Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Verlangen und Liebe II - Kapitel 70-Halloween

von Harry James Potter

„Seufz...tatsächlich das letzte Kapitel. Machen wir's kurz und schmerzlos...“

Kapitel 70-Halloween

In den nächsten Wochen und Monaten wuchsen Lily und Mia ein ganzes Stück. Dass Hermine und Lavender ihre Arbeit erst einmal unterbrochen hatten, war selbstverständlich. Im St. Mungo wurde Julia in der Abteilung für Fluchschäden geradezu überschüttet mit Fällen, und Professor Flitwick unterrichtete erst einmal weiterhin Zauberkunst. Hermine besuchte mindestens einmal die Woche Lavender oder andersrum und obwohl die beiden Mädchen noch sehr klein waren und noch nicht einmal krabbeln konnten, schienen sie bereits bestens miteinander befreundet zu sein. Lily lachte immer wenn Mia ihr dicht vors Gesicht gehalten wurde und Mia erging es nicht anders.
„Die beiden sind so süß...“, lächelte Hermine. Sie hatte die Patenschaft für Lavenders Tochter übernommen.
„Und wie...“, nickte Lavender, die mit leuchtenden Augen auf ihre Tochter hinab sah.
Mit der Geburt von Mia hatte Lavender sich sehr verändert. Hermine war schon immer romantisch veranlagt und hatte sich von Anfang an, schon als sie selbst noch ein Mädchen war, Kinder gewünscht, Lavender hingegen hatte nie einen Gedanken daran verschwendet. Für sie war Spaß, Spannung und Abwechslung irrsinnig wichtig, aber dann war Chris dazwischen gekommen und ungeplant hatte sie jetzt ein Kind bekommen. Aber Lavender hätte es um keinen Preis der Welt rückgängig machen wollen: Sie verging fast vor mütterlichem Stolz über Mia, und sie wünschte sich auch noch weitere Kinder mit Chris. An fremden Männern hatte sie nicht das geringste Interesse mehr: Für sie gab es, im Grunde seit der Hochzeit und erst recht seit der Geburt, nur noch einen einzigen Mann, Chris. Obwohl sie mit ihren mittlerweile einundzwanzig Jahren recht jung war, hatte sie doch genug Spaß und Erfahrungen, freiwillig oder unfreiwillig, sammeln können, und Chris, der auch erst zweiundzwanzig war, hatte wohl auch schon das eine oder andere Abenteuer erlebt. Hatte er ihr doch vor einigen Tagen erst beiläufig erzählt, dass er seine Unschuld bereits Ende der dritten Klasse an eine ganze vier Jahre ältere Mannschaftskameradin aus dem Ravenclaw-Quidditchteam verloren hatte, die ihn nach dem Training verführt hatte und die er wild und animalisch von hinten genommen hatte, während sie sich über eine Bank lehnte. Und dass er während seines Auslandsjahres in Spanien mit gleich zwei attraktiven, jungen Frauen eine kleine Wohnung und auch das Bett geteilt hatte. Die Geschichten hatten Lavender dermaßen aufgeheizt, dass sie sofort über Chris hergefallen war. Jetzt schmunzelte sie. Es war Anfang Juli, und sie konnte in Mias Gesichtszügen deutlich ihren Mann erkennen. Auch die Augen hatten das gleiche saphirblau wie die von Chris, und auf Mias Kopf zeigte sich bereits ein dünner Flaum weißblonder Haare. Lily hingegen schien eine kleinere Ausgabe von Hermine zu sein. Ihr Gesicht ähnelte eher dem von Hermine und auch auf ihrem Kopf zeigte sich bereits ein kleiner Schopf kastanienbrauner Haare. Nur die Augen strahlten in einem leuchtenden smaragdgrün und deuteten unverkennbar auf den Vater hin. Beide Mädchen boten einen unsagbar niedlichen Eindruck. Sie hatten Grübchen, lachten viel und lange (wenn sie nicht gerade schrien) und spielten so ausgelassen miteinander, dass sie schon jetzt wie beste Freundinnen wirkten. Harry, Hermine, Lavender und Chris sahen das allesamt so. Und jedes Elternpaar war felsenfest davon überzeugt, dass ihre Tochter die Süßere von den beiden war, aber das ist ein anderes Thema.

