von IsabellaCullen
Halli hallo meine Lieben,
zuerst mal noch ein verspätetes frohes neues Jahr =)
Lang lang ist es her, dass es etwas von mir zu lesen gab und das muss ich ja mal wieder ändern ;)
Seit ich arbeiten gehe kann ich auch endlich die Arbeitstiere verstehe, die ja niiiiiiiie Zeit habe - mir selbst geht es nämlich seit dem ich mein FSJ begonnen habe, nicht anders ;)
Trotz der vielen Arbeit habe ich mir die Zeit genommen und mal wieder an meinen FF's weiter geschrieben, denn mein Ziel ist es ja nach wie vor die FF's zu beenden.
Daher sage ich jetzt nur ein kurzes Dankeschön an diejenigen, die mir zum letzten Kapitel ein Kommi da gelassen haben und schiebe das neue Kapitel schnell hinterher =)
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22. Kapitel Fragen über Fragen
Severus Snape schlief in dieser Nacht schlecht.
Immer wieder wachte er auf und seine Gedanken kreisten unaufhörlich um die Schülerin in seinen Räumen und das gestrige Todessertreffen.
Gerade, als er sich ungefähr zum 20. Mal auf die andere Seite rollte, vernahm er ein Wimmern aus dem Wohnzimmer.
,Granger!', dachte er nur mürrisch und erhob sich aus dem Bett. Schnell griff er nach seinem Morgenmantel und warf ihn sich über.
Mit drei Schritten war er an seiner Schlafzimmertüre und riss diese auf und mit zwei weiteren Schritten stand er in seinem Wohnzimmer. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs zündete er einige Kerzen an.
Sein Blick fiel sofort auf die junge Gryffindor. Sie schien einen Alptraum zu haben; ihre Arme flogen durch die Luft, als würde sie unsichtbare Angreifer abwehren wollen und wimmernde Laute kamen über ihre Lippen.
Severus Snape war für einen Moment wie erstarrt; dann ging er auf seine Schülerin zu, unsicher, was er nun tun sollte.
„Miss Granger!“, sprach er sie schließlich vorsichtig an und hoffe, sie damit wecken können, doch selbst das schon lauter gebrüllte „Granger“ brachte nicht die gewünschte Wirkung.
Also rüttelte er sie leicht an der Schulter, wobei er ihren Armen, die noch immer durch die Luft flogen, ausweichen musste.
Schweißgebadet für Hermine aus dem Schlaf hoch und saß senkrecht auf der Couch. Ihr Blick glitt suchend durch den spärlich erleuchteten Raum und blieb schließlich an Snape hängen.
„Was?“, war das einzige, was sie über die Lippen brachte. Noch immer hob und senkte sich ihr Brust viel zu schnell und ihre Hände zitterten.
„Das würde ich liebend gerne von Ihnen wissen.“, gab Snape ihr knurrend zur Antwort.
Verwirrt blickte sie ihn an; ein einziges Chaos herrschte in ihrem Kopf. Nach und nach schien es sich zu ordnen und die Erinnerung vom gestrigen Abend kam zurück. Sie war von zuhause fortgelaufen zurück nach Hogwarts und er war da gewesen. Ihr verhasster Lehrer Snape und dann wurde ihre Erinnerung schwarz.
Die Tränen schossen ihr in die Augen, sobald sie an den gestrigen Abend dachte und mühsam unterdrückte sie den Drang, sie einfach laufen zu lassen.
Snape warf nur einen skeptischen Blick auf seine Schülerin, in deren Gesicht ihre Emotionen sehr deutlich geschrieben standen.
Angst, Hass, aber auch Scham und pure Verzweifelung.
„Miss Granger, es ist mitten in der Nacht und da ich meinen Schlaf brauche, würde ich vorschlagen, Sie schlafen auch noch ein paar Stunden. Ich werde Ihnen morgen alles erklären.“, sagte er kühl.
„Wo bin ich denn überhaupt?“ Sie war noch immer verwirrt.
„Sie sind in meinen Räumen, Miss Granger.“, erwiderte er.
