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Fanfiction

What a Difference a Night Makes - Wo ist Potter?

von Gwenifer

25. Wo ist Potter?

Und ein Feuerblitz schwebte praktischerweise gleich neben ihm, als eine schreiende Aufforderung, sich endlich in die Lüfte zu schwingen. Und das brauchte man Harry, über dem immer noch ein lebenslanger Quidditchbann hing, nicht zweimal zu sagen. In Sekundenschnelle bestieg er den Besen. Mit jedem Meter, den er sich vom Boden entfernte, ließ er ein Stück der Last, die auf seine Schultern drückte zurück.

Vergessen waren Zukunftsängste, Alträume, Tod und Leid. Dort oben in der Luft, in dem magisch erweiterten Raum, der keine Grenzen zu kennen schien, gab es nur noch ihn, Harry, seinen Besen, und einen kleinen goldenen Schnatz, der, wie meistens, aus dem Nichts auftauchte, kurz vor seiner Nase hin und her flatterte, um sich dann ganz schnell aus dem Staub zu machen. Und als hätte er nie etwas anderes getan, als gäbe es keine Probleme in der Welt, keine Sorgen und Nöte, hängte sich der 17jährige an ihn dran und lieferte sich mit dem kleinen goldenen Ball mit den schwirrenden Flügeln eine wilde Verfolgungsjagd.

Hochkonzentriert, ohne dass es ihm auffiel, wie sehr er auf das Fliegen und den Schnatz fixiert war, wurde sein Kopf so frei wie schon lange nicht mehr. Nicht einen Moment dachte er an all das, was ihn in den letzten Wochen und Monaten sonst kaum mehr als ein paar Minuten losgelassen hatte. Nicht einmal schoben sich Gedanken über Menschen, die er geliebt und verloren hatte, über Erkenntnisse, die seine Zukunft bestimmen würden, über Entscheidungen, die er würde treffen müssen oder die Angst, was aus ihm geworden war und noch werden würde in sein Bewusstsein. Solange er dort oben in der Luft wilde Kreise mit seinem Besen zog, gab es nur das Jetzt und Hier, kein Gestern, kein Morgen, kein Wenn und kein Aber, nur ihn und unendliche Freiheit, die es in seinem Leben nicht wirklich gab und nie gegeben hatte.

Harry jagte dem Schnatz hinterher, doch er wäre nicht Harry Potter, jüngster Sucher des letzten Jahrhunderts gewesen, wenn der kleine goldene Ball über längere Zeit wirklich eine Chance gehabt hätte. Doch kaum hatte der Teenager ihn gefangen, ließ er ihn wieder los, und die wilde Jagd konnte von neuem starten. Vertieft in sein Spiel, bemerkte er nicht, dass er plötzlich nicht mehr alleine war und dass der Zuschauer für einen Moment seine verächtliche Mine ablegte und ihn eine zeitlang wehmütig beobachtete.

Severus Snape war vor wenigen Minuten relativ unbeschadet von seinem Treffen mit Lord Voldemort zurückgekehrt. Relativ unbeschadet deshalb, weil er seinem Herrn und Meister zwar nicht Harry Potter hatte ausliefern, er eine Gruppe von Todessern jedoch zum Haus von dessen Verwandten hatte führen können. Es war aber auch zu dumm gewesen, dass sie den Goldenen Jungen anscheinend um nur eine knappe Stunde verpasst hatten, wenn man den Angaben seiner Tante glauben konnte, doch nachdem seine Todesserkollegen recht wirksam Methoden hatten, um jemanden davon zu überzeugen die Wahrheit zu sagen, bestand kein Grund diese Aussage zu bezweifeln. Natürlich hatte Voldemort getobt, und viele hatten seine Wut zu spüren bekommen, auch Snape, schließlich hätte er die Information über den Wohnort von Harrys Verwandten schon viel früher beschaffen können, doch das Gleiche galt auch für andere, und er hatte es letztendlich ja doch geschafft, nur eben leider erst nachdem der Vogel ausgeflogen war.