Mit dem 07.Juli (ihrem ersten Hochzeitstag) begann auch Harrys jährlicher Urlaub. Er hätte gerne eine Reise mit seiner kleinen Familie unternommen, am liebsten zu ihrer eigenen, privaten Insel, aber da Lily erst vier Monate alt war, hätte ihr der Urlaub und besonders der Temperaturunterschied wohl schwer zu schaffen gemacht. Also verbrachten die Potters ihre Ferien im kleinen Dörfchen Godrics Hollow. Jeden Tag machten die jungen Eltern mit der kleinen Lily einen Spaziergang durchs Dorf, und jeder Bürger (allen voran Mr. Woods) hatte einen Narren an dem süßen kleinen Mädchen gefressen, das deutlich die Gesichtszüge der Mutter, aber die Augen des Vaters hatte. Auch in dieser Zeit besuchten sie mindestens einmal die Woche die Wenders, damit Lily mit ihrer Altersgenossin spielen konnte.

Harrys Urlaub dauerte zwar fünf ganze Wochen lang, verging aber fast wie ein Augenblick. Ehe Harry, Hermine oder auch Lily sich versahen, saßen die drei Mitte August an Harrys erstem Arbeitstag gemeinsam beim Frühstück. Hermine war überzeugt davon, dass Harry seine Kräfte brauchen würde und tischte ihm eine gehörige Portion Rührei mit Schinken auf. Das Frühstück verlief relativ wortkarg. Hermine war ein wenig deprimiert darüber, dass er wieder arbeiten gehen würde, obwohl sie natürlich wusste, dass sie nicht für immer so denken durfte. Sie musste sich an den Gedanken gewöhnen. Und doch war es schwieriger als wenn sie gemeinsam das Haus verlassen hätten, wie damals, als Hermine noch gearbeitet hatte. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, obwohl es erst ein paar Monate waren.
Eine Posteule flatterte heran und ließ gegen einen Knut eine Ausgabe des Tagespropheten auf den Küchentisch fallen. Harry überflog die Seiten. Als er zu dem Schluss gekommen war, dass es keine interessanten Neuigkeiten gab, legte er die Zeitung zurück auf den Tisch und und stand auf.
„Gut, ich mach mich dann mal auf den Weg.“
„Ich werde in zwei Wochen auch wieder anfangen zu arbeiten, Harry.“, erklärte Hermine rasch.
„Schatz, das musst du nicht!“, wies Harry sie zurecht. „Ich verdiene doch genug Geld. Immerhin 700 Galleonen pro Monat. Plus die Prämien, die ich für manche Aufträge bekomme. Das reicht locker für uns drei.“
„Es geht ja auch nicht um das Geld. Ich möchte bloß auch wieder etwas tun. In zwei Wochen ist Lily schon sechs Monate alt. Dann werde ich zumindest halbtags wieder im St. Mungo anfangen. Harry, Heiler für Fluchschäden werden dringend benötigt!“
„Das ist mir ganz egal...“, brummte Harry. „Und was ist mit Lily? Du stillst sie doch noch, oder?“
„Natürlich!“, nickte Hermine. „Aber ich bin sicher, dass wir langsam mit Beikost anfangen können, also mit fester Nahrung. Lily würde ich mit zur Arbeit nehmen. Mir stehen feste Stillzeiten zu. Ich will dann auch nur ein paar einfache Fälle übernehmen, um Julia und Jones ein bisschen zu entlasten.“ Hermine lächelte. „Sie brauchen wirklich ein wenig Hilfe. Und Julia ist neben Lavender meine beste Freundin und Jones war der beste Chefheiler, den ich je kennen gelernt habe!“
„Na schön, du musst es wissen...“, meinte Harry schulterzuckend. „Aber tu mir den Gefallen und hör sofort auf, wenn es zu viel wird, ja?“
„Natürlich, Schatz!“, versicherte Hermine lächelnd. Sie hob Lily aus ihrer Wiege und trug sie auf dem Arm als sie Harry in die Eingangshalle folgte, um ihn dort zu verabschieden. Harry gab ihr zum Abschied einen liebevollen Kuss.
„Versuch früh nach Hause zu kommen ja?“, lächelte sie, nachdem Harrys Lippen sich wieder von ihren getrennt hatten. „Bis heute Abend, Schatz!“
Harry erwiderte das Lächeln, gab auch Lily noch einmal einen Kuss auf die Stirn und wandte sich um. Er ging die Eingangshalle entlang und hatte bereits die Haustür aufgestoßen, als noch etwas anderes an seine Ohren drang.
„Atz...“
Wie ein Blitz wirbelte Harry herum. Hermine hatte ihre Tochter erstaunt hochgehoben und starrte sie mit großen Augen an. Bis auf Gebrabbel in dem kein richtiges Wort zu erkennen war, hatte Lily noch nichts von sich gegeben. Sie war ja auch erst gut fünf Monate alt.
„Hast du gerade Schatz gesagt, meine Süße?“, hauchte sie. Lily lachte mit weitgeöffnetem Mund ihre Mutter an.Harry war in zwei großen Schritten bei ihr.
„Ihr erstes Wort?“, rief er verblüfft. „Ihr erstes Wort ist „Schatz“?“
„Das hört sie nun mal oft zwischen uns...“, erwiderte Hermine lächelnd. „Bist du enttäuscht, dass es nicht Daddy war?“
„Sie spricht jetzt schon?“, fragte Harry verwundert.
„Julia hat mir erzählt, dass Kinder mit magischer Begabung mitunter schon früh anfangen zu sprechen.“, erklärte Hermine. „Aber mit knapp sechs Monaten ist sie trotzdem ziemlich früh dran...“ Sie wandte sich wieder ihrer Tochter zu „Wirst du etwa mal genau so viel quasseln wie deine Mutter?“, fragte sie lachend und gab ihr zwei dicke Schmatzer auf die Wangen.