„In Ihren Räumen?“, echote sie ungläubig.
,Warum ausgerechnet Snape?' Das Schicksal meinte es wohl wirklich nicht gut mit ihr.
„Sie sind doch sonst nicht schwer von Begriff! Sie sind in meinen Räumen, mehr brauchen Sie für den Moment nicht wissen.“, gab er ätzend wieder. „Und jetzt schlafen Sie.“ Schon war er aus dem Raum verschwunden, eine verwirrte Hermine zurücklassend.
Snape erwachte am Morgen entgegen seiner Gewohnheit recht spät. Merlin sei Dank hatte er an diesem Morgen zwei Freistunden und musste erst später unterrichten.
Bevor er sich an diesem Morgen seiner Schülerin widmen würde, würde er erst mal eine heiße Dusche nehmen, so beschloss er und verschwand im Bad.
Eine halbe Stunde später trat er frisch geduscht und bereits mit Hose, Hemd und Gehrock bekleidet in sein Wohnzimmer.
Sein eher unfreiwilliger Gast war bereits schon wach.
Hermine hatte in dieser Nacht keinen Schlaf mehr gefunden. Stattdessen hatte sie leise in ihr Kissen geweint und war drauf und dran gewesen, die privaten Räume ihres Lehrers einfach zu verlassen. Am Ende hatte ihre Vernunft gesiegt und sie war dort auf der harten Couch geblieben. Ein wütender Snape, Strafarbeit und Fragen, war das letzte, was sie jetzt wollte.
Zumindest hatte sie mit einem wütenden Snape und Strafarbeit vorerst Glück gehabt, doch vor unangenehmen Fragen verschonte Snape sie nicht.
„Guten Morgen.“, wünschte Snape steif und ließ sich in einem Sessel ihr gegenüber nieder.
„Guten Morgen.“, nuschelte Hermine verlegen und senkte ihren Kopf. Sie musste fürchterlich aussehen - zerzauste Haare, geschwollenes Gesicht, verquollene rote Augen. Kein schöner Anblick.
„Nun, Miss Granger, ich hoffe, Sie sind mittlerweile in der Lage, mir zu erklären, warum Sie nach Mitternacht auf den Ländereien von Hogwarts rumstreunen, obgleich Sie doch bei Ihrem Vater sein sollten?“
Hermine blickte gequält zu ihrem Lehrer auf, unsicher, was sie nun sagen sollte.
„Ich...“, setzte sie an.
„Ja, Miss Granger?“ Auffordernd blickte er sie an.
„Ich musste von zuhause weg.“, sagte sie schließlich.
„Und warum?“ Erneut schwieg Hermine auf seine Frage.
,Sture Löwin!', dachte Snape entnervt.
„Ok, vielleicht können Sie mir ja diese Frage beantworten. Wo kommen Ihre Verletzungen her?“
„Ich kann Ihnen die Frage nicht beantworten.“, wiederholte sie ihre Worte der letzten Nacht.
„Miss Granger, ich habe Sie diese Nacht nicht vom Schlossgelände bis in meine Räume gebracht, hier medizinisch versorgt und Ihnen einen Schlafplatz gegeben, damit Sie mir nun noch nicht mal die einfachsten Fragen beantworten könne.“ Gab er bissig wieder.
Hermine atmete bewusst ein paar Mal tief ein und aus und schien sich für das zu wappnen, was sie ihm nun sagen wollte.
„Ich hatte...einige Differenzen...mit meinem Vater.“
„Na also, Granger, es geht doch.“ Nun konnte er zumindest davon ausgehen, dass sie nicht von Todessern so zugerichtet worden war.
,Wobei ihre Verletzungen eh viel zu harmlos dafür waren.', schoss es ihm durch den Kopf.
„Was waren das für Differenzen?“, fragte Snape weiter. Seine Stimme wirkte emotionslos und distanziert.
„Bitte, Professor, ich möchte nicht darüber reden.“ Ihre Stimme klang flehend und neuerlich sah er Tränen in ihren Augen glitzern.
