, Ron, wag es nicht, wag es jaaaaaaaaaah nicht!“ Doch Ron ignorierte sie und lief weiter auf den See zu. Hermine begann zu strampeln und zu zappeln, doch es nützte nichts. Ron trug sie, als wäre sie nicht schwerer als eine Feder.
Am See angekommen, stieg er langsam hinein, Hermine immer noch auf den Schultern, und watete hinaus. Als ihm das Wasser tief genug erschien, atmete er tief durch und schmiss Hermine ins Wasser.
Als sie wieder auftauchte prustete sie empört und sah ihn mit blitzenden Augen an. Ron hatte sie mit voller Montur in den See geschmissen und doch hatte sie ihn noch nie so sehr geliebt wie jetzt. Einfach, weil er es doch konnte, sie runterkriegen. Verdammt, der Kerl war ihr tatsächlich ebenbürtig. Sie liebte ihn.
Ron war inzwischen wieder zur Besinnung gekommen und konnte kaum fassen, was er getan hatte. Er hatte Hermine im See geschmissen! Warum, bei allen Zauberern, hatte er das getan? Es tat ihm Leid. Er kniete sich vor sie ins Wasser, und es war ihm egal, dass er klatschnass werden würde, er wollte sich einfach nur entschuldigen und sie küssen. Er nahm ihr Gesicht ins seine Hände und strich die nassen Haarsträhnen zurück. Er sah ihr in die Augen und für einen Moment sah er ihre Seele. Dann küsste er sie. Und sie küsste ihn zurück.
Sie wussten nicht, wie lange sie in dem See gesessen waren, aber lange genug, um beide eine kräftige Erkältung zu bekommen und um das Mittagessen zu verpassen.
Merkwürdigerweise fragte niemand, was sie denn so lange getrieben hatten, aber sie merkten, dass Harry sie misstrauisch ansah.
Danke fürs Lesen, bitte lasst ein paar Kommis da. Ich freu mich immer riesig.
Lg, Jo
PS: Die Rache kommt noch Und die Hausaufgaben sind noch nicht beendet!
@ginny_obsessed: Du meinst so was wie ein Alternativ Band 7? Nein, das werde ich nicht machen. Ich denke, ich bin nicht würdig J.K.'s Geschichte zu ändern. Ausserdem bin ich sehr zufrieden mit dem 7. Band. Ich fand zwar die Deathly Hollows ziemlich überflüssig, aber die mussten eben auch irgendwie sein…
Ich werde auch keine Story zum 7. Band machen, aber ich werde im Epilog dieser FF einige der Szenen aus Band 7 aufgreifen. Wie, das werdet ihr dann schon sehen…
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