von Sara
Hallo ihr Lieben, so ich hab wieder deutschen Boden unter den Füßen…
vielen Dank fĂĽr eure lieben Kommis, und ich hab eine Betaleserin gefunden!
Danke FederflĂĽgel fĂĽr das schnelle kontrollieren =)
Und jetzt, have fun with chap number 38!!
„Zuhause!“, seufzte Ginny als sie am 13. Mai die Tür ihrer Wohnung aufschloss. „Jah!“, ertönte es von Harry der im Wohnzimer die Frühlingsluft herein ließ. Schon am Kings Cross hatten sie sich von den anderen verabschiedet und waren in die U-Bahn geflüchtet. „Ich bin ja mal gespannt, ob wir es 10 Tage ohne sie aushalten?“, ein belustigtes Lächeln zierte ihr Gesicht und sie räkelte sich entspannt auf der Couch. „Es wird schwer, aber ich glaube wenn wir uns ablenken schaffen wir das!“, Harry schob sich ein paar Gummibärchen in den Mund. „Und was stellst du dir unter Ablenkung so vor?“ Harry beugte sich zu ihr und küsste Ginny sanft. Ginny schloss sein Gesicht in ihre Hände: „Hmm, ich glaube das könnte klappen.“, murmelte sie gegen seine Lippen und ließ dann ihre Zunge in seinen Mund gleiten.
2 Tage später klingelte das Telephon: „Potter?“ „Ginny?“ „Ja, Ron. Was gibt’s?“ Ihr Bruder schluckte hörbar, er hatte gehofft er würde Harry an die Strippe kriegen: „Ich wollte nur mal fragen, wann ihr beide Zeit habt zum Probeessen?“ Auch Ginny atmete tief durch: „Ich frag Harry und dann meld ich mich wieder bei euch. Seid ihr bei Hermines Eltern in Northampton?“ „Ja, sind wir.“ „Dann ist gut. Bis bald.“, Ginny wollte schon wieder auflegen. „Ginny, warte!“ „Was?“ „Es tut mir Leid!“ „Das sollte es auch.“, meinte sie nur trocken und legte auf.
„Probeessen?“, fragte Harry skeptisch. „Ja, Schatz. Probeessen.“ Eine Bedienung kam an ihren Tisch, Ginny unterbrach sich selbst. „Was kann ich euch bringen?“, fragte sie. „Wir warten noch auf Freunde. Aber ich denke wir trinken eine Flasche Rotwein.“ „Und ein stilles Wasser.“, fügte Ginny noch hinzu. Die junge Frau lächelte: „Also wie immer, wenn eure Freunde da sind ruft einfach.“ „Danke.“ „An Susan denkst du wohl nicht, hm?“, lachte Ginny. „Probeessen.“, brachte Harry sie wieder zurück aufs eigentliche Thema. „äh ja. Das macht man vor der Hochzeit. Sozusagen eine Generalprobe mit Trauzeugen und Brautjungfern, man testet das Menü und bespricht die letzten Details.“ „Woher…“ „Fleur! Das Probeessen war der Horror!“, kam Ginny seiner Frage zuvor. „Susan, Draco!“, Harry winkte und die zwei kamen zu ihren Tisch. Nach einer Begrüßungsumarmung ließ sich Susan in einen der Korbstühle fallen und trank gleich ein ganzes Glas Wasser auf einmal, dass die Bedienung gerade gebracht hatte. „Ich weiß jetzt was du gemeint hast. Hier fühlt man sich sofort zu Hause! Also notieren wir Korbsessel für den Frühstücksraum und die Terrasse.“ „Ja, super oder? Und den Raum würde ich Creme streichen und eine Wand in einer knalligen Farbe.“, stieg Ginny sofort auf das Thema Hotel ein. „Stopp, Mädels!“, schaltete sich Draco ein, „Für euch mag das ja Entspannung sein, aber für uns ist das ne Qual. Mir langt schon der ganze Musterkram zu Hause.“ „Er hat Recht!“, pflichtete Harry ihm bei. „Also…“, ereiferte sich Susan. „Schatz, du hast mir Wege vorgezeichnet, wo ich lang laufen darf. Weil der Musterboden nicht beschädigt werden darf.“ Susan schaute ihren Freund trotzig an. „Soll ich weiter machen? Also mir fallen da noch Wände ein die nur halb gestrichen sind, weil du sehen willst welche Farbe besser…“ „Ist ja gut. Ist ja gut!“, Susan hob abwehrend die Hände, „kein Hotel für heute Abend, versprochen.“ Harry und Draco atmeten auf: „Darauf sollten wir anstoßen!“ Und die vier erhoben ihre Gläser…
Sie unterhielten sich über die anstehende Hochzeit und das Probeessen. „Ich seh da einfach keinen Sinn!“, maulte Harry jetzt schon zum 5. Mal. „Musst du auch nicht, nimm es hin und basta!“, Ginny nahm sich ihre Gabel und spießte sich ein Stück von Harrys Pizza auf. „Hey!“, sagte er nur und nahm sich im Gegenzug ein paar Rigatoni von Ginny.
