Der Himmel war Wolken verhangen und grau. Nichts war zu hören außer dem leisen Trommeln des Regens gegen die Fensterscheibe. Noch vor ein paar Tagen hatte die Sonne geschienen und er hatte zum ersten Mal in das Gesicht seines Patenkindes geblickt. Harry James Potter. Mein Gott, der Kleine sah jetzt schon aus wie sein Vater, auch wenn er die Augen seiner Mutter hatte. Und wie er gestrahlt hatte, ganz so, als wolle er der Sonne Konkurrenz machen. Bei der Erinnerungen an den Kleinen huschte ein trauriges Lächeln über Sirius’ Gesicht, aber der Schatten in seinen Augen blieb. Es war nur ein paar Tage her und trotzdem fühlte er sich, als wäre er niemals glücklich gewesen. Als hätte er es nie gespürt das Gefühl von Glück und Freude umhüllt zu sein, geradezu zu schweben.
Wie konnten ein paar Tage zu einer Ewigkeit werden? Wie konnte es sein, dass ein Stück Pergament und ein paar Buchstaben ein Leben der Art veränderten?
Er war für den Orden unterwegs gewesen, als die Eule ihn erreicht hatte. Er hatte sich noch gewundert, wer um alles in der Welt ihm schreiben würde, zu mal sie doch wussten wie auffällig eine Eule in einem heruntergekommenen Viertel von London wirken musste. Aber dann hatte er den Brief gelesen und seine Wut war Entsetzen gewichen. In fein säuberlicher Schrift, standen dort folgende Worte geschrieben:
London,18.08.1980 Sehr geehrter Mr. Black,
Ich bedaure ihnen mitteilen zu müssen, dass ihr Bruder Regulus A. Black am gestrigen Tag als verschwunden gemeldet wurde. Wir gehen davon aus, dass er tot ist, auch wenn seine Leiche bis jetzt noch nicht geborgen werden konnte.
Ihr aufrichtiges Beileid sendet Ihnen
Mafalda Abdon, Vermissten Beauftragte des Ministeriums
Zuerst war da nur fassungsloses Entsetzen gewesen, er hatte gewusst, dass Regulus einer der Todesser war. Ja, er hatte sich ins Geheim sogar davor gefürchtet, irgendwann die stillen grauen Augen hinter den Schlitzen einer Todessermaske zu sehen und gegen den eigenen Bruder zu kämpfen. Er hatte immer damit gerechnet irgendwann von seinem Tod zu hören, aber das er von Todessern getötet werden würde, hatte er weis Gott nicht erwartet. Was hatte Regulus getan, dass Voldemort zu einer derartigen Tat veranlasste? Es war nicht schwer sich das vorzustellen. Regulus war noch nie der Mutigste gewesen, wahrscheinlich hatte er Angesichts dessen, was von ihm verlangt wurde einfach Panik bekommen, hatte sich geweigert den Befehl auszuführen. Die Konsequenz für so ein Verhalten war ausnahmslos der Tod, Sirius wusste es und trotzdem konnte er es nicht fassen, der Schock drang erst langsam zu ihm durch, ein Gefühl als würde er zu Eis erstarren. Er hatte schon Jahre lang nichts mehr von ihm gehört, hatte so getan als gehöre Regulus nicht zu seiner Familie, als wäre er einer von vielen. Auch jetzt hatte er den Anderen erzählt, dass es ihn nicht interessierte, was mit seinem Bruder war. Auch wenn sie ihm alle angesehen hatte wie nah ihm der Verlust ging, aber sie hatten ihn allein gelassen. Hatten ihm Zeit gegeben mit der Trauer fertig zu werden. Vielleicht würde er sie nie ganz überwinden, aber vielleicht würde er mit der Zeit lernen, damit zu leben. Vielleicht.
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