von IsabellaCullen
Hey!
Als erstes wünsche ich euch allen ein frohes neues Jahr und das alle eure Wünsche für 2008 in Erfüllung gehen.
Nun na den lieben Zusagen per PN und den Reviews gibts doch noch ein neues Kapitel.
Ich hoffe, ihr lasst mich wissen, ob es euch gefällt.
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8. Kapitel Ja oder Nein?
Severus wurde am nächsten Morgen von Würgegeräuschen aus seinem Schlaf gerissen.
Er brauchte einen Moment um sich zu orientieren, bevor ihm der gestrige Abend und die kranke Hermine in seinem Bett einfielen. Mit einem Schwung war er von dem Sofa aufgestanden und zwei Sekunden später stieß er die Türe zu seinem Badezimmer auf.
Hermine kniete vor der Toilette und war heftig am Würgen.
Schnell kniete Severus sich hinter sie, zog ihr die Haare auf den Rücken und stützte sie, so gut es ihm möglich war. Als ihr Magen sich beruhigt hatte, ließ sie sich erschöpft gegen ihn fallen. Severus schob sie ein Stück von sich weg, aber nur um sich einen Waschlappen zu nehmen. Er befeuchtet ihn und wusch ihr dann durchs Gesicht.
„Guten morgen“, nuschelte sie und versuchte sich an der Badewanne hoch zu ziehen. Vergeblich.
„Morgen“, murmelte Severus und zog sie dann mit sich auf die Beine.
Er hob sie auf die Arme und trug sie zurück ins Schlafzimmer, wo er sie in die Kissen gleiten ließ. Prüfend musterte er sie. Ihre Augen waren glasig und ihre Haut weiß, wie die Wand, aber ihre Wangen waren stark gerötet. Er legte ihr einen Hand auf die Stirn und stellte so gleich fest, dass sie gerade zu am glühen war. Fieber!
„Wie fühlst du dich?“
„Ganz ehrlich?“ Er nickte ihr aufmunternd zu.
„Schwach, unendlich schwach und mir ist so schlecht und so heiß. Ich fühl mich so mies.“
„Mia, du musst zum Arzt. Ich sehe’ doch, dass du krank bist, aber ich bin eben kein Heiler. Wir sollten ins St. Mungos apperieren.“
„Nein“, schwach schüttelte sie den Kopf. „Ich will nicht ins St. Mungos. Bitte nicht.“ Flehentlich sah sie ihn an.
„Das wird schon alles wieder. Ist bestimmt nur eine Magenverstimmung.“
Seufzend nahm er ihre Hand in die seine.
„Nun gut. Ich schlage vor, dass wir erst mal Fieber messen und danach gebe ich dir etwas gegen die Übelkeit und etwas für deinen Kreislauf, aber du musst versuchen etwas zu essen. Und wenn es nur trockenes Brot ist.“
Er wandte sich um und schritt zu Tür hinüber.
„Ich geh nur kurz in den Krankenflügel. Ich bin gleich wieder da.“
Erschöpft ließ Hermine sich in die Kissen sinken. Es war ihr alles zu viel und sie fühlte sich so müde, so unendlich müde. Keine zwei Sekunden später war sie in einen unruhigen Schlaf gefallen.
Als sie wieder erwachte, lag sie schweißgebadet zwischen den Laken von Severus Bett.
Severus saß neben diesem und musterte sie besorgt. Prüfend legte er eine Hand auf ihre Stirn um gleich darauf festzustellen, dass das Fieber scheinbar gestiegen war.
„Severus?“, krächzte ihre heisere Stimme.
„Ja, ich bin hier“ Seine Stimme war nur ein Flüstern. Er drückte ihre Hand, die er die ganze Zeit gehalten hat, als Bestätigung.
„Ich hab Durst.“ Severus langte zum Nachtschränkchen, wo er bereits ein Glas mit Wasser hingestellt hatte. Er half Hermine sich aufzusetzen und hielt ihr dann das Glas an die Lippen. Sie trank mir gierigen Schlucken und ließ sich dann zurück in die weichen Kissen sinken.
„Besser?“
„Viel besser.“, flüsterte sie.
Severus langte ein zweites Mal zum Schränkchen, wo er ein Fieberthermometer ergriff. Er hielt es Hermine hin und wortlos ließ sie es unter ihrem Nachthemd verschwinden.
‚Moment mal! Nachthemd??? Sie hatte doch ihr Kleid angehabt. Severus musste sie wohl umgezogen haben.’
Ihr Atem ging noch immer keuchend und Severus suchte Hermines Puls am Handgelenk.
Er raste nur so.
Das Thermometer piepte. Hermines zog es vor und reichte es dann Severus.
Entsetzt stellt er fast, dass sie über 40 Grad Fieber hatte. Er musste handeln, und zwar jetzt.
