von Ginny14Weasly
Ich wollte euch vorab noch einmal um Verzeihung bitten. Ich habe bei meiner zweiten FF âHogwarts â nur irgendwie andersâ bemerkt, dass ich echt ein halbes Jahr nicht geschrieben hatte und war richtig schockiert. Eigentlich habe ich schon genug Zeit, um zu schreiben. Das Problem ist, wenn ich dann mal Zeit habe, habe ich plötzlich keine Lust und auch nicht wirklich gute Ideen. Und wenn ich dann mal eine gute Idee habe, ist plötzlich die Zeit nicht da. Ich hoffe, ihr nehmt mir das alles nicht so ĂŒbel. Auch wenn es manchmal vielleicht etwas lĂ€nger dauert, ich schreibe weiter! Klingt irgendwie richtig klĂ€glich, oder? Aber so schnell werdet ihr mich nicht los. Och manâŠjetzt habe ich schon wieder ein schlechtes Gewissen. Aber das nĂ€chste Mal stell ich euch einfach Cola und ein paar Kekse hin (oder was ihr sonst noch haben wollt->VorschlĂ€ge werden Angenommen), damit ihr euch die Zeit vertreiben könnt!
@ H&G_Fawkes_R&H: Ja, das mit dem Phönix ist auch so eine Sache⊠WeiĂt du was, mir ist gerade eine tolle Idee gekommen, wie ich Paula demnĂ€chst so oft einbauen kann, dass er euch schon ĂŒber kommt! Zurzeit hockt er wahrscheinlich in Ginnys Zimmer im FuchsbauâŠ
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Der nÀchste Morgen erwischte Harry völlig unerbittlich.
Um sich sehr gerĂ€dert zu fĂŒhlen, blieb ihm keine Zeit, denn schon eine Sekunde spĂ€ter spĂŒrte er die leichten Schmerzen im RĂŒcken und schlug die Augen auf. Jetzt wusste er auch, woher sie rĂŒhrten. Anscheinend hatte er die Nacht in einer Ă€uĂerst unbequemen Position verbracht: den Kopf an der Wand hinter dem Bett angelehnt, Ginny fest an seine Seite gekuschelt und ein Buch, das noch aufgeschlagen auf seinem Bauch lag. Sogar die Brille lag noch auf seiner Nase, war allerdings etwas verrutscht. Es dauerte seine Zeit, bis er die Situation des gestrigen Abends wieder erfasst hatte. Nach der Ăberraschung, die eindeutig von Molly ausgegangen war, wollten Ginny und er so schnell wie möglich ins Bett. Als er gerade seine Hose ĂŒber die Lehne des einzigen Stuhles im Raum legte, fiel ein kleines Buch heraus, in dem Harry Siriusâ Tagebuch erkannte, das er mitgenommen hatte. Ginny war natĂŒrlich sofort Feuer und Flamme und hatte darauf bestanden, noch ein wenig darin zu lesen. Jedoch war sie bald eingeschlafen und Harry wohl etwas spĂ€ter auch. Unvorteilhaft.
In diesem Moment schlug Ginny blinzelnd die Augen aufâŠund konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, als sie Harrys gequĂ€lten Gesichtsausdruck sah.
âKaffee?â
âWeniger Schmerzen wĂŒrden mir schon reichenâ, keuchte Harry. Er richtete sich vorsichtig auf, nachdem Ginny ein StĂŒck zur Seite gerĂŒckt war.
âWie lange bist du schon wach?â, fragte Ginny und beobachtete schmunzelnd wie Harry sich kurz streckte.
âEin paar MinutenâŠâ
âUnd, geplagt von Schmerzen, hast du dich nicht bewegt, damit ich nicht aufwache? Wie ritterlichâ, meinte Ginny und zog die Augenbrauen hoch.
âJa, du musst mir dankenâ, grinste Harry.
âMein Held!â, rief Ginny und vollfĂŒhrte eine theatralische Geste.
Harry legte schnell seine Brille zur Seite, legte sich auf die Seite und stĂŒtzte sich mit einem Arm ab.
âWusstest duâ, er tippte aus das Tagebuch und zog das Foto der Unbekannten zu sich heran, âdass dieses MĂ€dchen womöglich Siriusâ groĂe Jugendliebe war?â
âWirklich? WeiĂt du, wie sie heiĂt?â Jetzt war Ginny neugierig.
âLeider nein. Er erwĂ€hnt nur ein MĂ€dchen, dessen Beschreibung genau aus sie passt. Anscheinend kannte er meinen Vater zu gut, um zu wissen, dass selbst sein Tagebuch nicht vor ihm sicher gewesen wĂ€re.â Das nachdenkliche Gesicht, das Harry machte, und die Tatsache, dass er gerade seine Brille nicht trug, verlieh ihm ein fremdes Aussehen. Ginny mochte es nicht so sehr, wenn er seine Brille nicht aufhatte, denn dann war er nicht wirklich ihr Harry.
âKommâ, sagte Ginny. âIch mach uns etwas zum Wachwerden.â Sie stand auf, schnappte sich eines ihrer Sommerkleider und verschwand zur TĂŒr hinaus Richtung Bad.
Harry fiel mit einem Seufzen zurĂŒck in die Kissen.
Zwanzig Minuten spĂ€ter betrat er frisch geduscht und mit einem HochgefĂŒhl, das seiner Meinung nach vom Geruch des Kaffees kam, die KĂŒche. Nur einen kurzen Augenblick hatte er Zeit, sich zu wundern, warum Molly noch nicht wach war, doch dann sah er Ginny mit einem hochkonzentrierten Blick am KĂŒchentisch ĂŒber mehrere BlĂ€tter Pergament gebeugt. Sie bemerkte nicht einmal, dass er da war.
âGin? Ginny!â Erst jetzt sah sie auf. âWas ist das?â Harry deutete auf das Pergament.
âEin Brief vonâŠvon den Holyhead Harpiesâ, erwiderte die flĂŒsternd.
Betont fröhlich ging Harry zum Schrank, nahm sich eine Tasse und sagte wie beilĂ€ufig: âHattest du sie schon angeschrieben? Und, was sagen sieâŠâ Er wollte so beilĂ€ufig wie möglich klingen, um sich die plötzliche Aufregung nicht anmerken zu lassen.
âSie sagen, sie können keine Spieler aufnehmen, ohne zu wissen, ob sie gut sind, und ich hĂ€tte leider schon das âCastingâ verpasst.â Mit einem traurigen Seufzen warf sie die BlĂ€tter ĂŒber den Tisch und musste sich stark beherrschen; ihr standen schon die TrĂ€nen in den Augenwinkeln.
âGinny.â Harry lief schnell um den Tisch herum, setzte sich auf den Stuhl neben ihr und zog sie in eine feste Umarmung.
âUnd das Schlimmste istâ, schluchzte sie an seiner Schulter, âDas Vorspielen war Anfang Juni. Da waren wir noch in der SchuleâŠund ich hatte keine Ahnung und hab mich schon so darauf gefreut.â
Nach einiger Zeit löste sie sich von ihm und sah ihn zweifelnd an.
âDas war ganz schön dumm von mir, dass ich mich nicht rechtzeitig informiert habe.â
âIn Sachen Zukunft gibt es kein ârechtzeitigââ, meinte Harry.
Auf einmal trat ein entschlossener Ausdruck auf ihr Gesicht, der sogar einen Löwen abgeschreckt hÀtte. Aber Harry kannte sie zu gut.
âSoll ich dir einen Besen holen?â, fragte Harry langsam.
âIch denke, das schaffe ich selbst, danke.â Ginny grinste. Jetzt hatte sie einen Plan, der sie sehr viel Mut und Entschlossenheit kosten wĂŒrde.
Sie stand auf.
âWĂŒnsch mir GlĂŒckâ, flĂŒsterte Ginny und strich mit ihren Lippen ĂŒber Harrys. Dann schritt sie entschlossen zur HintertĂŒr hinaus.
âViel GlĂŒckâ, rief Harry noch, hatte aber wenig Hoffnung, sie hĂ€tte es noch gehört.
Als Ginny auf ihren Sauberwisch stieg und langsam gen Himmel schwebte, ihr die klare Luft die Haare verwehte und die Sonne sie im Gesicht kitzelte, war ihr Grinsen immer noch nicht verschwunden.
Einige Minuten saĂ Harry noch unentschlossen am Tisch und drehte gedankenverloren die Tasse Kaffee in der Hand, die er sich eingegossen hatte. Er wusste eigentlich selbst nicht so genau, was Ginny vorhatte, konnte sich aber gut vorstellen, ihr Vorhaben mit Erfolg gekrönt zu sehen. Nach fĂŒnfzehn Minuten war Harry klar geworden, dass er nicht den gesamten Tag hier sitzen und auf sie warten konnte. Er konnte seine Gedanken einfach nicht ablenken. Eine Ablenkung musste her und die kam kurz darauf mit einem Gedankenblitz. Harry stĂŒrtzte den Rest seines Kaffees mit einem Mal hinunter und zog die TĂŒr zum Garten auf, durch die auch Ginny das Haus verlassen hatte.
âHarry?" Mit einem mĂŒden Gesichtsausdruck kam Molly in die KĂŒche geschlurft. Ihr Blick verweilte bei Harrys Hand, die auf der Klinke der TĂŒr lag. "Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?" Molly stemmte die HĂ€nde in die HĂŒften, so wie sie es immer tat, um ihre Macht zu verdeutlichen.
"Also, ich wollte nur mal schnell zu Andromeda. Bis spĂ€ter, Molly!" Und mit diesen Worten flĂŒchtete Harry aus der KĂŒche.
"Einen Moment, mein Lieber! Und wo ist Ginny?"
Doch Harry konnte getrost so tun, als ob er sie nicht gehört hĂ€tte, denn schon hatte er den ZĂŒndschlĂŒssel im Schloss des Motorrades, dessen Motor mit einem trommelfellzerfetzenden Knattern aufheulte.
Keine halbe Stunde spĂ€ter landete er auf einem Feldweg hinter dem Haus der Tonks'. Er ging, das Motorrad schiebend, um das Haus herum, stellte das Rad am Bordstein der StraĂe ab und lief durch den kleinen Vorgarten direkt auf die HaustĂŒr zu. Eigentlich war ihm etwas mulmig, wenn er daran dachte, dass er mit Andromeda Tonks eigentlich erst ein Mal gesprochen hatte. Sie war praktisch noch eine völlig Fremde. Zögernd drĂŒckte er den kleinen Knopf der Klingel. Auf einmal kam ihm in den Sinn, wie frĂŒh es noch war, was sich mit einem Blick auf die Armbanduhr bestĂ€tigte. Vielleicht sollte das sein erster (theoretisch zweiter) Eindruck werden. Obwohl, das letzte Mal, als er ihr begegnet war, hatte er sie angebrĂŒllt, weil er sie auf den ersten Blick fĂŒr Bellatrix Lestrange gehalten hatte. Andromeda war ja deren Schwester, somit sahen sich die beiden ziemlich Ă€hnlich.
Und tatsĂ€chlich bekam er erneut fast einen Schock, als Andromeda die TĂŒr öffnete. Schnell brachte Harry wieder ein LĂ€cheln auf sein Gesicht.
"Hallo... Àhm..."
"Harry!", platzte Andromeda heraus. "Wie schön, dass du mal bei mir vorbeischaust. Komm rein!"
Harry hatte gar nicht damit gerechnet, so herzlich empfangen zu werden. Andromeda sah noch genauso aus, wie vor zwei Jahren, als Hagrid und er vor den Todessern und Voldemort höchstpersönlich fliehend in den Garten gestĂŒrzt waren. Die braunen Haare hatte sie noch, aber die weichen Augen von damals hatten sich verĂ€ndert. Ihr Gesicht war nicht mehr so sorgenvoll wie damals, dafĂŒr sah sie jetzt sehr mĂŒde und gestresst aus, was sich Harry hĂ€tte selbst erklĂ€ren können.
Andromeda hatte gerade die TĂŒr hinter Harry geschlossen, da hörte er auch schon die Laute eines Kleinkindes aus dem Wohnzimmer. UnwillkĂŒrlich musste er lĂ€cheln, als er den kleinen Teddy mit einem krĂ€ftigem Lila in den Haaren auf dem Boden im Eingang zum Wohnzimmer sitzen sah.
"Wie geht es dir?", fragte Andromeda hinter ihm.
"Super... ich... ich bin doch nicht zu frĂŒh gekommen? Hab ich euch geweckt?", wollte Harry mit einem schuldbewussten Blick zu Andromeda wissen, wĂ€hrend er sich neben Teddy kniete und ihm durch die Haare strubbelte. Dieser drehte sich um und sah mit einem neugierigen Blick zu Harry hoch. TatsĂ€chlich wurde Harry in diesem Moment klar, dass er Teddy ĂŒberhaupt nicht kannte. Und er wollte ein guter Pate sein!
"Ach, mit so einem kleinen Burschen schlÀft man nie aus..."
Harry schnitt eine Grimasse und hoffte, es wĂŒrde ein LĂ€cheln auf Teddys Gesicht zaubern. Es klappte sogar. Teddy stieĂ einen freudigen Quitschlaut aus und streckte die Arme nach Harry aus.
"Das ist komisch. Normalerweise ist er nie so aufgeschlossen gegenĂŒber Fremden. Vor zwei Monaten ist nebenan jemand neues eingezogen. Eine junge Studentin, sehr nett. Es hat Wochen gedauert, bis Teddy auch nur den Hauch von Freude vor ihr Gezeigt hat", erzĂ€hlte Andromeda und kam langsam auf sie zu. "Hier, nimm ihn."
"W-was?" Harry konnte kaum handeln, da hatte Andromeda Teddy schon hochgehoben und Harry in die Arme gedrĂŒckt. Sofort fing der kleine Junge an, nach Harrys Brille zu greifen.
"Manchmal ist es nicht ganz leicht mit ihm. Das Typische eben: schlaflose NĂ€chte, ewiges Geschrei-."
"Kann ich ihn nicht zu mir nehmen?", platzte Harry ihr ins Wort. Als Andromeda zweifelnd dreinschaute, fĂŒgte er hinzu: "Ich meine, Ginny und Hermine wĂŒrden sicher gern mit ihm spielen. Und du brauchst doch sicher auch einmal eine Auszeit."
"Ich weiĂ nicht." Andromeda wiegte den Kopf hin und her, sah aber nicht mehr danach aus, als wĂŒrde sie zweifeln. Vermutlich wĂŒrde sie sich mehr darĂŒber freuen, ein wenig Ruhe zu haben, als sie zeigen mochte.
"Ich bin sein Pate! Bitte, ich möchte dieser Verpflichtung auch nachkommen."
Andromeda seufzte, schnippte mit dem Zauberstab und schon flog das ganze Kinderspielzeug, Windeln und FlĂ€sschen durch die Wohnung und in einen Korb, den Andromeda Harry in die Hand drĂŒckte, nachdem sie ihm Teddy abgenommen hatte. Diesen verfrachtete sie in einen Tragekorb.
"Pass auf ihn auf und stell nichts Dummes an. Und wenn Teddy irgendeinen Schaden verursachen sollte-."
"ErfĂ€hrst du nicht davon", beendete Harry den Satz. "Wann soll ich ihn zurĂŒckbringen?"
"Wann du willst", sagte Andromeda.
"Okay, sagen wir... drei Tage", schlug Harry vor.
Andromeda sah kurz ernĂŒchtert aus, lĂ€chelte dann aber und begleitete Harry und Teddy zur TĂŒr, wĂ€hrend sie immer weiter Mahnungen vor sich hin murmelte.
Als Harry auf sein Motorrad zuging, ĂŒberlegte er fieberhaft, wie er den kleinen Teddy und seine Sachen sicher zum Fuchsbau bringen konnte. Auf einmal sah er etwas in dem Spielzeugkorb. Als er es herauszog, erkannte er eine Tragetasche fĂŒr Kleinkinder wieder, die man sich um den Oberkörper schnĂŒren musste. Dann verkleinerte er den Korb mit den Spielsachen einfach, steckte ihn in seine Umhangtasche und band sich den kleinen Teddy unbeholfen vor den Bauch. Er schloss seinen Umhang vor dem Jungen, damit er nicht so viel Fahrtwind abbekam und lieĂ erneut den laut röhrenden Motor an.
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Lob? Kritik? Cola? Kekse?
Ganz ganz ganz ganz allerliebste GrĂŒĂe
Ginny
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