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Fanfiction

What a Difference a Night Makes - Neue Erkenntnisse

von Gwenifer

36. Neue Erkenntnisse

Obwohl Harry geglaubt hatte, durch den Kloß in seinem Hals, der sich wegen des bevorstehenden Gesprächs gebildet hatte, keinen Bissen hinunter zu bekommen, musste er feststellen, dass das seinem Appetit keinen Abbruch getan hatte; was zum einen daran lag, dass Remus sich mit seinen Sandwichs, zumindest Harrys Meinung nach, selbst übertroffen hatte. Obwohl nicht spektakulär belegt, weder was die Auswahl der Zutaten noch deren Menge angelangte, übertrafen sie das, was seine Tante zu servieren pflegte, wenn sie denn wirklich einmal selbst den Weg in den Ferien ihres Neffens in ihre eigene Küche gefunden hatte, bei weitem. Seine eigenen Kreationen waren zwar auch nicht übel, leider jedoch zu sehr von denen seines hausfräulichen Vorbilds im Ligusterweg beeinflusst und eingeschränkt. Molly Weasleys Sandwichs dagegen übertrafen das, was der Werwolf auf den Tisch gezaubert hatte noch um einiges, doch die Frau war nach Ansicht des Jungen, dem sich in seinem Leben bisher noch nicht viele Vergleichsmöglichkeiten geboten hatten, sowie so unschlagbar. Obwohl die Familie jeden Sickel zweimal umdrehen musste, hatte er, wenn er im Fuchsbau zu Gast gewesen war, nie hungern müssen, und das, ohne dass auf minderwertige Lebensmittel zurückgegriffen werden musste. Mrs. Weasley war in der Küche einfach ein Ass und Harry wurde auf einmal bewusst, dass es gut sein konnte, dass er aufgrund seiner neuen Lebenssituation nie wieder in den Genuss ihres Essens oder gar ihrer Gesellschaft kommen würde.

Nachdenklich, mit einem betrübten Blick verlangsamte er sein Kauen. Tausend Gedanken schossen ihm plötzlich durch den Kopf und keiner war dazu gemacht, seine Stimmung, die sich langsam einem Tiefpunkt näherte, wieder zu heben. Was, wenn er keinen seiner Freunde wieder sah? Was, wenn er hier in diesen grauen Steinwänden bleiben würde müssen, bis die Zeit gekommen war, Voldemort gegenüberzutreten? Was, wenn sein Leben von nun an nur noch aus Training, schlafen und essen bestand? Was, wenn er den Endkampf nicht überlebte und er zuvor keine Gelegenheit bekommen hatte, sich von all denen, die ihm etwas bedeuteten, zu verabschieden? Was, wenn er sich nicht zu einem gezähmten, sondern einem unberechenbaren Monster entwickeln würde, das man zur Sicherheit aller auf immer wegsperren musste? Was, wenn er tatsächlich einen männlichen Gefährten erwählen würde? Würden seine Freunde dann noch etwas mit ihm zu tun haben wollen? Würde überhaupt noch jemand etwas mit ihm zu tun haben wollen, wenn erst einmal bekannt wurde, was für ein Wesen er in sich beherbergte?

Ohne es selbst zu bemerken, war seine Hand mit einem angebissenen Sandwich in seinen Schoss gesunken, während er, den Blick gesenkt, ins Leere starrte. Seinen beiden Mitbewohnern war jedoch sofort aufgefallen, dass mit dem Teenager etwas nicht stimmte. Hatte Harry noch kurz zuvor mit Begeisterung und nicht gerade bedächtigem Tempo, dass jedoch weit entfernt von Rons raubtierartigem Schlingen war, ein Sandwich nach dem anderen verzehrt, so hatte er damit abrupt, für die anderen beiden ohne ersichtlichen Grund, darin halt gemacht. Nun konnte es zwar viele Gründe geben, warum jemand so plötzlich im Essen innehielt, bei dem Dritteldämon war jedoch bei jeder Gelegenheit Vorsicht geboten. Und so tauschten beide besorgte Blicke, bevor Remus versuchte, die Aufmerksamkeit seines adoptierten Patensohnes zu erlangen.

