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Fanfiction

What a Difference a Night Makes - Dämonenschönheit?

von Gwenifer

18. Dämonenschönheit?

„Geht so.“ brummte Harry und entspannte sich leicht, nachdem er gesehen hatte, wer in den Liguster Weg Nr. 4 appariert war.

„Wie geht's Snape?“ fragte er nach kurzer Pause während er sich langsam erhob. Auch wenn er den Mann nicht leiden konnte und er bezweifelte, dass sich daran jemals etwas ändern würde, so konnte er den Gedanken nicht ertragen, dass er wegen ihm leiden musste.

„Seit ich euch beide räumlich getrennt habe, wieder besser.“ erwiderte Remus leicht schmunzelnd. „Abgesehen von der Tatsache, dass er sich jetzt den Kopf über etwas zermartert, was es theoretisch eigentlich gar nicht geben dürfte und über das es dementsprechend keine Aufzeichnungen gibt.“

„Klingt ja fast wie Mine!“ stellte der Teenager erstaunt fest, war er doch immer der Überzeugung gewesen, dass kein Problem den Zaubertränkemeister belasten konnte.

„Das kannst du laut sagen, doch ich glaube kaum, dass Ms. Granger das Problem so grantig und laut angehen würde.“

„Hey, du kannst ihm von mir ausrichten, dass er darauf doch hätte vorbereitet sein müssen. Wenn es etwas gibt, das es nicht gibt, dann trifft es mich, oder? Ich bin schließlich der Junge-der-lebt“

„Wie recht du hast!“ seufzte Remus und ließ sich erschöpft auf Bett fallen. An der Kante sitzend beugte er sich leicht nach vorne und fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht und ließ diese für einen kurzen Moment über seinen Augen liegen. Dann stützte er seine Hände auf seinen Oberschenkel ab und blickte auf zu Harry, der ihm gegenüber stand.

„Und jetzt mal ganz ehrlich: wie geht's dir wirklich?“

„Weiß nicht.“ brummte der 17jährige und machte es sich neben seinem adoptierten Patenonkel auf dem Bett bequem. Er rutsche ans Kopfende, sein Kissen im Rücken und zog beide Beine an. Dann legte er seine Arme ganz locker um seine Beine und begann mit seinen Zehen zu spielen. Auf das Anziehen von Socken hatte er der Wärme wegen verzichtet. Sein Kinn stützte er auf seine Knie und schaute Remus von unter heraus an. Dieser wartete geduldig darauf, dass Harry Worte fand, um seine Gefühle auszudrücken.

„War ein bisschen viel, heut Morgen.“ begann der Teenager langsam. War er schon soweit, um über das, was ihm durch den Kopf gegangen war und immer noch ging, zu reden?

„Ich meine, so weit ich das von meiner Position aus sagen kann, hab ich heut Nacht wirklich gut geschlafen. Und wenn ich das sage, dann will das was heißen. Ich hab dir gegenüber nie erwähnt, wie stark mein Schlaf durch die Albträume und Visionen beeinträchtigt ist, weil ich nicht wollte, dass du dir Sorgen machst.“ Für einen Moment senkte Harry schuldbewusst die Augen.

„Außerdem wollte ich meine Ruhe haben. Es reicht, dass Ron oft genug miterleben muss, wie ich nachts teilweise ausfreake, aber der nervt mich nicht damit, hakt nicht ständig nach, will nicht auf Teufel-komm- raus wissen, wovon ich geträumt habe. Es tut gut, wenn er da ist wenn ich aufwache, aber tagsüber möchte ich einfach nicht an die Nächte denken müssen. Und das mit dem Traumlos-Schlaf ist wirklich nur halb so dramatisch. Ich, …, ich nehm den Trank jetzt seit etwa einem halben Jahr regelmäßig. Das heißt, während der Schulzeit jede zweite oder dritte Nacht eine 4-Stunden-Dosis. Am Anfang hab ich's mit nem Aufputschtrank versucht, aber das ist mir nicht wirklich bekommen. Der kann einem nur bis zu einem gewissen Grad halfen, und wenn dir wirklich zuviel Schlaf fehlt, dann macht der dich fertig.“

