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Fanfiction

What a Difference a Night Makes - Von rosafarbenen Augenfacetten und roten Köpfen

von Gwenifer

30. Von rosafarbenen Augenfacetten und roten Köpfen

„Und was bitte ist das, was ich da trinken soll?“ fragte der 17jährige nur mühsam beherrscht.

„Aber, Mr. Potter, Sie werden Ihr Gehirn doch nicht mit wissenschaftlichen Fakten belasten wollen?“ spöttisch zog der End-Dreißiger den Teenager auf.

„Und wenn doch!“ gab dieser trotzig zurück.

„Dann würde ich vorschlage, kommen Sie heute Abend vor dem Schlafengehen zu meinem Zimmer. Ich werden Ihnen dann gerne ein Buch geben, im dem Sie nachlesen können, aus welchen Zutaten der Trank, den sie jetzt endlich schlucken werden, gebraut ist.“

Snape war kurz davor, die Geduld zu verlieren. Wenn der Junge jetzt nicht endlich das tat, was von ihm verlangt wurde, würde er nachhelfen, auch wenn er deutlich spürte, dass der Dämon mit einer solchen Behandlung nicht einverstanden sein würde.

„Und was, wenn ich vorziehe, vorher zu wissen, was ich meinem Körper zuführen soll?“ gab Harry trotzig und hitzig zurück. Snape, der seitlich neben ihm und nicht direkt vor ihm stand, konnte sehen, wie die Haut über den Schulterblättern des Jungen sich spannte und es darunter in zwei Streifen, die sich bis zu den Lenden zogen, leicht pochte. Der Dämon stand kurz vor dem Ausbruch. Und nur, weil er nicht bereit war, dem Jungen lang und breit zu erklären, woraus die beiden Tränke, die er um eine gründliche Untersuchung gewährleisten zu können, einnehmen musste und was genau sie bewirkten. Für beides hatte er später noch Zeit. Jetzt war es erst einmal wichtig, dass der aufsässige Teenager den ersten Trank schluckte.

Wie immer, wenn er mit seiner Geduld am Ende war, begann Snape seinen Nasenrücken zu massieren. Meist half es ihm, sich soweit zu beruhigen, klare Gedanken fassen zu können und eine Lösung zu finden, die das Ausschreiten einer Situation verhinderte.

„Jetzt seien Sie doch nicht so kindisch, Mr. Potter! Trinken Sie endlich diesen Trank, wir müssen mindestens zehn Minuten warten, bevor Sie den Zweiten nehmen können und danach wird es fast noch eine halbe Stunde dauern, bis wir mit der Untersuchung beginnen können. Je länger Sie die Prozedur jetzt hinauszögern, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir nicht fertig werden, bevor Lupin wieder kommt, was, soweit ich das bisher heraus gehört habe, nicht in Ihrem Interesse liegt.“

„Dann sagen Sie mir endlich warum! Was ist das für ein Trank und was wird mit mir geschehen?“ Wie bei seinem Lehrer, fand die Geduld des Jungen langsam ein Ende. Außer dem lästigen Pulsen auf seinem Rücken wurde ihm langsam wieder so heiß, dass er glaubte, ihm müsse gleich Dampf aus den Ohren und der Nase treten. Und so wie ihn sein ehemaliger Lehrer behandelte, hatte er nicht schlecht Lust, seinen Dämon auf ihn zu hetzten. Nicht viel trennte ihn im Moment vor dessen Ausbruch, außer vielleicht, nicht wie ein kleiner Junge behandelt zu werden und reinen Wein eingeschenkt zu bekommen, über das, was mit ihm in den nächsten Minuten und Stunden geschehen würde.

Severus Snape hatte als Zaubertränkelehrer und Hauslehrer der Slytherins in Harrys gesamten bisherigen Schulleben auf Hogwarts nichts unversucht gelassen, sein Leben zur Hölle zu machen. Wieso sollte er diesem Mann auf einmal bedingungslos trauen, nur aufgrund eines Briefes und der Bezeugung seines adoptierten Patenonkels? Nicht, dass der langjährige Spion sich nicht in Sekundenschnelle eine plausible Erklärung einfallen lassen könnten, aufgrund deren der 17jährige jedes Gift schlucken würde, in der Annahme es sein ein Trank, der ihm ewiges Leben schenkte. Aber er wollte einfach nicht als dummer Junge abgestempelt werden, der sowie so zu blöd war, um die Wirkungsweise des Trankes nachvollziehen zu können und die meisten Zutaten erst gar nicht kannte, auch wenn letzteres durchaus der Fall sein konnte. Er versuchte doch erst gar nicht, die Tatsache, dass er keine Zaubertränkegenie war, zu verheimlichen! Hatte er nicht trotzdem ein Anrecht darauf, fair und mit einem gewissen Maß an Respekt behandelt zu werden?