Harry sah auf die Uhr, die Hermine ihm damals zu Weihnachten geschenkt hatte, als er am späten Abend endlich nach Godrics Hollow zurückkehrte. Sie sagte jemandem nicht nur die Zeit, sondern konnte auch den Aufenthaltsort von insgesamt sieben Personen anzeigen. Die farbigen Sterne standen für alle seine Freunde: Nachtblau für Chris, Grün für Ron, Violett für Lavender, Orange für Julia und Grau für Lupin. Die beiden letzten Sterne standen natürlich für Hermine (Rot) und Lily (weiß). Aber die Sterne waren erstmal nicht so wichtig, entscheidend war jetzt das Ziffernblatt, auf dem jetzt beide Zeiger auf die Zwölf zeigten. Mit einem mulmigen Gefühl ging Harry die Treppe hinauf. Aber er konnte ja nichts dafür, dass der Auftrag länger gedauert hatte. Und außerdem war er bei dem Einsatz leicht verwundet worden und hatte deshalb noch kurz im St. Mungo vorbeischauen müssen. Er wollte Hermine, so kurz nach Lilys Geburt, nicht gleich einen Schreck einjagen indem er verletzt nach Hause kam, und alles was er nicht schnell selbst verheilen lassen konnte, ließ er im Hospital in Ordnung bringen.
Leise und vorsichtig öffnete Harry die Schlafzimmertür. Hermine schien bereits ebenso fest zu schlafen wie Lily, die selig in ihrem Kinderbettchen schlummerte. Rasch und vollkommen lautlos legte Harry seine Kleidung ab und stieg zu Hermine ins Bett hinein. Sie lag auf der Seite, und er kuschelte sich von hinten an sie heran und küsste sanft ihren Hals. Hermines Mund verzog sich zu einem Lächeln.
„Da bist du ja endlich, Harry...“, schnurrte sie, ohne die Augen zu öffnen.
„Hm...“, machte Harry nur und verteilte weiter Küsse in ihrem Nacken. Wohlig rieb Hermine ihr Hinterteil an seinem Becken, um ihm näher zu sein. Deutlich konnte sie dabei seine Männlichkeit wahrnehmen. Auch Harry genoss es. Es war schön, sie so dicht und eng an sich zu spüren. „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, Mine. Du hast noch gar nicht richtig geschlafen, oder?“
„Du kennst mich doch, Schatz. Ich kann gar nicht richtig schlafen bevor du zu Hause bist.“, erwiderte Hermine lächelnd und genoss Harrys Hände, die mittlerweile ihren Bauch streichelten. „Bevor Daddy wieder heim bei Mami und unserer süßen Prinzessin ist...“, fügte sie noch hinzu.
„Was Neues von unserem Sprachtalent?“
„Nein, nur Schreie.“, antwortete Hermine. „Hast nix verpasst...Lavender wird bestimmt ganz gelb vor Neid, wenn sie hört, dass Lily schon gesprochen hat. Morgen bring ich sie nämlich zu Mia zum Spielen.“
Noch immer besuchten sich Hermine und Lavender gegenseitig an einem Tag in der Woche. Es war eine Freude Lily und Mia zusammen zu sehen und auch die beiden inzwischen neugierig herumkrabbelnden Mädchen (sie hatten schon sehr früh damit begonnen) spielten voller Spaß miteinander. Sie erfanden bald ein für sie sehr lustiges Spiel, bei dem ein Mädchen versuchte dem anderen Mädchen den Arm auszureißen. Meistens endete das damit, dass Lily und Mia übereinander purzelten und erschrocken weiter auf dem Teppich herumkrabbelten. Jedes Mal wenn das passierte meinte eine der beiden Mütter wie süß ihre Töchter doch wären.
Harrys Küsse in Hermines Nacken waren inzwischen noch gieriger geworden.
„Sag mal Süße...was hältst du davon, wenn wir auch noch ein bisschen miteinander spielen?“ Hermine öffnete die Augen, drehte sich in seinen Armen herum, sodass sie nun auf dem Rücken lag und sah ihn mit warmherzigem Blick an.
„Na schön.“, willigte sie ein. „Dann komm mal her, mein süßer Schatz...“, flötete sie und zog Harry zu einem Kuss zu sich heran.

