von IsabellaCullen
Hallo ihr Lieben,
hier bin ich mit einem neuen Kapitel und heute gibt es mal kein Hermine/Snape -Kapitel, aber im nächsten *grins*
Ein herzlichen Dank an Eure tollen Reviews.
*Euch alle knuddel und Kekse und Kaffee hinstelle*
Und nun das neue Kapitel =)
Ach und ein Dankeschön noch, an meine tolle Beta AlansSuende.
Ich wünsche euch allen einen schönen 2. Advent.
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33. Kapitel Feierabend mal anders
Shirley war nach Dienstschluss noch ins Krankenhaus gefahren, um einige Patientinnen zu besuchen.
Es war beinahe schon halb neun, als sie das letzte Zimmer verließ und mit jemanden zusammenstieß.
Überrascht hob sie den Kopf und blickte in die Augen ihres Kollegen Millers. Einen Moment lang hatte er wütend ausgesehen, als er jedoch seine Kollegin erkannte, stahl sich sofort ein Lächeln aus das Gesicht, aber auch ein besorgter Blick.
„Shirley, guten Abend, ich hab dich gar nicht gesehen. Hast du dir weh getan?“ fragte er auch sogleich. Sie erwiderte sein Lächeln etwas schüchtern und schüttelte dann den Kopf.
„Nein, keine Sorge, mir geht es gut.“
„Das ist schön. Was machst du hier? Patientenbesuche oder ist deine Schwägerin wieder hier?“ Sein Lächeln wurde breiter.
„Nein, nur Patientenbesuche und du hast Feierabend?“ Sie deutete auf seinen Kittel, der über dem Arm hing und auf seine Aktentasche.
„Ja, schon längst, aber du weißt ja, wie das ist, wenn man noch einen Notfall reinbekommt. Also hab ich drei Stunden dran hängen dürfen.“
Shirley wusste nicht so recht, was sie sagen sollte und ein unangenehmes Schweigen bereitete sich aus. Sie wollte sich schon verabschieden, als Matthew die Stille brach.
„Shirley, ich weiß, es ist schon spät und du hattest bestimmt einen anstrengend Tag, aber vielleicht hättest du Lust, noch eine Kleinigkeit mit mir Essen zu gehen?“ verunsichert schaute er sie an.
Shirley zögerte einen Moment lang, doch dann fielen ihr Hermines Worte wieder ein. Lass zu, dass du wieder glücklich wirst! Und was war schon ein Essen? Es verpflichtete sie zu nichts. Es war ja nur ein Essen.
„Sehr gerne, Matthew.“ antwortete sie daher.
„Es freut mich, dass du meine Einladung annimmst.“ Er hielt ihr die Türe zum Treppenhaus auf und schnell hatten sie die Stufen ins Erdgeschoss zurückgelegt.
„Ähm, du bist bestimmt mit deinem Auto hier, aber ich würde vorschlagen, wir fahren mit meinem Wagen. Ich fahr dich nachher auch gerne noch zurück.“ Shirley nickte ihm zu und er hielt ihr galant die Autotür auf.
Dr. Miller brachte sie in ein italienisches Restaurant, das in einem weniger belebten Stadtteil Londons lag. Sie war vor ewigen Jahren mit Ben hier gewesen und für einen Moment lang hatte sie das Gefühl, sie würde eine Panikattacke bekommen.
Matthew hingegen verstand es, sich wie ein Kavalier zu benehmen und so bekamen sie einen schönen Tisch in einer etwas ruhigeren Ecke.
Der Kellner erkundigte sich nach ihren Wünschen und während sie auf ihre Getränke warteten, studierten sie die Karte.
„Ihr Wasser, Madame.“ Er stellte das Glas vor sie hin und Matthew lächelte sie belustigt an.
„Wasser?“ fragte er schlicht.
„Ich muss noch fahren und außerdem morgen früh wieder arbeiten. Alkohol wäre da nicht die beste Wahl.“ antwortete sie.
