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Fanfiction

Ein Schmerz der nie vergeht - Kapitel 9: Eine andere Welt

von SnapeAndScully

Kapitel 9
Eine andere Welt






Scully kochte vor Wut, die Anspielung des Zauberers auf ihre derzeitige Kleidung machte sie rasend. Fassungslos ĂŒber dessen Dreistigkeit tappte sie auf wackeligen Beinen ins Bad und sah sich erstaunt um. Das Zimmer war mit weißem Marmor verkleidet, eine große einladende Badewanne war in den glĂ€nzenden Boden eingelassen und auf dem gegenĂŒberliegenden KleiderstĂ€nder war ihre neue Garderobe zu finden.
Die junge Frau beschloss, noch kurz eine kalte Dusche zu nehmen, in der Hoffnung, wieder ein besseres KörpergefĂŒhl zu bekommen und außerdem lies sie der Gedanke an den wartendenden, schwarz gekleideten Mann vor ihrer TĂŒre leicht schmunzeln.

“Na endlich, was haben Sie denn die ganze Zeit gemacht”, fragte Snape genervt, als Scully aus ihrem Zimmer trat. Ihre feuchten roten Haare erschienen dunkler als sonst und liesen ihr Gesicht dadurch noch blasser wirken, wĂ€hrend ihre klaren, blauen Augen erwartungsvoll zu dem Zauberer aufsahen. Ihre neuen Klamotten, ein schwarzer, knielanger Rock und eine Bluse in der gleichen Farbe, standen ihr außerordentlich gut und Snape musterte ihren Körper einen Augenblick zu lange, ehe er sich nervös rĂ€usperte und sie dann zum gehen aufforderte.
“Oh mein Gott, die Leute in den Bildern bewegen sich”, stieß Scully plötzlich ĂŒberrascht aus und blieb vor dem PortrĂ€t eines dĂŒnnen, graubĂ€rtigen Mannes stehen, der hochnĂ€sig auf sie herab sah.
“Ja natĂŒrlich, was denken Sie denn? Es wird langweilig, wenn man den ganzen Tag nur hier rumsitzt,” sagte er leicht pikiert.
Scully taumelte einige Schritte rĂŒckwarts und starrte fassungslos auf das Bild, in dem der Gemalte gerade zu ihr gesprochen hatte.
“Hogwarts ist auch nicht mehr das was es einmal war”, murmelte der portrĂ€tierte Zauberer, wĂ€hrend er gerade aus dem Rahmen verschwand und das benachbarte GemĂ€lde huschte.
“Ja, in unserer Welt ist alles ein wenig anders”, erklĂ€rte Snape unbeeindruckt und setzte seinen Weg entschlossen fort.
‘Wenn wir jetzt noch auf den fast kopflosen Nick oder gar auf Peeves treffen, dann hat Dumbledore es wohl mit einem bewusstlosen Muggel zu tun’, dachte Snape resigniert und fragte sich erneut, warum er sie ĂŒberhaupt hierher gebracht hatte.
“Wie machen Sie das”, rief Scully, als sie wieder zu ihm aufschloss.
“Was?”
“Die Sache mit den Bildern, die angebliche Zauberei von gestern Abend? Ich bin Bundesagentin, Ärztin und Wissenschaftlerin und ich glaube nicht an Hexerei und Ă€hnliches, auch nicht nach der gestrigen Vorstellung.”
“Wie bitte? Deutlicher geht es wohl kaum. Sie sind in Hogwarts, einer Schule fĂŒr Zauberer und Hexen. Sowohl die Lehrer als auch die SchĂŒler können zaubern, das wurde Ihnen jedoch bereits mitgeteilt Miss Scully”, erwiderte Snape kĂŒhl.
Scully zog automatisch ihre linke Augenbraue nach oben und ein schiefes LĂ€cheln stahl sich auf ihren Mund, ehe sie den Arm des Zauberers packte und ihn zu sich herumriss.