Wie sie bereits bekannt gegeben hatte, begann Hermine zwei Wochen später wieder halbtags im St. Mungo zu arbeiten. Sie war verblüfft und gleichzeitig erfreut darüber, wie einfach ihr die Arbeit von Statten ging, andererseits fing Julia, die heilfroh darüber war, dass Hermine wieder arbeiten gekommen war, aus Rücksicht auch alle schwierigen Fälle vorher ab. Hermine freute sich wieder arbeiten gehen zu können und vor allem auch ab und zu ihrem Haus in Godrics Hollow zu entkommen, so schön es auch sein mochte. Für Lavender hingegen kam Arbeit noch nicht infrage, und Professor Flitwick unterrichtete weiterhin Zauberkunst in Hogwarts.
So verging der September wie auch der Oktober. Lily wuchs weiter und wurde mit jedem Tag niedlicher. Nach „Atz“ hatte sie kein anderes verständliches Wort mehr gesprochen, höchstens das Selbe dreimal hintereinander. Sie merkte schnell, dass ihre Eltern immer schnell zur Stelle waren, wenn sie nur Atz rief. Harry wartete voller Ungeduld auf das erste „Daddy“ aus Lilys Mund, während Hermine ihn immer wieder lachend darauf hinwies, dass das noch ein bisschen dauern würde. Mit „Atz“ hatte Lily schon einiges erreicht für ihr Alter.