Seit Wochen hatten die Todesser kaum einen anderen Auftrag gekannt, als den, den Aufenthaltsort des Jungen-der-lebte ausfindig zu machen. Viele hatten sich gewundert, wieso der Dunkle Lord erst jetzt nach dem Tod Dumbledores auf die Idee gekommen war, den Jungen außerhalb von Hogwarts zu suchen. Ihr Meister war doch wohl nicht all die Jahre davon ausgegangen, dass er selbst die Ferien unter den Fittichen des verstorbenen Schulleiters verbrachte? Wo der ehemalige Zaubertränkelehrer doch nie etwas in dieser Richtung angedeutet hatte. Doch natürlich hatte es keiner von ihnen gewagt, sich diesbezüglich laut zu äußern, schließlich war einem das eigene Leben mehr wert, als das jener, die auf eine, in der Kürze der Zeit schier aussichtslose Suche geschickt worden waren.

Snape hatte lange nachgedacht, viele Pläne geschmiedet und wieder verworfen. In keinem der Szenarien, die er in seinem Kopf durchgespielt hatte, hatte er die Dursleys den Todessern zum Fraße vorgeworfen, doch genau das hatte er vor einer Stunde getan.

Seit dem Tag, an dem Dumbledore den kleinen Harry auf der Türschwelle der Dursleys abgesetzt hatte, hatte der damals gebrochene Mann gewusst, wo sich der Junge aufhielt. Nicht, dass es ihn wirklich interessiert hätte, doch sein alter Mentor, der ihn damals nach seinem Verrat mit offenen Armen, nicht jedoch ohne sein Handeln zu verurteilen wieder aufgenommen hatte, hatte wohl gedacht, dass er der Versuchung, dem Jungen einen Besuch abzustatten nicht widerstehen konnte und er auf diese Weise noch weiter geläutert werden würde, als es die vielen Gespräche, die Dumbledore ihm im Laufe der Zeit aufzwang, hatten tun können. Nun, er hatte widerstanden, sogar ohne wirklich große Probleme. Schließlich war der Junge der Sohn seines Erzrivalen, der Sohn des Mannes, der ihm die einzige Frau, für die er je etwas empfunden hatte weggenommen hatte. Er würde heute nicht sagen, dass er Lily geliebt hatte, doch die Freundschaft zu ihr, war etwas Besonderes für ihn gewesen und sie zu verlieren, hatte mehr geschmerzt, als er bereit war es zuzugeben. Und so hatte er sich nicht darum gekümmert, was aus dem Pottersprössling geworden war. Und nach den Bildern, die heute sein Gehirn überflutet hatten, musste er sich erneut vorwerfen, Lily verraten zu haben. Er, mehr als alle anderen, hätte ahnen müssen, das Petunia Dursley kein geeigneter Mutterersatz für den Sohn ihrer Schwester war. Er hatte das Mädchen Petunia Evans gekannt, flüchtig nur, denn im Gegensatz zu ihrer Schwester hatte sie für ihn nichts mehr als Herablassung und Abscheu übrig gehabt. Doch er hatte miterlebt, wie die Ältere es leid wurde, auf die Jüngere aufpassen zu müssen, wie Petunia neidisch auf Lily wurde, weil diese besser aussah als sie selbst und einen viel besseren Draht zu ihren Mitmenschen hatte, wie der Muggelteenager nicht akzeptieren konnte, eben das zu sein, und keine Hexe wir ihre Schwester.