„Harry?“ fragte er vorsichtig in sanftem, ruhigem Ton, was jedoch zu keiner Reaktion des Angesprochenen führte. Auch mehrmaliges Wiederholen mit ansteigender Lautstärke und Schärfe im Tonfall schien zuerst zu keinem Ergebnis zu führen, bis kurz bevor der ehemalige Zaubertränkelehrer seine schärfsten Unterrichtston auspacken und sich einmischen wollte, der Jugendliche den Kopf schüttelte, als wolle er Wasser aus seinen Haaren schütteln, und die beiden ihm gegenübersitzenden Männer fragend ansah.

„Ja?“ frage er dann auch in einem noch leicht vernebelten Ton während er versuchte, seinen Blick zu fokussieren, was ihm sichtlich schwer zu fallen schien, wenn man betrachtete, wie er die Augen rollte und zukniff, die Nase rümpfte und Grimassen schnitt. Als er schließlich mit den Händen nachhelfen und seine Augen reiben wollte, stellte er fest, dass er noch immer ein angebissenes Sandwich in seiner rechten Hand hielt.

„Ehm, ich glaube, ich bin satt.“ bemerkte er in einem entschuldigenden Ton und legte das Brot auf seinen Teller, nicht wirklich verstehend, was in den letzten Minuten vor sich gegangen war und ob er wirklich satt war oder ihm die Gedanken, die durch seine Kopf gespukt waren, auf den Magen geschlagen waren.

„Das trifft sich ausgezeichnet, Mr. Potter, da wir am heutigen Abend noch etwas anderes tun wollten, als unsere Mägen zu füllen, bzw. Sie Ihren zu überfüllen. Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Tisch vor Ihnen richten, dürfte Ihnen auch auffallen, dass die Platte mit den Sandwichs leer ist und ich bin mir sicher, dass unser mondsüchtiger Freund hier mehr an einer Erklärung der Vorkommnisse, die er unverhofft hatte bezeugen müssen, interessiert ist, als noch weiter den Koch für Sie zu spielen.“

In einem höhnischen Ton, der jedoch nicht wie in gewohnter Weise von Spott triefte, machte der Zaubertränkemeister den Jungen darauf aufmerksam, dass sowohl er wie auch sein Kollege bereits mit dem Essen fertig waren und nur auf ihn gewartet hatten.

„Was mir jedoch nichts ausmachen würde, wenn du wirklich noch Hunger hast, Harry.“ warf Remus sofort mit einem vorwurfsvollen Blick gen Snape gerichtet ein.

Vor dem Jungen lagen schwere Zeiten, da sollte er jedes bisschen Energie, dass er bekommen konnte, nutzen. Wenn Harrys Wohlbefinden davon abhängen sollte, dass er persönlich den ganzen Tag in der Küche mit der Zubereitung von Essen verbringen sollte, dann war er gerne bereit dieses Opfer zu bringen.

„Nein, wirklich!“ versicherte der angesprochene Teenager eilig und schob seinen Teller in Richtung Tischmitte um seine Aussage zu untermauern. „Vor dem Schlafengehen sich den Bauch vollzuschlagen ist sowieso ungesund.“

„Dieses Thema hatten wir glaube ich bereits, Mr. Potter.“ schnaubte ihn daraufhin Snape an. „Ihr Dämon verbraucht viel mehr Energie, als Sie das gewohnt sind. Auch und vor allem in Situationen, derer Sie sich im Moment noch nicht bewusst sind. Machen Sie bitte nicht den Fehler und legen sich mit leerem Magen schlafen. Keiner von uns möchte erleben, wie ein heißhungriger Dämon nachts die Küche plündert und auf dem Weg dorthin alles als potentielle Nahrung ansieht, was ihm über den Weg läuft.“

„Severus!“ ermahnte der Werwolf mit einem empörten Blick, während Harry seinen ehemaligen Tränkelehrer entsetzt anschaute.