„Hast du jetzt eigentlich schon ein Kleid, Gin?“ „Für was, Abschlussfeier oder Hochzeit?“ „Beides!“, Susan lächelte ihre Freundin an. „Nein. Und ich lass mir mit dem Kleid für die Hochzeit echt noch Zeit. Aber ich glaub ich schau mal zu Madame Malkin wegen dem Abschlusskleid.“, Ginny zuckte mit den Schultern. Während Susan überlegte, wo man am besten ein Kleid fand unterhielten sich die 2 Jungs über die neuesten Entwicklungen im Ministerium. „Marks & Spencer!“, meinte Susan plötzlich. „Hä?“, kam es von Ginny. „Marks & Spencer, dein Kleid. Übermorgen um 10 Uhr am Oxford Circus. Und danach streichen wir Wände und kleben Mosaike in die Badezimmer!“, Susan war aufgeregt. „Susan!“, stöhnte ihr Freund nur. „Was?“ „Du hattest was versprochen…“ Sie streckte ihm die Zunge raus und zwinkerte Ginny verschwörerisch zu.
Kurze Zeit später machten sie noch auf den Weg in einen Pub, um noch ein letztes Bier zu trinken. Dann stiegen sie in die U-Bahn und fuhren nach Hause. „Next Stop Kilburn Park!“, ließ die mechanische Frauenstimme verlauten, Ginny und Harry waren die einzigen die ausstiegen. Vor ihrem Haus, lief eine Gestalt auf und ab und blickte immer wieder nervös in die Richtung U-Bahn, als er das Pärchen erblickte atmete er auf. Er lief ihnen entgegen: „Sie ist wieder da!“ „Argh! Sirius, du meine Güte. Ich hätte dir fast einen Fluch auf den Hals gejagt.“ Das stimmte Harry stand mit gezogenem Zauberstab da und hielt ihn direkt auf Sirius´ Brust.
„Was ist denn passiert!“, Harry malte sich schon die schlimmsten Schreckensszenarien aus: Teddy entführt, Remus und Tonks verschwunden. Und dass sein Pate den Mund nicht aufkriegen wollte machte die Situation nicht gerade einfacher. „Nicht hier.“, raunte der jetzt nur. Harry sah ihn immer noch entsetzt an, doch Ginny schob sich resolut zwischen die beiden: „Ich denke wir sollten nach oben gehen!“ Sie schloss die Haustür auf und die zwei Männer folgten ihr. Harry musterte seinen Paten immer noch verwirrt: was konnte ihn so geschockt haben? Nachdem sie alle etwas zu trinken vor sich stehen hatte; Ginny wurde Molly immer ähnlicher; räusperte sich Sirius. „Ich weiß nicht Harry, ob du etwas mehr über die Schulzeit deiner Mum weißt, als das, was wir dir erzählt haben?“ Harry war sprachlos, was sollte das alles hier, doch er forderte Sirius auf weiter zusprechen. „Lily, sie hatte eine beste Freundin...“ „Ja, Alice Longbottom!“ „Nein.“, sagte Sirius schlicht und beobachtete das Mienespiel seines Patenkindes. „Alice, war zwar eine gute Freundin deiner Mutter, aber die beste war immer schon Robin Summerhayes.“ „Wer?“, Harry durchforstete sein Gedächtnis doch der Name Robin Summerhayes sagte ihm gar nichts und als er sich Hilfe suchend an Ginny wandte, schüttelte auch sie den Kopf. „Aber, aber...warum...habt ihr nie was gesagt?“ „Ich wusste nicht, dass sie noch lebt.“ „Und jetzt ist sie wieder da?“, fragte Ginny. Sie klopfte sich mit dem Finger an die Lippen und überlegte. „Genau!“ „Wir haben nirgends Bilder oder Briefe gefunden.“, unterbrach Ginny die Stille. „Ich meine, wenn sie die besten Freundinnen gewesen waren, dann müsste doch auch nur irgendwo...“ „Das hat mich auch gewundert.“ „Was?“, Ginny und Sirius bestritten die Unterhaltung nun alleine, Harry hatte sich gedanklich ausgeklingt und war ganz woanders mit seinem Kopf. „Ihr wollt mir sagen ihr habt nichts gefunden?