„Das sieht schön aus, oder Lily?“, fragte Hermine lächelnd, ihre knapp acht Monate alte Tochter hielt es jedoch anscheinend nicht für nötig groß zu antworten, sondern deutete nur lachend auf einen der großen Kürbisse, die Hermine in der Eingangshalle hochschweben ließ. „Schön gruselig, nicht wahr, Kleines?“ Hermine hob Lily hoch und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und dann auf die Wange. „Meine Süße, Daddy und ich haben dich so lieb...“, flüsterte Hermine und prustete ihr in den Nacken, was Lily immer zum wilden Auflachen brachte. So auch dieses Mal. „Pass auf, bald kommt Daddy nach Hause und dann werden wir schön miteinander Abendessen, ja?“ Ein Schwarm beschworener Fledermäuse flatterte durch die Eingangshalle und beinah hätte Hermine sich vor ihrem eigenen Zauber erschreckt, während Lily lauthals lachte. „So, du findest das auch noch lustig, was?“, drohte Hermine ihr spielerisch und prustete ihr noch einmal in den Nacken, was Lily erneut ein giggelndes Kichern entlockte. Auch wenn sie im Grunde noch zu klein war um die Dekoration wirklich zu verstehen, hatten Harry und Hermine beschlossen für ihre Kinder ihr Haus in Godrics Hollow von Anfang an zu Halloween, Weihnachten und Ostern feierlich zu schmücken. Und ein bisschen taten sie das natürlich auch für sich selbst: Die Dekoration erinnerte sie an ihre Zeit in Hogwarts, und wie schön und faszinierend es für die beiden (trotz Snape, Filch, Umbridge und natürlich den Todessern) gewesen war. Besonders, da beide aus Muggelfamilien kamen und vor ihrer Zeit im Schloss so gut wie keine Magie kennen gelernt hatten.
„Wollen wir uns für Daddy noch ein bisschen fein machen?“, fragte Hermine Lily und hob ihre Tochter auf Augenhöhe hoch.
„Prr...“, brabbelte Lily und packte Hermines Nase.
„Nein, nicht mit Mamis Nase spielen, Schatz. Wir könnten...“
In diesem Moment stob mit einem ohrenbetäubenden Knall die große Eingangstür auseinander und sprang aus den Angeln heraus. Hermine schrie vor Schreck auf. Beinah hätte es sie von den Füßen gerissen. Bodenlose Schwärze drang durch die Öffnung herein, eine dunkle und vollständige Schwärze, in der nichts und niemand zu erkennen war. Lediglich ein kalter, eisiger Hauch drang herein, fuhr Hermine über die Haut und ließ sie erzittern. Die Fackeln, die die Eingangshalle beleuchteten, flackerten als ob ein Windstoß sie erfasst hätte. Alarmiert hob Hermine ihren Zauberstab und richtete ihn in die komplette Dunkelheit hinein. Ihre Hand mit dem Zauberstab begann zu zittern, als dort plötzlich böse, rote Augen aufleuchteten. Schon einige Herzschläge später kam ein Mann ins Haus herein, nicht mit Schritten, sondern so, als ob er schweben könne. Sofort stoben die warmen, roten Flammen der Fackeln in ein giftiges Grün. Zitternd starrte Hermine, Lily fest an sich gepresst, die Gestalt an. Sie hatte das Gefühl jeden Augenblick in Ohnmacht zu fallen: Dieses Gesicht hatte sie erst ein einziges Mal in ihrem Leben gesehen, aber es hatte genügt, um es für alle Zeiten der Welt in ihr Gehirn hinein zu brennen. Schwach fiel ihr Zauberstabarm hinunter. Es war nicht möglich. Er konnte nicht hier sein. Er war tot.
„Wie schön, dass wir uns wiedertreffen...“, sagte die Person. Seine Worte klangen beinah wie das Zischen einer Schlange und drangen Hermine durch Mark und Bein. „Jetzt also Mrs. Potter...“ Die Starre löste sich von Hermine, nachdem Voldemort wieder zu sprechen begonnen hatte. Blitzartig stieß sie den Zauberstab nach vorn.
„Expelliarmus!“
Doch ohne erkennbare Mühe parierte Voldemort mit einem winzig kleinen Schlenker des eigenen Zauberstabs ihren Angriff, worauf Hermine ihrer aus der Hand gerissen wurde und klappernd irgendwo zu Boden fiel.
„Versuch nicht dasselbe wie Potter...“, flüsterte Voldemort. Seine Stimme war wie ein Hauch des Todes und unwillkürlich zuckte Hermine zusammen. Sie hatte keine Zeit sich Gedanken darüber zu machen, wie er hier auftauchen konnte, wie er nach seiner Niederlage bei Hogwarts wieder lebendig geworden war und wie er die mächtigen Schutzzauber, die Harry und Dumbledore auf das Anwesen gelegt hatten, hatte durchbrechen können. Sich darüber im Klaren dass ein Kampf (besonders ohne Zauberstab) komplett aussichtslos war, schoss Hermine nur ein einziger Gedanke durch den Kopf: Zu entkommen und Lily zu retten.
So schnell sie nur konnte rannte sie in großen Sprüngen die Treppe hinauf, während sie ihre Tochter fest an sich presste. Wäre sie nicht so wahnsinnig vor Angst und Sorge um Lily gewesen, wäre ihr vielleicht eingefallen, dass dies nicht der klügste Weg war. Dort oben würde sie erst recht wie eine Maus in der Falle sitzen. Aber darüber konnte Hermine nun nicht nachdenken, nur eine Sache war wichtig: Weg von Voldemort, so weit wie möglich weg von ihm.
„Spiel nicht mit mir!“, hörte sie Voldemorts Stimme, irgendwo hinter sich. „Versuch nicht zu fliehen!“
Hermine hörte nicht auf ihn, drehte sich auch nicht um, um zu überprüfen, ob Voldemort ihr folgte. Sie sprang in den Raum am Ende der Treppe, das Wohnzimmer, herein und schloss eilends und mit einem gewaltigen Donnern die schwere Eichenholztür.