„Kein Grund zur Sorge, Harry!“ versuchte der braunhaarige Mann den Teenager zu beruhigen, der kurz davor zu sein schien, aufzuspringen und fluchtartig den Raum zu verlassen. „Kein Energiedämon wird zum blutrünstigen Tier nur weil er Hunger hat! Nicht einmal, wenn sein Energielevel extrem niedrig sein sollte. Wenn bei dir ein solcher Fall eintreten sollte, wird dein Dämon sich nach anderen Möglichkeiten umschauen, um dieses Defizit auszugleichen.“

„Die da wären?“ hakte Harry ungläubig nach.

„Die einfachste Methode für einen Energiedämonen, seine Energiereserven wieder aufzufüllen, ist sich der Wärmeenergie zu bedienen.“ begann Snape seinen Schützling aufzuklären, den ein leicht schlechtes Gewissen plagte, wieder in seine alten Verhaltensweisen zurückgefallen zu sein.

Was keiner von ihnen jetzt und in Zukunft gebrauchen konnte, war ein Kämpfer, der Angst vor seinen Kräften hatte. Harry musste den Dämon akzeptieren lernen und ihm ständig Angst vor ihm zu machen, war der falsche Weg zu diesem Ziel.

„Das einzige Problem an dieser schnellen, einfachen und leicht verfügbaren Energieeinholung ist, dass der menschliche Körper nicht besonders gut auf große Hitze reagiert. Der Dämon ist zwar in der Lage selbst lebensbedrohliche Verletzungen zu heilen, was allerdings wiederum eines Energieaufwands bedarf, der über normal liegt. Wenn also Ihr Dämon darauf zurückgreifen muss, sich mittels eines Sprungs in ein Feuer rasch Energie zuzuführen, können Sie sich auf mehrere Dinge verlassen. Eins: es wird höllisch wehtun, was Ihren Dämon ziemlich wütend werden lässt und ihn in den folgenden Minuten zu einem eher unumgänglichen Gesellen werden lässt. Zwei: er wird Ihren Körper nur solange einer solchen Folter aussetzen, bis er ein Minimum an benötigter Energie gesammelt hat, die ihn über Wasser hält, bis er auf langsamere, körperschonendere Art sein Energiedepot aufgefüllt hat. Drei: anschließend wird er Ihre schlimmsten Verbrennungen wieder heilen, jedoch nur so weit, dass Sie damit überleben und sich auf herkömmliche Art Energie zuführen können, was für Sie bedeutet, dass Sie ohne fremde Hilfe auch Stunden nach solch einer Aktion noch unter größten Schmerzen leiden werden. Vier: sollte Ihr Dämon wegen Ihrer Unachtsamkeit sich einmal auf diese Art mit Energie versorgt haben, werden Sie in Zukunft peinlich genau darauf achten, dass Ihr Energiedepot ausreichend gefüllt ist.“

„Und das war jetzt wirklich deine Vorstellung davon, wie Harrys Nerven in Bezug auf die Reaktion auf ein Energiedefizit beruhigt werden können?“ fragte Lupin ungläubig, während er seinen Gegenüber kopfschüttelnd ansah.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass dein Dämon zu solch einer drastischen Maßnahme greifen wird, liegt unwahrscheinlich niedrig, Harry, das kann ich dir guten Gewissens versichern. Ein zu heiß geratenes Bad, das zu leichten Verbrühungen führt, ein Anzapfen bestimmter magischer Energiequellen, auf die ich im Moment nicht näher eingehen möchte und das zu einer schwachen Überladung deiner magischen Leitungsbahnen im Körper führt, das eher unangenehm und lästig als schmerzhaft ist oder ein Griff in die Steckdose, der absolut unschädlich ist, da dein Dämon in diesem Fall so schlau sein wird, sich nicht zu erden, sind Reaktionen, die du eher erwarten solltest.“ erklärte er rasch, nachdem er aufgestanden und dem Jungen eine beruhigende Hand auf die Schulter gelegt hatte.

„Dumm, dass es hier weit und breit keine Steckdosen gibt!“ brummte Harry grimmig, doch die Erleichterung war ihm anzuhören.

