von IsabellaCullen
Hey liebe Leser,
hier kommt das neue Kapitel =)
Vielen Dank an diejenigen, die mir reviewt haben, ich habe mich wie eine Schneekönigin gefreut.
@Keria66: Schlimmer geht es ja bekanntlich immer und es wird wohl auch in der nächsten Zeit für Hermine nicht wirklich besser werden. Wo Hermine nun hingeht? Lies selbst ;)
@Moniquechen: Ich muss gestehen , als ich das geschrieben habe, ist es mir selber unheimlich schwer gefallen, weil es sehr heftig ist und ich so etwas wahrlich niemandem an den Hals wünsche.
@Electra: Ja, ich habe meine Abschlussprüfungen erfolgreich bestanden und finds total klasse, dass ich morgen, wenn die Schule wieder anfängt, nicht mehr hin muss :D Ja, das ist wohl die große Frage, aber es wäre nicht HG/SS, wenn sich nicht jemand finden ließe, der Hermine hilft ;)
Ein Dankeschön auch an meine Beta night shadow *einmal feste knuddel*
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21. Kapitel Zurück auf Hogwarts
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Mit so schnellen Schritten, wie es ihr schmerzender Unterleib zu ließ, schritt Hermine mit ihrem auf Handtaschengröße verkleinerten Koffer durch die dunklen Straßen. Fieberhaft überlegte sie, wie sie nach Hogwarts zurück kommen sollte. Es war schließlich beinahe Mitternacht und der Hogwartsexpress fuhr um diese Zeit natürlich nicht.
Nachdem sie bald eine halbe Meile ziellos durch die Straßen gelaufen war und ihre Kräfte dahin schwanden, kam ihr die rettenden Idee: der fahrende Ritter! Natürlich, wieso war sie da nicht eher drauf gekommen?!
Schwerfällig umklammerte sie mit ihrer rechten Hand ihren Zauberstab, hob ihn in die Luft und mit einem Knall hielt der violette Bus vor ihrer Nase.
„Guten Abend, mein Name ist Stan Shunpike. Ich bin Ihr Schaffner des fahrenden Ritters, Fortbewegungsmittel für gestrandete Hexen und Zauberer. Was kann ich für Sie tun?“
„Ich möchte bitte nach Hogsmead.“, flüstere Hermine.
„Aber sehr gerne, nur hereinspaziert.“ Stan machte eine einladende Bewegung und Hermine erklomm die wenigen Stufen.
„Elf Sickel macht das dann bitte“, erwiderte der Schaffner und reichte ihr ein Ticket, während sie Kleingeld aus ihrer Tasche zog holte. Anschließend wies Stan den Fahrer an, die Fahrt fortzusetzen und zeigte Hermine ihren Platz.
Die junge Gryffindor war sich bewusst, dass sie furchtbar aussehen musste und wandte ihr Gesicht ab. Stan Shunpike hatte sie schon genug gemustert.
Die Fahrt nach Hogsmead dauerte ungefähr 20 Minuten und Hermine spürte ihre schmerzenden Stellen immer intensiver. Was nicht zuletzt daran lag, dass sie auf ihrem Bett ständig hin und her rutschte.
Mehr als erleichtert war sie dann auch, als Stan ankündigte, der nächste Halt sei Hogsmead.
Sie verabschiedete sich knapp und verließ schließlich den fahrenden Ritter.
Nun stand sie vor den drei Besen und sah gequält zum Schloss hinauf. Ein ganzes Stück Weg lag noch vor ihr und am liebsten hätte sie sich auf den kalten Boden gesetzt.
Doch sie straffte ihre Schultern und ihre Füße folgten dem Weg zum Schloss hinauf.
Mit jedem Schritt schien ihr bewusster zu werden, was heute Abend geschehen war.
Mit jedem Schritt fühlte sie sich dreckiger.
Mit jedem Schritt drangen die Tränen weiter an die Oberfläche.
Mit jedem Schritt schienen Angst, Ekel, Scham und Demut sie zu erdrücken.
Ein Wirbel aus Farben und Bildern schoss vor ihrem inneren Auge vorbei, immer wieder spürte sie die Hände ihres Erzeugers - denn nichts anderes war er mehr für sie -, roch seinen mit Alkohol getränkten Atem, vernahm seine zuckersüße Stimme, mit der er sie immer und immer wieder ?Herminchen` genannt hatte.
Es waren nur noch ein paar Meter bis zum Schloss, bald hatte sie es geschafft und dann war da diese Stimme.
„Miss Granger!“
Hermine sank merklich zusammen, ihre Beine gaben nach und sie schlug auf dem nassen Rasen auf.
