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Fanfiction

What a Difference a Night Makes - Die Dursleys und Lord Voldemort

von Gwenifer

26. Die Dursleys und Lord Voldemort

Äußerst unelegant landete Vernon Dursley vor den Füßen von Lord Voldemort. Bellatrix Lestrange hatte ihn mit spitzen Fingern berührt, um ihn mit sich zu apparieren, doch kaum waren sie im Thronsaal angekommen, hatte sie ihn angeekelt losgelassen, wodurch er rumpelnd zu Boden fiel. Und dick und unförmig wie er war, bereitete es ihm einige Mühe, sich wieder aufzurappeln. Seiner Selbstkontrolle war dies leider nicht gut bekommen und so schimpfte er laut vor sich hin, während er seine Gliedmaßen sortierte und mühsam wieder aufstand.

Seiner Frau war es nicht besser ergangen. Snape, so voll von Verachtungen und Wut darüber, wie sie ihren Neffen all die Jahre behandelt hatten, stieß die Frau, die nach ihrer Crutiatus-Erfahrung extrem wackelig auf ihren Beinen stand, unsanft von sich, was dazu führte, dass auch sie auf dem Boden landete.

Voldemort betrachtete die Szenen einen kurzen Augenblick, wartend darauf, ob seine anderen Todesser den Potterjungen noch bringen würden, wovon er allerdings bereits in dem Moment, indem Bella und Severus vor ihm erschienen waren, nicht mehr ausgegangen war. Sie würden diese kostbare Fracht nicht einem der anderen anvertrauen, sondern selbst dafür sorgen, dass der Junge vor ihn gebracht wurde.

„Wo issst Potter?“ zischte er schließlich ungeduldig, während sich seine zwei engsten Vertrauten noch um die beiden Muggel kümmerten, die sie mitgeschleppt hatten.

Bellatrix warf sich daraufhin hastig vor die Füße ihres Meisters und gab hektisch ihren Bericht ab, während Snape wesentlich langsamer und mit Würde vor seinem Meister in die Knie ging.

„Wasss heißßßßt ihr habt ihn verpasssst?!“ wütend sprang Voldemort auf und stieß dabei seine treueste Dienerin von sich.

Sie mochte zwar genau dass sein, doch in ihrem Übereifer, waren ihre Erklärungen manchmal etwas schwer verständlich und so wandte sich der Dunkle Lord nachdem er sie etwas über eine Minute mit dem Crutiatus-Fluch belegt hatte, an seinen zweiten Diener, der ruhig und gefasst noch an der gleichen Stelle wie zuvor kniete und noch kein Wort gesagt hatte.

„Wie wir den Berichten seiner Tante und seines Onkels entnehmen konnten, wurde Potter vor einer knappen Stunde von zwei Mitgliedern des Orden des Phönix' abgeholt und an einen unbekannten Ort gebracht. Beide sind allerdings dem Anschein nach mit Verwirrungszaubern belegt worden, so dass diese Aussage nicht unbedingt den Tatsachen entsprechen muss.“

Voldemorts Augen verengten sich während des Berichts seines Zaubertränkemeisters zu engen Schlitzen. Innerlich tobte er bereits und es war nur eine Frage der Zeit, bevor alle Anwesenden dies zu spüren bekamen.

„Ssseveruss, hassst du in ihren Köpfffen nachgesssehen, ob an die Informationen nicht doch heranzukommen issst?“

Mit schnellen Schritten umrundete der Dunkle Lord seinen am Boden knienden Diener, der vorläufig noch nicht damit rechnete, sich erheben zu dürfen. Zumindest nicht vor dem ersten Crutiatus, der sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

„Nein, mein Lord! Nachdem ich festgestellt habe, dass ihre Erinnerungsfähigkeit manipuliert wurde, hielt ich es für das richtige, die Aufgabe, trotzdem Informationen auf ihrem Gehirn zu extrahieren, Euch zu überlassen.“

„Weisssse, mein Ssseverussss, ssehr weise. Nur dumm, dasss dich deine Weisssheit nicht früher zu diessem Abschaum geführt hat. Crucio!“