Er, Severus Snape, der sich normalerweise rühmen konnte, Menschen wie ein Buch zu lesen, hatte keinen zweiten Gedanken daran verloren, dass der 15monate alte Junge in einer Familie aufwachsen sollte, dessen weibliches Oberhaupt die Magie verteufelt hatte, nachdem sie selbst kein Teil davon war. Er musste sich heute selbst fragen, ob er es einfach vergessen oder verdrängt hatte, oder in dem Schmerz, den der Tod Lilys verursacht hatte, dies als gerechte Strafe für den Jungen betrachtet hatte, der die Schuld an ihrem Tod trug. Als wäre er jemals wirklich daran schuld gewesen. Nein, Potter hatte weder eine Prophezeiung gemacht, noch diese dem Dunklen Lord übermittelt, noch sie dahin gehend interpretiert, dass sie zu seiner Person führte. Er hatte nicht darum gebeten, geboren zu werden, niemanden gezwungen, sein Leben für ihn zu opfern, er hatte zwei Menschen glücklich gemacht, einen gefährlichen Mann Angst gelehrt und einem ganzen Volk Hoffnung gegeben. Er hätte es verdient gehabt, so aufzuwachsen, wie Snape ihn immer beschuldigt hatte, aufgewachsen zu sein. Verwöhnt, geliebt, geachtet, behütet. Er hatte Petunia und Vernon Dursley nicht als Pflegeeltern verdient, hatte nicht verdient, dass sich nie jemand nach ihm erkundigt hatte, nicht verdient, dass der letzte verbliebene, freie Freund seiner Eltern von ihm ferngehalten wurde, nicht verdient, schlechter als ein Hauself behandelt zu werden.

Die Erkenntnis, die Snape vor wenigen Stunden wie ein Blitz getroffen und zu Boden geworfen hatte, schmerzte noch immer. Sein Zimmer wartete noch darauf, aufgeräumt zu werden, denn der gefühlskalte Mann hatte seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle gehabt, nachdem der Werwolf ihn hier allein zurückgelassen hatte und ahnungslos zum Liguster Weg zurückgekehrt war. Und ahnungslos musste er bleiben. Nicht, dass Snape etwas anderes wie Anerkennung für die Art, wie der andere sein Leben unter den gegebenen Umständen meisterte oder aufgezwungene Kollegialität empfand, aber der Junge würde ihn in den nächsten Wochen und Monaten brauchen. Und Lupin würde all seine Sanftmut, seine Vorsicht und seinen Selbsterhaltungstrieb vergessen, wenn er erfuhr, was sein adoptierter Patensohn durch die Hand seines Onkels hatte erleiden müssen. Aber er, der Meisterspion, hatte dafür gesorgt, dass sich niemand mehr Sorgen um die Dursleys machen brauchte, nun musste er nur dafür sorgen, dass Lupin niemals die Wahrheit über Harrys Kindheit herausbrachte, um das Seelenheil des Mannes und des Jungen willen. Eine Enthüllung, da war sich Snape sicher, würde für beide und für ihre Beziehung zueinander katastrophale Folgen haben.

Allerdings nicht so katastrophale Folgen, wie die Enthüllung des Wohnorts der Dursleys durch Lord Voldemort für diese gebracht hatte. Mit Genugtuung ließ Snape einen Großteil der vergangenen Stunde vor seinem geistigen Augen noch einmal ablaufen, während er seinen Schützling in der Luft beobachtete.

Rückblende

„Ssseveruss, wass hasst du mir zu berichten?“

Der Angesprochene, auf dem Boden zu Füßen seines Meisters kniend und dessen Rocksaum küssend, fragte sich, nachdem er sichergestellt hatte, dass seine Okklumentikschilde hochgefahren und intakt waren, nicht zum ersten Mal, wie er nur auf diesen Mann hatte hereinfallen können. Zugegeben, zu der Zeit, als er ihm Treue geschworen hatte, war Voldemort noch rein optisch seinem selbst erwählen Namen gerecht geworden und hatte das Erscheinen und Auftreten eines Lords gehabt, doch heute war er wirklich nur noch ein Schlangengesicht, dessen Lispeln ihm Übelkeit verursachte. Nicht, dass er als Zaubertränkemeister nicht etwas dagegen hätte tun können, doch bevor er diesem Größenwahnsinnigen wieder zu seinem alten Aussehen verhalf, was zwar schwierig, zeitraubend und sehr kostenaufwendig war, aber nicht unmöglich, ertrug er lieber hundert Mal den Crutiatus-Fluch. Nicht auszudenken, was es für Auswirkungen auf die Massen und den Widerstand gegen den Dunklen Lord hatte, wenn er zwar immer noch mordlustig, blutrünstig, unberechenbar und geistesgestört aber wieder gutaussehend war, mit einer Ausstrahlung, die Menschen für sich einzunehmen wusste.