“ Ginny zuckte mit den Schultern. „Das gibt’s doch gar nicht, ich meine Robin war ein Teil von unsrer Clique. – Ein Teil von mir, fügte er in Gedanken hinzu - Sie gehörte schon immer dazu, wenn sie Lily in den Ferien besuchte...“ „Heißt das Robin war gar keine Hexe?“, platzte Harry daziwschen. „Ja, Robin war, ist ein Muggel.“ „Aber wie kam sie dann zu den Rumtreibern?“ „Ganz einfach, Lily und Hilary kannten sich schon seit dem Kindergarten. Sie haben alles zusammen gemacht. Und später so in der 6. Klasse als sich Lily ganz langsam mit James anfreundete kam auch Robin ins Spiel. Er hat ihr einfach einen Brief geschrieben und gefragt wie man Lily am besten rumkriegt.“, Sirius lachte bei der Erinnerung bellend. „Und?“, fragte Ginny nuegierig. „Naja, dank ihr kam Lily James in den Sommerferien zum 7. Schuljahr besuchen und sie brachte Hilary gleich mit.“, in seine Augen trat ein verräterischer Glanz. „Aber wieso dachtet ihr alle sie sei tot?“, Harry blickte seinen Paten fest in die Augen. Man merkte, wie Sirius sich wand und versuchte um das Thema herum zukommen. Die Wunden schmerzten noch zu tief und als er sie heute wieder gesehen hatte, ungläubig auf das Haus starrend, da kam alles wieder hoch. Der Schmerz, die Trauer, aber auch dieses Gefühl der Wärme. Als sie sich umgedreht hatte und ihn gesehen hatte. Ihre Augen sind groß geworden und nur Sekunden später hatte sie in seinen Armen gelegen und ihn beschimpft, was für ein Mistkerl er doch sei. Dann hatte sie sich gelöst und war davon gerannt, er stand einfach nur da und war dann zu Moony appariert. Er hatte nur: „Robin!“, rausgebracht und sein Freund hatte ihm nur: „Geh zu Harry.“ geantwortet.
„Sirius!“ Dieser schreckte auf: “Äh ja?” „Beantwortest du bitte meine Frage.“, Harry fixierte ihn mit seinem Blick, „Warum habt ihr sie alle für tot gehalten?“, wiederholte er seine Frage unerbittlich. „Ich muss von vorne anfangen.“ „Dann tu das!“ „Harry, das ist nicht leicht für mich. Verstehst du? Also unterbrich mich nicht, bitte!“. Sirius´ Bitte klang wie ein Befehl und Harry nickte stumm. „Gut, wie ich schon gesagt habe war Robin, die beste Freundin deiner Mum. Sie waren unzertrennlich. Eigentlich genauso wie Prongs und ich. Nachdem James ihr den Brief geschrieben hatte und Lily und sie bei James den Sommer verbrachten, gehörte sie einfach mit dazu. Sie war witzig und sarkastisch, brachte die Sachen auf den Punkt und war oft einfach zu direkt. Ihr war nie etwas peinlich und sie hatte vor nichts Angst. Wisst ihr es war Vollmond als die beiden gerade einen Tag im Haus der Potters waren, wir haben wie immer Moony begleitet. Plötzlich hab ich irgendwas wahrgenommen. Ich erinner mich an den Tag, als wäre es gestern gewesen. Und da stand sie auf der Terrasse der Potters und beobachtete uns. Moony hat sie sofort gewittert, er hechtete auf sie zu, aber James konnte ihn nicht mehr aufhalten. Ich hab sie umgeworfen und zurück ins Haus geschleift. Aber sie ist nicht ins Bett, sondern stand hinter dem Fensterglas und schaute mich, sie schaute mir genau in die Augen und ich hab keine Angst gesehen. Sie hat mich beeindruckt, ein paar Tage später kam sie auf mich zu, und raunte mir: ’Danke fürs Leben retten’ zu.“ Sirius stand auf und stellte sich ans Fenster, Harry verliess den Raum. Er ertrug es nicht mehr, nicht noch mehr Vergangenheit, war es denn nie vorbei?
Auch Ginny erhob sich und folgte Sirius´ Blick aus dem Fenster ins Nirgendwo: „Du hast sie geliebt, oder?“ „Nein. Ich habe nie aufgehört sie zu lieben!“ Ginny atmete ein: „Du musst es ihm sagen.“ „Ich weiß!“, seufzte Sirius jetzt.
„Was muss er mir sagen?“, Harry war wieder herin gekommen und hatte nur die zwei letzten Sätze gehört. Langsam drehte sich sein Pate um: „Wir wollten heiraten.“ Harry hielt sich an der Tür fest. „Warum habt ihr nicht. Ich meine ich hätte nie zu den Dursleys gemusst. Ich hätte eine Familie…“ „Harry, bitte. Lass mich erklären.“, Sirius klang flehend. „Wir sind in den Weihnachtsferien zusammen gekommen. Sie war auf meiner Abschlussfeier in Hogwarts. Wir waren Trauzeugen bei deinen Eltern. Lily hat immer gesagt, sie hat mich zu einem besseren Menschen gemacht. Und dann bist du geboren worden und ich wurde dein Pate. Ich hab gedacht, das wäre ein Zeichen, deswegen hab ich sie gefragt ob sie mich heiraten will. Sie hatte Ja gesagt, ich war glücklich, Harry, so glücklich wie nie zuvor in meinem Leben. Wir wollten im Winter heiraten, aber immer wieder mussten wir die Hochzeit verschieben. Wegen Voldemort, meiner Familie und ihrer Sicherheit. Weißt du was das hieß wenn ein Black einen Muggel heiraten wollte? Meine Familie hat getobt. Sie haben ihr Bellatrix auf den Hals gehetzt, wäre Lily nicht bei ihr gewesen wäre sie gestorben. Und dann kam Halloween, nur sie wusste dass ich nicht Geheimniswahrer war…
Wir wollten uns treffen, um alles zu besprechen, dass wir allen sagen würden wer der wirkliche Gehimniswahrer ist. Wer wirklich Schuld an Lilys und James’ Tod ist. Aber ich war spät dran und bin aus dummen Umständen auf Pettigrew gestoßen, den Rest der Geschichte kennt ihr. Ich hab gedacht, er hat sie umgebracht, versteht ihr. Alle Menschen, die in dem Cafe saßen, waren tot. Es war unser Lieblingscafé.“, Sirius schluchzte er hatte seine große Liebe wieder, doch liebte sie ihn überhaupt noch? „Hast du ein Photo von ihr?“ Sirius nickte leicht und zog dann seinen Geldbeutel heraus. Er legte ein vergilbtes und leicht zerknittertes Bild auf den Tisch. Es war nicht magisch, aber dennoch konnte Harry erkennen was für eine Lebensfreude diese Frau austrahlte. Sie saß auf einer Wiese und lachte ins Bild, ihre strohblonden Haare umwehten das schmale Gesicht. Sie hatte einen schmalen Mund und zeigte beim Lachen ihre Zähne, ihre Augen waren groß und hatten eine blaugrüne Farbe. Ihren Kopf hatte sie auf einer Hand abgestützt, an ihrem Ringfinger glitzerte ein schmaler goldener Ring mit rotem Stein. „Ich hab es kurz nach deiner Geburt aufgenommen.“, sanft strich Sirius darüber und steckte das Bild dann wieder in sein Portmonee.
„Ich will sie sehen, mit ihr sprechen. Sirius bring mich zu Robin Summerhayes.“, Harrys Stimme war fest und fordernd. Sirius nickte zaghaft, er wusste zwar nicht, wo sie wohnte, aber er würde sie überall finden.
„Oh nein, ihr Zwei! Du gehst in dein Bett, Harry. Und du Sirius apparierst nach Godrics Hollow!“, Ginny schüttelte den Kopf. „Gin, ich muss sie sehen, mit ihr…“ „Das kann alles sein, aber nicht um 2 Uhr nachts, und nicht nachdem die arme Frau mit Sirius geschockt worden ist. Das würde niemand verkraften!“ Sie schob Sirius nach draußen und Harry ins Schlafzimmer. „Morgen um 10 Uhr Abfahrt.“ „Wie Abfahrt?“, Sirius verstand nicht was sie meinte. „Mit dem Auto das vor unserer Tür steht.“ „Woher kannst du…“ „Ich war hier 2 Monate allein, da hab ich Ablenkung gebraucht.“, erwiderte sie ihm, vermied es aber Sirius zu sagen von was sie Ablenkung gebraucht hatte. Keinen Augenblick später war Harrys Patenonkel verschwunden.
„Wieso haben wir nichts gefunden, Ginny?“, Harry klang verzweifelt. „Ich weiß es nicht…“ „Sie war angeblich die Trauzeugin, wollte Sirius heiraten. Warum wurde ihre Existenz ausgelöscht? Wieso wollte jemand das ich nicht erfahr, dass es da noch jemanden gibt, zu dem ich gekonnt hätte?“ Das alles wühlte Harry ziemlich auf. Ginny strich ihm über die Wange, als sie an ihm vorbei ging und sich umzog. Harry ließ sich nach hinten aufs Bett fallen, er drückte seine Hände auf sein Gesicht. Besorgt beobachtete Ginny ihn, dann setzte sie sich auf ihn drauf, nahm seine Hände vom Gesicht und zwang ihn, sie anzuschauen. „Ich weiß leider keine Antwort auf deine Fragen und ich weiß dass es dich total aufwühlt. Aber du erfährst wieder etwas über deine Eltern, über deine Vergangenheit…“ „Ich will einfach nur noch meine Ruhe!“ Ginny zog ihre Augenbrauen hoch und sah ihn skeptisch an: „Nein, das willst du nicht! Wag es bloß nicht mir zu widersprechen. Du willst sie kennenlernen, ich hab deinen Blick gesehen.“ Damit rollte sie sich von ihm herunter und legte sich auf ihre Seite im Bett. Kurze Zeit später war sie auch schon eingeschlafen. Harry beobachtete seine Frau. Er konnte nicht schlafen und versuchte es auch gar nicht. Sie sah friedlich aus, wenn sie schlief. Doch in seinem Kopf spukte immer nur ein Gedanke: „Wieso wusste ich nichts von dir, Robin Summerhayes?“ Als es draußen schon wieder dämmerte, sank auch er endlich in den Schlaf.
Um Punkt 10 Uhr stand Sirius bei ihnen auf der Matte, startklar und mit drei Bechern Kaffee in der Hand.
Ginny umarmte ihn kurz und nahm ihn dann einen Kaffeebecher ab: „Weißt du, wo wir hin müssen?“ „Ich weiß nicht genau. Früher haben wir in der Kenway Road gewohnt.“ „Und du glaubst, da ist sie noch?“ fragte Harry frostig. Sirius zuckte bei dem Tonfall seines Patenkindes zusammen. „Keine Ahnung, Harry. Aber wir sind immer in einem privaten Park spazieren gegangen.“ „Du glaubst da finden wir sie?“, fragte Ginny. „Vielleicht. Sie war schon immer ein Mensch der sich zum Nachdenken zurück gezogen hat.“ Sirius zuckte mit den Achseln. „Pff…“, machte Harry. „Lasst uns losfahren.“ Ginny saß schon hinterm Steuer und wartete nur noch auf die zwei. Harry ließ sich auf dem Beifahrersitz fallen und verschränkte die Arme. Dann wurde es Ginny zu bunt: „Meine Güte, ja Harry, du hast einen Grund auf Sirius sauer zu sein und Sirius hat einen Grund warum er das alles verschwiegen hat. Also ist gut jetzt!“ Mit einer raschen Handbewegung drehte sie den Zündschlüssel um und stürzte sich in den Londoner Verkehr. Das Schweigen war eisig, und es half auch nichts, dass Ginny irgendwann das Radio einschaltete.
„Jetzt musst du links.“ befahl Sirius und Ginny setzte den Blinker. Die Kenway Road war eine schmale Straße mit vielen alten Häusern, nicht so wie die Brookes Street wo es mehr Beton als Stein gab, Bausünde der 60er hatte Mary damals gemeint. Ein paar Bäume spendeten Schatten und Menschen gingen an ihnen vorbei. Ginny fuhr langsamer, damit sie auch niemanden verpassten. „Park hier rein!“ Sirius deutete auf eine Parklücke und Ginny manövrierte ihren VW Lupo in die Parklücke und sie stiegen aus. Sirius streckte sich erst mal, denn soviel Platz war nicht auf der Rückbank. Harrys Laune hatte sich mittlerweile wieder gehoben, Sirius hatte versucht ihm noch alles zu erklären und langsam sah er es ein. Suchend blickten sie sich auf der Straße um, bis sich Sirius zielsicher auf ein Haus zu bewegte: „Da haben wir gewohnt! Es war zwar klein, aber dafür eine tolle Zeit. Eigentlich wollten wir immer da rein ziehen.“ Er deutete auf ein größeres und renoviertes Haus. „Zu dem Haus gehört nämlich auch der Garten, in den wir uns immer geschlichen hatten.“ Mit krauser Stirn studierten die Drei das Klingelbrett des alten Hauses.
Sie bemerkten die Frau nicht, die mit Taschen bepackt die Straße hinunter kam, und ebenfalls auf das Haus zu steuerte. „Nein!“, stöhnte sie. Das kann nicht sein, sie ist tot. Ich hab ihre Leiche gesehen!, dachte sie. Und als das rothaarige Mädchen einen Schritt zur Seite machte und somit den Blick auf einen schwarzhaarigen Mann frei machte, knallten ihre Taschen zu Boden und sie schrie auf.
