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Fanfiction

I'm Your Villain - Come With Me

von Resimesdra

But I don’t really like you, apologetically dressed
In the best put on the heartbeat glide
Without an answer, the thunder speaks for the sky
And on the cold, wet dirt I cry

The Killers, “Bones”



Zum Glück hielt die befremdliche Einvernehmlichkeit zwischen ihnen nicht allzu lange an. Als Harry ein paar Tage später abends von seinem Besuch von Ginny und Hermine zurückkam (Ginny hatte die ganze Zeit auf Hermines Schoß gesessen (ein Zuneigungsbeweis, den sie Harry immer verwehrt hatte) und den gesamten Teekuchen im Alleingang verputzt, während Hermine sich geduldig Harrys Schilderung der vergangenen Woche anhörte – den Teil, wo ihn Malfoys Penis um den Verstand brachte, hatte Harry in seinem Bericht verständlicherweise ausgelassen – und dabei weise nickte, obwohl Harry der leise Verdachte beschlich, dass sie das lediglich zu seiner Beschwichtigung tat), verriet ihm die nicht länger geschlossene Wohnungstür bereits, dass Malfoy zurückgekehrt war.

Hätte er daran noch gezweifelt, so wäre er spätestens dann überzeugt gewesen, als er unmittelbar nach dem Eintreten über ein Paar Schuhe stolperte, die nicht seine eigenen waren. Verfluchter Malfoy.

Sich das Schienbein reibend, dem durch diese Slapstickeinlage im eigenen Flur Gewalt angetan worden war, humpelte Harry gemurmelte Verwünschungen ausstoßend in Richtung Küche. Die Tür zum Wohnzimmer war geschlossen, wie Harry mit einem Augenrollen konstatierte, doch drangen Geräusche an die Außenwelt, die entfernt an Stöhnen erinnerten – und an das Klatschen, das entstand, wenn man ein Stück Fleisch mit dem Fleischklopfer platt hämmerte. Irgendwas sagte Harry jedoch, dass Draco nicht im Wohnzimmer auf dem Sofa saß und stöhnend Schnitzelfleisch fürs Abendessen in Form klopfte, und schaudernd wandte er sich ab.

In der Küche Zuflucht und ein schnelles Abendmahl suchend, öffnete Harry die Küchentür – und erstarrte zum Salzstängel. Ganz zu schweigen davon, dass jeder Gedanke an Nahrung sofort und anhaltend aus seinem System gewischt wurde.

Der Anblick, der sich ihm bot, spottete jeder Beschreibung.

Draco Malfoy und ein männliches Wesen undefinierbaren Alters und Aussehens, da nackt und von Kopf bis Fuß mit Mehl bestäubt, lehnten über Harrys auf Hochglanz polierter Spüle, Harrys Pfannenwender in der Hand des unbekannten Penetrators – und rot-weiß geriffelte Spuren in Pfannenwenderform auf Dracos blassem Hinterteil.

„Ahem“, sagte Harry in geschockter Fassung, und die beiden Übeltäter drehten sich zu ihm um. Der Unbekannte nahm eine sofortige und verblüffende Ähnlichkeit mit einem gekochten Hummer an, während Malfoy ein Musterbeispiel an marmoner Beherrschung darstellte.

„Potter“, sagte er. „Du könntest vorher anklopfen, weißt du.“

Harry blinzelte. Dann bekam er Mehlstaub ins Auge und blinzelte erneut. „Warum vögelst du Doctor Zoidberg in meiner Spüle?“ Er sprach mit der stoischen Ruhe des wahrlich Traumatisierten.

„Du wolltest doch, dass wir’s nicht mehr im Wohnzimmer treiben“, sagte Malfoy und fuhr sich durchs Haar, wobei eine pudrige Wolke aufstob. „Aber du gehörst wohl zu den Menschen, denen man’s nie Recht machen kann, was?“ Er zog beleidigt die Nase hoch, und wäre Harry nicht noch immer von den Haarwurzeln bis zu den Fußsohlen gelähmt gewesen, so wäre er nun vermutlich in das hysterische Gelächter des Verzweifelten ausgebrochen.