Hermine schaute ihn beängstigt an.
Schnell war er ins Badezimmer geeilt, wo er ein paar Handtücher und ein Tonschale mit kaltem Wasser geholt hatte. Er wollte ihr zu dem Kreislauf- und Anti-Übelkeitstrank nicht noch einen Fiebertrank geben. Am Ende vertrugen sie sich nicht und er würde wohl einen noch größeren Schaden anrichten.
Er eilte zu Hermines Bett zurück und schlug die Bettdecke zurück. Hermine fing augenblicklich an zu zittern. Mit ein paar schnellen Handgriffen, als würde er nie etwas anderes machen, hatte er Hermine Wadenwickel gemacht.
Er schlug die Decke wieder zurück und entzündete ein Feuer im Kamin. Es fehlte noch, dass sie sich in der Kühle der Kerker erkältet. Schüttelfrost hatte Hermine gepackt und ließ sie leise wimmern. Severus setzte sich zur ihr aufs Bett und nahm ihre Hand.
„Pscht, Hermine. Es wird alles gut. Versuch ein bisschen zu schlafen“, beruhigte er sie und streichelte mit seiner freien Hand ihre glühenden Wangen.
„Lass mich nicht alleine.“, flehte sie und schaute durch einen glasigen Schleier vor ihren Augen zu ihm hoch.
„Ich bin hier, Mia. Ich geh nicht weg.“
Langsam driftete Hermine in einen unruhigen Schlaf ab. Er machte sich große Sorgen um sie.
Auch wenn er kein Heiler war, sah das ganze für ihn nach einem Nervenfieber aus und Hermines Körper war eh schon geschwächt.
Der Tag verging, ohne, dass Hermine aufwachte. Severus überprüft regelmäßig ihre Temperatur und ihren Blutdruck, so wie den Puls. Ihre Temperatur war zwar leicht gesunken, aber immer noch zu hoch. Ihr Blutdruck dagegen war merklich in den Keller gegangen und auch ihr Puls hatte sie verlangsamt. Er hatte sich vorgenommen, die Dosierung des Kreislauftrankes zu erhöhen.
Die Nacht hatte er nicht geschlafen und an ihrer Seite verbracht. Erleichtert atmete er am Morgen auf, als ihrer Temperatur auf 39 Grad gesunken war. Das war doch wenigstens schon mal ein guter Anfang. Hermine schlief bis zum Mittag. Severus war bei ihr, als sie die Augen wieder öffnete, und wie einen Ertrinkenden hielt sie sich an ihm fest.
Ihr Zustand besserte sich stetig und zum Abend hin hatte das Fieber sich gelegt und sie hatte ein paar Bisschen Brot gegessen, worüber er sehr froh war.
Nach dem sie etwas gegessen hatte, wollte er sich eigentlich diskret zurück ziehen, aber sie hielt ihn am Arm fest,
„Würde es dir was aus machen, mir etwas Gesellschaft zu leisten?“, unsicher sah sie zu ihm hoch.
„Wenn...wenn du unbedingt möchtest, dass ich bleibe, dann bitte.“
Er setzte sich zur ihr zurück aufs Bett und eine Weile schwiegen sie.
„Severus?“
„Ja, Mia?“
„Würdest du mich wirklich zu deiner Frau nehmen? Versteh mich bitte nicht falsch, aber du weißt, dass es nicht einfach werden wird, oder? Wir lieben uns nicht. Das was uns verbindet ist aller bestens Freundschaft und das Gesetz sagt, dass wir ein Kind zeugen müssen.“ Unsicher suchte sie seinen Blick, doch er wisch ihr aus.
‚Freundschaft, ja sie sieht nur Freundschaft.’, dachte er verbittert.
„Hermine, ich...ich würde dich sehr gerne zur Frau nehmen. Und natürlich weiß ich, was uns erwartet. Ich bin gewiss kein Traummann, und klar ist es nur Freundschaft, aber wir können uns doch arrangieren, oder?!“
Ein Lächeln legte sie um Hermines Lippen und Severus war noch nie so froh, ein Lächeln von ihr zu sehen.
„Ich denke, wir können uns auf jeden Fall arrangieren. Wir sind doch bis jetzt auch ganz gut miteinander ausgekommen.“
„Heißt das, du sagst ‚Ja’?“
„Ja, das heißt es wohl.“, flüsterte sie und spürte kein zwei Sekunden später Severus Lippen auf ihren. Sie versteifte sich und Severus ließ so gleich von ihr ab.
„Verzeihung, das...das wollte ich nicht.“, flüsterte er und senkte beschämt den Blick.
„Es ist in Ordnung.“
‚Bei allen Göttern, was hat er nur für sanfte, zarte Lippen.’
Hermines Herz klopfte so laut, dass sie der Meinung war, dass die ganze Welt es hören müsste.