Alles, was sie in den letzten 48 Stunden erlebt hatte, hatte sie an ihre Grenzen gebracht. Mehr noch und jetzt das!
„Miss Granger, was, bei Merlins Bart, treiben Sie mitten in der Nacht auf Hogwarts Ländereien?“ Snape, diesmal in einer völlig anderen Robe - seiner Todesserrobe, wie Hermine mit einem Blick feststellte - stand vor ihr und schaute sie mit einem undefinierbaren Blick an.
„Und stehen Sie gefälligst auf!“, wies er sie scharf zurecht.
Schwerfällig erhob Hermine sich, bemüht, sich auf den Beinen zu halten. Diese Blöße wollte sie sich vor Snape nicht geben, obgleich sie sich furchtbar fühlte.
„Beantworten Sie meine Frage!“, bellte er erneut.
„Sir … ich … es tut mir Leid … ich kann die Frage nicht beantworten …“, brachte sie stockend hervor.
Plötzlich brach auch ihr letztes Kampfgefühl zusammen, die Tränen strömten nur so ihre Wangen hinab und sie drehte sich einfach auf dem Absatz um, ging mit zitternden Knien auf das große Schloss zu.
Mit drei Schritten hatte Snape seine Schülerin eingeholt und packte sie am Arm.
„Granger!“, knurrte er warnend und ließ sie so gleich los als sie wie ein verwundetes Tier aufjaulte.
Die junge Gryffindor ließ sich auf den Rasen sinken und rollte sich dort zusammen. Alles schien ihr in diesem Moment gleichgültig. Sie wollte nur noch vergessen.
Snape sah zutiefst verstört auf seine Schülerin hinab. Er verstand diese ganze Situation nicht. Das Verhalten dieser kleinen Know-it-all verwirrte ihn. Verwirrte ihn, wie bereits in der Nacht, als er sie mit dem Trank vergiftet hatte und sie auf das Schlossgelände hinaus gelaufen war.
Damals war er versucht gewesen in ihren Kopf einzudringen und auch jetzt spielte er einen Moment mit diesem Gedanken. Er verwarf ihn jedoch und ging auf Hermine zu.
„Miss Granger.“, sprach er sie leise an, nicht sicher, in welchen Zustand sie war. Scheinbar schwebte sie irgendwo zwischen Bewusstsein und Trance.
Sie reagierte nicht auf seine Worte, ihr Blick wirkte abwesend und leer.
Im blassen Licht des Mondes konnte Severus dunkle Flecken an ihrem Hals ausmachen. Sie sahen aus wie Würgemale. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs hob er die Gryffindor in die Luft und ging mit ihr zum Eingangsportal.
Er überlegte kurz, ob er sie in den Krankenflüge bringen sollte, entschied aber dann, aufgrund der Tatsache, dass Madame Pomfrey eine äußerst neugierige Person war, Hermine in seine Räume zu bringen und dann erstmal den Schulleiter zu informieren.
Da er von einem Todessertreffen gekommen war, musste er sowieso mit Dumbledore sprechen.
So kam es, dass Snape wenig später vor seinen Räumen zum stehen kam. Er flüsterte die Passwörter und ließ Hermine durch die Tür auf seine Couch schweben. Anschließend zog er sich rasch um und bat den Schulleiter per Flohnetzwerk in seine Räume zu kommen.
Als Dumbledore durch den Kamin trat, blickte er einen Moment lang auf Hermine. Diese schien mittlerweile von ihrem tranceartigen Zustand in eine tiefe Bewusstlosigkeit geglitten zu sein. Ihre Atmung war tief und gleichmäßig, obgleich ihr Gesicht verkrampft schien.
„Was ist geschehen, Severus?“ Fragend blickte der Schulleiter seinen Zaubertränkelehrer an.
„Das ist eine gute Frage. Ich kam von einem Todessertreffen wieder, als ich Miss Granger auf den Ländereien von Hogwarts fand. Sie konnte mir keine klare Antwort geben und brach auf dem Rasen zusammen.“, erklärte er kurz und nüchtern.
„Ihr scheint etwas Schreckliches widerfahren zu sein. Sie hat ja am ganzen Hals Blutergüsse.“, bemerkte Dumbledore.
„Offensichtlich. Was tun wir nun?“
„Ich schlage vor, wir lassen sie erstmal schlafen. Gib ihr ein paar schmerzstillende Tränke, Severus, und morgen schauen wir, dass sie uns erzählt, was passiert ist.“
„Albus! Das ist doch nicht dein Ernst! Wie oft soll ich diese unerträgliche Know-it-all denn noch ertragen?!“
„Severus, zügel dich bitte. Sie ist eine Schülerin. Schülerin dieser Schule und damit unterliegt sie unserem Schutz und unserer Fürsorge.“
„Und warum kann nicht McGonagall …“, setzte er an, doch Dumbledore wischte seinen Einwand mit einer Handbewegung fort und kam stattdessen auf ein anderes Thema zu sprechen.