Der gutaussehende Arzt lachte auf.
„Ich muss auch fahren und arbeiten und trotzdem sind ein oder zwei Gläser Rotwein nicht verboten.“ Er griff nach dem zweiten Weinglas und schüttete ihr etwas ein.
Verlegen wandte sie den Kopf ab. Wo war bloß die selbstbewusste Frau in ihr, wenn sie sie mal brauchte?
„Und, wie war dein Tag?“ versuchte Matthew das Gespräch in Gang zu bringen und das Schweigen zwischen ihnen zu brechen.
„Nun, ich hatte viel zu tun, wie immer. Dann war meine Schwägerin noch bei mir, ich hab meine Patientenbesuche gemacht und nun sitze ich hier.“ schloss sie ihre Erzählung.
„Ein typischer Alltag eben und wie war deiner?“
„Ich habe Visite gemacht, operiert, Patienten versorgt, operiert und wieder Visite gemacht. Also auch ein ganz normaler Tag. Wie geht es deiner Schwägerin?“ fragte er dann.
„Hermine geht es soweit ganz gut, einzig ihre seelische Verfassung macht mir ein bisschen Sorgen.“
„Wieso?“ Seine Stimmte klang besorgt, doch Shirley kam nicht sofort dazu, zu antworten.
Der Kellner brachte ihr Essen und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte und hungrig war.
Matthew schaute ihr amüsiert zu, wie sie die Gabel und das Messer aus ihrer Serviette rollte und in der Lasange rumstocherte. Diese war noch heiß und so war es kein Wunder, dass sie sich den Mund verbrannte.
„Aua!“ machte sie nur und Matthew reicht ihr das Glas Wasser.
„Schon mal etwas von Pusten gehört? Hier, trink ein Schluck.“ Peinlich berührt nahm sie das Glas entgegen und stellte fest, dass der Schmerz etwas nachließ.
„Also, wo waren wir stehen geblieben, bevor du meintest dich verbrennen zu müssen? Ahh, genau, deine Schwägerin.“ nahm er das Gespräch wieder auf, während er eine seiner Pilzraviole aufspießte.
„Ich habe dir das doch erzählt, mit dem Gesetz und der Schwangerschaft. Hermine hat...alte Bekannte.“ sagte sie, da sie sich sicher war, dass das Wort Freund definitiv falsch war.
„Dieser Bekannte, der sie auch verletzt hat, ist nun auf die Idee gekommen, die Ehe der beiden anzufechten.“
„Und das bedeutet?“
„Sie bekommen eine Eheprüferin zur Seite gestellt. Sie würde entscheiden, ob die beiden eine „echte“ Ehe führen, oder aber nur eine Scheinehe.“
„Aber ich denke, es gibt kein Zweifel daran, dass es eine echte Ehe ist.“ warf Matthew ein. „Jeder Blinde muss doch merken, dass da Liebe im Spiel ist, oder ist es nur uns Ärzten vergönnt, hinter die Fassade eines Menschen zu schauen.“
„Ich bin auch der Überzeugung, dass es offensichtlich ist, dass die beiden sich lieben, aber wer weiß schon, was in den Köpfen dieser Ministeriumsleute vorgeht.“
„Shirley, mach dir nicht auch noch Sorgen darum. Du wirst sehen, es wird alles gut werden.“ Shirley dachte daran zurück, dass sie genau die selben Worte noch vor wenigen Stunden zu Hermine gesagt hatte.
Schweigend aßen sie ihre Teller leer und ab und an nippte Shirley an ihrem Rotwein.
„Wieso bist du eigentlich nicht verheiratet?“ lenkte Dr. Miller das Gespräch in andere Bahnen, sobald der Kellner das Geschirr abgeräumt hatte.
Einen Moment lang schloss sie ergeben die Augen und als sie sie wieder öffnete, kam es dem Arzt so vor, als würden sie feucht schimmern und ein Hauch von Traurigkeit lag in ihnen.