Flüssiges Feuer schoss durch Snapes Adern, das nicht leichter zu ertragen war, nur weil er es schon so viele Male hatte ertragen müssen. Ganz im Gegenteil. Viele seiner Gefährten, und es gab keinen unter ihnen, der nicht von Zeit zu Zeit diesem Fluch ausgesetzt war, trugen bereits dauerhafte Folgen davon. Nur ein von ihm entwickelter und bisher erfolgreich geheim gehaltener Heiltrank hatte ihn bisher davor bewahrt, wie diese unter Konzentrationsstörungen, Sehstörungen und zitternden Händen zu leiden. Auch der Eifer und die Gewissenlosigkeit, die viele seiner Kollegen an den Tag legten, wenn es um das Foltern Unschuldiger ging, als Zeichen beginnenden Wahnsinns, waren zweifelsohne auf den Lieblingsfluch des Dunklen Lords zurückzuführen.

Leider half ihm der Trank im Moment nicht über die unmenschlichen Schmerzen hinweg. Doch er hatte gelernt, sie still zu ertragen und sich nicht noch mehr demütigen zu lassen, indem er seine Stimme rau schrie, als es die Tatsache, dass er sich am Boden wand, schon tat. Nur einmal wollte er die Stärke von Lucius Malfoy besitzen, der der einzige war, der es schaffte, sowohl seinen Körper, als auch seine Stimme unter Kontrolle zu halten, während jede Faser seines Körpers vor Schmerzen schrie.

Glücklicherweise war der Dunkle Lord im Moment viel zu sehr erpicht darauf, zu erfahren, ob die Gehirne der Muggelverwandten des Potterjungen doch noch wertvolle Informationen enthielten, als dass er viel Zeit auf das Verfluchen seines Zaubertränkemeisters verwendete. Und so endete der Schmerz, der jede Faser seines Körpers erreichte und in jeder Zelle zu explodieren schien schon nach etwa einer Minute.

Kaum hatte Voldemort den Fluch aufgehoben, schwang er seinen Zauberstab in Richtung des schnaubenden Vernon Dursley, der von drei Todessern in Schach gehalten wurde, die sich bei ihrer Ankunft im Thronsaal aufgehalten hatten.

„Legilimensss!“ zischte er und startete damit einen aggressiven Angriff auf das Gedächtnis des fetten Mannes.

Nur wenige Sekunden reichten dem mächtigen Zauberer, um zu erkennen, dass derjenige, der den Verwirrungszauber über den schwergewichtigen Muggel gesprochen hatte, etwas von seinem Handwerk verstand. Frustriert und wütend zog er sich wieder zurück und schleuderte den Mann mit einem Schnicken seines Zauberstabs gegen die nächste Wand.

„Wer wagt esss, meine Pläne zu durchkreuzzzzen?!“

Harrys Onkel schrie schmerzhaft auf, als er erst mit der harten Wand und gleich darauf mit dem nicht minder harten Boden des Thronsaales kollidierte. Die Wucht des Aufpralls hatte ihm die Luft aus der Lunge gedrückt, so dass er statt sich lauthals zu beschweren, nur schwer nach Atem japste. Dafür beschwerte sich seine Frau umso mehr. Mit keifender Stimme, die vor Angst zwar zitterte, verlangte sich, zusammen mit ihrem Mann sofort wieder freigelassen zu werden. Was dazu führte, dass Voldemort auf sie aufmerksam wurde, und mit raschen Schritten auf sie zugeeilt kam. Ein kurzer Schlenker mit der Hand, er benötigte dafür nicht einmal seinen Zauberstab, und die pferdegesichtige Frau hing, von unsichtbaren Händen an die Wand gedrückt, in etwa zwei Metern Höhe.