Langsam aber sichern schien Snape die Geduld zu verlieren. Was war denn so schwer daran, ihm seine Fragen zu beantworten?
,Sonst ist das doch genau Miss-Know-it-alls Ding.', dachte er bissig.
„Ich wiederhole mich ungern, Miss Granger, aber wenn Sie nicht bereit sind, sich weiter mit mir auseinander zu setzen, dann sollten Sie nun besser zurück in Ihre Schulsprecherwohnung gehen. Anschließend werden Sie den Schulleiter aufsuchen. Er weiß bereits, dass Sie wieder in Hogwarts sind und wird Sie sicherlich sprechen wollen. Hier ist übrigens Ihre Tasche.“ Er reichte ihr die kleine Handtasche, welche er in der Nacht von ihrem Schultern gestreift hatte.
Hermine ließ sich das nicht zweimal sagen. Hastig stand sie von der Couch auf und beeilte sich, den Raum schnellstmöglich zu verlassen.
Sie musste das Geschehene erst einmal verarbeiten und der letzte mit dem sie das tun würde oder dem sie von all dem erzählen würde, wäre Snape!
Mit langsamen, schweren Schritten ging Hermine durch die Kerker zur Schulsprecherwohnung. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass die Schüler bereits im Unterricht waren und sie somit nicht befürchten musste, von Malfoy oder einem seiner Gorillas genervt zu werden.
In der Wohnung angekommen, verwandelte sie ihre Handtasche zurück in seine alte Größe, griff sich ein paar frische Kleidungsstücke heraus und verschwand anschließend im Badezimmer.
Als sie im Badezimmer stand -völlig nackt und so, wie Gott sie geschaffen hatte - hatte sie das Gefühl, sie würde jeden Moment zusammenbrechen.
Ihr Spiegelbild zeigte ihr sehr deutlich das Ausmaß des letzten Abends. Ihr Körper war von oben bis unten mit Blutergüssen versehen und ihr Gesicht war noch immer leicht angeschwollen, von der Ohrfeige, die ihr verpasst wurde.
Neuerliche Tränen brannten in ihren Augen und diesmal ließ sie ihnen freien laufen.
Sie stellte sich unter die Dusche und das heiße Wasser prasselte auf sie hinab, wusch den Drecke, denn sie auf sich zu spüren glaubte zusammen mit ihren Tränen den Abfluss hinunter.
Sie konnte hinterher nicht mehr sagen, wie lange sie unter der Dusche gestanden hatte. Ihre Haut war feuerrot und schrumpelig und Hermine fühlte sich noch immer elendig.
Nachdem sie sich angekleidet und mit einem Zauber ihre Blutergüsse halbwegs geheilt hatte, verließ sie die Schulsprecherwohnung und machte sich auf den Weg zum Büro des Schulleiters.
Wenig später saß sie auf einem Stuhl vor Dumbledores Schreibtisch, eine Tasse Tee in den Händen und harrte der Dinge, die da kommen mögen.
„Miss Granger, zuerst einmal: Wie geht es Ihnen?“, begann Dumbledore das Gespräch.
Hermine seufzte innerlich auf. „Es geht mir gut, Professor.“
„Sie wissen, ich kann Sie nicht zwingen, dass Sie mir erklären, woher Ihre Verletzungen stammen.“ Sie nickte verstehend.
„Dennoch möchte ich Ihnen nur helfen.“ Seine blauen Augen funkelten sie aufrichtig an.
„Professor Dumbledore, ich weiß Ihre Fürsorge wirklich zu schätzen…“ begann sie, auf der Suche nach den richtigen Worten, „…dennoch bin ich im Moment nicht bereit, mich mit dem, was ich erlebt habe, auseinanderzusetzen. Sie müssen für den Moment nur wissen, dass ich…eine Art Zerwürfnis mit meinem Vater hatte. Es gab Differenzen und sie sind leider unschön geendet.“ Sie straffte ihre Schultern; ihre gewählten Worte und ihre Haltung spiegelten die starke Hermine wider. Niemand würde ahnen, was sie in den letzten Tagen, Monaten und Jahren erduldet hatte.
