von SnapeAndScully
Hallo ihr Lieben,
nach einer langen, unfreiwilligen Pause bin ich mal gespannt, ob ĂŒberhaupt noch jemand liest, aber egal! ;-)
Ich möchte mich ganz herzlich fĂŒr eure letzten Kommentare bedanken.
@ophokles: Danke fĂŒr dein Kommi, gut zu wissen, dass du auch liest, wenn du nichts schreibst! :D
@wandbreaker: Schön wieder von dir zu lesen. Ich mag es selbst nicht, wenn Frauen immer im Selbstmitleid versinken und Scully ist doch tapfer! ;-) Danke fĂŒrs Kommentar!
@Marry63: Vielen, vielen Dank fĂŒr dein tolles ausfĂŒhrliches Kommi. *knutsch* Ja ja, warts ab, Sybill hat doch schon immer mal wieder mit wahren Prophezeihungen geglĂ€nzt. Und Severus kann wirklich nicht seine Finger von ihr lassen. Ich hoffe dir gefĂ€llt meine Fortsetzung und du bleibst mir als Leserin erhalten.
Gut, dann mach ich mal weiter, als kleine EntschÀdigung ist das Kapitel auch recht lange.
Ich hoffe euch gefÀllt es!
Viel SpaĂ und liebste GrĂŒĂe,
Yessi
Kapitel 51
ZurĂŒckhaltung
Eine halbe Stunde spĂ€ter standen Beide vor ihren dampfenden Kesseln und ĂŒberwachten hochkonzentriert die blutrote FlĂŒssigkeit darin. Obwohl Scully noch nicht so schnell und sicher wie Snape arbeitete, stand ihr Trank dem Seinem in QualitĂ€t nicht nach. Der Professor hatte sie immer wieder verstohlen beobachtet und war von ihrem Können einmal mehr beeindruckt, denn kein Fehler hatte sich eingeschlichen, obwohl sie den Trank ohne Anleitung oder Anweisung braute. Severus wischte sich mit einer flĂŒchtigen Handbewegung den SchweiĂ von der Stirn und fĂŒllte dann seinen Blutbildenden Trank in eine kleine Phiole, die er dann Scully hinhielt.
âWas soll ich damitâ, fragt sie gereizt und sah in verstĂ€ndnislos an.
âDen bringen Sie jetzt zu Madame Pomfrey, los. Ich kĂŒmmere mich um Ihren Trank und komme dann nach.â
âIch kann ihn selbst vollendenâ, beharrte Scully trotzig und wand sich wieder ihrem Kessel zu.
âDas weiĂ ichâ, knurrte Snape. âAber Sie wollen die SchĂŒler doch wohl nicht verbluten lassen, oder? Deshalb nehmen Sie augenblicklich meinen bereits fertigen Trank und liefern diesen in der Krankenstation ab.â
Dana wollte noch etwas erwidern, doch ihr Lehrer unterbrach sie schnell und drĂŒckte ihr die Phiole in die Hand.
âStrapazieren Sie meine Nerven nicht weiter, sondern gehen Sie endlichâ, fauchte Snape und funkelte Scully wĂŒtend an, ehe sie eilig den Kerker verlieĂ.
âMadame Pomfrey, hier ist der Erste von Ihnen angeforderte Blutbildende Trank. Professor Snape wird gleich den Zweiten vorbeibringenâ, keuchte Dana und reichte der Heilerin die rot schimmernde Phiole.
âGut, gutâ, meinte die resolute Frau nur und flöĂte die heilende FlĂŒssigkeit auch schon dem ersten SchĂŒler ein.
Scully stand direkt hinter ihr und beobachtete jeden ihrer Handgriffe interessiert. Ăberrascht stellte sie fest, dass der Junge fast augenblicklich seine LeichenblĂ€sse verlor und eine gesunde rosa FĂ€rbung in sein Gesicht zurĂŒckkehrte.
âUnglaublichâ, murmelte Scully und trat einen weiteren Schritt an das Krankenbett des SchĂŒlers heran.
âWas machen Sie denn noch hier?â, herrschte Poppy sie an und scheuchte sie von dem Bett weg.
âIch will von Ihnen lernen, ich will auch Heilerin werdenâ, verteidigte sich Scully und blieb stur an der TĂŒr der Krankenstation stehen.
âDann lernen Sie wann anders von mir. Sie sehen doch, dass ich zu tun habe, und jetzt gehen Sie bitte endlich!â
âSie wĂŒrden mich unterrichten?â, fragte Scully beharrlich und ihre Augen leuchteten.