„Deine Zzzeit, in der du anderen vorschreibsssst, wassss sssie zu tun und lassssen haben, issst vorbei, Weib! Allesss worauff du jetzzzt noch hoffen kannssst, isst ein schnellesss Ende. Doch ich an deiner Stelle, würde daraufff nicht allzzzu viel Hoffnung verschschschwenden. Du sssiehssst, du hasst etwasss verloren, wasss mir gehört, und dafffür wirsst du leiden.“ zischte er ihr drohen zu.

Um ihre Gedanken lesen zu können, hatte er nicht einmal einen Zauber sprechen müssen. Die Erinnerungen an die vergangenen Stunden waren genauso konfus, wie die ihres Mannes. Allerdings hatte er sehr informative Erkenntnisse bei seinem kurzen Stöbern in ihrem Gehirn gewonnen, die den Jungen-der-lebte betrafen. Leider keine Erkenntnisse, die ihm augenblicklich weiterhalfen, denn gerne hätte er die Tante und den Onkel des Jungen als Druckmittel eingesetzt. Nach dem, was er in Petunias Kopf gesehen hatte, tat er Potter jedoch einen Gefallen, wenn er diesen Abschaum beseitigte.

Abrupt drehte er sich ab, womit die dürre Frau unglücklich zu Boden fiel und, wenn das laute Knacken, das durch den Saal hallte, ein Zeichen war, sich dabei den Fußknöchel brach. Ihr spitzer Schmerzensschrei quälte die Ohren der anwesenden. Verächtlich verzog der Dunkle Lord sein Gesicht, soweit das bei der straff gespannten Haut überhaupt möglich war. So sehr er es liebte, Muggel zu quälen, oder quälen zu lassen, ihre niedrige Schmerzschwelle war nervend. Einem Zauberer einen Schmerzensschrei zu entlocken deutete darauf hin, dass er oder seine Anhänger ihre Arbeit gut gemacht hatten, Muggel dagegen heulten schon bei der kleinsten Berührung laut auf; sie besaßen einfach keine Würde. Das war auf Dauer äußerst anstrengend für die Ohren. Aber dafür gab es Schweigezauber, oder was er vorzog, perfekt platzierte Schnitte, die die Stimmbänder durchtrennten, nicht jedoch Hauptschlagadern oder Luftröhre.

Hektisch schritt Lord Voldemort schwebend oder schwebte er schreitend durch den Saal, die Hände hinter seinem Rücken gefaltet, den Kopf in die Höhe gereckt. Er war vom Pech verfolgt, zumindest wenn es den Junge-der-lebte, der wenn es nach ihm ging schon seit fast 16 Jahren nicht mehr leben sollte, anbelangte. Wieso nur glitt er ihm immer wieder durch die Finger? Und wieso waren seine Todesser eigentlich zu nichts zu gebrauchen? Er bezweifelte, dass auch nur die Hälfte von ihnen in der Lage war, einen so perfekten Verwirrungszauber auszuführen, wie den, dessen Resultat er eben selbst begutachten hatte müssen. Nichts, aber auch gar nichts ließ sich aus dem Durcheinander an Gedanken, Bildern und Eindrücken zusammensetzten.

Schließlich kam er vor seinem immer noch knienden Zaubertränkemeiser zu stehen. Bei dessen Anblick fiel ihm sein Erzfein Dumbledore ein, der nun nicht mehr unter den Lebenden weilte. Ob dieser davon gewusst hatte, wie diese zwei Muggel, die ihm im Moment Gesellschaft leisteten seinen Goldjungen behandelt hatten? Sicherlich nicht, niemals hätte der alte Trottel so etwas zugelassen. Ein klein wenig bedauerte der Dunkle Lord nun, dass der alte Narr nicht mehr lebte, wie gerne hätte er ihm dies unter die Nase gerieben. Die Hoffnung der magischen Welt, misshandelt von Muggelverwandten, Harry Potter würde zum Gespött aller, wenn das an die Öffentlichkeit gelangen würde. Ein Gedanke, dem er später weitere Beachtung schenken sollte.