„Ein Grund mehr, darauf zu achten, erst gar nicht in eine derartige Zwangslage zu geraten, Mr. Potter!“

„Äh, ja.“ erwiderte der Junge zurückhaltend und peinlich berührt, da ihm jetzt schon klar war, dass es wahrscheinlich früher als ihm lieb war, dazu kommen würde, dass er seinem Energiepegel nicht die notwendige Aufmerksamkeit schenken würde. „Aber wollten wir nicht eigentlich über etwas anderes sprechen?“

Mein Gott! Was war denn jetzt in ihn gefahren? Wollte er wirklich freiwillig über seine Gelüste nach Snape reden? Aber wenn er ehrlich mit sich war, musste er sich eingestehen, dass er lieber während dieses überaus peinlichen Gespräches schwitzte, als sich vorzustellen, freiwillig, oder dämonengezwungenermaßen in ein Feuer zu springen.

„Nachdem Sie auf einmal so versessen sind, dieses Gespräch zu beginnen, schlage ich vor, Mr. Potter, dass Sie unserem werten Mitbewohner hier berichten, was sich vor etwa einer Stunde zugetragen hat und uns beide gleichzeitig in die Irrwelt Ihrer Gedanken einweihen, die Ihnen dabei durch den Kopf gespukt sind, bzw. die Sie erst dazu verleitet haben, zu tun, was Sie hinter verschlossener Zimmertür getan haben.“ ergriff Snape dann auch sogleich die Gelegenheit, um seinen ehemaligen Lieblingshassschüler auf die Schippe zu nehmen.

„Bitte?!“ stieß der Teenager unnatürlich schrill aus.

Das konnte doch unmöglich Snapes Ernst sein? Lieber wollte er sterben, als den beiden ihm gegenübersitzenden Männern zu erzählen, was in seinem Kopf und seinem Zimmer vorgegangen war, bevor Remus ihn und Snape im Flur in einer zweideutigen Situation angetroffen hatte.

Mit weit aufgerissenen Augen, die ungläubig von einem zum andere blickten, versuchte Harry festzustellen, ob der Zaubertränkemeister ihn hochnehmen wollte oder sein adoptierter Patenonkel wirklich an allen peinlichen Details interessiert war.

„Nun,“ Remus Lupin räusperte sich verlegen, „ich weiß zwar leider immer noch nicht, um was es hier jetzt genau geht, doch ich denke, auf die kleinen, in Anführungszeichen schmutzigen Einzelheiten, können wir verzichten.“

Während Snape noch den Eindruck machte, als müsse er ernsthaft darüber nachdenken, ob dieser Kompromiss annehmbar war, atmete der Junge bereits erleichtert auf. Allein zugeben zu müssen, dass Gedanken an seinen ehemaligen Zaubertränkelehrer sein Blut zum Wallen gebracht hatte, war schon schwer genug, ein Beschreiben der Bilder und Gefühle, hätte er nicht überlebt.

„Gut, also,“ stotterte Harry herum, während er nach einem Anfang suchte, den Snape nicht machen zu wollen schien. „Als erstes muss ich dazu sagen, dass ich absolut keinen Schimmer habe, was mich genau auf die Gedanken, die mich total überwältigt hatten, hat kommen lassen.“ begann er schließlich und hoffte, dass Snape nicht laut seine Einwände bekunden würde, wenn deutlich wurde, dass er die Wahrheit etwas zurecht bog, um ihre Untersuchung vom Nachmittag zu verheimlichen.

„Ich hatte ein Bad nehmen wollen. Du warst auf unbestimmte Zeit verschwunden und Snape,“ auf den tadelnden Blick des Gewissens der Herumtreiber verbesserte er sich schnell, „Mr. Snape war in seinem Zimmer, wahrscheinlich über Informationen über meine Abnormität brütend. Da wollte ich die Zeit nutzen, bei den Dursleys war das immer so ne Sache mit dem einfach mal entspannt ein Bad nehmen.“ Und diese Umschreibung hätte locker einen Preis verdient. „Als ich mich schon ausgezogen hatte, hab ich festgestellt, dass ich das Buch, das ich in der Wanne hatte lesen wollen, in meinem Zimmer liegengelassen habe. Also hab ich mir schnell den Bademantel übergezogen, der eigentlich keiner ist, sondern so ein Teil, das die Boxer auf dem Weg zum Ring überziehen. Hat Dudley geschenkt bekommen, war ihm aber von vornherein viel zu klein, was mich in seinen Besitz gebracht hat. Auf jeden Fall hab ich kurz vor dem Verlassen des Bads einen Blick in den Spiegel geworfen und auf einmal hab ich plötzlich gedacht: du siehst aus, als wärst du gerade aus Snapes Bett gekommen. Und das war noch der harmloseste meiner Gedanken. Was danach gekommen ist: oh Mann!“

„Ein schwarzer Bademantel hat das ganze eingeleitet?“ fragte Remus ungläubig, während sein ehemaliger Kollege amüsiert eine Augenbraue hob und sich nur mühsam ein Lächeln verkneifen konnte.