„Ich… äh… geh dann wohl besser mal“, sagte Doctor Zoidberg, und wollte sich ganz beiläufig im Krebsgang an Harry vorbeischieben, doch dieser gebot ihm Einhalt.

„Das hier“, sagte er und nahm ihm den Pfannenwender ab, welchen Zoidberg umklammert hielt wie seinen letzten Strohhalm, „ist meins!“

Zoidberg überließ ihm das als Sextoy zweckentfremdete Küchenutensil kampflos und verließ dann ohne ein weiteres Wort den Ort des Geschehens. Harry konnte nur hoffen, dass er seine Klamotten irgendwo drapiert hatte, wo er sie schnell wieder fand, denn wenn ein krebsroter, in Mehl gewendeter Jüngling des Nachts nackt Harrys Wohnung verließ, kamen die Nachbarn womöglich noch in Versuchung, falsche Schlussfolgerungen anzustellen.

Die Haustür fiel ins Schloss, und da die alte Mrs. Meyer, die gegenüber wohnte und um diese Zeit für gewöhnlich ihren fetten Pudel auszuführen pflegte, nicht vor Schreck gellend aufkreischte, nahm Harry an, dass Zoidberg sich wieder in seine Schale gehüllt hatte. Oder aber, Mrs. Meyer hatte ihn nackt gesehen und auf der Stelle einen Herzinfarkt erlitten. Das war nicht sonderlich wahrscheinlich, aber wie dem auch sei, in jedem Fall gab es keine Augenzeugen. Das beruhigte Harry ungemein. Es beruhigte ihn sogar so weit, dass er anklagend mit dem Pfannenwender in Richtung von Malfoys mehlbestäubtem Körper wedeln konnte.

„Was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen, Malfoy?!“

Malfoy drehte sich zu ihm um, noch immer an die Spüle gelehnt und offenbar keineswegs peinlich berührt durch seine ganzkörperliche Nacktheit. Nicht hinsehen, kreischte Harrys innere Stimme panisch, sieh bloß nicht hin, sonst… zu spääääät! Harry schluckte trocken. Was für ein Ausblick.

„Reg dich ab, Potter“, sagte Malfoy, seine Stimme tief und geradezu aufreizend gelassen. „Wir haben uns nur ein wenig amüsiert.“

Harry riss sich unter großem mentalem Kraftaufgebot von Malfoys fröhlich aufgerichtetem und hin und wieder sportlich zuckenden Genitale los und ließ den Blick über das Mienenfeld schweifen, das einst seine ordentliche Küche gewesen war. Amüsiert. Ja klar. Und überhaupt… Ruhig bleiben, Potter.

„Hast du nicht neulich gesagt, dass so etwas nie wieder vorkommen würde?“

Malfoy zuckte die Schultern. „Ist es doch auch nicht. Das hier ist was völlig anderes.“

Harry blieb der Mund offen stehen. „Wieso ist das hier bitte was völlig anderes?! Ich bin schon wieder reingeplatzt, als du es mit irgend so einem billigen Flittchen getrieben hast!“

„Stimmt“, sagte Malfoy und betrachtete Harry missbilligend. „Du könntest wirklich ein wenig rücksichtsvoller sein.“

„Was? Der einzige Grund, weshalb das ständig passiert, ist, dass du überall in der Wohnung rumvögelst, ohne dabei die Türen abzuschließen! Und wie kommst du überhaupt dazu, es in meiner Küche zu machen, du widerlicher Perversling?!“

„Ja ja“, sagte Malfoy und grinste Harry vielsagend an. „Aber was dich richtig auf die Palme bringt, ist nicht die Tatsache, dass wir’s in der Küche getrieben haben, nicht wahr?“