Nun, ob Snape sich der Gefahr bewusst wurde, in der schwebte, dadurch dass sein ehemaliger Schüler kurz davor stand, sich in einen Dämon zu verwandeln, der ihn ohne mit der Wimper zu zucken, in der Luft zerfetzten konnte, oder ob er plötzlich Verständnis für den Wissensdurst den Jungen hatte, auf jeden Fall lenkte er mit einem schweren Seufzen ein.

„Dieser Trank, Mr. Potter, ermöglicht es in Verbindung mit dem zweiten Trank, die Erinnerungen, die in ihren Zellkernen gespeichert sind, zu aktivieren. Dies geschieht in einem für Sie absolut schmerzfreien Prozess, ohne dass sich daraus für Sie nachteilhafte Folgen ergeben würden.“ begann der Zaubertränkemeister schließlich zu erklären. Aber wahrscheinlich hätte er dies auch ohne den drohenden Dämonenausbruch tun müssen. So wie er den dickköpfigen, leicht aufbrausenden und inzwischen zusätzlich äußerst gefährlichen Teenager in den vergangenen Jahren kennen gelernt hatte, würde dieser ohne eine Erläuterung der Wirkungsweise der einzunehmenden Zaubertränke, nicht dazu zu bewegen sein, die Flüssigkeit, die er ihm immer noch hin hielt, einzunehmen.

„Und warum müssen es zwei sein?“ hakte dieser schwer zu händelnde Teenager nach, dessen Blut sich bereits durch die Tatsache beruhigte, dass sein Gegenüber ihn nicht weiter anschnautzte.

„Der zweite Trank wird die Wirkung des ersten aktivieren. Da ich mir ein Bild von ihrem gesamten Körper machen möchte und nicht nur von Ihrem Verdauungstrakt, darf diese Aktivierung erst dann erfolgen, wenn sich der Trank bereits gleichmäßig im Blut, bzw. in ihren Körperzellen verteilt hat.“

„Ist das rosa Zeug das, was erst noch aktiviert werden muss?“ wollte Harry, nun wirklich interessiert wissen. Zuvor war es ihm hauptsächlich darum gegangen, überhaupt zu erfahren, was mit ihm geschehen würde, wenn er die Tränke geschluckt hatte, und ob mit schmerzhaften oder unerfreulichen Nebenwirkungen zu rechnen war.

„Genau so ist es, Mr. Potter. Die Basis des ersten Trankes sorgt eigentlich nur dafür, die rosafarbenen Augenfacetten der blauen Plix-Libelle, die einige der wenigen Substanzen sind, die in der Lage sind, in Zellkernen tätig zu sein ohne dabei Schaden anzurichten und die in einer Art Wahrheitsserum getränkt sind, in jegliche ihrer Körperzellen zu transportieren, unabhängig davon, ob es Haut-, Muskel-, Knochen- oder sonstige Gewebezellen sind. Durch den zweiten Trank, der ebenfalls aus zwei Komponenten besteht, wobei der eine Bestandteil dafür sorgt, dass die Facetten in die Zellkerne eindringen können, und der andere das Serum aktiviert, wird das Gedächtnis einer jeden infiltrierten Körperzelle stimuliert, so dass ich beim anschließenden Scan sämtliche Daten ihrer Wachstumsgeschichte abfragen kann.“

„Aber dass dauert doch sicher ewig!“ Entsetzt malte sich der 17jährige aus, wie er stundenlang still liegen bleiben musste, währen Snape im Zeitlupentempo einen Zauberstab über seinen Körper gleiten ließ.