Mit einem Ruck drehten sich die drei um und sahen die Frau auf dem Photo, älter zwar, aber dennoch hübsch, die sie mit vor Schreck geweiteten Augen anstarrte.
Harry ging auf sie zu: „Nein, das kann nicht sein. Ihr seid tot…“, wimmerte sie. „Ja, meine Eltern sind tot. Ich bin Harry Potter.“ Ihr wurde schwindelig und es sackten ihre Knie weg. Mit einem Satz war Sirius bei ihr und fing sie auf, Harry starrte sie immer noch an. „Und sie sind Robin Summerhayes, richtig?“ Robin nickte lautlos, langsam gewannen ihre Beine an Kraft und sie löste sich aus Sirius´ Umklammerung.
Mit einem Schritt war sie bei Harry, Mollys Umarmungen waren gar nichts gegen die, in die sie ihn jetzt zog: „Ich hätte nie gedacht, dass ich dich je wieder sehe!“ schluchzte sie und auch Harry konnte seine Tränen nicht mehr zurück halten, diese Frau kam ihm so bekannt und vertraut vor.
Nach einer Weile ließ sie ihn los, mit den Fingern fuhr sie sich energisch über die Augen und durch die Haare. Ginny hatte derweil ihre Einkäufe aufgehoben und stand neben Harry. „Hallo ich bin Ginny, Harrys Frau.“ Sie hielt Robin eine Hand hin und diese ergriff sie. „Hallo!“ Verwundert schaute sie die beiden an. „Ja, die Augenfarben sind vertauscht.“ grinste Ginny. „Ja, einfach unglaublich.“ Eine Weile standen sie sich auf der Straße noch gegenüber. „Wollt ihr nicht mit hochkommen? Es gibt viel zu klären.“ meinte sie dann auch mit einem Seiteblick auf Sirius. Sie gingen an ihrem alten Haus vorbei und gingen zu dem alten Gebäude, auf das Sirius vor 10 Minuten gedeutet hatte. „Ich glaub´s nicht.“ flüsterte er. „Es ist genauso schön wie wir es uns immer vorgestellt hatten.“ flüsterte sie zurück. Oben angekommen führte Robin sie auf den Balkon. Von dort hatte man eine tolle Sicht auf den privaten Garten. Nachdem sie sich gesetzt hatten meinte Robin: „Du hast sicher eine Menge fragen, Harry. Fang an.“ „Nein, bitte erzähl mir einfach…“ er sah sie bittend an und sie nickte verstehend.
„Lily und ich waren beste Freundinnen. Ich kannte sie schon ewig, seit dem Kindergarten und wir haben uns nicht einmal entfremdet als sie nach Hogwarts ging. Ich fand es immer unheimlich toll eine Hexe als Freundin zu haben.“ Robin erzählte von ihrer Kindheit mit Lily und die Zeit, wo sie sich nur in den Ferien gesehen haben und Briefe schrieben.
„Und dann haben wir den Sommer bei James verbracht. Es war für mich einmalig, ich meine, ich habe das erste Mal einen Hauselfen gesehen und wie Zauberer leben. Lily war zwar auch eine Hexe, aber sie lebte bei ihren Eltern. Und bei James da hat das ganze Haus pulsiert vor Magie. Ich war wie in einem Bann. Dann kam die Schicksalshafte Vollmondnacht. Du musst wissen ich war schon immer irre neugierig und mich konnte nichts, auch keine Regeln abhalten. Als ich dann vom Fenster aus einen riesigen Hund, einen Hirsch und einen Wolf gesehen habe hat mich nichts mehr gehalten, das musste ich live sehen. Ich war begeistert und ging hinaus, ich wusste nicht wie gefährlich das war und dann hat Remus mich gewittert. Sirius konnte gerade noch verhindern dass ich gebissen wurde.
Das darauffolgende Weihnachten verbrachten wir alle gemeinsam in Schottland und dann sind Sirius und ich ein Paar…“ sie ließ dem Satz ein offenes Ende und sah in die Runde. Harry hatte Ginnys Hand ergriffen und beobachtete sie. Und Sirius konnte die Augen nicht von ihr lassen und sie spürte schon wieder dieses Kribbeln, das sie auch schon damals mit 17 immer hatte. Reiß dich zusammen, Robin, ermahnte sie sich selbst. „Wir wollten heiraten, aber es kam immer etwas dazwischen. Und dann war es zu spät. Sirius kam nach Askaban und Dumbledore schickte mich auf die Flucht!“ „Er hat was?!“ Sirius sah Robin entgeistert an. Sie nickte und wartete auf Harrys Reaktion. „Warum waren von dir keine Bilder und Briefe in Godrics Hollow?“ Und da war sie, die Frage die sie am meisten gefürchtet hatte. Wollte sie die wahrheitsgemäß beantworten, dann musste sie alles sagen. Doch war sie dazu bereit?