Und so war ihm bisher jeder Versuch, das alte Selbst seines Meisters wieder herzustellen, missglückt. Glücklicherweise hatte er es meistens geschafft, die Schuld dafür nicht allein tragen zu müssen. Oft genug hatte er das Scheitern seiner Versuche auf die Qualität und das Alter der Zutaten geschoben, oder darauf, in der entscheidenden Phase des Brauens gestört worden zu sein. Wie gut, dass er bei so ziemlich jedem Trank, in jeder Phase des Brauakts wusste, durch welche Zutatenzugabe er das Gemisch in die Luft jagen konnte. Und da keiner auch nur annähernd an seine Fähigkeiten heranreichte, konnte ihm niemand eine Manipulation seiner Tränke nachweisen. Voldemort selbst, der hätte, wenn nicht zu sehr damit beschäftigt, die Weltherrschaft an sich zu reißen, Muggel und Muggelstämmige zu jagen und zu töten und seine Anhänger zu foltern und zu dezimieren, das Wissen und die Fähigkeiten besessen, ihm auf die Schliche zu kommen, doch auch nur mit zeitaufwendigen komplizierten Tests, die nicht immer wirklich zuverlässig waren. Doch selbst wenn es um sich selbst ging, war der Dunkle Lord inzwischen so sehr der Realität entrückt, als dass er selbst einen Finger gekrümmt hätte. Alles, was er seit seiner Auferstehung für würdig hielt, von ihm selbst erledigt zu werden, war die gelegentliche Folter und Ermordung seiner Feinde, ob in den eigenen Kreisen, bei den Muggeln oder dem Orden des Phönix, das Toben und Rasen über Harry Potter und das Pläne schmieden. Alles andere überließ er seinem Inneren Kreis oder den niedrigeren Vasallen.

Nun, Severus Snape war im Inneren Kreis und seit der Ermordung Dumbledores, über die Voldemort durch seine Hand nicht wirklich glücklich gewesen war, was er hatte wirklich schmerzhaft zu spüren bekommen, hatte er seine Position wieder gestärkt und war neben Bellatrix Lestrange der wichtigste Vertraute des machtbesessenen Zauberers, auch wenn dieser natürlich keinem wirklich vertraute. Was beispielsweise zur Folge hatte, dass jeder Trank, den Snape für seinen Meister braute, ob seiner Verträglichkeit vorgekostet wurde. Sprich irgendein armes Schwein musste, welch scheußliches Gebräu er auch immer hergestellt hatte, es probieren, bevor es nach einem angemessenen Zeitraum, dem Dunklen Lord gereicht werden durfte. Aber auch darin lag ein Schlupfloch für den Zaubertränkemeister. Jeder wusste, dass es die Wirkung vieler Zaubertränke beeinflusste, wie viel Zeit zwischen Herstellung und Einnahme verging. Und so hatte er dank aller Möglichkeiten, die mit einer erfolgreichen Behandlung interferieren konnten, überlebt. Verletzt, in Schmerzen und gedemütigt, aber überlebt, nichts desto Trotz.

Und nun hoffte er, auch die kommende Stunde überleben zu können.

„Mein Lord, ich habe den Namen und die Adresse des Vormunds des Potterjungen ausfindig machen können.“

„Letzzztendlich!“ Erfreut, wenn auch sehr ungeduldig sprang Voldemort von seiner thronähnlichen Sitzgelegenheit auf und verschreckte damit Nagini, die sich zu seinen Füßen, gleich neben der Stelle, an der Snape kniete zusammen gerollt hatte.