„Eh, ja?“ Harrys Herz blieb fast stehen, während er darauf wartete, ob ihm sein adoptierter Patenonkel den Beginn der Geschichte so abnahm.

„Gut also, du siehst dich im Spiegel, kommst zu diesem seltsamen Schluss und dann? Stürmst zu Severus' Zimmertür und hämmerst laut dagegen um Einlass ins Zimmer und in sein Bett gewährt zu bekommen?“

„Nein!“ Harrys Entsetzensschreie wurden immer schriller während der Zaubertränkemeister mit einem süffisanten Lächeln klarstellte, dass Harry eher unfreiwillig im Überschwang der Leidenschaft gegen seine eigene Zimmertür gehämmert hätte, was ihn ja schließlich auf den Plan gerufen hatte.

„Ich, ich hab versucht, diese Bilder loszuwerden, die Erregung abzuschütteln. Aber jedes Mal, wenn ich gedacht hatte, es wäre mir endlich gelungen, hat es wieder angefangen, bis ich mich schließlich nicht mehr dagegen wehren konnte und nachgegeben habe.“

„Wem oder was genau hast du nachgegeben Harry?“ hakte Remus nach, der aus dem Gefasel des Jungen nicht so ganz schlau zu werden schien.

„Dem, dem Verlangen, mich zu berühren, zu befriedigen, das immer stärker geworden ist und zu körperlichen Schmerzen geführt hat. Es war, als würde ich von innen verbrennen, wenn ich nicht zu Snape gehen oder mich selbst des Problems annehmen würde. Und während der ganzen Zeit hab ich mich vor mir selbst geekelt. Mir war so schlecht! Gott, mehr als einmal hab ich geglaubt, dass sich mein Mageninhalt von mir verabschieden würde, was er letztendlich dann ja auch getan hat.“

„Und was genau hat die Übelkeit ausgelöst, Harry?“

„Remy! Kannst du dir vorstellen, dass dein Blut bei der Vorstellung, dass dich Snape küsst, anknabbert und anfingert zu brodeln anfängt? Am Anfang war da die ganze Zeit der Teil von mir der gesagt hat: du liebt Ginny, du bist nicht schwul, du magst mit Snape einen Frieden geschlossen zu haben, aber das heißt noch lange nicht, dass du ihn vögeln möchtest. Und auf der anderen Seite war der Dämon, der nichts lieber getan hätte, als sich gewaltsam Eintritt in Snapes Zimmer zu verschaffen, ihm die Klamotten von Leib zu reißen und ihn in die Matratze zu nageln.“

„Du bist sein Gefährte?!“ ungläubig und anklagend blickte der Werwolf seinen ehemaligen Lehrerkollegen an.

„Hekate, nein!“ stieß der Zaubertränkemeister grantig aus, während er sich schwungsvoll erhob und begann, vor den Bücherregalen auf und ab zu laufen. „Wenn ich das wäre, hätte Mr. Potter schon viel früher und weitaus heftiger auf mich reagiert. Sein Dämon hat mich zu seinem Mentor erwählt, als den Nicht-Dämon, den er als am geeignetsten erachtet, seinem Wirt alles über seine Gattung beizubringen und für sein Wohlergehen zu sorgen. Dazu zählt leider jedoch nicht nur, dafür zu sorgen, dass der Junge mit allem verfügbarem Wissen ausgestattet wird, sicher untergebracht und ausreichend ernährt wird, sondern auch bei der Suche nach seinem Gefährten unterstützt wird. Leider scheint es jedoch nicht auszureichen, die richtige Person ausfindig zu machen, vielmehr scheint dem Dämon wichtig zu sein, seinen Gefährten, so er ihn denn gefunden hat, mit seinen sexuellen Fähigkeiten zu überzeugen. Und als sein Lehrer für alle Lebenslagen, scheint der Dämon wohl auch zu erwarten, dass mein Körper ihm als Übungsobjekt zu Verfügung steht.“