„Was soll das denn nun schon wieder heißen?“ Harry spürte, wie seine Ohren rot wurden. Malfoy konnte es nicht wissen. Oder doch? Nein, nein ausgeschlossen. Außerdem gab’s da ja gar nichts zu wissen, richtig? Richtig. „Hör endlich auf, hier solchen Blödsinn zu verzapfen und sieh zu, dass dein…“ - wohlgeformter Körper - „…mehlbestäubter Arsch meine Küche verlässt, sonst…“

„Sonst was?“, fragte Malfoy und lehnte sich noch weiter zurück. Seine Erektion pulsierte und Harry konnte sich nicht des Eindrucks eines lockenden Fingers erwehren, der ihn näher heranrief. Er schloss verzweifelt die Augen.

König Arthur, Merlin und die ganze verdammte Tafelrunde, was war nur los mit ihm?!

„Sonst was?“, fragte Malfoy erneut. Seine Stimme klang viel näher, aber Harry wagte es nicht, die Augen aufzumachen.

„Sonst… sonst versohl ich dir den Hintern, bis du aussiehst wie ein Stück gehackte Leber!“

Okay… das war wohl nicht gerade eine seiner besten Drohungen. Genau genommen war es wahrscheinlich sogar eine der miesesten Drohungen, die jemals gegen irgendjemanden ausgestoßen worden waren. Und wenn man darüber nachdachte, war es in der gegenwärtigen Situation vermutlich auch wirklich keine sehr glückliche Wortwahl.

All dies schoss Harry in Sekundenbruchteilen durch den Kopf, als er zögerlich die Augen öffnete und direkt in den raubtierhaften Gesichtsausdruck blickte, den Malfoy wohl eigens für diesen Moment geübt haben musste, denn – wirklich – kein Mensch auf der großen weiten Welt bekam eine solche Mimik in die Wiege gelegt.

„Das würdest du also mit mir machen?“

Wenn schon, denn schon, dachte Harry – wenn du schon bis zum Hals in der Scheiße steckst, solltest du wenigstens den Kopf nicht hängen lassen. „Ja“, sagte er und seine Stimme war trotzig und ein wenig rau. „Würde ich.“

„Warum“, sagte Malfoy und kam noch einen Schritt näher, so dass Harry eine Gänsehaut bekam, „tust du’s dann nicht einfach?“ Seine schlanken Finger nestelten an Harrys Hosenbund herum.

Harry holte tief Luft, um Malfoy zu sagen, dass er sich zum Teufel scheren konnte.

Harry holte tief Luft, um Malfoy zu sagen, dass er sich aus seiner KĂĽche und aus seinem Leben verpissen konnte.

Harry holte tief Luft, um Malfoy zu sagen, dass er seine perversen Homospielchen ja nicht an ihm ausprobieren sollte.

Harry holte tief Luft – und dann berührten Malfoys Finger seinen Schwanz.

Harry holte tief Luft und sagte gar nichts mehr.

--

„Was um alles in der Welt“, sagte Harry kurze Zeit später, als er sich mit heruntergelassenen Hosen auf dem klebrigen Fußboden seiner so schändlich entweihten Küche wiederfand, „war das jetzt?“

Malfoy neben ihm legte den Kopf in den Nacken und drehte ihn so lange hin und her, bis die Halswirbel knackten. „Sex“, sagte er dann, als erkläre das alles.

Harry runzelte die Stirn. „Und wie zum Teufel sind wir auf die Idee gekommen, Sex zu haben? Und das auch noch miteinander?“

Malfoy wandte ihm das Gesicht zu und drängte ihm ein schleimig-nachsichtiges Lächeln auf. „Du wolltest es.“

Harry schüttelte energisch den Kopf. „Nein, das wollte ich ganz sicher nicht.“

Malfoy erhob sich langsam und baute sich vor Harry auf, in all seiner gloriosen – wenngleich noch immer etwas staubigen – Pracht. „Willst du damit etwa sagen, ich hätte dir Gewalt angetan?“

Harry schüttelte wieder den Kopf, verstrickt in dem Bestreben, seine Beinkleider zu readaptieren, um so wenigstens einen Rest Würde wiederzugewinnen. Malfoy hatte schließlich rein gar nichts an, und wenn Harry wenigstens mit einer schmuddligen Jeans aufwarten konnte, so musste er – rein theoretisch, aber vermutlich auch praktisch – bereits den Vorteil auf seiner Seite haben. „Du und mir Gewalt antun? Dass ich nicht lache, Malfoy!“

Malfoy grinste. „Dann gibst du’s also zu?“

„Was gebe ich zu?“

„Dass du es wolltest.“

Verdammt! „Nein!“ Harry stand nun ebenfalls auf und starrte Malfoy giftig an. „Ich wollte es nicht. Ich weiß nicht genau, was da gerade eben passiert ist, aber mit Wollen hat das ganz sicher nichts zu tun!“

Malfoy rollte seine grauen Augen, was in seinem hellen Gesicht ziemlich gruslig wirkte. „Ach, hör schon auf, Harry. Du wolltest es. Mich. Du wolltest mich, seit du mich das erste Mal nackt gesehen hast, gib’s einfach zu!“

„Einen Scheiß werde ich!“ Harry atmete tief durch und fuhr sich dann mit einer Hand durch sein übelst verstrubbeltes Haar. „Hör zu, was immer da auch gerade gelaufen ist – es war ein Fehler und es wird nie wieder passieren.“

„Klar.“

„…du siehst nicht sehr überzeugt aus.“

„Das wird daran liegen, dass du nicht sehr überzeugend rüberkommst, Potter.“

Harrys Augen wurden schmal. „Was soll das heißen?“

„Das soll heißen…“ Malfoy war ihm plötzlich nahe, sehr nahe, und Harry fand es auf einmal unheimlich schwer, Luft zu bekommen. „… dass ich genau weiß, dass es dir gefallen hat.“

Harry fühlte, wie die Röte ihm ins Gesicht kroch. Er wollte aber nicht rot werden, nicht vor Malfoy, nicht wegen Malfoy, und schon gar nicht jetzt. Er unternahm eine immense Willensanstrengung, um eine die Blutversorgung seines Gesichtes unterbrechende Gefäßverengung zu erwirken, doch es wollte ihm nicht gelingen. „Ach, weißt du das“, sagte er also, betont desinteressiert – aber er hatte das dumme Gefühl, dass er noch immer nicht sonderlich überzeugend war.

„Tja“, sagte Malfoy, „es sei denn, du kannst es nie länger als eine Minute zurückhalten.“

Harry verlor spektakulär den Kampf gegen das Erröten. Womöglich nahm er nun eine erschreckende Ähnlichkeit mit einem gewissen Krustentier an, das soeben der Küche verwiesen worden war… Dieser Gedankengang trug nun nicht dazu bei, dass Harry sich wohler in seiner Haut fühlte, doch er konnte nicht aufhören, den Vergleich zu ziehen.

„Aber versteh mich nicht falsch“, fuhr Malfoy fort, „ich fand’s ziemlich geil, dass du so erregt warst.“

Harrys Hirn verlangte vehement nach der Selbstmordpille, und auch seine Beine wollten ihn grausam im Stich lassen. Verdammter unzuverlässiger Körper!

„Ja aber, ich…“, krächzte er mit letzter Kraft. „Ich bin doch gar nicht…“

Malfoy grinste wie die sprichwörtliche Katze, die soeben den Kanarienvogel gefressen hat. „Nein, natürlich nicht.“

„Ich mein’s ernst“, sagte Harry und trat einen Schritt zurück, um aus Malfoys fatal verwirrendem Wirkungskreis zu gelangen. „Ich bin wirklich nicht…“

Malfoy rollte erneut die Augen. Harry wünschte, er würde es lassen. Dadurch fühlte er sich nämlich nur noch mehr wie ein Idiot. „Das sind sie doch nie.“

„Was?“

„Beim ersten Mal ist keiner schwul.“

„Kann schon sein… aber ich bin’s wirklich nicht!“

Malfoy zuckte die Schultern. „Was soll ich sagen? Musst du wissen. Für mich sah es so aus, als hättest du deinen Spaß, aber na ja, ich hab dich ja auch nur von unten gesehen.“

Harry schluckte. Was Malfoy da sagte, war nicht ganz unberechtigt. Es war gut gewesen. Es war sogar so gut gewesen, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, wie gut genau. Aber… das alles machte doch keinen Sinn. Man ging schließlich nicht 22 Jahre lang mit Frauen aus (na gut, 7 von diesen 22 Jahren), ohne zu merken, dass man schwul war, oder? Das war einfach nicht möglich. Es konnte einfach nicht sein, dass es für diese Erkenntnis einen nackten Ex-Erzrivalen brauchte, der auf einem mehlbedeckten Fußboden vor einem auf die Knie ging… Das war doch alles total absurd!

Harry seufze. In seinem Kopf drehte sich alles, Gedanken, Fakten und GefĂĽhle wirbelten wild durcheinander, und langsam aber sicher wurde ihm schlecht. Um die lange Liste seiner peinlichen Fehltritte an diesem Abend nicht auch noch um Erbrechen auf den KĂĽchenfuĂźboden und nachfolgende Ohnmacht zu erweitern, erachtete Harry es als weiser, sich nun aus dem Staub zu machen.

Also schob er sich an Malfoy vorbei, murmelte noch ein schnelles: „Ich brauch frische Luft“ – und entschwand dann den beengten Verhältnissen seiner Wohnung, die ihm im Moment definitiv zu klein erschien, für ihn und Malfoy und ihre beiden Schwänze.

--

„… und so kam ich zu dem Schluss, dass es das Beste wäre, hierher zu kommen und mich volllaufen zu lassen“, lallte Harry der unbekannten Blondine neben ihm zu, die sich verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit umzusehen schien, die in dem letzten verrauchten Pub in Harrys näherer Umgebung (das Rauchverbot griff langsam aber sicher um sich. Harry war nicht ganz sicher, was er davon halten sollte – einerseits mochte er den Rauchgestank nicht, andererseits war er so gezwungen, den Körpergeruch seines Nebenmannes einzuatmen, was auch nicht immer besser war) aber leider nicht ohne weiteres gegeben war, wenn sie nicht komplett die Örtlichkeit verlassen wollte.

„Meinst du nicht auch?“

„Eh…“

„Genau! Tom, noch ein Bier, bitte.“

„Also… ehm…“

„Ja?“ Harry sah die Blondine triefäugig an. Normalerweise würde er sie jetzt anbaggern. Aber nicht heute. Seine Libido schien sich zutiefst verstört in einem abgelegenen Winkel seines Hirns verkrochen zu haben. Und wahrscheinlich war das auch besser so.

„Glaubst du nicht, dass du schon genug getrunken hast?“

Harry schüttelte vehement den Kopf. „Es gibt nicht genug Bier in der Welt für so eine Situation.“ Er rülpste vernehmlich. „’tschuldigung.“

Die Blondine sah ihn entsetzt an, doch Harry entging dieses. Er war viel zu beschäftigt damit, sich selbst Leid zu tun, um noch groß Verständnis für das verletzte Schamgefühl anderer Leute aufzubringen, Leute, die er überhaupt nicht kannte.

Gerade eben wollte er diese neue Theorie zum Besten geben, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter senkte. Er drehte mühsam den Kopf und sah direkt in die leicht besorgten und ziemlich verfroren wirkenden Gesichter von Ginny und Hermine, die ihn durch die Rauchschwaden hindurch anblickten. „Hier steckst du also“, sagte das Hermine-Gesicht.

„Gin! Hermine!“, rief Harry überlaut und mit gekünstelt wirkender Fröhlichkeit. „Was sucht ihr denn hier?“

„Dich“, sagte Ginny, einen missbilligenden Ausdruck in den braunen Augen.

„Nehmt ihr ihn mit?“, fragte die Blondine in hoffnungsvollem Tonfall. „Bitte sagt mir, dass ihr ihn abholen kommt.“

„Sowas in der Art“, bestätigte Hermine grinsend. „Wieso, hat er dich belästigt?“

Die Blondine seufzte. „Ihr habt ja keine Ahnung.“

Harry schnaubte und wollte gerade etwas erwidern, als Ginny ihn am Arm packte und zu einem gerade frei gewordenen Tisch zerrte, der etwas abseits der Bar in einer Ecke stand.

„Mein Bier!“, protestierte Harry, und Hermine machte noch mal kehrt, um es mitzunehmen. Dann ließen sie sich links und rechts von ihm nieder, um ihn ins Kreuzverhör zu nehmen.

„Also jetzt mal Klartext, Harry – was soll das hier?“

„Wieso? Man wird sich doch wohl noch gesittet besaufen dürfen, oder?“

„Malfoy hat uns via Flohnetzwerk kontaktiert“, sagte Ginny und sah ihn strafend an. „Er sagte, ihr hattet einen Streit und du bist seit Stunden verschwunden. Er klang, als würde er sich wirklich Sorgen machen.“

Harry kicherte. „Und da ist er auf die Idee gekommen, mir ein lesbisches Kampfgeschwader hinterherzuschicken? Hätt ich ihm gar nicht zugetraut.“

Ginny und Hermine tauschten einen irritierten Blick. „Harry – was geht hier vor sich? Worüber habt ihr gestritten?“

Harry seufzte und nahm noch einen Schluck Bier. „Er hat sich Sorgen gemacht?“

„Ja. Hatte zumindest den Anschein.“

„Na, das hätte er sich früher überlegen sollen“, sagte Harry mit leiser Genugtuung. Geschah ihm schließlich ganz recht, diesem… diesem… Dämon, der beharrlich an allem sägte, was ethisch und moralisch und vor allem heterosexuell war.

„Um was ging’s bei eurem Streit, Harry?“, fragte Ginny und sah ihn direkt an. „Los, sag’s uns.“ Jesus, sie war aber auch hartnäckig!

Harry nahm noch einen Schluck Bier, seufzte und vergrub dann das Gesicht in den Armen. Er fühlte sich plötzlich unheimlich müde. „Schlafen…“, brummte er. „Später reden.“

„Oh nein, das kannst du dir abschminken!“ Ginny stieß ihn unsanft in die Rippen. „Erst sagst du uns, was los ist. Glaub ja nicht, dass wir nichts anderes zu tun haben, als unseren Feierabend damit zu verbringen, deine nach Alkohol stinkende Spur durch sämtliche dubiose Muggek-Kneipen der Stadt zu verfolgen, Freundchen!“

Ein schläfriges Grinsen kämpfte sich den Weg auf Harrys ermattete Züge. „Richtig. Ihr wollt sicher lieber Sex haben, oder?“ Sein Blick wurde wieder trüb. „Sex ist überschätzt. Macht nur alles furchtbar kompliziert.“

Ginny und Hermine tauschten einen erneuten Blick, diesmal war es ein alarmierter.

„Harry“, sagte Hermine. „Du und Malfoy… habt ihr…? Du weißt schon.“

„Hattet ihr Sex?“, fragte Ginny, damit Harry auch ja nicht auf die falsche Fährte gelotst wurde.

Harry schaute grimmig drein. „Hat mir einen geblasen. Weiß nicht, wie’s passiert ist. War der absolute Wahnsinn.“

Die Stille, die sich hernach über den kleinen Ecktisch senkte, war so körperlich, dass sogar Harry in seinem bedröppelten Zustand sie fühlen konnte.

Er blickte mit verschleierten Hundeaugen von Ginny zu Hermine und fragte schließlich: „Kann ich heute Nacht bei euch schlafen?“


TBC


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