Remus' Blick zeigte deutlich, dass er zu diesem Thema gerne mehr hören wollte, und dass er tadelnde Wort nur noch bis zu einem gewissen Grad schlucken konnte. Während Harry leise weitersprach, senkte er seinen Kopf und interessierte sich intensive für seine Zehen.

„Ich hab's wirklich nur ein paar Tage mit Pepper-Up versucht, aber ich glaube, wenn ich am letzten versucht hätte, Quidditch zu spielen, hätte ich wahrscheinlich den Rekord der kürzesten Spielzeit gebrochen. Mir war so was von schlecht, meine Hände haben total gezittert und gesehen hab ich, als hätte jemand meine Brille mit Spülmittel beschmiert.“

„Und das ist keinem aufgefallen?“ zweifelnd meldete sich Remus zu Wort.

„Machst du Witze!? Ich hab geglaubt, Mine wird überhaupt nicht mehr fertig. Ich glaub, wenn die mal Kinder hat, dann akzeptieren die jede Strafe wenn sie was angestellt haben, solange sie sich keine Strafpredigt von ihrer Mutter anhören müssen. Und Ginny hat gedroht, es ihrer Mutter zusagen. Du kennst Mrs. Weasley, während Mine einfach nur nervtötend ist, ist Molly Weasley furchteinflößend.“

Gegen seinen Willen musste der Werwolf bei Harrys Beschreibung schmunzeln. Er konnte sich sowohl Hermine als auch Molly sehr gut vorstellen, wenn sie richtig in Fahrt waren.

„Hät's aber alles nicht gebraucht, ich meine, ich hab ja selbst gemerkt, wie dreckig es mir gegangen ist. Mine hat dann gemeint, ich solle mal zum Psychologen gehen. Toll! Zeig mir den, der mich nicht gleich in die Klapse steckt! Aber Dumbledore hat mit nach Sirius' Tod Traumlos-Schlaf gegeben, daran hab ich mich dann erinnert. Am liebsten hät ich mir für die erste Nacht ne volle Dosis gegönnt, doch da ich mir das Zeug organisieren musste, waren nicht mehr als drei Stunden drin. Doch das war schon mal was. Eine Stunde wirkt da Zeug meistens noch nach, bis die ersten Alträume langsam einsetzten. Mittlerweile benutz ich Sirius' Blanko-Schreiben um mir bei immer abwechselnden Apotheken welchen zu bestellen. So ne Flasche enthält normalerweise zehn Erwachsenen-Dosen für jeweils acht Stunden Schlaf. Mehr kriegst du nicht, ohne dass das von nem Heiler abgesegnet wird. Aber mir reicht das ne halbe Ewigkeit, meistens knapp zwei Monate.“

„Und wo hast du dir den Trank zu anfangs organisiert?“ Remus bemühte sich wirklich, gelassen zu klingen, doch was der Junge ihm erzählte, war beunruhigend und in keinster Weise tolerabel.

„Aus der Krankenstation.“ gab der Teenager flüsternd zu und schloss zusätzlich zum gesenkten Kopf noch die Augen.

„Selber brauen war nicht drin, nicht mit meinen eher unbeständigen Fähigkeiten und Mine in meinem Nacken. Hab mich mit meinem Umhang reingeschlichen und aus mehreren Flaschen ihres Vorrats kleine Mengen entnommen. Ist ihr nie aufgefallen.“

„Das ist Diebstahl, Harry!“ Remus konnte nur mühsam den Ärger unterdrücken, der sich unbedingt Luft machen wollte. Er musste sich wirklich zwingen, ruhig zu bleiben, und den Jungen nicht anzuschnauzen. Doch ein tiefes Grollen entwich schließlich doch seiner Kehle.