„Ich geh dann mal besser.“ Severus verließ fast fluchtartig den Raum.
Merlin, was hatte er da nur angestellt? Seine Hormone waren mit ihm durchgegangen. Er hatte sich einfach nur wahnsinnig über die Tatsache gefreut, dass sie ihn, wenn auch nicht aus Liebe, heiraten wollte. Und dann benahm er sich wie ein pubertierender Teenager. Er hätte sich selbst ohrfeigen können. Wie dumm konnte man nur sein. Wie ein eingesperrter Tiger, lief er durch sein Wohnzimmer und verfluchte sich selber. Er war so dumm, und gerade er, der immer über alles und jeden die Kontrolle hatte. Er, der sonst immer die Selbstbeherrschung in Person war. Was hatte er sich nur dabei gedacht?
Auch Hermine ging es nicht anders. Ihre Gedanken überschlugen sie gerade zu.
Sie war einfach nur überrumpelt gewesen, als er sie geküsst hatte, aber seine Reaktion zeigte ihr, dass es nichts als Freundschaft zwischen ihnen sah. Es war zum Verzweifeln, denn sie liebte diesen Mann. Ja, sie begehrte ihn und immer mehr wurde ihr bewusst, dass es wohl nie mehr als Freundschaft zwischen ihnen geben würde. Es wundert sie sowieso, dass er ihre Nähe in den letzten Tagen ertragen hatte. Wann immer es ihm möglich war, hatte er doch menschliche Nähe gemieden und sich in seinen Kerkern versteckt. Das alles passte für sie nicht mehr zusammen. Sie verstand ihn nicht und würde diesen komplizierten Mann wohl nie verstehen. Aber wenn sie sich bei einem sicher war, dann bei der Tatsache, dass er sie niemals lieben würde. Sie war schließlich seine Schülerin gewesen und konnte vom Alter her seine Tochter sein. Ein plötzlicher Gedanke schlich sich in ihren Kopf und erst jetzt wurde ihr bewusst, welches Ausmaß ihre Entscheidung, Severus Frau zu werden, eigentlich hatte. Sie würden Sex miteinander haben müssen und diese Tatsache schnürte ihr die Kehle zu. Obwohl sie ab und an einen Freund gehabt hatte, war doch nie mehr als ein, zwei Küsse drin gewesen. Severus würde sie wahrscheinlich auslachen, wenn er bemerkte, dass sie noch Jungfrau war.
‚Scheiße, Mine. Worauf hast du dich da nur eingelassen?’
Na das kann ja alles klasse werden. Sie wollte an die Peinlichkeiten, die in dieser Ehe wohl passieren würde, gar nicht mehr länger denken. Erschöpft sank sie zurück in die Kissen. Sie wollte sich über das alles heute keine Gedanken mehr machen. Der Schlaf übermannte sie fast augenblicklich und sie glitt in die tiefen der Traumwelt hinab.
Severus Snape fand an diesem Abend noch lange keinen Schlaf. Er hatte sich mit einem Glas Whiskey vor den Kamin gehockt und schallte sich noch immer einen Dummkopf, weil er so reagiert hatte. Vor lauter Wut schleuderte er das Glas in den Kamin, wo es in tausend Teile zersprang. Er hasste sich selber.
Irgendwann hielt er die erdrückende Stille des Raumes nicht mehr aus und ging zögerlich auf die Schlafzimmertüre zu. Ob Hermine wohl schon schlief? Er konnte ja wenigstens einen Blick ins Zimmer werfen. Leise öffnete er die Türe und lauschte ihren ruhigen Atemzügen. Sie schien wohl zu schlafen. Langsam ging er zu ihr hinüber und beugte sich zu ihr hinunter. Sanft strich er ihr eine Locke aus dem Gesicht. Noch immer sah sie krank aus und im Schein der einzig brennenden Kerze konnte er die blassen, eingefallen Wangen noch besser erkennen.
Merlin, wie sollte er ihr nur morgen in die Augen sehen? Sie hatte zwar gesagt, dass es in Ordnung sei, aber er fühlte sich beschämt. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Stirn. Ihr Fieber war wieder leicht gestiegen und er war sich sicher, dass es alles seine Schuld war. Er hatte sie heute Abend zusätzlich aufgeregt. Seufzend streichelte er ihre Wangen und küsste sie dann sachte auf die Stirn.
Das würde wohl alles schwieriger werden, als er es sich gedacht hatte.
Er löschte die Kerze und schlich dann zurück zu seinem Nachtlager. Stundenlang warf er sich von einer Seite zur anderen und seine Gedanken kreisten ununterbrochen um Hermine.
Was hatte dieses bezaubernde Geschöpf nur an sich, dass er ihr so verfallen war?
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TBC???
Reviews???
Liebe Grüße,
Sarah
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