„Sirius war nicht der Geheimniswahrer von Lily und James, das war Peter. Er hat sie an Voldemort verraten. Sirius und ich wollten an Halloween zusammen zu den Beiden. Doch ich hatte noch in der Uni zu tun und deswegen hatte ich mich verspätet. Wär´ doch eher gekommen, ich hätte ihnen alles erklären können, ich hätte irgendetwas verhindern können.“ schluchzte sie. Der Schmerz saß immer noch so tief. „Aber es war schon vorbei. Ich machte mir große Sorgen und als ich das Haus sah war mir klar, was passiert war. Keine Sekunde später tauchten Remus und Sirius auf, Remus ging auf seinen Freund los. Wir hatten ihn nicht eingeweiht, dass der Wahrer getauscht wurde. Doch irgendwie konnten wir ihn überzeugen. Wir gingen hinein und dann war lag da James und ich stürmte die Treppe hinauf, weil ich dich schreien hörte, Harry. Und als ich die Tür zu deinem Zimmer öffnete lag da Lily, es sah so aus als ob sie schlafen würde. Du hast mich angeschaut, mit einem anklagenden Blick, es sah so aus als ob du mir sagen wolltest ich hätte sie ihm Stich gelassen. Und dann hast du die Arme nach mir ausgestreckt und geschrieen: „Rob, wo Mama un Dada?“ Ich hab dich aus dem Bettchen rausgenommen und bin wieder nach unten. Remus lehnte an der Tür zum Wohnzimmer er war blasser als nach Vollmond und Sirius Blick war stur auf James gerichtet. Er hat mich angeschaut: ‚Lily?’ und ich hab nur den Kopf geschüttelt. Und dann hast du geschrien. Ich hab noch nie jemanden so Schreien gehört. Und dann kamen auch die Auroren und Dumbledore. Sirius schrak auf und sagte panisch: „Ich muss weg, sie denken ich war´s! Wir treffen uns in zwei Tagen in unserem Café!“ Dann sind die Beiden fort und haben dabei sein Motorrad völlig vergessen.
Dumbledore kam herein und als er mich mit dir auf dem Arm sah, Harry, hat er gesagt ´es tut mir leid´. Ich hab nur genickt. Und dann wollte er dich und ich hab dich fest gehalten und gesagt: „Sirius ist sein Pate, wir werden uns um ihn kümmern. Er soll nicht zu Petunia, das wäre das Letzte, was Lily gewollt hätte. Doch er hat nur gemeint, ‚Sirius Black hat die beiden verraten, er war ihr Geheimniswahrer, Kind. Er ist im Moment der meist gesuchte Mann nach Voldemort.’ Ich hab versucht ihn zu überzeugen, aber er hat einfach nicht auf mich hören wollen. Irgendwann hat er gemeint: ‚Du bist in Gefahr mein Kind. Nimm hier alles mit was an dich erinnert und flieh. Sirius wird dich nicht in Ruhe lassen und Voldemort wird von dir wissen wollen, wo Harry ist. Flieh und bring dich in Sicherheit. Es ist besser, wenn du mit der magischen Welt nichts mehr zu tun hast. Wir können dich nicht mehr beschützen.’ Ich wollte wissen was mit dir passiert, ich hab ihm immer wieder erklärt, dass Sirius unschuldig ist und das Lily wollte, dass du bei mir und ihm aufwächst. Aber er hat nur einen Schlenker mit seinem Zauberstab gemacht und du warst aus meinen Armen verschwunden und ich hatte stattdessen eine Kiste mit Bildern, Briefen und Erinnerungsstücken in der Hand. Du hast so geschrien, Harry. Und dann ist er mit dir disappariert und ich stand alleine da.