„Der Scan dauert nicht länger, als Sie das von Madame Pomfrey gewohnt sind. Nur in diesem Fall können Sie mit keinem sofortigen Ergebnis rechnen. Die Daten, die der Heilerstab beim Scannen ihres Körpers empfangen wird, werden erst später analysiert, wozu Ihr Beisein nicht notwendig ist. Das alles wird jedoch erst möglich, nachdem Sie diesen und den nächsten Trank getrunken haben. Wenn Sie also jetzt bitte so gnädig wären, Mr. Potter?“

Und Harry war so gnädig. Wenn man auch so nett gebeten wurde! Nett zumindest, wenn man eine Neigung für Sarkasmus und Erniedrigung hatte, denn dem Tonfall in Snapes letzter Bemerkung nach hätte man meinen können, der ehemalige Lehrer hätte einen kleinen Jungen vor sich und nicht einen gerade volljährig gewordenen jungen Mann. Doch Harry war es ja von ihm nicht anders gewohnt und so nahm er artig das kleine Fläschchen, schwenkte es leicht vor seinen Augen, während er die wirbelnde Flüssigkeit misstrauisch begutachtete. Zögerlich hielt er den Flaschenhals an seine Nase, den Korken hatte der Zaubertränkemeister bereits entfernt, bevor er das Fläschchen an seinen ehemaligen Schüler gereicht hatte. Vorsichtig sog der 17jährige den aufsteigenden Geruch des Trankes ein und wurde positiv überrascht. Wenn er das, was er riechen konnte beschreiben müsste, dann würde er es als staubig bezeichnen, vielleicht ein ganz klein wenig modrig, aber nicht in der ekelerregenden Art. Im Vergleich zu dem, was er bei diesem Mann im Unterricht an Gerüchen, selbst bei korrekt gebrauten Zaubertränken, hatte erleben und erleiden müssen, war das, was seiner Nase entgegen stieg, harmlos.

Und so setzte er den kleinen Glasbehälter schließlich an und kippte sich den Trank auf ein Mal die Kehle hinunter. Wenn er eines gelernt hatte, dann war es, Tränke jeglicher Art, so schnell wie möglich an seinen Geschmacksnerven vorbei zu bringen. Leider musste er feststellen, dass die Flüssigkeit zwar nicht wirklich schlecht schmeckte, sie jedoch nicht problemlos zu schlucken war. Die rosa Teilchen, Augenfacetten von irgendeiner Libellenart, erinnerte er sich, hatten die dumme Eigenschaft, an seinen Schleimhäuten und der Wand seiner Speiseröhre kleben zu bleiben.

„Emm, hmp, hrrm,“ vergeblich versuchte er durch räuspern und wiederholtes Schlucken, dem Problem Herr zu werden, ohne jedoch großen Erfolg dabei zu haben.

„Sie hätten nicht zufällig ein Glas Wasser zum Nachspülen?“ fragte er schließlich, obwohl ihm die Antwort schon fast klar war.

„Wenn der Trank dazu ausgelegt wäre, durch das Nachspülen mit Wasser verdünnt werden zu können, hätte ich Ihnen ein Glas bereit gestellt. Da Sie keines sehen können, Mr. Potter, sollte Ihnen bewusst sein, dass dieser Trank nicht verwässert werden darf.“ Verächtlich verzog der Tränkemeister seinen Mund. Hatte der Junge denn wirklich nichts in seinem Unterricht oder den zahlreichen Aufenthalten in der Krankenstation gelernt?

„Hmph! Das mag ja alles schön und gut sein, Mr. Snape, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass sicherlich die Hälfte dieser rosa Facettendinger noch an Stellen kleben, wo sie ganz bestimmt nichts verloren haben!“ erwiderte der Teenager ärgerlich. „Vielleicht hätten Sie mir vorher etwas Öl zu schlucken geben sollen, damit das Zeug besser hinunter rutscht.“

„Das wohl eher nicht!“ entgegnete der ehemalige Lehrer, doch er wirkte nachdenklich dabei. „Aber vielleicht hätte ein Schmierzauber das Schlucken erleichtert, ohne die Wirkung zu beeinflussen.“

„Wie, Schmierzauber?! Ich bin doch keine Maschine!“ entsetzt und entrüstet gleichzeitig blickte der 17jährige seinen ehemaligen Lehrer an. Nun tat er sich noch schwerer mit schlucken, nachdem sich ein dicker Kloß in seiner Kehle breit gemacht hatte. Schließlich wartete da noch ein weiterer 2-Komponenten-Trank auf ihn und er glaubte, irgendwann einmal gehört zu haben, dass sich Mineralöl und ein menschlicher Organismus nicht gut miteinander vertrugen.

„Mr. Potter! Benutzen Sie Ihr Gehirn doch einmal, um mehr als dumme Bemerkungen von sich zu geben!“ fuhr ihn Snape harsch an.