„Ssseveruss, mein treuer Diener, du kennssst die Mitglieder desss Ordensss, wer von ihnen issst in der Lage, so geschschschickt ein Gedächtnisss zu manipulieren?“

?Außer mir? Wenige.' dachte der Angesprochene bei sich, sich seiner eigenen Fähigkeiten so sicher, dass er keine Angst davor hatte, sein Meister können Bruchstücke seiner Gedanken auffangen.

„Da wäre Shacklebolt, der als Auror über reichlich Erfahrung verfügen dürfte, sich durch ein Labyrinth von Gedankenbruchstücken zu schlängeln, und dementsprechend sicher auch weiß, wie er selbst den größtmöglichen Schaden anrichten kann. Mad Eye Moody hat auch nicht so lange überlebt und viele von uns dingfest gemacht, ohne etwas vom Handwerk der Gedankenmanipulation zu verstehen. Vielleicht auch noch Diggle, er ist zwar ein wenig durchgedreht und exzentrisch, doch der kleine Gartenzwerg hat es in all den Jahren immer wieder geschafft, sich aus verzwickten Situationen herauszuwinden. Auch ihm würde ich es zutrauen, die Gedächtnisse der Dursleys effektive für uns unbrauchbar gemacht zu haben.“

Snape war sich durchaus der Tatsache bewusst, dass er das Leben der drei Genannten stärker gefährdete, als es das ohnehin schon war, doch er hatte sich bewusst für diese drei entschieden. Nicht nur, weil der ein oder andere seiner Mit-Todesser seine Angaben bestätigen konnten, sondern auch, weil er sich sicher war, dass diese drei damit umgehen konnten. Kingsley, der momentan immer noch als Sekretär des Premierministers arbeitete, hielt sich die meiste Zeit in Muggellondon oder auf Staatsbesuchen im Ausland auf. Da es seine Aufgabe war, den britischen Regierungschef rund um die Uhr zu schützen, war er in konstanter Alarmbereitschaft und würde sich von ein paar Todessern nicht überrumpeln lassen. Letzteres galt auch für Moody. Nach so langer Erfahrung in dem Geschäft und mit seiner geradezu krankhaften Paranoia standen seine Chancen gut, sich nicht von Voldemorts Vasallen überlisten zu lassen.

Diggle war ein anderer Fall. Obschon gewitzt, war er nicht der klassische Kämpfer. Er wusste seinen Mann zu stehen, doch zu oft war einfach das Glück auf seiner Seite gewesen. Was ihn trotzdem auf Snapes Liste gebracht hatte, war die Tatsache, dass er abgesehen von Muggellondon noch in drei weiteren Städten, in reinen Muggelbezirken Wohnungen besaß und sich momentan hauptsächlich in diese zurückgezogen hatte. Snape würde Lupin sagen, dass er dem alten Wicht empfehlen solle, sich für die nächste Zeit aus der magischen Welt fern zu halten.

„Sssso, Ssserverusss, du hältssst tatssssächlich drei von Dumbledoressss Lakaien für ffffähig, einen Verwirrungssszauber zu wirken, den ich nicht überwinden kann? Crucio!“

Erneut schoss flüssig Feuer durch Snapes Adern, doch nur kurz, denn sein Meister war längst dabei, Pläne zu schmieden.

„Sssteh auf! Sssteh auf! Du wirssst drei Gruppen mit jeweilsss sssechsss meiner Diener zusssammenssstellen und sssie mit allen Informationen verssorgen, die du über diesssse drei Männer hasssst. Ssssie haben fünfff Tage Zeit, mir den Jungen zu beschschschafffffen. Aber ssssie ssssollen nur zugreiffffen, wenn ein Erfffolg ssssichergesstellt isssst. Anssssonsssten erwarte ich, dasss sssie mich informieren und aufff Untersssstützung warten.“

Nicht so geschmeidig wie gewöhnlich erhob sich der Zaubertränkemeister, und entfernte sich mit etwas unsicheren, aber dennoch zügigen Schritten, nicht jedoch bevor er sich noch einmal in Richtung seines Meisters verbeugt hatte. Dieser wurde jedoch durch die Ankunft der restlichen Todesser abgelenkt, die mit Bellatrix Lestrange und Severus Snape zum Liguster Weg gezogen waren. Er wollte jetzt nicht in der Haut deren stecken, die ihm die endgültige Nachricht brachten, dass der Potterjunge sich erneut ihrem Zugriff entzogen hatte. Bereits während er sich auf den Weg zu einem Salon machte, in dem viele der Todesser ihre Zeit verbrachten, wenn sie nicht unterwegs waren, hörte er die Schrei deren, die über weniger Würde als er selbst verfügten.