„Du wirsst dich sssofffort mit Bella und fünfffff weiteren deiner Wahl auf den Weg machen, und mir dasssss Bürssschen bringen!“ Erregt wanderte er vor seinem Thron auf und ab, wobei es mehr den Anschein hatte, als würde er schweben. Snape, der das Sofort als das erkannt hatte, was es war, nämlich seine Entlassung, erhob sich geschmeidig und tauschte einen Blick mit der Mörderin von Black, worauf beide gemeinsam den Audienzraum, man konnte auch Thronsaal dazu sagen, verließen, um sich auf die Suche nach geeigneter Unterstützung zu machen. Viele der Todesser weilten mit ihrem Meister in Malfoy Manor, so dass dieser kein Treffen einberufen musste, damit seine beiden treuesten Anhänger ihren Auftrag erledigen konnten.

„Ich hoffe für dich, deine Informationen erweisen sich als richtig, Severus!“ zischte Bellatrix dem schwarzhaarigen Mann zu, der neben ihr eilte.

„Hast du Angst, in Ungnade zu fallen, wenn wir ohne den Jungen hier auftauchen?“ fragte dieser höhnisch, ohne sie dabei eines Blickes zu würdigen.

„Nein, aber es würde uns die Mühe ersparen, nach einem neuen Zaubertränkemeister Ausschau halten müssen.“ gab sie bissig zurück, was er nicht einmal mit einem verächtlichen Grinsen würdigte.

Nachdem sie fünf Todessergefährten ausgewählt hatten, apparierten alle zusammen zu den von Snape angegebenen Koordinaten, mitten in den Vorgarten vom Liguster Weg Nr. 4. Die Dursleys, die erst wenige Minuten zuvor das endgültige Verschwinden von Harry gefeiert hatten, wurden durch den Knall der Massenapparation aufgeschreckt. Wutentbrannt rannte Vernon nach draußen.

„Hatte ich dir nicht gesagt, dass ich dich und deine Freaks hier nie wieder sehen will?!“ schnaubte er wütend, während er die Haustüre aufriss, sich in diesem Moment nicht darum scherend, was die Nachbarn von ihm dachten. Leider musste er feststellen, dass nicht Harry und seine Begleiter oder andere seiner Freunde in seinem Vorgarten gelandet waren, sondern eine Horde maskierter, in schwarze Umhänge gehüllte Gestalten.

„Wer…?“ weiter kam er nicht, bevor ihn Bellatrix Lestrange mit einem Zauber gegen die Hauswand drückte.

„Wo ist Potter?“ fragte sich gebieterisch, wobei sie den Onkel ihres Zielobjekts abschätzig musterte, was dieser, dank ihrer Maske nicht sehen konnte.

„Harry? Den habt ihr um etwa eine Stunde verpasst. Dass alle so scharf auf diesen Bengel sind, verstehe wer will.“

„Was heißt, wir haben ihn verpasst?“ hakte Sirius' Kusine nach, während sie ihren Kopf mal nach links und mal nach rechts legte und dabei immer näher auf den fettleibigen Mann zuging, den sie noch immer mit ihrer Magie an die Wand gedrückt hielt, was diesem überhaupt nicht gefiel. Doch irgendetwas an der Art der Leute hielt ihn davon ab, sich über seine Behandlung zu beschweren. Er mochte ein fettes Schwein sein, das in seinem Leben noch nichts wirklich großartiges geleistet hatte, aber wenn er etwas gelernt hatte, dann war es, im richtigen Moment seine Zunge und sein Temperament im Zaum zuhalten.

„Verpasst, halt! Der ist nicht mehr da, und wird hoffentlich auch nie wieder kommen! Zwei von euch haben ihn abgeholt.“

„Wer?“ Bellatrix war ihm mittlerweile so nahe gekommen, dass ihre Maske beinahe die Nase von Vernon Dursley berührte.