„Das tu ich ja! Wenn ich mein Gehirn nicht benutzten würde, wäre es mir ja wohl egal, ob Sie meine Speiseröhre mit Schmieröl ausgleiten wollen.“ protestierte Harry entrüstet.

„Aber der Gedanke, dass man außer Maschinen auch andere Dinge schmieren, mit anderen Worten gleitfähig, machen kann, ist Ihnen bisher noch nicht gekommen, oder?“ Eine weit hochgezogene Augenbraue zeigte deutlich, was der große hagere Mann von dem Teenager hielt.

„Was soll man denn außer Maschinen im weitesten Sinne noch schmieren können oder müssen?“ Harry wusste beim besten Willen nicht, worauf sein ehemaliger Lehrer hinaus wollte.

„Nun, dann wollen wir für Sie und Ihren zukünftigen Gefährten hoffen, dass er, sollte dieser wie angenommen männlich sein, keine Jungfrau mehr ist, und weiß was beim Geschlechtsakt zwischen zwei Männern zu beachten ist.“

„Was?!“ Das Gesicht des Teenagers lief feuerrot an, als ihm langsam zu dämmern begann, was die Worte Snapes bedeuteten. „Oh!“

„Falls Sie jedoch nicht wie der letzte Trottel vor Ihrem lebenslangen Gefährten stehen wollen, lege ich Ihnen nahe, sich zumindest theoretisch das benötigte Wissen anzueignen. Ich bin mir sicher, Ihr Werwolf ist in der Lage, Sie mit entsprechender Literatur zu versorgen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass ihm dabei nicht wohl in seiner Haut sein dürfte.“ schlug Snape spöttisch vor.

„Was glauben Sie, wie mir erst dabei zu Mute sein wird?“ murmelte Harry kaum hörbar und sein Kopf wurde bei dem Gedanken, Remus damit zu beauftragen, ihm Aufklärungsbücher über homosexuellen Geschlechtsverkehr zu besorgen, noch röter als zuvor, sofern das überhaupt möglich war. Noch schlimmer allerdings war der Gedanke, diese Bücher dann auch noch lesen zu müssen. Das war doch abartig!

Innerlich schüttelte sich der Teenager bei dem Gedanken, den er dann ganz schnell wieder beiseite schob. Er wollte sich erst gar nicht vorstellen, wie es war, mit seinen Fingern statt über den zarten, weichen und rundgeformten Körper einer Frau über den behaarten, festen und gradlinigen eines Mannes zu gleiten. Statt weiche, volle und gepflegte, feste und spröde Lippen zu küssen. Da er diesen Gedanken jedoch tatsächlich gedacht hatte, schüttelte sich Harry nun richtig.

Snape, der seine Reaktion darauf zurückführte, dass er immer noch Probleme mit dem Schlucken hatte, runzelte die Stirn und verließ nach einem kurzen Moment des Grübelns, mit hastigen Schritten den Raum.
Verwirrt blickte ihm sein ehemaliger Schüler hinterher. Was war denn jetzt in den Mann gefahren? Ihm war doch hoffentlich nicht eingefallen, dass in der von Remus angedeuteten Bibliothek Bücher zum besprochenen Thema vorhanden waren? Und selbst wenn, er dachte doch nicht allen Ernstes daran, ihm diese jetzt zu bringen und ihn dazu zu bewegen, diese in seinem Beisein zu lesen? Aber Severus Snape, hinterhältige, sadistische Fledermaus die er war, war alles zuzutrauen.

Mit einem sehr klammen Gefühl lehnte sich Harry an den Rand der Behandlungsliege, auf der er es sich bald bequem machen würde dürfen oder müssen. Er wollte sein Leben und sein Bett nicht mit einem anderen Mann teilen! Dieser kleine gedankliche Abstecher in dieses Gebiet hatte ihm erneut deutlich gezeigt, wie unangenehm ihm dieser Gedanke war. Er wollte Ginny, das war ihm noch nie so klar geworden wie ihn den letzten Stunden, nachdem man ihm gesagt hatte, dass sie ihn für immer unerreichbar bleiben würde. Das durfte nicht sein! Wieso? Wieso konnte das Schicksal es nicht einmal gut mit ihm meinen? Was er von dem ganzen Dämonenkram halten sollte, wusste er bisher noch nicht, aber vielleicht war es gar nicht mal so schlecht, einen blutrünstige Bestie in sich zu beherbergen, er hätte sie in den vergangenen Jahren bereits mehrfach gut gebrauchen können. Vieles wäre anders verlaufen, hätte er sich in der Vergangenheit besser wehren können. Aber dafür auf die Liebe seines Lebens zu verzichten, war kein Wachhund der Welt wert.