„Weil in meinem Leben kein Platz für einen Mann ist und in dem Leben der Männer keiner für mich wäre.“ antwortete sie und versuchte ihre Stimme wenigstens ein bisschen fest klingen zu lassen. Vergeblich.
„Warum sollte kein Platz sein?“ Shirley hatte das Gefühl, als würde sie das Gespräch, das sie vor geraumer Zeit mit Hermine geführt hatte, ein zweites Mal führen. Diesmal jedoch nicht mit einer Person, der sie sich ohne weiteres öffnen konnte. Erst recht nicht, wenn es die Person war, in die sie sich verliebt hatte.
„Mein Leben ist kompliziert, ich bin kompliziert.“ sagte sie daher ausweichend.
„Jeder Mensch und jedes Leben ist auf seine Art und Weise kompliziert“ erwiderte er sanft und musterte sie eindringlich.
„Matthew, auch wenn ich eine Hexe bin, habe ich jedoch zum größten Teil mit dieser Welt abgeschlossen. Verrate mir bitte, welcher Mann, der kein Zauberer ist, mit einer Hexe zusammen leben will, vor allem dann, wenn sie einen Bruder hat, wie den meinen?“
Bei ihrer Antwort konnte Matthew sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Ich denke, Shirley, die Antwort darauf kannst du nur dann finden, wenn du das Risiko eingehst und es ausprobierst.“
„Da magst du Recht haben, doch für solche Experimente bin ich im Moment noch nicht bereit und ich hab auch einfach nicht den Kopf dafür frei.“ Sie seufzte und Matthew beschloss, dass er an dieser Stelle besser nicht weiter nachfragte.
Stattdessen fragte er sie etwas über das Leben, dass sie als Hexe geführt hatte, aus und schnell war sie bei Hogwarts angelangt und der Abend wurde durch Geschichten aus ihrer Schulzeit ausgeschmückt.
Es gab viel zu lachen und schnell hatte Shirley ein Glas des roten Weines geleert. Weitere folgten und Matthew beschloss, nach dem sie sechs Gläser getrunken hatte, dass es wohl besser war, wenn er sie nach Hause brachte.
Shirley protestierte schwach, als er ihr aus dem Stuhl half und sie nach draußen führte. Ihr Gang war schon etwas unsicher und so schlang er ihr eine Arm, als Stütze, um ihre Hüften.
Shirley bemerkte trotz des Alkohol sehr wohl, wo sein Arm lag und sie musste zugeben, dass es ihr nicht missfiel.
„Mein Auto..“ murmelte sie, als er ihr half einzusteigen.
„Du kannst unmöglich fahren, Shirley. Ich bring dich nach Hause.“ meinte er und stieg dann auf der Fahrerseite ein.
Bis zu ihrer Wohnung würden sie mindestens 20 Minuten brauchen und Shirley stöhnte angesichts der Schmerzen, die sich hinter ihrer Stirn zusammenbrauten, auf.
„Das waren dann doch ein paar Gläser zu viel.“ neckte der junge Arzt sie und Shirley warf ihm einen giftigen Blick zu. Typisch Snape eben.
„Hättest du mir mein Wasser gelassen und mir nicht diesen köstlichen Wein vor die Nase gestellt, dann ging es mir jetzt nicht so.“ jammerte sie vorwurfsvoll und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass der Schmerz nicht noch schlimmer werden würde.
Von Matthew war nur ein leises Lachen zu vernehmen, ansonsten blieb es für den Rest der Fahrt still.
Als Matthew den Wagen in die Straße lenkte, wo seine Kollegin wohnte, stellte er überrascht fest, das eben diese eingeschlafen war.
Er überlegte einen Moment lang, ob er sie wecken sollte, hob sie dann jedoch aus dem Auto.
Shirley war allerdings kein Mensch mit festen Schlaf und so schlug sie ihre Augen auf und war überrascht, dass sie ihre Arme um den Hals ihres Kollegen geschlungen hatte.