Er brauchte nicht lange, um geeignete Teams zusammenzustellen, wobei er bedacht darauf war, das jeweilige Zielobjekt einer Gruppe zuzuweisen, die nicht wirklich ideal für diese Person war. So befand sich in dem Team, das die Suche nach Dädalus Diggle aufnehmen sollte, keiner, der von allein auf die Idee kam, den Mann in einer Muggelgegend zu suchen. Und mit der Information, dass der Mann über mehrere Häuser und Wohnung verfügte, die im ganzen Land verteilt waren, und in denen er gleichhäufig residierte, sollte der kleine hippelige Kerl vorerst sicher sein, denn die beauftragten Todesser würden nicht in einem Einwohnermeldeamt der Muggel nach seinen Wohnsitzen suchen, sondern im Ministerium, und dort wurden Muggelbesitztümer nicht geführt.

Als Severus Snape von seiner Rekrutierung in den Thronsaal zurückkehrte, kam er genau richtig, um den krönenden Abschluss des Tages mitzubekommen. Auch wenn ihm sich regelmäßig der Magen bei den „Spielen“ seiner Todesserkollegen umdrehte und er versuchte, sich so gut es sich vermeiden ließ, ohne die anderen oder gar seinen Meister auf sich aufmerksam zu machen, ihren „unterhaltsamen Veranstaltungen“ fernzubleiben, so sehr freute er sich, am heutigen Tage dabei sein zu dürfen, wenn Harrys Verwandte das bekamen, was ihnen zustand.

Genau in dem Moment, als er den inzwischen gut gefüllten Saal im Zentrum von Malfoy Manor betrat, tat Dudley Dursley seinen letzten Schrei. Nicht, weil er danach Tod zu Boden fiel, sondern weil der Dunkle Lord sein Gewimmer und Gestöhne leid geworden war, und ihn seiner Stimme beraubt hatte. Der Anblick, der sich Snape bot, war widerlich und er war sich sicher, dass er mit dieser Meinung nicht alleine stand. Nicht, dass der Junge bereits so extrem gefoltert worden war, es war eher seine natürlich Unästhetik und seine Würdelosigkeit, die Snape den Magen rebellieren ließen.

Dass der Junge fett war, war nicht zu übersehen gewesen, doch jetzt, wo er nackt in einem Kreis von grölenden Todessern stand, die ihm zuvor mit geschickten Zaubersprüchen die Kleidung in Fetzten vom Körper gerissen hatten, und dabei nur kleine, wirklich unauffällige Schnitte auf dessen Haut hinterlassen hatten, bot er ein Bild der Abartigkeit. Noch mit keinem wirklich schmerzhaften oder verheerenden Fluch getroffen, hatte sich zu seinen Füßen bereits eine Lache aus seinem Blasen- und Darminhalt gebildet, wobei letzteres ihm die Beine hinunterlief. Verzweifelt versuchte er, seine Genitalien mit den Händen zu bedecken, doch aufgrund seines Bauchumfangs und der Tatsache, dass seine Arme beim letzten Wachstumsschub eine Auszeit gemacht zu haben schienen, gelang ihm das nicht so wirklich. Seine Augen waren bereits Tränen verquollen und der Angstschweiß trat ihm aus allen Poren. Jeder andere Jugendliche hätte in seinem Zustand mitleiderregend gewirkt, doch er, mit seinen 17 Jahren, eine unförmige Masse von Haut und Fett, der ein Gesicht zog wie ein Kleinkind, dem man auf die Finger geschlagen hatte, er wirkte einfach nur abstoßend.

Voldemort hatte es sich inzwischen wieder auf seinem thronähnlichen Stuhl bequem gemacht, der eigentlich nichts anderes war, als ein großer, mit dunkelgrünem Polster bezogener Lehnstuhl, in dem normalerweise seit Generationen niemand anders als der Patriarch der Malfoys saß. Aus diesem Grund trug er auch das Wappen dieser Familie, eingebettet in die Rückenlehne, nur konnte man das im Moment nicht sehen, da der Dunkle Lord den gesamten Stuhl mit einem schwarz-silber-farbenen Überwurf bedeckt hatte, der sein eigenes Zeichen trug, den Totenkopf mit der Schlange.

Lässig, schon fast gelangweilt saß er dort, leicht erhöht vom übrigen Raum, mit einem perfekten Blick auf seine Opfer. Seine Todesser wussten es besser, als ihm die Aussicht zu versperren. Das quengelige Gejaule es Jungen war ihm auf die Nerven gegangen, weshalb er ihn zum Schweigen gebracht hatte, doch nun, da seine Diener unschlüssig um ihren neuesten Zeitvertreib herumstanden, anscheinend hatte sie ihre Muse verlassen, denn keiner wusste so recht, auf welche Weise sie den Jungen leiden lassen sollten, begann er sich wirklich zu langweilen. Es war einfach nicht das Selbe ohne Lucius Malfoy, musste er wieder einmal feststellen, und allein aus dem Grund, weil dem Mann nie die Ideen für ausgefallene Foltermethoden ausgingen, war er drauf und dran, ihm nach entsprechender Bestrafung für sein Fiasko im Ministerium zu vergeben. Doch dazu musste er ihn erst einmal aus Askaban befreien, doch dafür würde er sich noch etwas Zeit lassen.

„Meine Diener, ffffindet ihr nicht, dassss unssser Besssuch dringend eine Abmagerungssskur benötigt?“ gab er seinen Anhängern schließlich einen Denkanstoß, nachdem diese auch nach ein paar Minuten nicht mehr zustande gebracht hatten, als Dudley Dursley dreimal die Luft abzuschnüren, bis er blau anlief und ihn mehrfach durch die Luft zu schleudern, was ihm nicht mehr als ein paar Abschürungen und Prellungen brachte, ihn jedoch schließlich in seinen eigenen Fäkalien landen ließ.

Bellatrix Lestrange schien die erste zu sein, die den Wink verstanden hatte, denn kaum richtete sie ihren Zauberstab auf den fettleibigen Jungen, begann sich die Haut an seinem Bauch von ihm abzuschälen. Stumm schrie ihr Opfer vor Schmerzen, wie er sie bisher noch nicht gekannt hatte, während seine Beine unter ihm nachgaben und wegknickten. Noch während er zu Boden sank, riss er die Arme, die er im ersten Moment reflexiv schützend um seine Mitte geschlungen hatte, wieder zurück, der Schmerz, den die Berührung verursachte, unerträglich. Leider musste er in den folgenden Minuten feststellen, dass die Schmerzen, von denen er geglaubt hatte, sie könnten nicht schlimmer werden, sich mit jedem neuen Fluch, der seinen Körper traf, noch um ein vielfaches steigerten.

Während die angesehenste Dienerin des Dunklen Lords dazu überging, nach der Haut, die erste Schicht Unterhautfettgewebe zu entfernen, und danach Fettschichten in der Dicke von jeweils etwa einem Zentimeter, begannen andere Todesser den Schaden, den sie am Bauch des Jungen verursachte, an andere Körperteile, wie dessen Beine und Hinterteil zu übertragen. Leider fand der Spaß ein allzu frühes Ende, als das Herz des Jungen der Belastung nicht mehr standhielt und aushörte zu schlagen. Alle Versuche, ihn wiederzubeleben blieben erfolglos, da zuerst alle Todesser geglaubt hatten, er wäre nur bewusstlos geworden. Als er nach mehreren Enervate nicht wieder erwachte, war es für eine Reanimation zu spät.


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
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