Bevor der Dämon Harry von einem Extrem ins andere befördern konnte, und ihn übermannende Verzweiflung in die Gleichgültigkeit fallen ließ, kam Snape zurück. Und das, wie der Teenager erkennen durfte, nicht mit einem Stapel verdächtig wirkender Bücher, sondern nur mit einem, in das er während des Laufens seine Nase steckte und hektisch darin herumblätterte. Dabei murmelte er Sätze wie: Daran hätte ich auch früher denken können! Irgendwo hier muss es doch sein! Nein, so funktioniert es nicht! bis er anscheinend schließlich auf das, wonach er gesucht hatte, gestoßen war.

„Ah, ja! Das sollte die Lösung sein!“

Bevor sein neuer Schützling die Gelegenheit hatte, nachzufragen, wonach genau er eigentlich gesucht hatte, und was es war, dass ihn für seine Verhältnisse freudig hatte ausrufen lassen, hielt der unberechenbare Mann ihm seinen Zauberstab an den Hals und murmelte eine, Harry unbekannte, Formel:

„Satus Aggrandized Salivation!“

„Hey!“ stieß der Teenager empört aus. Weitere Proteste wurden jedoch in Gurgeln erstickt. Mit einem Mal war sein Mund voll von Flüssigkeit, die seltsamerweise keinen Geschmack zu haben schien, die genau der Temperatur in seiner Mundhöhle entsprach und sich leicht glitschig anfühlte. Hektisch schluckte er, trotzdem fehlte nicht viel, und was auch immer es war, wäre aus ihm herausgesprudelt. Während er zwar bemerkte, dass mit der Flüssigkeit sich auch endlich die kleben gebliebenen Blättchen lösten und in seinen Magen gespült wurden, konnte er das unangenehme Gefühl, dass ihm bei dem Gedanken befiel, eine unbekannte Flüssigkeit zu schlucken, nicht abstreifen.

Wütend funkelte er seinen Gegenüber an, doch die Wirkung seines Blicks wurde durch sein ständiges Schlucken und die prallen Backen geschwächt.

„Finite Incantatem!“ Nach, was wie eine Ewigkeit schien, in Wirklichkeit jedoch nur eine gute Minute gedauert hatte, hatte der Zaubertränkemeister Erbarmen, und hob den Zauber auf.

„Was bitte war das!?“ verlangte der 17jährige aufgebracht mit immer noch glucksender Stimme, zu wissen.

„Sagen Sie bloß, Mr. Potter, Sie wissen nicht, wie Ihr eigener Speichel schmeckt? Mal abgesehen davon, dass selbst Ihre begrenzten Lateinkenntnisse, Sie mit Einschalten Ihres Gehirns, von selbst darauf hätten bringen können.“

„Sie haben mich mit Speichel überflutet?“ Perplex starrte der Teenager den, ihn wieder einmal spöttisch betrachtenden, Mann an.

„Wie Sie selbst zu Recht bemerkt haben, Mr. Potter, ist der Sinn des Tankes nicht gewesen, einen Teil der Wirkstoffe an ihren Schleimhäuten heften zu lassen. Wie ich Ihnen auch bereits erläutert habe, kam Wasser als Abhilfe nicht in Frage, was für die meisten anderen Flüssigkeiten ebenfalls zutraf. Wie Ihnen allerdings bekannt sein dürfte, sind die meisten Zaubertränke jedoch durch einen Zauber während der Herstellung gegen die Beeinflussung durch Speichelkontakt geschützt.“

„Sie hätten mich wenigstens vorwarnen können!“ bemerkte Harry bockig, der sich ganz schön dämlich vorkam, dass er nicht von selbst darauf gekommen war, dass die Flüssigkeit in seinem Mund sein eigenen Speichel, wenn auch in überschäumender Menge, gewesen war.

„Um mir Ihren Anblick entgehen zu lassen? Sicherlich nicht!“ Snapes Gesicht zeigte keinen Ausdruck, doch Harry hätte schwören können, seine Augen kurz schelmisch aufblitzen gesehen zu haben.


-Statt tragisch oder brutal, diesmal was zum Schmunzeln. Ich hoffe euch hat's gefallen. Wenn ja, wie wär's mit einem Kommi zur Belohnung? -


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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