“Das denken Sie nicht wirklich, oder? Das Sie zaubern können, oder dass die Kinder hier zaubern können. So etwas wie Zauberei gibt es nicht,” antwortete sie mit Nachdruck.
Der Zaubertranklehrer kniff wĂŒtend seine schwarzen Augen zusammen und musterte sie eindringlich, als wollte er sie mit seinem Blick durchbohren. Dann löste er energisch seinen Arm aus ihrer Umklammerung, holte blitzschnell seinen Zauberstab hervor und hielt dessen Spitze direkt in das Gesicht der zurĂŒckweichenden Frau.
“Und was ist das”, fragte er scharf, seine Stimme war leise und schneidend.
“Was denken Sie was ich hiermit mache? Ich trage sicherlich nicht aus purem Spaß einen Holzstab mit mir herum. Hat man Ihnen gestern nicht zu genĂŒge bewiesen, was man damit anrichten kann? Wollen Sie es wie Ihr Freund am eigenen Leib erfahren?”
Noch ehe er diese gefĂŒhllose Frage gestellt hatte, bereute er sie schon. Er hatte den Schmerz die ganze Zeit ĂŒber gespĂŒrt, obwohl sie ihn verdammt gut ĂŒberspielt hatte, doch schon der kleinste Anreiz brachte ihre Fassade zum bröckeln. TrĂ€nen glitzerten in ihren Augen, wodurch sie noch blauer wirkten und bevor sie sich von ihm abwandte, schenkte sie ihm einen letzten Blick voller Abscheu und Trauer. FĂŒr den Bruchteil einer Sekunde schmerzte es Snape, dass sie ihn so verachtete, irgendetwas in ihm wollte, dass sie ihn mochte und es tat ihm weh, den Kummer in ihren Augen sehen zu mĂŒssen.
“Wo entlang geht es zum Schulleiter,” fragte Scully mit bemĂŒht fester Stimme zu ihm gewandt.
Snape sagte nichts, seine Augen waren kalt und undurchdringlich, seine Mine versteinert, sein Herz verschlossen. Er holte sie mit einem einzigen Schritt ein und ging mit wehender Robe voran, die langen Steintreppen nach oben, zu dem BĂŒro von Dumbledore.
Als die Beiden an der großen HolztĂŒre angekommen waren, lies Snape der Agentin den Vortritt. Seine Blicke durchbohrten sie von hinten, wĂ€hrend sie höflich klopfte, auf Dumbledores freundliches “Herein” wartete und daraufhin die TĂŒre öffnete.
Vor ihr stand eine große Hexe mit schwarzen Haaren, von dĂŒnnen SilberfĂ€den durchzogen und einem smaragdgrĂŒnen Umhang. Ihr strenges Gesicht wurde durch ihre straff nach oben gesteckte Frisur weiter verstĂ€rkt und ein schmales LĂ€cheln umspielte ihren Mundwinkel. Vornehm reichte sie der jungen Frau die Hand.
“Guten Morgen Miss Scully, ich bin Professor McGonagall, Lehrerin hier in Hogwarts. Ich hoffe Sie hatten eine geruhsame Nacht.”
Scully antwortete nichts, sondern zwang sich zu einem LĂ€cheln, das eher einer verzerrten Grimasse glich und deutete ein halbherziges Nicken an.
Der Schulleiter hatte sich ebenfalls von seinem Platz hinter dem Schreibtisch erhoben und begrĂŒĂŸte seinen Gast gleichermaßen mit einem herzlichen HĂ€ndedruck.
“Miss Scully, schön Sie zu sehen. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Ihre neue Garderobe steht Ihnen wunderbar.”
Snape, der sich in die hinterste, dunkelste Ecke des Raumes zurĂŒckgezogen hatte, verdrehte genervt die Augen, bei dieser ĂŒbertriebenen Ansprache.
“Wie geht es Ihnen heute”, fragte der Schulleiter vĂ€terlich, jedoch ohne eine Antwort abzuwarten.
“Ich habe interessante Details ĂŒber Sie herausgefunden, ich nehme an, Sie wollen sie hören.”
Die Augen der Agentin weiteten sich und mit erwartungsvoller Miene sah sie zu Dumbledore auf.
“NatĂŒrlich. Was haben Sie denn so erstaunliches ĂŒber mich entdeckt?”
“Oh, nicht direkt ĂŒber Sie, sondern vielmehr ĂŒber Ihren Vater”, erklĂ€rte er lĂ€chelnd.
Scully starrte ihn ĂŒberrascht an und zog automatisch eine Augenbraue zweifelnd nach oben.
“Über meinen Vater”, fragte sie unglĂ€ubig “woher kennen Sie denn meinen Vater?”
“Ihr Vater, Miss Scully, war ein Zauberer.”
“Er ... er war ein Zauberer? Das ist unmöglich! Ich hĂ€tte etwas bemerkten mĂŒssen!”
“Nein, denn Ihr Vater hatte vor langer Zeit beschlossen, die Welt der Magie zu verlassen und wie ein Muggel zu leben.”
“Warum”, hauchte Scully kaum hörbar.
“Weil er seinen besten Freund unabsichtlich ermordet hatte.”
Scully starrte ihn bestĂŒrzt an, Unglaube und Angst waren in ihren Augen zu lesen und auch Snape war von dieser Neuigkeit ĂŒberrascht.
“Der Name Scully”, fuhr Dumbledore nach einer kurzen Pause fort “ist unter Magiern durchaus bekannt. Eine lange Linie reinblĂŒtiger Zauberer, allesamt sehr talentiert, wie ihr Vater, zieht sich durch die Jahrhunderte. Ihr Vater, Bill Scully, war ein außergewöhnlich begabter SchĂŒler, wenn auch zu neugierig, er war einer meiner ersten SchĂŒler, nachdem ich Schulleiter wurde. Er und sein bester Freund Brian Mitchell haben es irgendwie geschafft, ein schwarzmagisches Buch in die Fingern zu bekommen und die Zauber, die darin beschrieben waren, haben sie in der heulenden HĂŒtte ausprobiert.”
Auf den fragenden Gesichtsausdruck der Agentin hin, setzte er zu weiteren ErklÀrungen an.
“Die heulende HĂŒtte ist ein kleines, abgelegenes HĂ€uschen. Allein der Weg dorthin ist Ă€ußerst gefĂ€hrlich, allerdings konnten sie dort ungestört ĂŒben. Ein seltenes Buch mit schwerwiegenden, gefĂ€hrlichen ZaubersprĂŒchen ist in den Besitz der Beiden gekommen und Bill hat einen solchen Spruch an seinem Freund ausprobiert, woraufhin dieser leider gestorben ist.”
Dumbledore sah der jungen Frau an, wie sehr ihr diese Information zusetzte. Es war nicht leicht erfahren zu mĂŒssen, dass der eigene Vater ein Mörder war, mutwillig oder nicht, war vorrangig egal. Aus diesem Grund ersparte er ihr auch die grauenhaften Einzelheiten.
Bill Scully saß damals mit fĂŒnfzehn Jahren vor seinem, nach Luft ringenden Freund, der von dem Incarcerus-Fluch getroffen worden war. Der Fluch war sehr wirksam, aber mit dem richtigen Gegenfluch in keinster Weise tödlich, jedoch wussten das die Jungen nicht. Brians Luftröhre wurde langsam und qualvoll von innen zerdrĂŒckt, ein dĂŒnnes Rinnsal von Blut lief ihm aus dem Mundwinkel und sein Atem ging rasselnd, seine Kehle brannte bei jedem neuen Zug. Bill war ĂŒber seinen Freund gebeugt, TrĂ€nen der Reue rannen ihm die bleichen Wangen herab und sein Zauberstab lag achtlos auf dem vermoderten Boden der alten Scheune. Er haderte mit sich, denn er wollte seinen Freund nicht alleine lassen, aber er musste Hilfe holen, solange noch Zeit dafĂŒr war.
Als die Lehrer jedoch in der HĂŒtte eintrafen, war es bereits zu spĂ€t, Brian war tot.

“Von diesem Tage an, hatte Bill Scully nie wieder einen Zauberstab angerĂŒhrt und er schwor sich, niemals mehr einen Zauberspruch auszusprechen. Er verlies Hogwarts und damit ebenfalls die magische Welt, sehr zur Schmach seiner Eltern und Verwandten und ab da habe ich seine Wege nicht mehr verfolgen können. So wie es allerdings aussieht, hat Ihr Vater wieder gezaubert, denn er muss einen Schutzzauber ĂŒber sein Haus ausgesprochen haben, anders kann ich es mir nicht erklĂ€ren, dass wir Sie nie gefunden haben.”
Scully war verwirrt, mehr als das, man hatte gerade das Bild, welches sie von ihrem Vater hatte, völlig zerstört. Ihr Vater war ein großer, tapferer Marine gewesen, ein Soldat der Meere, kein Feigling, der aus Unachtsamkeit seinen Freund tötet und sich danach der magischen Welt entzieht, so war ihr Vater nicht, oder doch?
“Ich weiß, dass Sie sehr durcheinander sein mĂŒssen, das kann ich nur zu gut verstehen, aber ich bitte Sie darum, hier zu bleiben. Sehen Sie sich unsere Welt genau an und entscheiden Sie erst dann, ob Sie nicht vielleicht eine Hexe sein möchten. Sie sind Ärztin, warum sollten Sie nicht eine Heilerin werden? Sie haben viel grĂ¶ĂŸere Möglichkeiten den Menschen, also den Zauberern und Hexen zu helfen, oder Sie könnten Aurorin werden.”
Snape schnaubte verÀchtlich, seine schwarzen Augen fixierten die Agentin, die sich langsam zu ihm umdrehte und er ihrem zornigen Blau begegnete.
“Sie denken wohl ich schaffe das nicht, was? Mein Vater war ein Zauberer, wer hĂ€tte das gedacht. Er hat einen Zauberspruch ĂŒber unser Haus gelegt, sodass meine Schwester und ich nicht gefunden werden können, er wollte nicht, dass wir nach Hogwarts gehen, er wollte uns beschĂŒtzen. Er wollte aber auch nicht, dass ich zum FBI gehe und jetzt bin ich hier, in der Welt in der er mich nicht sehen wollte, und er ist tot. Ich wĂŒrde ihn vielleicht enttĂ€uschen, aber vielleicht wĂ€re er stolz auf mich, ich weiß es nicht, dennoch werde ich es versuchen”, sagte sie leichtem Wehmut in der Stimme, die jedoch fest und entschlossen klang.
“Pah, Ihr Vater war ein mieser Feigling, ein trotziger Junge, der seinen Freund durch eine Dummheit ermordet hatte und danach der Zauberei die Schuld gibt, anstatt sein eigenes Unvermögen fĂŒr die Tat verantwortlich zu machen”, antwortete er eisig.
Sie trat auf ihn zu, holte zum Schlag aus und verpasste ihm mit einem dumpfen, klatschenden Schlag eine schallende Ohrfeige. Snape starrte unglĂ€ubig auf die kleine rothaarige Frau herab, die ihre brennende Hand langsam sinken lies und er spĂŒrte wie seine helle Wange rot anlief.
“Mein Vater war kein Feigling”, schrie sie, ehe der Zaubertrankmeister sie grob beiseite schob und im gehen “das werden Sie mir bĂŒĂŸen, Miss Scully”, zischte und die schwere HolztĂŒre hinter sich zuschmiss.


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spĂŒrte ich seine Entschlossenheit, es bei der nĂ€chsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schĂ€tze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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