„Ich verstehe. Gibt es keine Möglichkeit, diese Differenzen zu klären?“
„Nein, und es wird auch nicht zu einer Aussprache kommen, Professor. Ich werde nächste Woche volljährig und bin damit nicht mehr an meinen Vater gebunden.“, erwiderte sie kühl.
„Geht es Ihnen wirklich gut?“ Besorgt musterte Dumbledore sie.
„Natürlich.“ Sie versuchte ihr aufrichtigstes Lächeln. „Erst recht, sobald ich den ganzen Unterrichtsstoff nachgeholt habe.“
Dumbledore verstanden den Wink dem Zaunpfahl natürlich; sie wollte endlich gehen.
„Sind Sie sich sicher, dass Sie gleich wieder am Unterricht teilnehmen möchten? Ich würde Sie natürlich vom Unterricht freistellen. Niemand verlangt im Moment, nach dem Tode Ihrer Mutter, dass Sie so weiter machen, wie bisher. Wenn Sie ein paar Tage Auszeit benötigen ist das natürlich keine Thema.“
„Ich weiß das Angebot zu schätzen, Professor Dumbledore, aber ich möchte ganz normal weiter machen, wie bisher. Und ich möchte keine weiteren Fragen mehr gestellt bekommen. Professor Snape hat mich heute Morgen bereits gelöchert und es graut mir davor, dass Professor McGonagall es wohlmöglich auch noch tun möchte.“, erklärte sie offen und erhob sich von ihrem Stuhl.
„Wir akzeptieren das natürlich, Miss Granger, Sie sollten nur wissen, dass wir immer ein offenes Ohr haben. Scheuen Sie nicht davor, uns um Hilfe zu bitten, sollten Sie welche brauchen.“
Sie nickte ihm bestätigend zu. „Auf Wiedersehen, Professor Dumbledore.“
„Auf Wiedersehen.“, rief Dumbledore ihr noch hinterher, als sie schon längst durch die Türe verschwunden war.
War Hermine der Meinung, mit diesem Gespräche wäre Dumbledores Sorge verschwunden, hatte sie sich getäuscht.
Der Schulleiter war zweifelsohne ein guter Menschenkenner und bereits bei seinen vorherigen Gesprächen mit Hogwartsmusterschülerin, war ihm aufgefallen, dass sie im Bezug auf ihre Eltern immer recht kühl war und ungern über sie sprach.
Es war scheinbar ein großer Fehler von ihm gewesen, Hermine nach dem Tod ihrer Mutter nach Hause zu schicken, denn am Ende war Hermines Sorge scheinbar nicht der nachzuholende Unterricht gewesen, sondern viel mehr die Tatsache, dass sie zurück nach Hause musste.
„Jeder macht Fehler.“, murmelte Dumbledore vor sich hin und nahm sich vor in Zukunft ein Auge mehr auf Hermine zu haben. Das letzte was er wollte, war, dass sie sich an ihrem vielen Aufgaben als Schulsprecherin, Schülerin und Assistentin seines Zaubertrankprofessors übernahm und am Ende zusammenbrach.
Hermine währenddessen war in die Schulsprecherwohnung zurückgekehrt und hatte ihre Materialien für den Nachmittagsunterricht zusammengesucht. Sie wollte nicht noch länger vom Unterricht fern bleiben; sie hatte so schon genug nachzuarbeiten und da sie nicht wusste, wann ihre nächste Stunde bei Snape sein würde, würde sie vorsorglich schon mal beginnen, die von ihm gestellten Aufgaben abzuarbeiten.
Das letzte, was sie ihm Moment gebrauchen konnte, war ein mürrischer Snape, der ihr am Ende wohlmöglich noch zusätzliches Nachsitzen aufbrummte.
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So, das wars dann mal ;)
Ich hoffe, es sind noch einige Leser dabei und es hat euch gefallen =)
Bis bald und ganz liebe Grüße,
Sarah
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