Remus war wütend, soviel war sicher, wütend auf ihn, wahrscheinlich sogar mit Recht. Sirius hatte sein Leben geopfert, um ihn zu verteidigen, und wie dankte er es ihm? Er war der letzte von Remus Freunden gewesen, sicher wäre es dem Werwolf lieber gewesen, wenn er, Harry, durch den Vorhang gefallen wäre, nach den Enthüllungen der letzten Stunden sicher jetzt mehr denn je. Harry zog den Nacken ein und petzte die Augen fest zusammen. Wie Menschen reagierten, wenn sie wütend wurden, wusste er besser als die meisten anderen und Angst stieg in ihm auf. Onkel Vernon war fett und deshalb steckte hinter seinen Schlägen viel Wucht, auch wenn der Mann an sich nicht wirklich stark war. Remus war ein Werwolf, wenn auch im Moment davon nichts zu sehen war, wer aber konnte schon mit Gewissheit sagen, dass er über einen Teil seiner Kräfte nicht auch im unverwandelten Zustand verfügte? Ängstlich wartete der Teenager darauf, wann der erste Schlag ihn treffen würde. Und je länger er wartete, desto größer wurde seine Angst. Nur mühsam konnte er sich davon abhalten, vom Bett zu rutschen und in die hinterste Ecke seines Zimmers zu kriechen und um Gnade zu flehen. Doch hallo! Wieso eigentlich? Wenn Remus ein Werwolf war, er war ein Dämon, und er brauchte keinen Mond, um sich verwandeln zu können. Der sollte es doch nur wagen, ihn anzufassen! Bei dem Gedanken, kein kleiner wehrloser Junge mehr zu sein, wurde Harry ganz warm.

Remus saß regungslos auf dem Bett, darauf wartend, dass Harry irgendetwas zu seiner Entschuldigung vorbrachte, wobei die ganze Geschichte eigentlich Entschuldigung genug war. Denn wenn der Junge kein Vertrauen zu den Erwachsenen in seinem Leben hatte und statt Hilfe zu suchen, sich mit Drogen vollpumpte, dann war die Schuld nicht nur bei ihm zu suchen. Doch der Teenager reagierte nicht, sagte kein Wort mehr. Stattdessen sank er immer mehr in sich zusammen und Remus witterte Angst.

Angst? Wieso hatte der 17jährige Angst vor ihm? Er konnte sich nicht daran erinnern, auch nur einmal ihm gegenüber laut geworden zu sein, geschweige denn ausfallend. Verwirrt wandte sich der ältere Mann seinem jüngeren Freund zu, und wollte ihn mit sanftem Ton danach fragen, was mit ihm los war, als er eine Stimmungsschwankung bemerkte. Die Angst wich, die hochgezogenen Schultern sanken und es sah so aus, als würde Harry jeden Moment den Kopf heben.

Und als er das tat, hatte er einen entschiedenen Gesichtsausdruck und in seiner Iris waren deutlich schwarze Striche zu sehen. Und bevor Remus die Gelegenheit hatte, den Jungen mit sanften Worten zu beruhigen machte es ratsch und aus Harrys T-Shirt brachen zwei Flügel hervor. Mit einem kurzen Satz war er aus dem Bett und baute sich vor seinem vermeintlichen Feind auf.

„Wage es nicht mich anzurühren!“ knurrte der Drittel-Dämon und schritt vor dem Werwolf, der ihn erstaunt ansah, auf und ab. Nun war guter Rat teuer. Allein, ohne Unterstützung und ohne wirklich zu wissen, was die erneute Dämonenübernahme ausgelöst hatte, war der Werwolf ziemlich aufgeschmissen.

