von BlondSecret
Das laute Klopfen an meiner Zimmertüre weckte mich an diesem Morgen recht unsanft.
Nachdem ich mir noch ganz verschlafen die Augen gerieben hatte, schlug ich meine kuschelweiche Bettdecke mit dem Sheepworld Muster zurück.
„Janina, bist du endlich aufgestanden?“, ertönte die ungeduldige Stimme meiner Mutter vor der Türe.
„Nein, ich schlafe noch“, murmelte ich dösig, während ich meine Beine aus dem Bett schwang und aufstand.
Durch einen Spalt im Vorhang drang ein schmaler Lichtstrahl in mein Zimmer, wo er auf einen halb gepackten Koffer fiel, der mitten im Raum stand.
Schlagartig war ich hellwach, denn heute war der lang ersehnte Tag.
Zusammen mit meiner Schulklasse und ein paar Begleitlehrern würde ich mich auf die Reise nach England machen.
Rasch zog ich den Vorhang auf, öffnete das Fenster und atmete tief die noch morgenfrische Luft ein.
Danach tapste ich barfüßig in unser Badezimmer und duschte erst einmal ausgiebig.
Während mir das lauwarme Wasser über den Körper lief, malte ich mir aus, wie unsere Reise nach London wohl verlaufen würde.
Ich war schon ganz hibbelig vor Aufregung.
Das würde meine erste Reise ohne meine Eltern sein und dann gleich ins Ausland.
Zum Glück hatte ich auf dem Gymnasium relativ viel Englischunterricht gehabt, so würde es zumindest nicht zu Sprachproblemen kommen.
Nachdem ich meine langen blonden Harre geföhnt und dann zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, packte ich noch die letzten Dinge in meinen weinroten Reisekoffer.
Natürlich auch meine Harry Potter Bücher! Als großer Harry Potter Fan musste ich diese auf jeden Fall als Reiselektüre mitnehmen.
Zum Schluss legte ich noch meinen geliebten Laptop oben drauf.
„Frühstück ist fertig! Wo bleibst du denn so lange?“, rief meine Mutter von unten aus dem Wohnzimmer.
Fertig angezogen lief ich die Wendeltreppe hinunter, wobei ich verzweifelt versuchte, meinen schweren Koffer hinter mir herzuziehen.
Meine Eltern saßen schon am Tisch und nippten an ihren dampfenden Teetassen.
„Guten Morgen, Schatz“, meinte mein Vater und schaute kurz hinter seiner Zeitung hervor.
Ich setzte mich an meinen Platz und schmierte mir großzügig Honig auf ein Brötchen.
Doch vor lauter Aufregung brachte ich keinen Bissen herunter. Stattdessen begnügte ich mich damit, über den Rand meiner Teetasse hinweg den aufsteigenden Wasserdampf zu beobachten.
„Iss doch wenigstens ein bisschen was“, versuchte mich meine Mutter zu überreden, „Heute wird ein langer Tag.
Außerdem werdet ihr im Flugzeug vermutlich vorerst nichts zu essen bekommen.“
Oh nein! Das Flugzeug. Das hatte ich ja total vergessen.
Mit Schrecken dachte ich an den bevorstehenden Flug.
Ich war noch nie geflogen und hatte ziemliche Angst davor, was ich natürlich keinem auf die Nase band.
Als ich auf die Uhr auf dem Kaminsims schaute, bemerkte ich, dass es schon nach acht war.
Um acht Uhr dreißig wollte mich meine Freundin zusammen mit ihrer Familie abholen, um gemeinsam zum Flughafen zu fahren.
Nachdem ich meinen Tee ausgetrunken hatte, schlüpfte ich in meine Puma Schuhe und zog eine dünne Sommerjacke über mein T-Shirt.
Da klingelte es auch schon an unserer Haustüre.
Als ich öffnete, grinste mich meine beste Freundin Kristina frech an.
„Na, alles fertig gepackt?“, fragte sie mich und gab ihrem Vater ein Zeichen, den geräumigen Kofferraum des Mercedes zu öffnen.
Anscheinend hatte unsere durchdringend laute Türklingel auch meine kleine Schwester Melanie geweckt.
Jedenfalls stand sie plötzlich im Schlafanzug neben mir und umarmte mich.
„Jetzt bin ich dich endlich los“, meinte sie scherzhaft.
„Ich dich aber auch!“, konterte ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
Wir beide foppten uns immer mal wieder gerne, aber im Allgemeinen waren wir ein Herz und eine Seele.
„Na na, passt auf, dass ihr nicht zu freundlich zueinander seid!“, rief Kristina, schnappte sich meinen schweren Koffer und trug ihn zum Auto.
„Mach es gut, allerliebstes Schwesterherz“, flüsterte ich Melanie ins Ohr und drückte sie noch einmal fest an mich. Inzwischen waren auch meine Eltern vom Wohnzimmer in den Flur getreten. „Pass auf dich auf!“, meinte mein Vater und schaute besorgt zu, wie ich mir meine jeansfarbene Tasche umhängte.
„Lass mal was von dir hören. Wir wollen schließlich wissen, wie es dir geht“, warf meine Mutter ein.
Als ich aus der Haustür trat spührte ich eine kühle Brise, die über meine Helle Haut stricht.
Ich streckt mich mal ordentlich zum wach werden.
Ich muss sagen, in letzter Zeit war ich ganz zufrieden mit mir.
Ich war in den letzten Monaten etwas gewachsen und war nun 1,70m. Mit meinen langen Blonden und den Rehbraunen Augen machte ich eine ganz gute Figur.
Ich war schon so gespannt, wie es in England wohl werden würde.
Ich verabschiedete mich von meiner Familie und stieg zu Kristina ins Auto ein. Endlich konnte es losgehen.
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