Verneinend, es einfach nicht hören und akzeptieren wollend, schüttelte Harry den Kopf, während er „Nein, nein, nein!“ vor sich hinmurmelte und immer blasser im Gesicht wurde. Er wollte Snapes Erklärung nicht hören und schon gar nicht akzeptieren, was sie für ihn bedeuten würden.

„Und was können wir dagegen machen?“ hakte Remus ratlos und leicht geschockt nach.

„Ganz einfach: wir müssen ihn beschäftigen. Mr. Potters Dämon muss mit unserer Arbeit zufrieden sein, dann wird er weniger darauf beharren, sexuell unterwiese zu werden. Außerdem muss er sich endlich damit abfinden, dass er in Bezug auf die Gefährtenwahl kein Mitbestimmungsrecht hat. Je weniger er und sein Dämon darüber im Clinch liegen, wer als solcher in Frage kommt, desto weniger wird der Dämon die Richtigkeit seines Standpunktes und seine Dominanz in dieser Beziehung beweisen zu wollen. Außerdem werde ich einen Trank brauen, der meine Pheromonbildung unterdrückt, auch das dürfte helfen, das Kopulationsbegehren des Dämons zu dämpfen.“

Mit einem Satz sprang Harry aus seinem Sessel und preschte Richtung Ausgang. Snapes letzte Worte hatten das Fass zu überlaufen gebracht. Er wusste nicht, ob sein Dämon es liebte ihn zu quälen oder er sich einfach königlich amüsierte, wenn ihn eine alles vereinnahmende Übelkeit überkam, bei Bildern, die ihn mit seinem ehemaligen Lehrer in sexuellen Handlungen zeigte, auf jeden Fall hatte er die Schnauze gestrichen voll.

Mit Müh und Not erreichte der Teenager das Badezimmer, bevor er seinen Magen nicht länger kontrollieren konnte. Ohne Rücksicht auf seine Knie zu nehmen, ließ er sich vor der Toilette auf den Boden fallen, bevor er seine kaum verdauten Sandwichs dem Porzellangott übergab. Wenn das so weiterging, würde er noch vor dem Morgengrauen mit einem Dämon kämpfen müssen, der ihn zum Zweck der Energieeinholung bei lebendigem Leibe verbrennen wollte.

Doch glücklicherweise hatte Snape in seiner Allwissenheit eine derartige Reaktion des Jungen vorher gesehen und auf seinem Weg in den Salon kurz in seinem Labor vorbeigesehen und sich ein kleines Fläschchen mit einer blassgrünen, durchsichtigen Flüssigkeit eingesteckt. Dieses hielt er nun in den Händen, während er hinter seinem Schützling vor der Toilette stand, wohin er ihm, wie auch sein Kollege, eilends gefolgt war. Nun wartete er darauf, dass der Junge eine kleine Pause machte, bevor er alles, was er gegessen hatte, wieder von sich gab. Dabei kam beiden zu Gute, dass die Sandwichs bisher kaum verdaut waren, da die großen Brocken nur schwer ihren Weg nach draußen fanden, sich Harrys Magen dementsprechend nicht annährend so schnell entleerte, als hätte er nur zähflüssigen Speisebrei in sich.

Schließlich, nachdem der Teenager etwa die Hälfte seines Abendessens wieder von sich gegeben hatte, hob er seinen Kopf und versuchte durch tiefes Durchatmen, eine erneute Erbrechenswelle zu unterdrücken. Diese Gelegenheit nutzte Snape und griff sich ohne Rücksicht auf seinen Patienten zu nehmen, dessen Kiefer und streckte seinen Kopf nach hinten. In Sekundenschnelle setzte er das bereits entkorkte Fläschchen an und kippte dem erstaunten Jungen die Flüssigkeit in den Mund. Dann drückte er mit hartem Griff den Kiefer des Jungen wieder zu und ermunterte ihn mit eindringlichen Worten, zu schlucken, was sich nun in seinem Mund befand.