„Hat sich etwas Besonderes bei dem Treffen ereignet?“
„Nur das übliche. Ein paar Vergewaltigung, Folter von Muggel und Bestrafung anderer Todesser“, zählte Snape knapp auf.
„Nun gut.“ Dumbledore nickte ihm zu. „Wir werden das morgen vertiefen. Kümmer dich um Miss Granger und geh dann auch zu Bett. Es ist spät.“
Er wandte sich zum Kamin und mit einem „Gute Nacht!“ war er verschwunden.
Einen Moment lang stand Snape einfach nur, schloss die Augen und hoffte, wenn er sie wieder öffnete, wäre die nervige Know-it-all von seiner Couch verschwunden.
Doch natürlich war dies nicht der Fall, wie er frustriert feststellte. Mit zwei Schritten war er schließlich bei seiner Schülerin. Schnell stellte er fest, dass Hermine mehr als nur ein paar Blutergüsse am Hals hatte.
Ihre Handgelenke zierten ebenfalls Blutergüsse und Hermines rechte Gesichtshälfte war geschwollen und schimmerte im Licht des Feuers violett.
Snape ging hinüber in sein Labor, wo er einen schmerzstillenden Trank besorgte. Danach führte ihn der Weg in sein Badezimmer, wo er zielsicher seinen Badezimmerschrank öffnete und nach einem Tiegel griff.
Zurück im Wohnzimmer nahm er Hermines Tasche ab und legte sie auf den Wohnzimmertisch. Dann rieb er die Blutergüsse und das Gesicht der Gryffindor mit einer schmerzlindernden Paste ein. Anschließend entkorkte er die Phiole mit dem schmerzstillenden Trank, hielt sie an ihre Lippen und flößte ihr den Trank ein.
Zufrieden stellte er fest, dass sie schluckte und nachdem er eine Decke über sie ausgebreitet hatte, ging er in sein Schlafzimmer hinüber.
In seinem Kopf wirbelten die Gedanken umher.
Zwei Stunden hatte Voldemort sie heute Abend um sich geschart, verlangt, dass sie wehrlose Muggel missbrauchten, folterten und töteten. Diese Prozedur ekelte ihn jedes Mal aufs Neue an. Wie sehr sehnte er den Tod des dunklen Lords herbei, ganz gleich, ob er selbst ebenfalls starb oder nicht. Er hatte es eh nicht verdient zu leben. Er selbst war nie besser gewesen, als irgendein anderer Todesser.
Er hatte auch Menschen missbraucht, gefoltert und getötet. Mehr als ein Mal!
Da halfen auch Dumbledores Worte nicht, dass er doch für die richtige Seite kämpfte. Dass er für das Licht war. Ja, er war für das Licht, aber er war auch einmal auf der anderen Seite gewesen. Der dunklen Seite und der eine Mensch, den er liebte, der hatte dafür mit dem Leben bezahlt.
Manchmal fragte er sich, was schlimmer für ihn war. Die Tatsache, dass er diese schrecklichen Dinge tun musste, oder die, dass er Voldemort immer und immer wieder vorspielen musste, er würde wie all die anderen Todesser auf diese grausamen Spiele stehen!
Severus Snape seufzte hörbar. Und dann kam ihm noch diese Know-it-all dazwischen.
Er wusste im Moment nicht, was er von dem allen halten sollte.
Erst kam sie zu ihm, um sich auf Grund eines Todesfalls in ihrer Familie vom Unterricht abzumelden und dann stand sie keine 48 Stunden später mitten in der Nacht auf den Ländereien von Hogwarts und brach zusammen. Noch dazu mit einer Menge Verletzungen.
Snape rieb sich müde über das Gesicht. Eine Geste der Müdigkeit, die man selten bei ihm sah.
Rasch hatte er sich entkleidet und zwischen die kühlen Decken seines Bettes gelegt.
?Warum? `, war schließlich sein letzter Gedanke, als der Tag an seinem inneren Auge vorbei zog und er in die herrliche Dunkelheit des Schlafs mitgerissen wurde.
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So, das war es für dieses Mal, würde mich freuen, wenn ihr mir eure Meinung da lasst. Und ja, auch die Schwarzleser. Es ist nämlich wirklich demotivierend, wenn man sieht, wie viele die FF abonniert haben und wie oft darauf zugegriffen wird und wie wenig Reviews man im Verhältnis dazu bekommt.
Ganz liebe Grüße,
Sarah
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