Zwei Tage lang war ich zu Hause und wusste nicht, wo mein Verlobter ist; ich weiß du musstest dich verstecken.“ fügte sie hinzu und legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel. „Und dann wollten wir uns treffen, die U-Bahn hatte Verspätung und ich war zu spät dran, ich lief schnell, ich wusste wie gefährlich es war, wenn du zu lange draußen unterwegs warst. Ich hörte diesen ohrenbetäubenden Knall, so schnell bin ich noch nie gerannt, und dann sah ich es: überall Rauch und sie hatten dich gerade abgeführt, du hast wie ein Irrer gelacht. Ich hab deinen Namen geschrien, aber du hast mich nicht gehört. Am nächsten Tag kam der Tagesprophet und als ich die Überschrift gelesen hatte: ‚Black tötet 16 Muggel darunter auch seine Verlobte!’ habe ich meine Sachen gepackt und bin weg. Ich wusste jeder hielt mich für tot, ich wollte vergessen, aber es ging nicht.“ Eine Weile saßen sie schweigend beieinander, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Dann hielt Sirius Robin die Hand vor das Gesicht: „Um der alten Zeiten willen.“ meinte er. Robin ergriff seine Hand und stand mit ihm auf. Sie ging ins Wohnzimmer und holte eine Kiste: „Ich hab seit 18 Jahren nicht mehr hineingeschaut. Harry, nimm dir einfach was du möchtest, ja.“ „Danke!“, Harry sprang auf und umarmte sie, „Danke für alles. Dafür, dass du mich mitnehmen wolltest, für mich da sein wolltest und dafür, dass du Sirius, Mum und Dad nie verraten hast!“ Robin verstand seine etwas unzusammenhängenden Worte. „Ich war sozusagen deine Patentante, Harry.“ „Du bist meine Patentante!“ erwiderte dieser. „Sie leben in dir. Ich spüre sie genau.“ flüsterte Robin ihm noch zu. Dann ging sie mit Sirius hinunter in den Garten.
Ginny beobachtete sie, wie sie sich unter einen Baum setzten. „Ich würde mich freuen, wenn die Beiden wieder zusammenkommen würden.“ „Hmm.“, meinte Harry. Er war in die Kiste vertieft. Nach einiger Zeit standen sie auf und zogen, wie Robin gesagt hatte, einfach die Tür hinter sich zu und fuhren nach Hause. Robin und Sirius brauchten Zeit für sich.
„Es hat sich hier nichts verändert!“ bemerkte Sirius, als sie sich unter die Kastanie setzten, unter der sie schon vor knapp 20 Jahren saßen. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll…“, begann Sirius. „Ich hätte mich bei dir melden müssen. Ich hätte versuchen müssen, dich da rauszuholen.“ sie sprach schnell und mit Hicksern dazwischen, „Ich hätte zu dir stehen müssen. Allen sagen, was für einen Fehler sie machten und…“ „Schh, Robin. Du musst dir keine Vorwürfe machen. Du warst fertig mit der Welt. Und ich in Askaban, niemand hätte mich da rausholen können, nicht mal Dumbledore.“ „Dumbledore…“, Robin klang verächtlich. „Was ist mit ihm?“ „Er hätte mir nur zuhören müssen, aber er war zu verbohrt. James hatte Recht gehabt von Anfang an, damit, dass Dumbledore zu versteift war auf ein Thema. Zu versteift auf dich, Lily hat mir erzählt dass sie ihm versprechen mussten, dich als Wahrer zu nehmen.“ Sirius war geschockt, hatte Lily es ihr doch erzählt. Sie drehte sich um und fuhr mit der Hand über die Rinde des Stammes: „Ich glaub es nicht, es ist noch da!“ „Was ist noch da, Robin?“ „Das hier…“ Sie beugte sich nach vorne und zeigte auf ein eingeritztes Herz: „R&S“
Als sie sich vorbeugte rutschte eine lange goldene Kette aus ihrem Ausschnitt. Schnell versuchte sie, sie wieder reinzustopfen, aber Sirius war schneller. Er hielt die Kette in der Hand und daran hing: ein goldener Ring mit einem kleinem Rubin. „Du hast ihn noch?“ fragte er ungläubig. Er sah sie an und merkte, wie etwas in ihm schmolz, etwas, das er so lange verbannt hatte, weil es ihm zu viel Schmerz bereitete. Sirius nahm ihr Gesicht in beide Hände prägte sich jeden ihrer Züge ein. „Ich werde ihn immer tragen.“ flüsterte Robin. Sirius Black wusste gar nicht, wie ihm geschah: „Ich liebe dich, Robin.“ Dann küsste er sie, mit diesem Kuss wollte er die letzten 18 Jahre nachholen. Robin ging es nicht anders, sie vergrub ihre Hände in seinen schwarzen Haaren und sog seinen Duft in sich hinein.
Sie saßen noch ewig unter ihrer Kastanie, bis Robin sagte: „Erzähl mir was in den letzten 18 Jahren passiert ist, ich will die Wahrheit wissen, die ganze!“
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