„Als wenn auch nur einer von denen den Anstand besessen hätte, seinen Namen zu nennen!“ grunzte Harrys Onkel, dem die Nähe der Hexe schwer zu schaffen machte.

„Dann beschreib sie, und ich rate dir, streng dich dabei gefälligst an.“

Jetzt hätte es für Snape brenzlig werden können. Selbst ein Dummkopf wie dieser Muggel konnte ihn beschreiben. Glücklicherweise überließ der jahrelange Spion nichts dem Zufall, und so hatte er die Dursleys mit einem kleinen Verwirrungszauber belegt, gleich nachdem er zum ersten Mal einen Schritt in ihr Haus gesetzt hatte. Keiner von ihnen war in der Lage, ihn zu beschreiben oder wieder zu erkennen, sollte er seine Maske verlieren.

Gerade, als ihr Mann anfangen wollte, die konfusen Bilder, die ihm sein Gedächtnis zeigte, in Worte zu fassen, kam Petunia Dursley zur Tür herausgestürmt, um nachzusehen, ob es irgendwelchen Ärger gab.

„Was machen Sie mit meinem Mann?!“ kreischte sie, kaum dass sie aus dem Haus getreten war. „Lassen Sie ihn sofort in Ruhe! Wir wollen nichts mit Ihnen und Ihrem Pack zu tun haben, das haben wir Harry und den anderen nun wirklich oft genug gesagt! Haben wir nach knapp 16 Jahren nicht endlich unsere Ruhe verdient? Harry ist weg und damit ist für uns der Fall erledigt. Komm wieder zurück ins Haus, Vernon-Darling, diese Leute gehen uns nichts mehr an.“

Leider schien Petunia Dursley, anders als ihr Mann, die Lage völlig falsch beurteilt zu haben, obwohl ihr Neffe ihnen, wenn auch nicht oft, so denn doch das ein oder andere Mal von Todessern und der Bedrohung, die von ihnen ausging berichtet hatte.

„Petunia!“ krächzte Vernon Dursley heiser, bevor er zusehen musste, wie seine Frau unter einem Crutiatus-Fluch zu Boden ging und sich schreiend im Dreck wand.

„Nun, Dursley, ich hoffe, diese kleine Vorführung hat deinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen?“

Snape war nun neben Bellatrix getreten und fauchte den fetten Mann bedrohlich an.

„Ähm, ja, der, der eine, der war groß, riesengroße wie ein Zwerg mit schwarzen langen Haaren, die stoppelig in alle Himmelsrichtungen abgestanden sind. Er hatte eine riesige Knollennase, so winzig, dass sie kaum seine Brille tragen konnte und rotglühende Augen ….“

Länger hielt Bellatrix' Geduld nicht, der schon nach den ersten Worten klar wurde, dass der Mann keine Ahnung davon hatte, was er da zusammenstammelte. Die Leute, die den Jungen abgeholt hatten, waren vorsichtig gewesen und hatten Vorkehrungen getroffen, nicht entlarvt zu werden. Was natürlich durchaus verständlich war, wollte man keinen Hinweis darauf hinterlassen, wohin der Junge gebracht worden war. Doch für sie war das äußerst unerfreulich.

Nun wälzte Vernon sich im Dreck, wo eben noch seine Frau gelegen hatte, die sich nur langsam von den wenigen Sekunden erholte, die sie unter dem Fluch gestanden hatte.

„Dolohow, Carrow, geht rein und durchsucht das Haus! Nott, Crabbe, ihr sucht die Umgebung ab! Mulciber, du bringst den anderen Jungen und wir vier, wir statten jetzt unserem Meister einen Besuch ab.“

Daraufhin packte sie den wimmernden Vernon Dursley am Arm und apparierte mit ihm davon.

- Sorry, Blut fließt doch erst im nächsten Kapitel. Ich hoffe, euch hat's trotzdem gefallen. -


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