„Matthew“ nuschelte sie unverständlich, ließ ihrer Arme jedoch da, wo sie waren und platzierte ihren bleischweren Kopf auf seiner Brust.
„Shirley, sag mir wo dein Schlüssel ist. Ich bring dich rein.“ Shirleys rationales Denken war ausgeschaltet und so deute sie nur auf ihre Tasche und murmelte etwas unverständliches.
Matthew zuckte innerlich mit den Schultern, griff aber dann nach der Tasche und ging auf das Mehrfamilienhaus zu, von dem er wusste, dass Shirley unter dem Dach ihre große Wohnung hatte.
Als sie hier eingezogen war, hatte sie eine Einweihungsparty gefeiert und gleichzeitig war es ein Abschied gewesen, weil sie von da an ihre eigene Praxis betrieben hatte und im Krankenhaus nur noch selten gewesen war.
Matthew keuchte, als er die vier Stockwerke hinter sich gebracht hatte und schüttelte innerlich den Kopf, dass es hier keinen Aufzug gab.
„Shirley, was ist mit dem Schlüssel?“ fragte er leise, aber eindringlich, sobald sie vor der Wohnungstüre standen.
„Gib mir mal meinen Zauberstab.“ bat sie ebenso leise, er kam ihrer Aufforderung nach und Shirley ergriff das kühle Holz.
Sie war nicht betrunken oder schläfrig genug und so murmelte sie ein leises „Alohomora“ und das Schloss der Wohnungstür klickte.
Das Gesicht des Arzt war für einen Moment wie versteinert und erst das leise Glucksen der Frauen in seinen Armen, veranlasste ihn dazu, in die Wohnung einzutreten.
Er überlege, wo er sie hinbringen sollte, als Shirley plötzlich kalkweiß im Gesicht wurde.
„Lass mich runter!“ bat sie hektisch und kaum dass Matthew dies getan hatte, stolperte sie unbeholfen auf eine Türe zu.
Ihr Abendessen drängte mit aller Kraft an die Freiheit und so ließ sie sich auf die harten Fließen fallen und erbrach sich heftig in der Toilette.
Matthew war ihr ins Bad gefolgt und eilte an ihre Seite. Er stütze sie, indem er eine Hand auf ihre Stirn legte und ihr beruhigend über den Rücken streichelte, bis ihr Magen sich soweit wieder beruhigt hatte.
Mühsam kam sie auf die Beine und tapste zum Waschbecken.
„Geht es?“ Matthew sah sie besorgt an und sie konnte es ihm noch nicht mal verübeln.
Sie spritze sich kaltes Wasser ins Gesicht und putzte ihre Zähne, bevor sie zurück in den Flur ging.
„Danke, dass du mich nach Hause gefahren hast.“ sagte sie verlegen, doch Matthew winkte ab.
„Das habe ich gerne gemacht. Außerdem habe ich für den schönen Abend zu danken.“
Kurz beugte er sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, bevor er die Wohnungstür aufriss und verschwunden war.
Völlig perplex starrte Shirley auf die geschlossene Türe, während ihre Finger automatisch zu ihre Lippen fuhren.
'Er hat dich geküsst', schoss es ihr durch den Kopf und es war, als wäre sie mit einem Mal wieder nüchtern.
'Geküsst, geküsst, geküsst' Immer wieder war diese Wort in ihrem Kopf und sie beschloss, dass es Zeit war, ins Bett zu gehen und diesen Abend zu überschlafen.
Mit einem Lächeln und dem festen Vorsatz, dass sie es sich überlegen würde, ob ein Mann in ihrem Leben Platz hatte, schlief sie ein.
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Also, das war das nicht HG/SS - Kapitel. Ich bin ein bisschen nervös, ob es so gut geworden ist und würde mich über ein Review eurerseits wirklich sehr freuen und wär euch für eure Meinung sehr dankbar.
Danke!!!
LG,
Sarah
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