âJa, ja. Wenn es unbedingt sein muss und Sie mich dafĂŒr jetzt in Ruhe lassen!â
Severus, der diese Unterhaltung mit angehört hatte, konnte sich ein kleines LÀcheln nicht verkneifen. Sie war so stur und so durchsetzungsfÀhig und genau diese Eigenschaften machten sie aus.
âWunderbar, ich danke Ihnen. Bis bald.â Mit diesen Worten verabschiedete sich Scully, wurde jedoch an der TĂŒrschwelle von Professor Immutus aufgehalten.
âMiss Scully. Schön Sie persönlich kennen zu lernen. Ich habe schon so viel von Ihnen gehört. Darf ich mich vorstellen? Ich bin Professor Immutus, ich unterrichte Sie in Verteidigung gegen die dunklen KĂŒnste.â
âFreut michâ, meinte Scully kĂŒhl und reichte ihm die Hand.
âDie Freude ist ganz meinerseitsâ, tönte der groĂgewachsene, blonde Mann lĂ€chelnd und hauchte vornehm einen Kuss auf ihre Hand, was ihm jedoch nur einen argwöhnischen Blick von Scully einbrachte, die ihm ihre Hand schnell wieder entzog.
Snape, der unweit hinter ihnen in dem Flur stand, beobachtete die ihm dargebotene Szene mit wachsendem Unmut.
âWenn ich mich recht entsinne, dann haben Sie jetzt Unterricht bei mir. Wie wĂ€re es, wenn wir uns gleich in den Klassenraum begeben?â
âIch muss Sie leider enttĂ€uschen, aber die Stunde bei Professor Snape ist noch nicht vorĂŒber und ich werde mich jetzt besser wieder in den Kerker begeben, wo der Unterricht sicher sogleich fortgefĂŒhrt werden wird.â
âAber, aber, die Zaubertrankstunde ist in wenigen Minuten vorbei. Da wird Professor Snape Sie doch entbehren können.â
âIch denke kaum, Professor Immutusâ, sagte Scully gedehnt und setzte ein falsches LĂ€cheln auf, âdass ich es mir erlauben kann, auch nur eine Minute von Professor Snapes Unterricht zu verpassen. ZaubertrĂ€nke ist, ebenso wie alle andere FĂ€cher, unentbehrlich fĂŒr meine weitere Ausbildung. Deshalb bitte ich Sie mich jetzt zu entschuldigen, Professor Snape erwartet mich sicherlich bereits.â
âGanz genauâ, dröhnte Snapes dunkle Stimme durch den Gang und er schenkte Demian einen vernichtenden Blick, als er an ihm vorbei schritt und Poppy stumm das kleine FlĂ€schchen ĂŒberreichte.
âDanke Severus. Und bitte nehmen Sie Ihre SchĂŒlerin wieder mitâ, sagte Poppy knapp und und mit einem flĂŒchtigen LĂ€cheln verabschiedete sie sich von ihm.
âKommen Sie Miss Scully, wir haben keine Zeit zu verlieren. Nicht dass Sie noch zu spĂ€t zu Ihrer nĂ€chsten Unterrichtsstunde kommen.â
Scully konnte sich ein amĂŒsiertes Grinsen nicht verkneifen, wĂ€hrend sie Professor Immutus kurz zunickte und dann Severus zurĂŒck in die Kerker folgte.
âDer Schulleiter hat eine Vorliebe fĂŒr seltsame Lehrer, finden Sie nichtâ, fragte Scully, als sie wieder im Klassenraum angekommen waren, um die unangenehme Stille zu durchbrechen.
âWas erwarten Sie von mir, dass ich jetzt sage?â, entgegnete Snape unfreundlich, doch Dana lieĂ sich davon nicht einschĂŒchtern, dafĂŒr kannte sie ihn mittlerweile zu gut.
âNeinâ, spottete sie und ein verschmitzter Ausdruck stahl sich auf ihr Gesicht, âdas wĂŒrden Sie doch niemals tun!â
Severus sah sie lange an und sie konnte seinen Blick nicht deuten. Er wirkte so undurchschaubar wie immer und doch lag eine Traurigkeit darin, die ihr fast den Atem nahm.
,Sie hat ihm die Stirn geboten, wegen mir. Warum hat sie das gemacht, jede andere Frau wĂ€re wohl froh gewesen, mit dem blonden Schönling die Unterrichtsstunde zu verbringen. Statt dessen ging sie mit mir.â
Snape schĂŒttelte fast unmerklich den Kopf, lieĂ sich erschöpft auf dem Stuhl hinter seinem Pult nieder und bedeutete seiner SchĂŒlerin, sich ebenfalls zu setzen.