„Hey! Was soll ….?“ lautstark wollte Harry gegen die Handlung protestieren, doch kaum hatte die Flüssigkeit seinen Magen erreicht, schien die Übelkeit und sein Bedürfnis, sich weiter zu übergeben, wie weggeblasen zu sein.

„Danke! Sie sind meine Rettung!“ erklärte er stattdessen erleichtert und ließ sich nach hinten auf seinen Hintern fallen. Dann nahm er dankbar den Waschlappen entgegen, den Remus ihn hinhielt und wischte sich den Mund und das Gesicht.

„Schön, dass Sie das endlich einmal einsehen, Mr. Potter!“ bemerkte Snape trocken, während er das Fläschchen wieder wegsteckte und in Gedanken bereits einen Plan erstellte, wann und in welchen Dosen der Junge in der nächsten Zeit den Trank vorsorglich einnehmen sollte.

„Gott! Ich kann mich nicht daran erinnern, mich jemals so oft an einem Tag übergeben zu haben.“ stöhnte Harry schamvoll auf. Und das entsprach durchaus den Tatsachen, denn meistens, wenn sein Onkel es in seinen Lektionen so weit getrieben hatte, dass er sich hatte erbrechen müssen, war er entweder zuvor oder danach für mehrere Stunden ohnmächtig geworden und für mehr als einmal hatte er sowie so nie genug Nahrung in sich gehabt.

„Wenn das so weiter geht, …“

„Keine Sorge Harry, unser lieber Severus wird dafür sorgen, dass dein Magen nicht weiter unter den neuen Erfahrungen die du mit deinem Dämon sammeln musst, leiden wirst.“ beruhigte Remus den Jungen, während er dem schwarzhaarigen Mann einen fragenden Blick zu warf.

„Als hätte ich sonst keine Arbeit!“ protestierte dieser, nur um den Anschein des unnahbaren Ekels zu wahren. „Aber für unseren Goldenen Jungen hier ist mir doch keine Mühe zu viel!“ fügte er vor Sarkasmus triefend, der in diesem Fall nicht Ernst bemeint war, hinzu.

„…?“ Mit einem fragenden, verwundeten Blick schaute Harry seinen Mentor an, unfähig auf dessen letzte Äußerung passende Worte als Erwiderung zu finden.

Tief Luft holend und laut ausschnaufend rieb sich Snape seinen Nasenrücken, bevor er die unausgesprochene Frage seines Schützlings beantwortete: „Das war ein Scherz, Mr. Potter. Wenn ich auch nicht wirklich damit gerechnet habe, einen Anti-Übelkeits-Trank und Brechreiz-Unterdrücker in großen Mengen für Sie brauen zu müssen, so war ich mir sehr wohl der Tatsache bewusst, dass Sie auf dem Weg den Dämon in Ihnen zu meistern, Bedarf an einem breiten Arsenal an Heiltränken haben werden.“

Mit einem ermahnenden Blick auf Remus Lupin, der hinter dem Teenager hockte und beruhigend dessen Rücken rieb verabschiedete er sich daraufhin für die Nacht.

„Ich denke, ich kann euch beide jetzt alleine lassen. Geht schlafen, schwelgt in Rumtreibererinnerungen, macht was Ihr wollt, bloß last mich damit unbehelligt. Das bedeutet im Klartext: keine weiteren Ausflüge ins Dämonen-Horror-Land, wenn ich bitten darf! Auch ich bedarf von Zeit zu Zeit einiger Stunden Schlaf und ich denke nicht, dass Ihr in den Genuss meiner Laune kommen möchtet, wenn Ihr mich aus diesem reißt, nur weil Mr. Potter hier es schafft, erneute Komplikationen herauf zu beschwören.“

Dann drehte er sich abrupt ab und verließ das Bad in klassischer Snape-Manier, nicht wirklich damit rechnend, in dieser Nacht zu einem erholsamen Schlaf zu kommen.


- Dank allen, die mir treu geblieben sind, und tausend Dank an alle, die mir mit ihren Kommis die Motivation geben, weiter zu schreiben. -


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
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