Obwohl sie wusste, dass es sinnlos war, versuchte sie den Schlüssel im Schloss herumzudrehen. Doch noch bevor sie das geschafft hatte, sprang die Tür bebend auf und riss Hermine und Lily von den Füßen. Schmerzhaft landete Hermine auf dem Rücken und zog ihre Tochter in ihre Arme, während Voldemort langsam und bedächtig hereintrat. Seine roten Augen glitzerten.
„Nicht Lily!“, schrie Hermine und klammerte ihre Tochter fest an sich. „Ich bitte dich, töte mich, aber nicht Lily!“
Voldemorts Gesicht formte sich zu einem lippenlosen Lächeln.
„Das kommt mir irgendwie bekannt vor, Mrs. Potter...oh nein, diesen Fehler werde ich doch nach fast zwanzig Jahren kein zweites Mal begehen...“, zischte er. „Die Schlammblutmutter töten um dann von dem Kleinkind aufgehalten zu werden, nein...es geht mir um weitaus mehr als nur dein kleines Leben...“ Ohne einen erkennbaren Schritt zu tun, glitt er auf Hermine zu, die zusammenzuckte und die inzwischen weinende Lily noch stärker umschlungen hielt.
„Es wird alles gut, Lily...“, flüsterte sie ihr zu. „Es wird alles gut...“ Voldemort richtete seinen Zauberstab auf sie. Reglos, wie eingefroren starrte Hermine auf die Spitze. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
„Crucio!“
Es war noch tausendmal schlimmer als sie damals in der Schlacht um Hogwarts von Thompson gefoltert worden war. Der Schmerz ließ die Welt um sie herum verschwimmen und sie fast ohnmächtig werden, dennoch hielt sie Lily fest an sich gedrückt und hoffte inständig, ihre Tochter so ein wenig beruhigen zu können, obwohl Hermine aus Leibeskräften über den Schmerz schrie. Lily weinte weiterhin herzzerreißend und Voldemort stieß ein eiskaltes Lachen aus. Er dachte nicht daran, den Folterfluch von Hermine zu nehmen, der sie mittlerweile an Rand des Wahnsinns trieb.