?Wo war Severus, wenn man ihn brauchte?' Doch im selben Moment, in dem er das dachte, wusste Remus, wie unfair sein Gedanke war. Sein Mitstreiter erholte sich immer noch von dem Übergriff auf seinen Geist und den körperlichen Auswirkungen, mit einem Dämon verbunden zu sein.

Aber seine Sorge um sein Leben war momentan völlig unbegründet. Obwohl, wenn rasend vor Wut, Harry in der Luft schon ganz gut war, so kam er mit seinen Flügeln am Boden noch überhaupt nicht zurecht und so blieb er schon nach wenigem Hin- und Her-Gelaufe während einer Drehung mit den übergroßen Hautlappen an seinem Rücken an seinem Stuhl hängen und riss ihn um.

„Verdammter Mist!“ fluchte er und brachte sich mit einer noch hektischeren Drehung um zu sehen, was hinter seinem Rücken passiert war, aus dem Gleichgewicht. Unsaft landete er auf seinem Hintern, direkt vor den Füßen seines adoptierten Patenonkels, der in dem Moment nicht wusste, ob er lachen oder sich jetzt noch mehr fürchten sollte. Vorsichtshalber hielt er seinen Zauberstab bereit, auch wenn er wusste, dass er gegen einen Dämon im Angriffsmodus nicht viel ausrichten konnte. Doch er hätte sich keine Sorgen mehr machen brauchen. Die kurze Ablenkung hatte gereicht, um Harry wieder zu Sinnen kommen zu lassen, wenn das für den anderen in diesem Moment auch noch nicht so ganz ersichtlich war. Denn noch hatte der Drittel-Dämon seine Flügel nicht wieder eingefahren, doch das lag nur daran, dass Harry nun statt gegen den Werwolf antreten zu wollen, gegen sich selbst in den Ring stieg.

?Du wagst es nicht, und ziehst dich wieder zurück, du dummes Vieh!' schrie er in seinem Kopf, als er merkte, wie seine Flügel schlapp wurden. ?Ich will jetzt endlich wissen, wie ich aussehe, und so lange wirst du gefälligst noch warten, du dämlicher Dämon!' Doch Harry braucht noch wesentlich deftigere Worte gegen sich selbst, um den Dämon am Rückzug zu hindern; und Taten. Und so stand er schwungvoll auf, griff seinen Stuhl und warf ihn gegen die Wand, wo dieser in viele kleine Teile zersplitterte.

Remus verstand nun gar nichts mehr. Hatte sich die Aggression des Dämonen noch vor wenigen Augenblicken offen gegen ihn gerichtet, und sich dann irgendwie verflüchtigt, mussten jetzt unbelebte Gegenstände daran glauben. Doch der Mann musste sich nicht mehr lange wundern.

„Einen Spiegel, nimm irgendwas und mach mir einen Spiegel draus, ich will mich jetzt endlich sehen!“ zischte Harry durch zusammengebissene Zähne, seine geistige Schlacht wütete noch immer in seinem Schädel.

Zuerst sah in der andere verwundert an, doch dann zögerte er nicht lange, deutete seinen Zauberstab auf ein Bruchstück des Stuhls und murmelte den erforderlichen Zauberspruch. Und schon wuchs aus einem halben, teils zersplitterten Holzbein ein großer, fast zimmerdeckenhoher Spiegel. Doch auch als dieser fertig gestellt war, hörte Remus nicht auf, Beschwörungen zu flüstern.

Neugierig drehte sich der Teenager um und wäre beinahe wieder auf den Hintern gefallen, doch diesmal nicht, weil er Gleichgewichtsstörungen hatte, sondern aus Schreck, aus positivem Schreck. Aus dem Spiegel schaute ihm ein schlanker, nicht schmächtiger, junger Mann mit ausgeprägten Muskeln, schwarzem, bis über die Schulterblätter reichendem, leicht welligem Haar, markanten Wangenknochen und smaragdgrün leuchtenden Augen mit schwarzen Streifen entgegen. Ungläubig versuchte er nach seinen Haaren zu greifen, doch seine Hand griff ins Leere. Verwunderte blickte Harry in den Spiegel, dort konnte er doch deutlich lange Haare sehen!

Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Erschrocken drehte er sich um.

„Schsch. Kein Grund zur Besorgnis.“ beruhigte Remus ihn. „Ich habe mir erlaubt, den Spiegel so zu verzaubern, dass er sich dein Bild merkt. Ich hatte so meine Befürchtung, dass der Dämon uns nicht lange genug Gesellschaft leisten würde, damit du dich in aller Ruhe betrachten kannst.“

Somit erklärte sich auch, warum Harry den anderen nicht im Spiegel gesehen hatte.

„Und so seh ich wirklich aus?“ fragte er ungläubig. „Ich meine, mal abgesehen von den Flügeln, seh ich nun wirklich nicht wie ein Monster aus.“

„Hat das jemals jemand behauptet, Harry?“

„Nein, aber, ich meine, wie kann denn eine Bestie so …, so …, so überirdisch ausschauen?“ Fassungslos zeichnete der Junge mit seinen Fingern die Konturen seines Gesichts und seines Körpers auf dem Spiegel nach. Jetzt, wo er direkt vor seinem Spiegelbild stand, konnte er feststellen, dass er als Dämon ein kleines Stückchen größer war als sonst. Nicht viel, vielleicht 5 cm, doch nachdem er durch die jahrelange Unterernährung ziemlich klein ausfiel, machte das schon einen Unterschied.

„Wenn man irdisch mit menschlich identifiziert, dann bist du seit letzter Nacht auch überirdisch, Harry.“ stellte Remus sachlich fest, doch auch er konnte nicht umhin, das Spiegelbild seines adoptierten Patensohnes zu bewundern. Zwar hatte er schon ausreichend Gelegenheit gehabt, den Dämon zu betrachten, doch die Situationen hatten ihn zu sehr in Anspruch genommen, als dass er ihn hätte wirklich begutachten und bewundern können.

„Ich seh gut aus, oder?“ unsicher vergewisserte sich der Teenager, dass der andere ihn so sehen konnte, wie er es tat, und er nicht einer Illusion seines Dämonen erlag.

„Du siehst fantastisch aus!“ erklärte Remus stolz und wuschelte dem Jungen durch sein wieder kurzes, strubbeliges Haar.

„Nur die Flügel,“ bemerkte Harry ernüchternd, „die sind nicht wirklich der Hit. Ich bin mir sicher, welche mit Schuppen oder Federn sehen besser aus.“

„Das mag sein, Harry, doch wie hast du vorhin so schön gesagt, wenn etwas unmöglich ist, dann passiert es dir. Nun sind transparente, schillernde Flügel bei Energiedämonen zwar nicht unmöglich, aber doch sehr selten, wieso also solltest du davon verschont bleiben.“

Skeptisch schaute der 17jährigen den Älteren an. Er wollte ja zu gerne daran glauben, denn ehrlich gesagt, seine Flügel waren, …, unheimlich. Alles Haut und Knochen, wenn sie zusammengefaltet an seinem Rücken anlagen, wirkten sie wie zusammengerafftes Fensterleder. Nur das die Farbe, die ja seine Hautfarbe war, das ganze noch unansehnlicher machte. Als könnte Remus seine Gedanken lesen, beschwichtigte er den Jungen.

„Wenn sie ausgespannt sind, sieht das schon viel besser aus. Und mal ehrlich, wenn du jetzt auch noch atemberaubende Flügel hättest, dann würdest du uns ja noch abheben. Wenn du es schaffst, ein bisschen was von der Dämonenoptik zu deinem normalen Selbst rüber zuziehen, und ich denke mit etwas Übung dürfte das kein allzu großes Problem sein, dann kannst du dich vor weiblichen Fans nicht mehr retten.“

Nachdenklich sah ihn Harry an. „Meinst du, das geht wirklich? Ich meine, beide Teile so zu verbinden, dass ich alles positive von dem Dämon übernehmen, und die negativen Seiten aussparen kann?“

Remus überlegte einen Moment bevor er antwortete. „Eigentlich sollte das bereits der Fall sein, zumindest was dein Aussehen betrifft. Du bist seit letzter Nacht ein ausgereifter Drittel-Dämon und als solcher müsste sich eigentlich zumindest zu einem Teil auch dein Aussehen permanent verändert haben. Warum das nicht so ist, dafür haben Severus und ich im Moment noch keine Erklärung. Gleiches gilt für deinen Charakter. Es ist nicht normal, dass du dich wenn der Dämon nicht die Kontrolle übernimmt, dich noch genau so benimmst, wie du es gestern getan hast. Dein ganzes Wesen müsste seit Mitternacht aggressiver sein und deine Magie stärker. Eigentlich dürfte dein Zauberstab nicht mehr auf dich reagieren.“

„Wie? Was soll das heißen? Ich brauch den noch! Ich meine, er ist der Zwilling von Voldemorts Zauberstab, ich hab immer geglaubt, dass das irgendwann noch einmal nützlich sein würde.“

„Das war es ja wohl auch bereits einmal, sonst hättest du seine Auferstehung auf dem Friedhof, wie du uns berichtet hast, nicht überlebt.“

„Genau, dieses Priori dingsda,“

„Priori Incantatem, Harry, hat dir das Leben gerettet. Aber, es wird jedes Aufeinandertreffen mit Voldemort erschweren. Solange ihr gegeneinander antretet und nicht einer unerwartet versucht den anderen zu verhexen, wird es immer zwischen euch stehen. Ohne deinen Zauberstab sollte es leichter werden, ihn zu besiegen.“

Harry brummte zum Zeichen, dass er nicht unbedingt damit einverstanden war, doch er ließ das Thema vorläufig auf sich beruhen. Hergeben würde er seinen Zauberstab auf alle Fälle nicht.

„Aber um aufs Thema zurückzukommen, es ist nicht ratsam, in nächster Zeit deinen Zauberstab zu benutzen, es sei den, unter beaufsichtigten, gesicherten Bedingungen.“ erklärte Remus weiter und ging gleich auf Harrys enttäuschtes Gesicht ein. „Ich weiß, dass du seit heute Nacht volljährig bist und auch außerhalb der Schule zaubern darfst, und dass das für dich jetzt eine Enttäuschung sein muss, doch ich bitte dich, strapaziere nicht durch Leichtsinnigkeit dein Glück und unsere Nerven.“ Bei seinen letzten Worten musste der braunhaarige Mann schmunzeln.

Wieder brummte Harry, doch dann drehte er sich wieder seinem Dämonen-Spiegelbild zu und konnte nicht länger beleidigt sein. Während er sich weiterhin fasziniert und eingehend betrachtete fiel ihm schließlich etwas ein.

„Ich brauche keine Brille mehr, auch wenn der Dämon schläft!“ stellte er begeistert fest. Vielleicht fand er ja noch mehr, was sich seit letzter Nacht permanent geändert hatte, wenn er nur richtig danach suchte.

„Das ist wahr, und wie gesagt, wir sind uns sicher, dass das nur der Anfang ist.“ Ein trauriger Unterton schwang in Remus' Stimme, als er die Aussage des 17jährigen bestätigte.

„Und nicht alles wird gut sein?“ hakte Harry vorsichtig nach, die Antwort bereits ahnend.

„Und nicht alles wird gut sein.“ bestätigte Remus niedergedrückt.



- Ich hoffe, ihr bleibt mir treu, jetzt, wo die Spannung so ein bisschen raus ist. Kommis? -


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter