von Hermy
Harry und Jessica setzten sich auf das Sofa. Ginny starrte immer noch ungläubig zu dem Neuankömmling.
"Harry, du-du hast eine Schwester?"
"Anscheinend schon. Ich wusste bis jetzt noch nichts davon. Bis Jessica vor der Tür stand."
"Ja Harry, ich wollte dir und Ginny alles näher erklären. Das war damals so: Ich bin ganz unerwartet kurz nach dir geboren. Lily, unsere Mutter, hatte nicht gewusst, dass sie Zwillinge erwartete. Erstaunt beschloss sie, als sie von Dumbledore hörte, das Voldemort hinter dir her sei, mich zu verstecken. Sie brachte mich zu ihrer ehemaligen Schulfreundin und sagte ihr, dass sie gut auf mich aufpassen solle. Danach verschwand sie und ein Jahr später war sie tot. Erika, so hieß sie, beschloss nach Amerika zu gehen, weil sie hoffte, dass ich dort sicher war. Mit elf wurde ich, wie ihr eingeschult, doch nicht in Hogwarts sondern auf einer Amerikanischen Zauberschule. Im Unterricht lernten wir einiges über dich, da uns immer wieder neue Nachrichten, aus England erreichten, in denen berichtet wurde, was du wieder alles vollbracht hast Harry. Ich wusste nicht, dass ich deine Schwester war, da ich den Nachnamen meiner Adoptivmutter trug, Jennkins. Mein Leben verlief normal, bis zum 31 Juli vor 6 Jahren. Mein siebzehnter Geburtstag. Elke hatte eine riesen Party organisiert, doch mittendrin nahm sie mich beiseite und sagte zu mir: 'Jenny du bist mein Adoptivkind. Deine Mutter ist Lily Evans. Dein Vater James Potter. Du bist die Zwillingsschwester von Harry Potter.' Völlig perplex starrte ich sie an. Doch nach kurzer Zeit wurde mir bewusst, dass es wahr sein musste. Als ich die Schule fertig hatte bin ich nach England. Du hattest Voldemort getötet und es bestand ja keine Gefahr mehr. Doch in England angekommen wurde mir bewusst, dass es gar nicht so einfach werden würde, dich zu finden. Du warst nicht mehr in Hogwarts, denn dein siebtes Jahr hattest du zwar gemacht, doch bei uns geht die Schule ein Jahr länger und so warst du schon weg, als ich ankam. Ich suchte in mehrern Zaubererdörfern nach dir, auch in Godrics Hollow. Doch du warst nirgends aufzufinden. Schließlich ging ich ins Ministerium, wo ich herausfand, dass du in London ein Haus geerbt hattest und ich bin aufgebrochen es zu finden, bis ich schließlich hier stand und die fehlende Hausnummer sah. Mit einem Zauber ließ ich das Haus hervor kommen und stand dann vor deiner Tür."
"Das ist wirklich unglaublich Jessica. Ich dachte, seit 21 Jahren wäre der magische Zweig meiner Familie tot und jetzt stehst du vor mir und sagst, du wärst meine Zwillingsschwester. Das ist verwirrend."
"Ja das ist wahr, aber selbst wenn es nicht so wäre, du wärst in unserer Familie herzlich willkommen. Bei meiner riesigen Verwandtschaft fällt es sowieso nicht auf, wenn noch einer mehr dabei wäre, besonders wenn er rote Haare hat."
"Danke Ginny. Harry, ich weiß, dass du mittlerweile ein Auror bist. Kannst du mir vielleicht helfen? Ich würde auch gern Auror werden."
"Klar kann ich dir helfen. Nur habe ich seit einem Jahr nicht mehr im Ministerium gearbeitet."
"Ich weis, sonst hätte ich dich doch vorher schon gefunden."
"Aber ich muss sowieso wieder ins Ministerium, ich soll doch dieses Jahr in Hogwarts unterrichten. A propos, Jessica, du warst doch sicherlich in der Schule genauso gut wie Lily. Wir brauchen noch eine Zaubertranklehrerin. Slughorn ist leider etwas altersschwach geworden und jetzt fehlt ein Lehrer. Möchtest du das nicht übernehmen?"
"In Zaubertränke war ich schon ganz gut, ja. Aber das Schuljahr beginnt in einer Woche."
"Na und? Ich schreibe an McGonagall, dann geht das schon alles in Ordnung. Aber jetzt solltest du erst einmal ein Zimmer bekommen, schließlich war heute ein ereignisreichter Tag."
"Ich hab doch ein Zimmer in einem Hotel"
"Nichts da! Mein Haus ist groß genug. Und außerdem bist du meine Schwester."
"Jessica, bleib hier. Wenn Harry sich was in den Kopf gesetzt hat, kann man ihn davon nicht mehr abbringen. Und es macht auch nichts aus, wenn ich für eine Person mehr kochen muss."
"Ist dass wirklich in Ordnung? Ginny, ich kann dir auch beim Kochen helfen, dann musst du nicht immer alles machen. Gut Harry, dann zeig mir mal ein Zimmer."
Jessica und Harry gingen nach oben und kurz darauf bezog Jessica ein Zimmer im zweiten Stock. Als ihre Sachen oben waren und Jessica in dem Bett lag dauerte es nicht mehr lange, und sie war, mit einem Gedanken an ihr neues Leben, seelenruhig eingeschlafen.
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