âGut Miss Scully, fahren wir mit dem Unterricht fort. Da ich weiĂ, dass Sie an HeiltrĂ€nken besonders interessiert sind, will ich Ihnen in der Theorie ein paar ganz besondere Zusammensetzungen nennen. DafĂŒr sollte die uns verbliebene Zeit ausreichend sein.â
Dana nickte eifrig und nahm Snapes AusfĂŒhrungen begierig in sich auf und war sichtlich enttĂ€uscht, als die groĂe Glocke nach wenigen Minuten lautstark das Ende der Stunde verkĂŒndete.
âVielen Dank Professor Snape, das war wirklich eine sehr lehrreiche Stunde. Ich danke Ihnen fĂŒr Ihr Vertrauen. Niemand sonst hĂ€tte mir wohl einen Heiltrank fĂŒr die SchĂŒler brauen lassen.â
Severus sagte nichts, sondern starrte sie nur aus seinen tiefschwarzen Augen heraus an.
Dana rÀusperte sich unsicher und erhob sich von ihrem Platz.
âOk, ich muss dann wohl gehen, Professor. Passen Sie gut auf sich auf!â, und mit diesen Worten war sie aus dem Kerker verschwunden.
âPassen Sie gut auf sich auf!â Diese Worte hallten in Snapes Kopf wieder und er konnte seinen Blick nicht von der TĂŒr nehmen, so als wĂŒrde er fast hoffen, dass sie wieder zurĂŒck kĂ€me. Doch sie war ja zurĂŒckgekommen. Im Gegensatz zu Lily war sie wieder zu ihm zurĂŒckgekommen, was ihm jedoch ein RĂ€tsel war. Er hatte schlimme Dinge zu ihr gesagt, sie sehr verletzt, sie sogar körperlich verletzt. Er verbarg seinen Kopf in seinen HĂ€nden, wĂ€hrend er beschĂ€mt an die roten Druckstellen auf ihrem Handgelenk zurĂŒckdachte. Und trotzdem war sie wieder hier, hatte sich sogar bei ihm entschuldigt, obwohl es dafĂŒr keinen Anlass gab.
Nach Lilys Tod hatte er nie geglaubt, dass die klaffende Wunde in seinem Herzen jemals wieder heilen wĂŒrde, der Schmerz war einfach zu grausam, zu real, zu omniprĂ€sent. Selbst nach dem Fall des dunklen Lords gab es kein Heilmittel gegen die Krankheit der Traurigkeit, die Welt war gerettet, sein Schmerz war geblieben.
Dann war sie aufgetaucht, hatte die Wunde mit ihrem LĂ€cheln, ihrer sanften BerĂŒhrung, ihren KĂŒssen verschlossen und sein altes Herz wieder zum schlagen gebracht. Ein Wunder. Sein Wunder in einer rauen Wirklichkeit, in der viele gebrochene Herzen mit dem Schmerz des Verlustes leben mussten. Sollte es wirklich noch so etwas wie GlĂŒck fĂŒr ihn in dieser Welt geben? Wie selbstverstĂ€ndlich hatte sie sich in sein Leben geschlichen, hatte ein wenig Licht in seine ganz persönliche Dunkelheit gebracht. Sie war anziehend und unwiderstehlich, mit ihren strahlend blauen Augen und den feuerroten Haaren.
Nichts desto trotz war sein Verhalten wĂ€hrend des Unterricht unentschuldbar. Wie hatte er es nur zulassen können, dass seine Triebe die Kontrolle seines sonst so selbstbeherrschten Körpers ĂŒbernahmen. Die Sehnsucht und die Gier hatten ihn ĂŒbermannt und er hatte sich zu dieser ungebĂŒhrlichen Handlung hinreiĂen lassen. Nicht auszudenken was passiert wĂ€re, wenn dieser vermaledeite Immutus auch nur zehn Minuten spĂ€ter gekommen wĂ€re und gesehen hĂ€tte, wie er sich in wilder Lust mit seiner SchĂŒlerin auf dem Lehrerpult vergnĂŒgte. WĂ€hrend des Unterrichts? In solch einer Situation erwischt zu werden war immer verdammt unangenehm, aber dann auch noch von seinem alten Widersachen Demian.
Snape seufzte schwer und erinnerte sich an die Zeit mit Dana zurĂŒck, bevor sie Hogwarts ĂŒberstĂŒrzt verlassen hatte. Sie hatte aus seiner steril wirkenden Wohnung ein Zuhause gemacht, hatte jedem Raum mit ihrer Anwesenheit neues Leben eingehaucht und hatte ihm mit ihrem Lachen von seiner Traurigkeit befreit. Sie hatte die Einsamkeit von ihm genommen und hatte aus ihm einen Menschen gemacht.
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