Harry disapparierte an diesem Tag nicht wie üblich ziemlich genau vors Haus, sondern in das Tannenwäldchen, in dem Hermine und er zum ersten Mal nach Godrics Hollow gekommen waren. Es kam ihm vor, als wäre es gestern gewesen, dass er Hermine hierher gebracht hatte, damit sie bei ihm einziehen könne. Und dabei war dies schon über drei Jahre her. Harry schmunzelte. In diesen drei Jahren war sehr viel passiert. Er hatte seine Aurorenausbildung erfolgreich abgeschlossen, ebenso wie Hermine ihre Heilerausbildung. Sie hatten dabei Chris und Julia kennen gelernt, die sich als treue Freunde offenbart hatten. Hermine und ihm war es gelungen, die entführte Lavender aus Afrika zu befreien. Ron, der sich kurzzeitig auf die Seite der Todesser geschlagen hatte, bereute alles was er Böses getan hatte aufopferungsvoll und verbüßte die gerechte Strafe in Askaban. Julia half ihm mit ihrer Liebe über diese Zeit hinweg. Und dann, vor gut einem Jahr, hatten Harry und Hermine sich endlich das Ja-Wort gegeben und im Garten von ihrem Anwesen in Godrics Hollow ihre Traumhochzeit gefeiert, bei der alle ihre Freunde dabei waren. Und dann, um ihr Glück wenn möglich noch perfekter zu machen, hatte Hermine vor gut einem halben Jahr ihre Tochter Lily zur Welt gebracht. Sie war ein Wunschkind, und wurde vom ersten Moment an von ihren Eltern geliebt. Sie war ein Symbol der starken und ehrlichen Liebe zwischen Harry und Hermine, und sie war ein wahrer Sonnenschein in ihren Herzen. Harry freute sich jetzt schon, seine beiden liebsten Frauen in seine Arme zu schließen. Er liebte das Strahlen in Hermines Augen und das Lächeln von Lily wenn er nach Hause kam. Niemals könnte er die beiden hergeben.

Harry hatte das Gefühl, dass sie sich ein wenig unauffälliger verhalten mussten. Schließlich lebten in Godrics Hollow zurzeit ansonsten nur Muggel und Hermine und er waren in letzter Zeit sehr unvorsichtig, auch in der Öffentlichkeit, mit dem Gebrauch von Magie gewesen. Außerdem wollte er gern noch einige Schritte durch das Dorf gehen, bevor er zu Hause ankam, deshalb war er hier in den Tannenwald appariert. Pfeifend trat Harry ins Dorf hinein. In einer Papiertüte trug er ein Bilderbuch über Halloween für Lily mit sich. Nichts darin war wirklich furchterregend, selbst die Kürbisse, Fledermäuse und Skelette waren fröhlich gemalt, aber es war ja auch für Kinder. Er hatte kaum ein paar Schritte auf dem Kopfsteinpflaster getan, da lief ihm sogleich ein äußerst besorgt dreinschauender Mann entgegen. Aufgewühlt rieb er sich über den fast komplett kahlen Kopf.
„Oh, Mr. Potter, was ist denn bloß geschehen?“
„Ich weiß nicht, was Sie meinen, Mr. Woods...“, lächelte Harry ihm fröhlich entgegen. „Es ist doch ein schöner Tag.“ Und er meinte es ehrlich. Es war Abenddämmerung, und die untergehende Sonne ließ die Dächer der Häuser in einem schönen Rot schimmern. Die Bäume waren voller farbenprächtigem Laub. Vor jeder Haustür stand ein Kürbis oder prangte eine große Spinne aus Plastik.
„Ich meine mit Ihrem Haus!“
„Meinem Haus?“, fragte Harry und legte nachdenklich die Stirn in Falten. „Hat Hermine es etwa so gruselig geschmückt?“, lachte er.
„Geschmückt?“, fragte Mr. Woods gedehnt. Es klang, als würden die Worte nur sehr langsam in sein Hirn dringen. „Nein, Mr. Potter. Ein starker Blitz wahrscheinlich...“, vermutete er. „Die Gewitterwolke schwebt immer noch darüber.“
„Gewitterwolke...?“
Verständnislos sah Harry ihn an, bevor er sich rasch verabschiedete und mit eiligen Schritten in Richtung seines Hauses lief. Ein unruhiger Schauer kroch unangenehm seinen Rücken herunter und er lief noch ein wenig schneller. An der Friedhofsmauer vorbei, eine Hecke entlang, um die Ecke des Buchenwäldchens und...
Für einen Moment hatte Harry das Gefühl, sein Herz hätte ausgesetzt: Hinter der dichten Hecke, die das Grundstück umfriedete, sah er sein Haus, von dem ein großer Teil des ersten Stocks fehlte. Breite Löcher zogen sich durchs übrige Dach, von denen dicker, schwarzer Rauch in den Himmel stieg, wo das Zeichen eines gigantischen Totenkopfes zu sehen war, der eine Schlange als Zunge hatte. Das dunkle Mal schwebte über dem Haus der Potters.

Harry merkte gar nicht, dass er zu laufen begonnen hatte. Immer noch fassungslos starrte er auf die Trümmer des Hauses, während seine Beine sich längst in Bewegung gesetzt hatten. Er rannte durch das zerstörte und eingerissene Eingangstor, hinein durch die fehlende Haustür nur um eine demolierte und verwüstete Eingangshalle vorzufinden. Einer der silbernen Kronleuchter lag zersprungen auf dem Boden, der Garderobenschrank war in Einzelteile gebrochen und ein großes Stück der Treppe fehlte. Die Eichentüren waren samt Rahmen aus den Wänden gerissen oder fehlten ganz. Tiefe Sprünge und Risse zogen sich durch den marmornen Fußboden, auf dem hier und da noch ein paar Kürbisreste lagen und die eine oder andere Fledermaus, die Hermine beschworen hatte, verzweifelt mit den Flügeln schlug.
„HERMINE?“, rief Harry mit lauter, aber zitternder Stimme. In diesem Moment hörte er die Schreie seiner weinenden Tochter. Sein Herz schien sich in seinem Leib einmal um sich selbst zu drehen. „Lily!“ Mit großen Schritten sprang er die kaputte Treppe hinauf. Der Teppich auf ihr war an vielen Stellen zerrissen und er musste mehreren dunklen Steinbrocken ausweichen, um schließlich durch die aus den Angeln gerissene Tür ins Wohnzimmer hinein zu stürmen.
Harry fühlte, dass er schwankte, die Beine nachgaben und er schließlich hinfiel. Ohne einen Aufschrei zu verlieren beobachtete er wie versteinert das Bild, das sich ihm bot: Hermine lag stumm auf dem Boden und rührte sich nicht mehr. Lily schrie herzzerreißend. Über ihre Stirn zog sich eine blitzförmige Narbe.

ENDE

„So, ich weiß schon: Ein fieses Ende und ein fieser Cliff. Aber Verlangen und Liebe III startet ja bald. Ich danke allen meinen Lesern, die so lange durchgehalten haben und hoffentlich auch noch den dritten Teil schaffen. ;)
Vor allem möchte ich hier Hermine Potter1980, Hermine Jane Potter, Forrest, Spike, dumbledorefan, fabi1991 Antje67, Paddy_4, FaRe, Hermine_Potter, TheFirm und harter Magier für ihre Kommentare danken. Ich hoffe, jeder von euch bleibt bei der FF dran, reviewt fleißig weiter und ich entschuldige mich für jeden einzelnen, der hier unerwähnt geblieben ist.

Wenn irgendetwas unklar geblieben ist, schreibt mir doch ne PN oder in meinen Thread. Ich möchte dass alles gut verständlich für jedermann ist.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die FF „Das Gespenst“ verweisen, die ich jetzt (vor dem Start von Verlangen und Liebe III) erst einmal fertig stellen werde. Für alle, die das Passwort noch nicht angefragt haben, kann ich hier ja mal in aller Öffentlichkeit bekannt geben, es lautet gespenst
Schließlich habt ihr für diese FF ja auch ein Passwort gebraucht, also kann ich das getrost hier verraten... :)
Hier noch mal ein Link!


http://harrypotter-xperts.de/fanfiction?story=13262

Danke, dass ihr Verlangen und Liebe II gelesen habt. Und (hoffentlich) viel Spaß beim Weiterlesen!“ :D


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck