"So, liebe Leser, hier hätten wir wieder eins. Viel Spaß beim Lesen und schreibt mir doch ein Kommi, ja? ;)"
Kapitel 65-Vorbereitungen
Bereits am nächsten Tag stellten Harry und Hermine gemeinsam die Hochzeitsliste zusammen. Sie wollten die Einladungen so schnell wie möglich verschicken, da sie sich auf eine sehr baldige Hochzeit geeinigt hatten. („Ich muss auch in das Hochzeitskleid noch reinpassen, Harry!“) Da sie sich für den 07.Juli entschieden hatten, blieb ihnen noch mehr als genug zu tun, um die Hochzeit in diesen drei Wochen komplett vorzubereiten. Es gab so viel zu organisieren und zu erledigen, dass Hermine sich für die gesamte Zeit freinahm. Harry, der seinen Posten als Auror sowieso erst Mitte August aufnehmen würde, brauchte sich keinen Urlaub zu nehmen.
„Okay, wen haben wir bis jetzt?“, fragte Harry, der unruhig in der Küche auf und ab ging und über weitere Gäste nachdachte, während Hermine am Tisch saß und schon eine ganze Reihe von Namen aufgeschrieben hatte. Hermine hob das Pergament und las vor.
„Meine Eltern, Lavender und Chris, Julia zusammen mit Ron, zumindest wenn er kommen darf, Mr. und Mrs. Weasley, Bill und Fleur mit Isabelle, Charlie, Percy, Fred und George, Ginny, Tonks und Remus mit Ted, Neville, Luna, Hagrid und Professor Dumbledore.“
„Sollen nur deine Eltern zur Hochzeit kommen? Ich meine, hast du nicht noch andere Verwandte?“
Hermine schüttelte den Kopf.
„Nein, jedenfalls keine so eng stehenden, dass wir sie einladen sollten. Wenn meine Großeltern noch leben würden, dann hätten wir die einladen können. Aber Dads Eltern sind schon lange tot und Mums sind Anfang unseres fünften Jahres gestorben.“
„Oh, das tut mir Leid...“, murmelte Harry, dem erst jetzt auffiel, dass er sich während seiner Schulzeit nie für Hermines Familie interessiert hatte.
„Und meine anderen Verwandten sind so entfernt...die wissen noch nicht mal, dass ich eine Hexe bin!“, lachte Hermine. „Und dann müssten wir ihnen ein bisschen viel auf einmal erklären, meinst du nicht?“
Harry stimmte in ihr Lachen ein.
„Okay...wir sollten die anderen Lehrer aus Hogwarts auch einladen...“, beschloss er. „Also zumindest McGonagall, Flitwick und Sprout. Sie haben mir damals auch geholfen, Godrics Hollow in Stand zu setzen. Ihre Unterstützung war unbezahlbar!“, meinte er. „Professoren für Verwandlung, Zauberkunst und Kräuterkunde dabei zu haben war eine große Hilfe!“
„Gut...“, nickte Hermine und schrieb die drei weiteren Namen auf. „Und sonst? Was ist mit den Auroren?“
„Na ja, die stehen zum Teil sowieso schon als Gäste fest...“, erklärte Harry. „Weil sie ein bisschen aufpassen sollen, nur um sicherzugehen. Ich schätze, wir müssen an einer Stelle den Schutz des Blutzaubers aufheben. Wir beide können ja schlecht jeden einzelnen Gast durchs Tor hinein begleiten...Aber ich möchte gern noch drei Mitschüler vom Aurorentraining einladen. Lars, Thomas und Maurice.“
Hermine nickte und zählte die Gäste noch mal durch.
„Neunundzwanzig. Aber wir müssen natürlich mit mehr rechnen. Da kommen noch die Auroren hinzu und manche Gäste wie Charlie oder Ginny oder auch deine Mitschüler werden ja vielleicht noch jemanden mitbringen.“
„Wie ist es mit den Heilern vom St. Mungo?“
„Nein, die möchte ich nicht dabei haben. Es sind meine Ausbilder und Arbeitskollegen, und das war's dann auch. Höchstens Jones, er ist der Fachheiler für Fluchschäden, aber wenn wir einen einladen, müssten wir alle einladen, und wenn...“, und Hermine schüttelte sich kräftig, „...ich daran denke, so ein Schwein wie Fox dabeizuhaben...außerdem werden die Medimagier sowieso keine Zeit haben. Im St. Mungo wird einiges los sein, wenn Julia und ich beide nicht da sind. Momentan ist starker Heilermangel, sie überlegen sogar, zwei der sonst sechs benötigten Es auf UTZ-Niveau auf A runterzusetzen.“
„Dann können wir also insgesamt von rund sechzig Gästen ausgehen.“, schloss er. „Das bleibt ja noch überschaubar...“
„Ich hätte noch jemanden...“
„Ja? Wen denn?“
„Harry, setz dich!“, bat Hermine. Ahnungslos ließ er sich auf einen Stuhl sinken und sah sie erwartungsvoll an. „Was ist...“, begann sie langsam und bedächtig. „Was ist mit deinen Verwandten?“
„Mine, du weißt doch, dass ich keine...“
„Schatz!“, unterbrach sie ihn eindringlich. „Ich spreche von den Dursleys.“ Harry starrte sie ungläubig an.
„Die Dursleys? Die habe ich jetzt zwei Jahre lang nicht gesehen und sie haben mir keine Sekunde gefehlt! Mein ganzes Leben lang haben sie mir nur Missachtung und nie so etwas wie Liebe entgegen gebracht. Pflichtgemäß hab ich mich von ihnen verabschiedet, du warst dabei.“
„Ich weiß...“, nickte Hermine. „Und deine Tante hat da zu dir gesagt, dass sie immer für dich da wären, wenn du Hilfe brauchst.“ Harry ließ die Schultern sinken. „Es bleibt natürlich bei dir...“, versicherte Hermine. „...ob wir die Dursleys einladen. Ich mag sie ja auch nicht besonders. Und ich will auch keine große Beziehung zu ihnen anfangen oder dass wir uns von nun an zu treffen anfangen oder so...aber in diesem Fall ist das was anderes, glaub ich. Es sind nun mal deine einzigen noch lebenden Verwandten und du heiratest ja nur einmal! Hoffentlich...“, fügte sie noch lächelnd hinzu. Harry atmete tief ein und aus.
„Vielleicht hast du Recht, Mine.“ Diese Frau schaffte es, immer das Beste aus ihm rauszukehren.
„Schön...“, lächelte Hermine und schrieb die drei Dursleys mit auf die Liste.
„Schreib in Dudleys Fall lieber zwei Gäste auf!“, bat Harry. „Wegen dem Essen.“
„Blödmann...“, versetzte Hermine ihm liebevoll und ließ die Liste so wie sie war. „Gut, jetzt müssen wir so früh wie möglich die Einladungen schreiben lassen und auch ganz schnell verteilen. Eigentlich sind drei Wochen ein bisschen wenig...BEI MERLINS BART!“, schrie sie und hätte beinah das Tintenglas vom Tisch gefegt.
„Was ist denn los?“
„Ich...ich brauch ein Hochzeitskleid!“
„Und?“
„Harry, ein Hochzeitskleid muss man Monate vorher aussuchen.“, erklärte sie aufgebracht. „Monate! Und dann muss es vielleicht noch abgeändert werden, was auch Wochen dauert. Nein, wir können die Hochzeit unmöglich feiern...“
„Monate? Vielleicht in der Muggelwelt, aber ganz bestimmt nicht in der Zaubererwelt...“, lächelte Harry. Auch Hermine lächelte.
„Das hatte ich ganz vergessen...“ Wieder blickte sie auf ihre Liste. „Wir müssen uns noch entscheiden, wie die Einladungen vom Design her aussehen sollen.“
„Wie bitte?“
„Na, welche Farbkombination wir nehmen. Das muss natürlich passen zu Dekoration, Blumenschmuck und Tischgestecken.“
„Ach so...“, murmelte Harry und war in diesem Moment heilfroh, dass Hermine sich ebenfalls um die Hochzeitsvorbereitungen kümmerte.
„Was wär dir denn am liebsten?“, wollte sie wissen.
„Keinen Schimmer. Hast du schon irgend ne Idee?“
„Ja, hab ich!“ Harry lächelte. Es war, als hätte man Hermine eine Schulaufgabe gestellt. „Viele Paare heiraten ja in weiß und grün, was ich aber nicht so schön finde. Mir würde weiß in Kombination mit Beerenfarben gefallen!“
„Bärenfarben?“, fragte Harry verständnislos.
„Na, so Brombeere zum Beispiel. So rötliches violett. Das wäre unheimlich schön!“, meinte Hermine schmunzelnd. „Natürlich nicht zu kitschig, sondern schön geschmackvoll. Farbig, aber nicht bunt.“
Harry dachte nach und musste nicken. Ja, das fände er auch schön.
„Ja, das gefällt mir auch. Lass uns das nehmen!“, nickte er. „Das ist auch eine schön...na ja...magische Farbe, oder? Was für ein Glück ich doch mit so einem Mädchen wie dir habe, Mine!“, lächelte er, stand auf und gab ihr einen liebevollen, ausführlichen Kuss.
„Ach was, es ist doch mehr als selbstverständlich, dass ich mich auch um die Hochzeit kümmere!“, erwiderte sie. „Schließlich bin ich ja die Braut!“, erinnerte sie ihn grinsend und zog ihn an seinem Kragen zu einem weiteren Kuss zu sich hinunter. „Lass uns in die Winkelgasse apparieren. Neben Eyelops Eulenkaufhaus ist ein Schreibwarenladen, die auch Einladungen schreiben. Vielleicht sind sie ja bis morgen fertig, dann könnten wir sie direkt bei den Leuten abliefern. Ich glaube, so was sollten wir lieber persönlich machen, anstatt sie einfach mit einer Eule zu verschicken.“ Harry nickte.
„Darfst du denn überhaupt apparieren?“, wunderte er sich und deutete auf ihren Bauch. Hermine lachte.
„Im Moment schon, ich bin ja noch nicht besonders lange schwanger. Aber nach unserer Hochzeit wohl besser nicht mehr. Das heißt, für die Hochzeitsreise müsstest du dir einen anderen Transportweg einfallen lassen, Harry. Aber damit eins von vornherein feststeht:“, stellte sie klar. „Auf keinen Fall steige ich in den fahrenden Ritter! Und schwanger erst recht nicht!“
„Schon gut...“, versicherte Harry lächelnd. „Ich werde mir was einfallen lassen.“
„Ach, und noch eins: Wir müssen die Hochzeitsreise wohl um zwei, drei Tage nach der Hochzeit verschieben.“
„Wieso denn?“, fragte er ahnungslos. Hermine machte einen sauren Gesichtseindruck.
„Das sag ich dir jetzt noch nicht! Du musst mich nur nach London bringen, verstanden? Im Notfall müssen wir halt mit Auto fahren, aber wir beide müssen nach London. Wir können die Hochzeitsreise gern dann auch von dort aus beginnen, aber nach unserer Hochzeit müssen wir erst einmal nach London! Oder eher nach unserer Hochzeitsnacht...“,, berichtigte sie sich mit einem unanständigen Lächeln.
„Wa...“, begann Harry zu fragen, doch er merkte an ihrer Miene, dass es sowieso zwecklos war. „Okay Hermine, ich bring dich nach London.“
Der Besitzer des Schreibwarenladens war außer sich vor Freude die „berühmten“ Harry Potter und Hermine Granger in seinem Laden begrüßen zu dürfen, und er weinte beinahe vor Rührung, als sie ihn baten, die Einladungen für ihre Hochzeit zu schreiben. Sie gaben den vorgefertigten Text, den Hermine geschrieben hatte, ab, der Mann versprach bis Mittag am nächsten Tag fertig zu sein und die beiden traten wieder hinaus in den Sonnenschein der Winkelgasse. Es war bedeutend voller als bei den meisten anderen ihrer Besuche. Viele Kinder tummelten sich auf der Straße. Einige besorgten sich wohl bereits schon die neuen Schulsachen für das nächste Jahr in Hogwarts. Nachdem sie von einem übelgelaunten Kobold namens Slagok zu ihrem gemeinsamen Verlies in Gringotts geführt wurden, blieb Hermine verblüfft der Mund offen stehen, doch auch Harry war überrascht. Der Inhalt ihres Verlieses hatte sich fast verdoppelt.
„Warum...warum haben wie so viel Gold?“, stammelte sie.
Der Kobold ließ ein unterdrücktes Kichern ertönen. Harry und Hermine schauten ihn fragend an.
„Die meisten Frauen fragen genau das Gegenteil...“, erklärte er mit einem frechen Grinsen.
„Chris und ich haben Prämien für das Aurorentraining bekommen.“, erklärte Harry, dem erst jetzt auffiel, dass er das Hermine noch gar nicht erzählt hatte. „Weil wir die Kursbesten waren.“
Hermines Gesicht verwandelte sich in ein Lächeln und sie gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.
„Ich bin stolz auf dich. Mein tapferer, großer Kämpfer...“ Harry lächelte. „Ich mein das ernst!“, versicherte Hermine. „Du bist ein ganz, ganz toller Mann. Tapfer und ehrlich, treu und sorgsam, du hast ein gutes Herz, bist liebevoll und, als wär das noch nicht genug, auch noch unheimlich gutaussehend!“
„Ein bisschen Geld hab ich auch...“, grinste Harry und deutete auf die großen Goldstapel.
„Das ist nicht so wichtig...Bis ich bei dir eingezogen bin, wusste ich gar nicht, dass du soviel Geld hast.“
Der Kobold räusperte sich aufmerksam.
„Ähm....ja.“, nickte Hermine. „Entschuldigung...“
„Hier!“, meinte Harry, nachdem sie Gringotts wieder verlassen hatten und er drückte Hermine einen großen Geldbeutel in die Hand. „Für dich.“ Fassungslos nahm sie ihn entgegen.
„Wofür?“
„Na ja, du brauchst doch ein Hochzeitskleid...“, schmunzelte Harry. „Und da ich wahrscheinlich nicht mit dabei sein darf, geb ich dir das Geld halt jetzt schon.“
Ungläubig starrte Hermine auf den schweren Geldbeutel in ihrer Hand. Sie hatte sich schon gewundert, warum Harry so viel Gold aus dem Verlies geholt hatte.
„Harry, das müssen 500 Galleonen sein!“, rief sie aufgebracht und blieb stehen.
„Du hast völlig Recht!“, nickte Harry, der schon ein paar Schritte weitergegangen war, nun zurückkam und sich vor sie stellte. „Machen wir tausend draus.“
„Was? Nein Harry, das ist mehr als genug.“
„Glaub ich nicht...“, grinste er. „Ich will, dass meine zukünftige Frau das allerschönste Hochzeitskleid von allen hat.“
„Harry, das bezahlen meine Eltern...“
„Oh nein!“, schmetterte Harry sie ab. „Das bezahlen deine Eltern nicht. Wir bezahlen die ganze Hochzeit mit allem Drum und Dran alleine, Hermine. Ende der Diskussion.“
Hermine sah ihn sprachlos an. Sie war davon ausgegangen, dass ihre Eltern zumindest einen Teil der Kosten übernehmen würden. Doch als sie Harrys Blick sah, der keinen Widerspruch zuließ, lenkte sie schließlich lächelnd ein.
„Gut, Harry. Vielen Dank!“
„Du brauchst dich nicht zu bedanken...“, erwiderte er. „Es ist unser Geld.“
„Na ja, eigentlich ist es dein Geld...“, bemerkte Hermine kleinlaut. „Aber immerhin verdienst du auch ein bisschen Geld.“, sagte eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf. „Im St. Mungo!“
„Aber du musst mir eins versprechen: Such dir das allerschönste Kleid aus, das du finden kannst. Nimm das Hochzeitskleid, von dem du schon immer geträumt hast, und nichts anderes und wenn du es gefunden hast, dann kaufst du es auch! Du schaust nicht einen Moment lang auf den Preis, und wenn es das zehnfache kosten sollte!“
Hermine lächelte.
„Ich versprech's. Danke, Harry. Ich werd mich gleich übermorgen auf die Suche machen.“
„Hast du schon ne Ahnung, wo du suchen willst?“, fragte Harry. Er warf einen Blick auf Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten, wo in diesem Moment zwei kleine Mädchen in Hogwarts-Uniform herausspazierten.
„Ich weiß nicht, ob der Laden für Hochzeitskleider richtig ist...Ich werd morgen mal Lavender fragen, wenn wir dort die Einladung vorbeibringen...sie weiß bestimmt, wo ich in der Zaubererwelt ein Hochzeitskleid bekommen kann.“
„Was hält meine zukünftige Frau denn jetzt von einem schönen Becher Eis?“, fragte Harry grinsend, schlang den Arm um ihre Hüfte und dirigierte sie zu Fortescues Eissalon. Auch Hermine grinste.
„Da hätte deine zukünftige Frau nichts gegen einzuwenden...“
Nachdem sie die fertigen Einladungen abgeholt hatten, schickten sie sogleich drei Eulen zu Harrys Mitschülern aus dem Aurorentraining. Hedwig hatte mittlerweile ein hohes Alter erreicht, war aber trotzdem überglücklich, endlich wieder mit einem Brief losgeschickt zu werden und flog mit großen Flügelschlägen Richtung Norwegen davon, um Lars seine Einladung zu überbringen. Harry machte sich keine Sorgen, ob sie ihn auch finden würde. Sie hatte damals auch immer Sirius finden können. Eine Adresse hatte er ihr nicht geben können, er wusste ja von keinem seiner Mitschüler, wo genau sie überhaupt wohnten. Deshalb konnte er die drei Einladungen auch nicht persönlich überbringen, er hätte ja keine Ahnung, wohin er überhaupt hätte disapparieren sollen! Hedwigs Kolleginnen aus dem Postamt schickte er in Richtung Deutschland und Frankreich davon, und hoffte, dass auch sie ihr Ziel finden würden, ebenso wie die Eulen, die die Einladungen an Neville und Luna überbringen sollten. Harry hatte seit der Schule nichts mehr von den beiden gehört, er wusste nicht was sie seitdem gemacht hatten, welchen Beruf sie nun hatten, ja nicht einmal, ob sie überhaupt noch zusammen waren, weshalb ihm auch nichts anderes übrig blieb, als zwei getrennte Einladungen an sie zu schicken..
„Also verstanden, Harry?“, vergewisserte sich Hermine noch einmal, während sie bereits den mit Trittsteinen gepflasterten Weg im Vorgarten der Grangers entlang gingen.
„Ja, hab ich!“, erwiderte Harry entnervt. Hermine und er hatten genau abgesprochen, wie sie ihren Eltern die nahende Hochzeit ankündigen wollten. Und zwar so, wie sie ursprünglich auch ihre Verlobung hatten verkünden wollen: Romantisch auf dem Sofa im Wohnzimmer. Harry sollte Hermine auf den Schoß nehmen, sie würden stimmungsvoll ihre Ringe zeigen und Hermine wollte erklären, dass Harry und sie sich lieben würden und sich bereits verlobt hätten. Dieser Plan war damals kolossal in die Hose gegangen. Da Hermines Eltern von ihrer Beziehung noch nichts wussten, wollten sie nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, und Hermine beschloss, dass sie Harry erst einmal ein paar Tage kennen lernen sollten. Doch als Hermines Eltern von einer Weihnachtsfeier viel zu früh nach Hause kamen und ihre Tochter und deren Mitschüler nackt und sich küssend und streichelnd auf dem Wohnzimmersofa vorfanden (wo sie die Lust überwältigt hatte) mussten die beiden ihre Verlobung dann doch auf etwas andere Weise mitteilen als ursprünglich geplant. Mr. und Mrs. Granger hatten jedoch mehr als verständnisvoll reagiert und sich offenherzig über die Verlobung gefreut.
„Und was ist mit dem Kind?“, fragte Harry, während sie schon vor der Tür standen und Hermine gerade die Türklingel betätigt hatte. „Wie erklären wir das?“ Hermine starrte ihn einen Moment lang an. Man sah förmlich, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete.
„Ach, da fällt uns schon was ein...“, behauptete sie, als auch schon die Tür geöffnet wurde und eine strahlende Mrs. Granger die beiden begrüßte.
Nach zwei kurzen Umarmungen folgten Harry und Hermine ihr ins Wohnzimmer, wo Mr. Granger in einem Sessel saß, seine Zeitung gerade beiseite legte und sie ebenfalls begrüßte. Als sie danach Platz nehmen sollten und Harry sich aufs Sofa niedersinken ließ, setzte sich Hermine kurzerhand auf seinen Schoß und Harry schloss die Arme um ihren Bauch. Mr. Granger hob die Augenbrauen, sagte aber nichts.
„Also Mum...Dad, es gibt wunderbare Neuigkeiten!“, begann Hermine fröhlich. „Harry und ich möchten euch nämlich mitteilen, dass wir beschlossen haben, bald zu heiraten!“
Sie hatte Begeisterung und Jubel erwartet oder wenigstens ehrliche Freude, aber Mr. und Mrs. Granger warfen sich nur einen zweifelnden Blick zu. Sie hatten die Stirn in tiefe Falten gelegt. Bestürzt sah Hermine immer im Wechsel ihre Mutter und ihren Vater an, bis Mrs. Granger sich schließlich räusperte und das Wort ergriff.
„Seid ihr auch sicher, dass das eine gute Idee ist?“
Hermine traute ihren Ohren nicht, als sie das hörte.
„Was? Wieso das denn?“, fragte sie.
„Hermine, ihr seid doch erst seit knapp drei Jahren zusammen.“, antwortete nun Mr. Granger. „Meint ihr nicht, dass es da besser wäre noch ein bisschen zu warten? Nur um...na ja, um ganz sicher zu gehen?“
„Um ganz sicher zu gehen?“, wiederholte Hermine tonlos.
„Ja...“, nickte Mrs. Granger. „Nur für den Fall, dass eure Beziehung doch nicht so stark ist und möglicherweise nicht hält. Natürlich lieben wir dich, Harry!“, fügte sie rasch hinzu. „Aber Robert und ich sind nicht ganz sicher, ob ihr schon für den nächsten Schritt bereit seid.“
„So?“, schnaubte Hermine. „Und warum nicht? Als wenn ihr das überhaupt beurteilen könntet! Wir leben schon zusammen in Harrys Haus. Und außerdem haben wir euch doch schon vor gut zwei Jahren erzählt, dass wir uns verlobt haben, und da habt ihr euch mit uns zusammen gefreut, so wie sich das für Eltern auch gehört!“
„Hermine, da wart ihr noch nicht mal ein halbes Jahr zusammen.“, erinnerte sie ihre Mutter. „Ihr kamt beide knallverliebt ineinander hier an. Da wollten wir euer frisches Glück nicht stören. Und das mit der Verlobung fanden wir zwar ziemlich vorschnell, aber verlobt hieß ja nicht, dass ihr wirklich sofort heiratet. Wir haben sogar eher damit gerechnet, dass sich eure Beziehung...nun ja...als Liebelei, als Schulromanze erweist und dann bald auflöst. Weil ihr eben noch so jung wart und so schnell zusammen gekommen seid!“, schloss sie. Harry sah aus den Augenwinkeln, wie Hermines Nasenflügel vor Zorn bebten.
„Harry und ich haben uns schon sechs Jahre lang gekannt, bevor wir zusammen gekommen sind.“, erklärte sie mit ganz leiser, gefährlicher Stimme. „Und unsere Liebe hat sich in dieser Zeit erst entwickelt, aber ich liebe Harry schon seit Jahren von ganzem Herzen. Und wenn überhaupt möglich, so ist diese Liebe mit jedem Tag bloß stärker geworden, und jeden Tag hab ich mich darauf gefreut, einmal Hermine Potter zu sein, Harrys Frau.“
„Und ich hab mich jeden Tag darauf gefreut, Hermines Mann zu werden.“, ergänzte Harry.
„Und dass mit dem Beginn unserer Beziehung unsere Liebe zwar stark angefangen hat, es aber immer noch geblieben ist, wollt ihr wohl leider nicht verstehen.“, schloss Hermine traurig. „Sicher, wir waren beide knallverliebt ineinander als wir Weihnachten hier waren, aber das ist noch immer so und das wird auch immer so bleiben. Weil Harry und ich uns einfach von ganzem Herzen lieben. Und wenn ihr das nicht versteht, dann könnt ihr, so Leid es mir tut, nicht zu unserer Hochzeit kommen.“ Mit diesen Worten erhob sie sich vom Sofa. Ihre Eltern blickten sie sprachlos an. „Komm Liebling, ich möchte jetzt gehen!“, bat sie Harry und zog an seinem Arm. „Nach Hause!“, setzte sie hinzu und warf ihren Eltern einen verächtlichen Blick zu.
„Hermine, ich...“, begann ihre Mutter.
„Natürlich, Schatz!“, unterbrach Harry sie. „Gehen wir.“
„Tschüss, Mum und Dad!“, nickte Hermine. „Wir sehen uns wohl nicht mehr wieder, wenn ihr das mit Harry und mir nicht verstehen wollt!“ Sie wandten sich beide zum Gehen. „Ach übrigens...“, fügte sie noch hinzu, während sie sich bei Harry einhakte. „Harry und ich hatten eigentlich vor, euch mitzuteilen, dass ihr in ein paar Monaten Großeltern werdet, aber unter diesen Umständen...“ Sie gingen hinaus in den Flur und Hermine stieß bereits die Eingangstür auf, als ihnen ihre Eltern atemlos hinterher hechteten. Hermines Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt.
„Hermine, Kleines...“, stammelte ihr Vater.
„Schatz, wir...es tut uns Leid!“, versicherte ihre Mutter. „Ehrlich. Auch dich müssen wir um Verzeihung bitten, Harry! Es ist nur...wir machen uns ganz einfach Sorgen, das ist alles. Wir wollen nur nicht, dass ihr irgendetwas hinterher bereut.“
„Wir werden nichts bereuen!“, entgegnete Hermine kalt. „Wir lieben uns.“
„Ja, das tun wir.“, stimmte Harry ihr zu und schloss einen Arm um Hermine und drückte sie fest an sich. „Mrs. Granger, Mr. Granger: Ich liebe Ihre Tochter von ganzem Herzen, ich will sie heiraten und für immer mit ihr zusammen sein. Sie ist das beste was mir je passiert ist, und ich bin jeden Tag dafür dankbar, sie kennen gelernt zu haben.“ Hermines Mutter (und nebenbei bemerkt auch Hermine selbst) biss sich auf die Lippen und man sah ihr an, wie sie versuchte die Tränen zurückzuhalten.
„Oh Harry, du bist ein feiner, wohlerzogener Junge mit Manieren. Du hast was im Kopf und hast ein gutes Herz, und Hermine ist verrückt nach dir.“
„Wir hätten dich sehr gern als Schwiegersohn!“, stimmte ihr Mann zu. „Schon vom ersten Moment an warst du uns beiden sympathisch. Schließlich haben wir...“, meinte er und schmunzelte nun. „...schon vom ersten Blick an erkannt, dass da mehr als nur Freundschaft zwischen euch beiden steckte.“
„Und dass du ein Kind erwartest...“, schniefte nun Hermines Mutter, die ihre Tränen jetzt nicht mehr zurückhalten konnte. „...Hermine, wir freuen uns so für euch beide. Und wir wollen eurer Hochzeit gern unseren Segen geben, weil wir erkannt haben, wie sehr ihr euch liebt!“
„Wirklich?“, fragte Hermine ungläubig. „Und nicht nur, weil ich schwanger bin?“
„Nein.“, versicherte ihre Mutter. „Nein, sondern weil wir jetzt wissen, dass es euch wirklich ernst mit dem Heiraten ist und nicht nur so ein spontaner Einfall.“
„Oh, Mum...“, rief Hermine und schlang ihre Arme um ihre Mutter. Harry fühlte, wie sein künftiger Schwiegervater ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter legte.
„Jetzt werd ich schon Oma...“, murmelte Hermines Mutter in die Schulter ihrer Tochter hinein. „Und das mit dreiundvierzig...“
„Sie sind nicht da!“, meinte Harry. „Komm, wir bringen erst die anderen Einladungen rum...“
„Die sind da!“, entgegnete Hermine energisch und drückte noch einmal lange den Klingelknopf. Als ob sie ihrer Vermutung zustimmen wollte, riss in diesem Moment Lavender die Wohnungstür auf. Sie keuchte und ihre blonde Mähne war komplett zerzaust. Die obersten Knöpfe ihrer Bluse waren noch geöffnet.
„Mine! Harry!“, begrüßte sie die beiden lächelnd, aber auch etwas außer Atem. „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat.“
„Schon okay, Lav.“, grinste Hermine und zwinkerte ihr wissend zu, was Lavender sofort erwiderte.
„Kommt rein!“, bat sie und zog sie in die Wohnung hinein. Chris saß auf dem Sofa im Wohnzimmer. Auch er schnaufte noch und an seinem Hals war die Stelle eines großen Knutschflecks auszumachen. „Hi, Hermine. Hallo, Kumpel!“, nickte er den beiden zu. „Kann ich euch was zu trinken anbieten? Kürbissaft?“
„Ja, gern!“, nickte Harry. Der Tag war fast ebenso heiß wie der zuvor.
„Habt ihr's noch geschafft?“, flüsterte Hermine Lavender ins Ohr, während Harry und Chris die Getränke und Gläser aus der Küche holten. Lavender lächelte geheimnisvoll.
„Natürlich. Sonst hätte ich die Tür gar nicht geöffnet. Zugegeben, wir mussten uns n bisschen beeilen, hat aber noch geklappt...wie geht’s dir? Man merkt, dass Harry wieder da ist!“
„Ach ja?“, lächelte Hermine. „Und woran?“
„Du siehst besser aus.“, erklärte Lavender, ohne Umschweife. „Nicht mehr so chronisch untervögelt. Du siehst aus, als hättest du dich die ganze Woche durchficken lassen.“
Hermine war inzwischen so einiges von ihr gewöhnt, ein Hauch Rosa bildete sich aber trotzdem noch auf ihren Wangen.
„Nicht die ganze...“, gab Hermine zu. „Aber fast!“, fügte sie grinsend hinzu. „Ein paar Mal sind wir schon noch Essen gegangen oder waren in der Winkelgasse zum Einkaufen...und bei dir und Chris?“
„Na ja, es gab die eine oder andere Stunde, wo wir uns mal lieb gehabt haben...“, räumte Lavender zögernd ein. Nach einer kurzen Pause brachen beide junge Frauen in schallendes Gelächter aus.
„Ich glaub, sie reden von uns...“, vermutete Chris, der in diesem Moment mit Harry im Schlepptau und den Getränken aus der Küche herauskam.
„Nein Chris, wenn wir von dir reden würden, hätten wir so gemacht!“, giggelte Lavender und deutete mit Daumen und Zeigefinger eine Länge von vielleicht gerade mal drei Zentimetern an. Chris warf ihr einen funkelnden Blick zu, der ihr sofort durch Mark und Bein ging und ein leichtes Kitzeln in ihrem Unterleib verursachte. Sie wusste genau, was dieser Blick bedeutete. Es war Chris' typischer „Warte-bis-nachher-und-ich-nagel-dich-richtig-durch“-Blick.
„Nun, was verschafft uns die Ehre?“, setzte er hinzu und reichte Harry und Hermine je ein Glas. „Wolltet ihr uns nur besuchen oder gibt es dafür einen besonderen Anlass?“
„Na ja, wir haben tatsächlich einen Anlass dazu.“, lächelte Hermine und reichte Lavender eine der Einladungen. „Wir wollten euch zwei nämlich zu was ganz Besonderem einladen...“
Lavender faltete gespannt die aufwendig gestaltete, weiß-violette Einladung auf, Chris stellte sich rasch hinter sie und las über ihre Schulter gebeugt mit.
Für die Welt bist du irgendjemand, aber für mich bist du die Welt...ich geb dich nie mehr her...
Miss Hermine Jane Granger und Mr. Harry James Potter
geben sich die Ehre, Sie
Miss Lavender Brown und Mr. Christopher Wenders
zu ihrer Hochzeit am
07.Juli 2000
in ihrem Anwesen in Godrics Hollow einzuladen
Lavender und Chris starrten noch eine Weile die Zeilen an. Einen kurzen Moment lang wirkten alle vier wie eingefroren. Bis Lavender sich abrupt auf Hermine stürzte, ihre Arme um sie schlang und sie fest an sich drückte.
„Oh, herzlichen Glückwunsch, meine Süße!“, schluchzte sie. „Hat er dich jetzt endlich offiziell gefragt!“ Hermine lächelte und erwiderte die Umarmung, während Chris Harry auf die Schulter klopfte und ihm die Hand schüttelte.
Lavender musste sich vor Rührung ein paar Mal durch die Augen wischen, als sie sich schließlich doch noch von Hermine trennte und auch Harry fest an sich drückte und Chris ebenfalls Hermine umarmte und gratulierte.
„Wir freuen uns so für euch!“, flüsterte Lavender Harry ins Ohr. „Pass gut auf die Kleine auf, Harry!“
„Das werd ich!“, nickte Harry grinsend.
„Das müssen wir aber feiern!“, beschloss Lavender, nachdem die langwierigen Glückwünsche beendet waren. „Chris, hol mal eine Flasche Feuerwhisky aus dem Wohnzimmerschrank.“
„Danke, für mich nicht!“
„Ach komm schon, Mine! Selbst wenn ihr noch apparieren müsst, ein Glas kann nicht schaden.“
„Nein Lav, das ist nicht der Grund...es ist vielmehr...“ Vielsagend streichelte Hermine über ihren noch sehr flachen Bauch. Lavenders Augen wurden tellergroß.
„Nein!“, hauchte sie, kaum hörbar, doch Hermine nickte, überschwänglich und voller Freude.
„Doch!“
Und schon zum zweiten Mal riss Lavender ihre Arme um Hermine und presste sie so fest sie nur konnte an sich.
„Das ist doch nicht möglich...“, schniefte sie. „Oh Mine, ich freu mich so für dich! Ihr bekommt ein Kind!“
„Blödmann...“, lachte Chris Harry zu. „Sie einfach so zu schwängern, und das auch noch vor der Hochzeit. Schäm dich!“
Hermine löste sich von Lavender und sah Chris stirnrunzelnd an.
„Wenn es dich interessieren sollte: Es war zwar nicht geplant, aber es ist ein Wunschkind!“
„Schon gut, Hermine!“, versuchte Chris sie zu beruhigen. „War doch nur Spaß!“
„Hör nicht auf ihn, er macht immer blöde Witze!“, winkte Lavender ab. „Wow, ein Kind! Habt ihr schon über Namen nachgedacht?“
Harry und Hermine verabschiedeten sich schon sehr frühzeitig, da sie noch einige Einladungen zu verteilen hatten. Nachdem Lavender die beiden verabschiedet und die Tür geschlossen hatte, warf sie Chris einen verächtlichen Blick zu.
„So!“, schnaubte sie.
„Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht? Komm Lav, der kleine Scherz...“
„Darum geht’s nicht. Die beiden heiraten! Und wann heiraten wir, Schatz?“
„Ach gib's zu, darauf kommst du doch nur, weil die beiden jetzt heiraten!“, grinste Chris, packte sie an den Hüften und zog sie an sich heran. Seine Hände krallten sich in ihre Bluse und rissen sie kraftvoll entzwei. Die Knöpfe kullerten wild auf dem Boden umher. Die strammen, festen Halbkugeln ihrer Brüste sprangen ihm förmlich entgegen und er vergrub augenblicklich seinen Kopf zwischen ihnen.
„Nicht schlecht...“, gab Lavender zu, während seine Hände ungeduldig ihren Rock abstreiften. „Aber das war eigentlich nicht meine Frage...“
Stürmisch riss Chris ihr noch die letzten Kleidungsstücke ab, packte die nackte Lavender wie ein Stück Beute über die Schulter und trug sie in ihr Schlafzimmer, wo er sie kraftvoll aufs Bett schleuderte.
„Okay...“, nickte Lavender und sah ihm zu, wie er sein T-Shirt abzog und seine muskulöse Brust enthüllte. „Das macht mich zugegeben verdammt geil, aber wann heiraten...“
Doch Lavender verstummte, da Chris dem T-Shirt inzwischen seine Shorts hatte folgen lassen und sie nun ungehinderten Blick auf seine stramme, große Erektion hatte, die pochend und steil aufgerichtet senkrecht zwischen seinen Beinen stand. Wie ein Tiger sprang er auf sie und mit einem heftigen Stoß rammte er seine Männlichkeit bis zum Anschlag in Lavender hinein. Sie ließ vor Lust einen hohen, gellenden Schrei ertönen.
„Doch nicht so klein, was?“, zischte er und beinah wütend rammte er seinen Pfahl tief und fest in sie hinein.
„Ich meinte auch deinen Verstand...“, presste Lavender keuchend hervor, während Chris weiterhin unbeeindruckt seinen Schaft in ihren Leib hinein hämmerte.
Selbst im Sommer zog eisiger Wind um Askaban, als Harry und Hermine mit der Fähre hinübersetzten, die Festung betraten und schließlich auf Rons Zelle zu gingen.
„Ich hoffe, er kriegt dafür Ausgang...“, meinte Hermine. „Immerhin sind wir keine Familienmitglieder.“
„Ja, hoffentlich...“, nickte Harry. Noch bevor die Zelle überhaupt in Sicht kam, hörten sie schon Geräusche daraus.
„Nicht Ron, du bist ja verrückt...“
„Ja. Total...“, gab Ron zu.
Auf leisen Sohlen schlichen die beiden näher an das Verlies, in dem Ron steckte. Das erste was sie sahen, war dass Ron Julia auf die Pritsche presste und voller Leidenschaft ihren Hals küsste, während sie die Arme um seinen Rücken geklammert hatte. Zum Glück waren beide noch angezogen.
„Ich glaub wir haben Besuch, Ronald!“, bemerkte Julia, räusperte sich und deutete durch die Gitterstäbe, hinter denen Harry und Hermine grinsend darauf warteten bemerkt zu werden. Ron wirbelte herum und sprang auf.
„Harry! Hermine!“ Wie auf Kommando lief er rot an, wie immer wenn er die beiden sah.
„Wir wollten nicht stören.“, entschuldigte sich Hermine. „Harry und ich wollten euch beiden nur eine Einladung vorbeibringen.“ Einer der Gefängniswärter schloss Rons Zelle auf, sie betraten sie und Hermine reichte ihm eine der Einladungen. Ron faltete sie auseinander und fuhr die Zeilen entlang. Julia las über seine Schulter gelehnt neugierig mit. Als er den Text beendet hatte, starrte Ron sie sprachlos an, während Julia ebenso wie Lavender reagierte und ihre Arme erst um Hermine, dann um Harry riss.
„Das freut mich so für euch!“, rief sie ekstatisch. „Aber im Grunde wird das ja auch Zeit, wo Harry schon etwas in deinem Bauch abgelegt hat, Mine!“
„Wie?“, meinte Ron fassungslos. „Du bist...du bist schwanger, Hermine?“
„Hat dir das Julia noch gar nicht erzählt?“, fragte Hermine freudestrahlend. „Ja, Harry und ich erwarten ein Kind.“
„Wow...“, machte Ron und sah sie mit offenem Mund an. „Ähm...Herzlichen Glückwunsch.“, setzte er hinzu, ein wenig verspätet. „Und auch zu eurer Hochzeit. Ich freu mich, dass es endlich so weit ist.“ Diesmal hatte er Augenkontakt mit den beiden gehalten und sie merkten, dass es ihm ernst war. Trotzdem hielt er mindestens einen großen Schritt Abstand von ihnen.
„Ach komm schon, Ron! Du kannst uns ja wohl auch einmal umarmen!“, entschied Hermine, ging auf ihn zu und schloss die Arme um ihn. „Du bist doch unser bester Freund und auch wenn ich Harry liebe und heiraten werde, so bist du uns beiden trotzdem sehr wichtig!“, flüsterte sie eindringlich, was nur Ron hören konnte. Scheu legte er seine eigenen Arme um sie und schaffte es sogar, sie sanft an sich zu drücken. „Na also...“, lächelte Hermine. „Wir sind doch immer noch Freunde, Ron!“ Dadurch ermutigt schaffte Ron etwas selbstsicherer auch eine Umarmung bei Harry und gratulierte ihm noch einmal.
„Wirklich, ich freu mich!“, wiederholte er. „Ich freu mich, dass ihr heiratet weil ich nämlich auch wieder weiß, wie sehr ihr euch liebt. Mir ist endlich wieder klar geworden, dass ich wirklich komplett falsch lag, und dass ihr beide einfach wie für einander geschaffen seid und perfekt zueinander passt. Das war schon immer so. Ihr wart schon immer auf einer Wellenlinie, und sogar ich hab damals gemerkt, dass ihr oft aneinander gedacht habt und viel füreinander empfunden habt.“ Ron räusperte sich noch einmal. „Und eigentlich muss ja auch der beste Zauberer die klügste Hexe abkriegen, oder?“, fügte er grinsend hinzu. Harry wollte gerade etwas erwidern, doch Ron schnitt ihm das Wort ab. „Doch Harry, das bist du. Denn du hast ein gutes Herz und warst immer bereit dein Leben für andere aufs Spiel zu setzen. Du hast Ginny aus der Kammer des Schreckens befreit, und noch dutzende Sachen mehr. Vor gut zwei Jahren hab ich leider vergessen, dass ihr beide einfach zueinander gehört und was ihr alles für mich getan habt. Das war ein Riesenfehler, denn ich mir nie verzeihen werde. Und ich freu mich auch darüber, dass ihr ein Kind bekommt, und zwar von ganzem Herzen. Aber...seid ihr sicher, dass ihr mich bei der Hochzeit dabei haben wollt?“
„Natürlich!“, antwortete Harry sofort.
„Auf jeden Fall!“, nickte Hermine. „Ron, wir haben schon oft darüber geredet: Es ist schrecklich, was du getan hast, aber du bist unser bester Freund, wir verzeihen dir und du büßt deine gerechte Strafe ab. Merlin, du sitzt ja auch schon fast zwei Jahre in Askaban!“
„Sie hat Recht, Schatz...“, munterte ihn Julia auf und schloss die Arme um seinen Hals. „Das Leben geht weiter, okay?“ Erleichterung machte sich bei allen dreien breit, als Ron nun endlich zu lächeln begonnen hatte.
„Na, also.“, nickte Hermine zufrieden. „Ron, vielen Dank für deine Worte. Wir sehen ja, dass du alles bereust und wir sind sehr glücklich, dass du Harrys und meiner Beziehung deinen Segen gibst. Wir müssen leider noch viele Einladungen rumbringen, deshalb sind wir ein bisschen in Zeitdruck. Wir sehen uns spätestens auf unserer Hochzeit, ja?“
„Wenn ich kommen darf...“, sagte Ron mit tonloser Stimme, während Hermine und auch Harry ihn noch einmal umarmten und dann die Zelle verließen und ihn mit Julia alleine ließen.
„Alles in Ordnung?“, fragte sie unsicher, nachdem die beiden gegangen waren. „Kommst du damit klar?“
Ron sah sie fassungslos an.
„Wow...sie bekommen echt ein Kind? Wow...“
Julia lachte und strich Ron durchs rote Haar.
„Möchtest du auch mal Kinder, Ronald?“
„Keinen Plan...“, nuschelte Ron und ließ sich auf die Pritsche hinabsinken. „Wenn ich ne Frau finde, die irgendwann mal Kinder mit mir haben möchte...“ Er warf einen kleinen Seitenblick auf sie. Julia grinste und setzte sich neben ihn.
„Ach, ich glaube, das ist gar nicht so schwer, Ron...“, hauchte sie und bevor sie weiterkam, drückte Ron seine Lippen auf ihre und sie tauschten einen innigen, liebevollen Kuss aus. Vor Behagen schloss Ron die Augen, während sich in seinem Magen alles drehte als ob er eine merkwürdige Scherzsüßigkeit von seinen Brüdern gegessen hatte.
Auch Mrs. Weasley war außer sich vor Freude, als sie von der Hochzeit erfuhr und als Harry und Hermine ihr schließlich noch mitteilten, dass sie bereits ein Kind erwarten würden, weinte sie vor Glück und schlang die Arme ganz fest um Hermine.
„Das ist wundervoll, mein Kind...“, schluchzte sie. „Und wir kommen sehr gern zu eurer Hochzeit! Vielen Dank!“
„Wir könnten überhaupt nicht feiern ohne euch, Mrs. Weasley...“, meinte Harry. Mrs. Weasley entließ Hermine aus der erdrückenden Umarmung und sah ihn überrascht an. „Ihr seid immerhin wie eine Familie für mich gewesen!“, ergänzte er.
„Oh, mein lieber Junge...“, schniefte sie und drückte nun auch ihn an seine Brust.
Mrs. Weasley versprach, die übrigen Familienmitglieder von der Hochzeit zu informieren. Nachdem Harry zur Sicherheit noch einmal nachgefragt hatte, versicherte sie lachend, diesmal nicht Errol loszuschicken, sondern ihre Kinder per Flohpulver zu benachrichtigen. Harry und Hermine verabschiedeten sich winkend und Mrs. Weasley sah ihnen strahlend hinterher, bis sie schließlich verschwunden waren.
Sie apparierten vor das rustikale, turmähnliche Holzhaus an der Küste der Carmarthan Bay und Tonks, die an diesem Tag bonbonrosa Haare hatte, erschrak heftig, als sie direkt vor ihrer Nase auftauchten.
Beinah hätte sie dabei ihren kleinen Sohn fallen gelassen, den sie auf dem Arm hielt und gerade mit Brei fütterte.
„Hallo, ihr zwei! Bei Merlins Bart, Remus und ich müssen hier mal Apparierschutz rauflegen, ihr habt mich ja zu Tode erschrocken!“, grinste sie.
„Hallo, Tonks!“, begrüßten die beiden sie.
„Tonta...“, brabbelte Ted, und meinte damit wohl seine Mutter.
„Er wird mich irgendwann bestimmt Mama nennen!“, grinste Tonks auf die fragenden Blicke von Harry und Hermine. „Aber irgendwie scheint mich ja jeder Tonks nennen zu wollen...Freut mich, dass ihr uns mal besuchen kommt. Harry, herzlichen Glückwunsch zu deiner bestandenen Abschlussprüfung. Remus war ganz aus dem Häuschen, als er das gehört hat. Er ist sehr stolz auf dich.“
„Danke.“, lächelte Harry. „Es war aber nicht leicht, zugegeben.“
„Das sollte es auch nicht sein!“, grinste Tonks und warf einen Blick zu Hermine, die inzwischen voll mütterlicher Gefühle Ted auf den Arm genommen hatte.
„Du bist aber ein süßer Fratz!“, flüsterte sie und gab Ted einen Kuss auf die Stirn. Sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen.
„Gratuliere, Hermine!“, rief Tonks. „Ich hab gehört, du bist jetzt Heilerin?“
Hermine, die gerade mit Ted rumgealbert hatte, sah überrascht auf.
„Äh...ja. Ja, danke, Tonks!“, lächelte sie. „Ich kann immer noch kaum glauben, dass es geklappt hat.“
„Sie untertreibt!“, grinste Harry. „Ohnegleichen Minus und kann's trotzdem kaum glauben, dass sie bestanden hat...ist Remus nicht da?“, fuhr er fort.
„Leider, ihr habt ihn gerade verpasst!“, erwiderte Tonks. „Er wollte ein paar Sachen einkaufen gehen.“, erklärte sie. „Wir haben einen Riesenverbrauch an Windeln, also was Ted da so reinsetzt, das ist nicht mehr feierlich!“
„Hat deine Mama Recht?“, grinste Hermine und sah den kleinen Jungen in ihren Armen erwartungsvoll an. „Stimmt das etwa?“ Ted lachte und packte neugierig in Hermines Gesicht herum.
„Kann ich Remus etwas ausrichten?“, wollte Tonks wissen.
„Wenn du möchtest...“, lachte Harry und reichte Tonks eine der Einladungen. „Dann sag doch Remus, dass Hermine tatsächlich damit einverstanden ist meine Frau zu werden und wir nächsten Monat heiraten. Ted und du seid übrigens auch eingeladen!“
„Na, ist es endlich so weit?“, fragte Tonks. „Das wurde aber auch Zeit, herzlichen Glückwunsch euch beiden! Remus, Ted und ich kommen sehr gern zu eurer Hochzeit!“ Auch sie umarmte Harry und als sie Hermine schließlich Ted abnahm, um sie ebenfalls an sich zu drücken, fuhr sie grinsend fort:
„So wie du dich um Ted kümmerst, könnte man ja meinen, dass du selbst schon ne Mutter wärst, Hermine!“
„Noch nicht!“, erwiderte Hermine leise. „Aber bald!“, fügte sie breit lächelnd hinzu und deutete auf ihren Bauch. „Harry und ich erwarten nämlich ein Kind.“
In diesem Fall reagierte Tonks allerdings kaum anders als ihre Vorgängerinnen. Sie stieß einen spitzen Schrei aus und mit Tränen in den Augen umarmte sie Hermine ein zweites Mal.
„Das ist ja toll! Ich freu mich für euch beide.“ Sie schaute Hermine mit leuchtenden Augen an und schlang dann auch die Arme um Harry. „Wow, ein Kind von euch beiden. Ich kann's kaum glauben!“
„Tonta!“, rief Ted laut und sah seine Mutter wütend an, das eine Auge blau, das andere braun.
„Ja, ist ja gut, Teddy...“, lachte Tonks und nahm ihn wieder auf den Arm. „Ich muss ihn noch zuende füttern!“, erklärte sie entschuldigend. „Er hat fast so großen Appetit wie sein Vater.“
„Wie oft wir hier schon lang gegangen sind...“, meinte Hermine, während Harry und sie Hand in Hand den Weg von Hogsmeade zum Schloss hinaufgingen.
„Stimmt, aber noch nicht allzu oft als Pärchen!“, warf Harry ein. „Ist heute vermutlich auch das letzte Mal...“ Hermine blieb abrupt stehen und sah ihn misstrauisch an.
„Was soll das denn heißen?“
„Entschuldige, Schatz. Ich meine, es ist vermutlich das letzte Mal als...nun ja...als einfaches Pärchen, verstehst du? Das nächste Mal wenn wir hier langgehen sind wir wahrscheinlich schon verheiratet.“
„Ach so!“, nickte Hermine. „Ich dachte schon...“
„Was denn?“
„Ach, gar nichts!“, versicherte sie und packte wieder seine Hand. „Komm, lass uns zu Hagrid gehen!“
Harry lachte.
„Du hast doch nicht gedacht...“
„Ich mag das nun mal nicht, wenn du so was sagst!“, verteidigte sie sich beleidigt. „Es hat lange genug gedauert, bis wir zusammengekommen sind, und ich denke, dass wir es auch die letzten Jahre schwer genug hatten. Egal ob Voldemort aufkreuzt, du ein Jahr lang zum Aurorentraining musst oder diese Hopkins-Schlampe durchvögelst!“
Sie spürte, wie der Griff von Harrys Hand schwächer wurde, sie ihrer eigenen entglitt und er selbst stehen blieb. Ein wenig überrascht drehte sie sich zu ihm. Harry sah sie mit einem Blick voller Verzweiflung an. Sie trug ein grünes Sommerkleid, das ihr ausgezeichnet stand. Ihr kastanienbraunes Haar fiel locker auf die Schultern und ihr schönes, ebenmäßiges Gesicht und die rehbraunen Augen blickten ihm fragend entgegen. In seiner Miene erkannte sie gleich den Schmerz, den er gerade litt. Hermine hatte schon immer gewusst, was Harry gerade dachte oder fühlte. Die Tränen, die Harry nun über die Wangen liefen, brauchte sie gar nicht mehr.
„Ich...ich hätte das damals nie tun sollen. Wir sollten nicht heiraten, Hermine. Ich verdiene dich gar nicht. Du bist das beste was mir je passiert ist!“
„Ach, Schatz...“, flüsterte Hermine mitfühlend.
„Du bist meine beste Freundin und warst immer meine Seelenpartnerin, die mich jedes Mal verstanden und mir jedes Mal geglaubt und vertraut hat und ich liebe dich wirklich und ich hab dich nicht verdient!“, wiederholte Harry durch fest zusammen gebissene Zähne. Das Erlebnis mit Christina Hopkins und Hermines durch und durch enttäuschter Blick drangen in sein Gedächtnis hinein und waren schlimmer als hunderte von Dementoren auf einmal. Der Erinnerung war so furchtbar, dass Harry die Beine versagten und er kraftlos zu Boden stürzte, ganz so als ob er in Ohnmacht gefallen wäre.
Als Harry wieder zu sich kam, hielt Hermine seinen Kopf in ihrem Schoß und streichelte sanft durch sein schwarzes, unbändiges Haar.
„Mine?“, flüsterte er und blinzelte nach oben. Hermine hatte ihm die Brille abgenommen, aber seine Sehschwäche war nicht mehr so stark wie früher und so konnte er sie gut erkennen. Hermine lächelte ihn an.
„Na, wieder gut?“, fragte sie.
Harry nickte, stand auf und die beiden setzten Hand in Hand ihren Weg fort. Hermine kam nicht drum herum einen kurzen Moment lang zu schmunzeln. Dass sein Seitensprung ihm solche Qualen bereitete, war der beste Beweis dafür wie sehr er seine Tat bereute, und dass sie ihm wohl ebenso zugesetzt hatte wie ihr, wenn nicht sogar noch mehr. Harry öffnete den Mund, wollte sich entschuldigen für alles wofür er sich nur entschuldigen konnte und ihr noch einmal erklären, dass er sie liebe und brauche und dass sie schon immer etwas ganz Besonderes für ihn gewesen war und das auch immer bleiben würde. Doch Hermine hielt ihm kurzerhand den Mund zu und flüsterte:
„Ja, Harry. Ich weiß schon!“
Dann küsste sie ihn zärtlich und voller Liebe, und in diesem Kuss steckte viel mehr, als sie mit Worten hätten ausdrücken können. Das merkte sowohl Harry als auch Hermine.
Hagrid war in seinem Gemüsegarten beschäftigt. Mit einem gewaltigen Spaten in den Händen grub er die Erde um, wobei er jedes Mal ganze Schubkarrenladungen heraus schaufelte.
„Hagrid! Hallo, Hagrid!“, rief Hermine. Der hünenhafte Riese sah auf und sein Mund verformte sich zu einem breiten Lächeln.
„Hermine! Harry! Schön, euch zu sehen!“, röhrte er. „So schnell hätte ich nicht wieder mit euch gerechnet. Wart ja erst letzte Woche hier, nich'?“
„Oh, tut uns Leid, Hagrid...“, meinte Hermine peinlich berührt. „Kommen wir ungelegen?“
„Blödsinn, überhaupt nicht!“ Hagrid steckte mit einem starken Hieb den Spaten in die umgegrabene Erde, sodass das Spatenblatt gänzlich darin versank. „Kommt, wir trinken ein schönes Tässchen Tee!“
„Nun, was führt euch zu mir?“, fragte Hagrid, ließ sich auf seinen großen Sessel sinken und kraulte Fang, den Saurüden, hinter den Ohren. „Oder wolltet ihr nur mal wieder euren alten Freund besuchen?“
„Das auch, aber wir haben tatsächlich eine Neuigkeit für dich, Hagrid!“, antwortete Harry und lehnte lächelnd die Felsenkekse ab, die Hagrid ihm anbot. Stattdessen reichte er Hagrid eine der Einladungskarten, die vielleicht gerade mal halb so groß wie dessen Hände waren. „Du weißt ja, dass Hermine und ich verlobt sind und wir haben beschlossen, nächsten Monat zu heiraten.“ Hagrids Mund blieb offen stehen und er schaute erst Harry, dann Hermine sprachlos an.
„Ja, es stimmt!“, nickte sie. „Wieso seid ihr bloß alle so fassungslos? Harry und ich sind doch auch schon lange verlobt.“ Hagrid schloss wieder seinen Mund.
„Ja, das ist schon Recht, Hermine!“, nickte er. „Aber ob ihr nun verlobt seid oder ob ein Termin für die Hochzeit feststeht, das ist ein Heidenunterschied! Jedenfalls erst mal herzlichen Glückwunsch, nich? Freut mich für euch beide.“ Er stand auf wobei er beinah den kleinen Tisch umgestoßen hätte und umarmte Harry und dann auch Hermine. Als er sich von ihm gelöst hatte, taten Harry so stark die Rippen weh, dass er befürchtete, Hagrid würde seiner Zukünftigen bei der Umarmung alle Knochen einzeln brechen.
„Freut mich besonders, weil ich euch schon so lange kenne und weiß, dass du prima zu Harry passt, Hermine!“, brummte er.
„Danke, Hagrid!“, presste Hermine zwischen seinem dicken, leicht mit Erde verschmierten Mantel hervor. „Hagrid, ich ersticke!“, fügte sie hinzu.
„Oh, tschuldigung...“ Er löste sich wieder von ihr und Hermine rang nach Luft. Ihre Wangen waren ganz rot geworden. Hagrid wischte sich vor Rührung eine Träne aus dem Augenwinkel.
„So, das müssen wir feiern!“, beschloss er, ging zu einem großen, schiefen Holzregal in der Ecke des Raums und zog einen großen Humpen hervor. „Rosmertas allerbester Rum. Davon könnten wir uns einen Krug voll genehmigen.“
„Tut mir Leid, Hagrid!“, warf Hermine ein. „Für mich keinen Alkohol.“
„Wieso denn nicht? Ach, willst noch apparieren und nichts riskieren, oder? Vernünftiges Mädchen, unsere Hermine.“, fügte er an Harry gewandt hinzu.
„Nein, Hagrid, das ist nicht der Grund. Aber Harry und ich erwarten ein Kind, deshalb...“
Der Satz ging unter in dem lauten Ton des auf dem Boden zerbrechenden Rum-Humpens, den Hagrid fallen gelassen hatte. Der Rum breitete sich auf dem Boden aus, aber Hagrid war das schnuppe.
„Du...ihr bekommt ein Kind, Hermine?“, röhrte er begeistert. „Das ist ja fantastisch. Nur noch elf Jahre, bis der nächste gute Sucher in die Hausmannschaft von Gryffindor kommt!“
Hermine lachte.
„Zwölf Jahre, Hagrid. Ich bin schließlich erst im ersten Monat.“
„Das ist wirklich 'n Ding, dass ihr jetzt ein Kind bekommt...“, murmelte Hagrid. „Hau ab, du blödes Vieh!“, brüllte er wütend Fang an, der inzwischen begonnen hatte, die Pfütze Rum auf dem Boden aufzulecken. Hagrid riss die Tür auf und drängte den Hund hinaus.
„Ratzeputz!“, rief Hermine währenddessen und der verschüttete Rum löste sich in Nichts auf.
Als er wieder hineindrängte, ergriff Hermine das Wort.
„Hagrid, wir wollen nicht unhöflich sein aber wir müssen noch ein paar Einladungen verteilen.“
Lächelnd deutete sie auf den kleinen Stapel, der noch übrig geblieben war.
„Ja, Mine, du hast Recht. Komm, wir gehen hoch ins Schloss.“
„Ins Schloss?“, gluckste Hagrid. „Was wollt ihr denn da?“
„Wir möchten Dumbledore, McGonagall, Flitwick und Sprout auch zu unserer Hochzeit einladen.“, erklärte Harry. „Sie haben uns sehr geholfen, unser Haus in Godrics Hollow wieder aufzubauen.“
Hagrid nickte.
„Aha. Und warum glaubt ihr, sollten die Professoren oben im Schloss sein?“ Hermine schlug sich stöhnend vor die Stirn.
„Harry, es sind Sommerferien! Merlin, was sind wir dämlich!“
„Tja, ich bin nur hier, weil ich mich ein bisschen um den Wald und die Tiere kümmern muss!“, nickte Hagrid. „Aber das ist doch kein Problem. Gebt mir die Einladungen. Ich schick vier Hauselfen damit los. Die haben das mit ihrer Elfenmagie ruckzuck über die Bühne gebracht.“
„Ach, die Hauselfen sind also noch da?“, ereiferte sich Hermine und machte einen wütenden Gesichtsausdruck. „Sie bekommen also keine Sommerferien?“
Es war schon früher Abend, als sie nach Little Whinging apparierten. Einen kurzen Moment blieben sie unschlüssig vor dem Haus im Ligusterweg Nummer vier stehen. In der einen Hand hielt Harry die letzte übriggebliebene Einladung, in der anderen Hermines Hand. Während er noch das Gebäude anstarrte, fielen ihm die ganzen Ereignisse ein, die hier geschehen waren. Wie hunderte Briefe ins Haus hineinbrachen. Wie Dobby einen Nachtisch in die Luft schweben ließ. Wie Tante Magda aufgeblasen wegflog. Wie Mr. Weasley den Kamin in die Luft sprengte. Wie eine Eule ihm die Mitteilung brachte, dass er wegen unerlaubter Zauberei Minderjähriger von Hogwarts verwiesen sei...Harry runzelte die Stirn. Auch andere Erinnerungen drangen in seine Gedanken hinein. Wie Dudley ihn piesackte. Wie er in einen Schrank und später in ein Zimmer gesperrt wurde. Wie Onkel Vernon ein Gitter vor dem Fenster anbrachte, das Ron, Fred und George später herausrissen. Wie seine Schulsachen weggesperrt wurden. Wie Onkel Vernon sich angestellt hatte, nur um ein simples Hogsmeade-Formular zu unterschreiben. Wie Tante Magda seine Eltern und ihn verspottet hatte. Wie er eine alberne Diät mitmachen musste, nur weil Dudley zu fett geworden war. Wie er in all den Jahren nie die Liebe einer Familie gespürt hatte. Doch Hermine lächelte ihm aufmunternd zu, und da schmolzen diese Erinnerungen ganz so als seien es Nichtigkeiten einfach davon. Hermine hatte ihm das gewaltige Geschenk ihrer Liebe gegeben, und das wog alles was er in diesem Haus erlitten hatte um ein Vielfaches auf. Er nickte und Hermine betätigte den Klingelknopf.
Es dauerte eine ganze Weile, bis die Tür schließlich geöffnet wurde und Dudley den Kopf raussteckte.
„Ha...Harry?“, stammelte er ungläubig.
„Hi, Big D!“, erwiderte Harry und schaffte es irgendwie, ein Grinsen zustande zu bringen.
„Harry?“, rief eine Stimme aus dem hinteren Teil des Hauses und nur einen Sekundenbruchteil später stürmte Tante Petunia an Dudley vorbei hinaus und, Harry wäre vor Überraschung beinah in Ohnmacht gefallen, drückte ihn an sich. „Mein lieber Junge, wir haben gedacht, wir würden dich nie wieder sehen!“
„Na ja...ihr habt mir ja eigentlich auch keinen Grund dazu gegeben!“, erwiderte Harry hart. Tante Petunia löste die Umarmung und sah ihn mit mitleidsvollem Blick an.
„Ich weiß Harry, ich weiß...es ist nicht entschuldbar!“
„Na, auch wieder hier?“, brummte in diesem Moment eine Stimme aus dem Türbogen und Harry erkannte, dass es Onkel Vernon war. „Werden dich wohl gar nicht los, was?“
„Vernon!“, fuhr Tante Petunia ihn an. „Es ist zwei Jahre her, dass der Junge hier war.“
„Was willst du denn hier?“, fragte er murrend, keine Spur freundlicher.
„Ja Harry, was ist der Grund für deinen Besuch? Aber lass uns erst mal reingehen, wir müssen uns ja nicht hier auf der Türschwelle unterhalten...“
Harry und Hermine folgten den drei Dursleys ins Haus, blieben aber im Flur stehen.
„Na ja, vielleicht erinnert ihr euch ja, dass ich euch vor einem Jahr gesagt habe, dass ich mit Hermine hier zusammen bin und mit ihr nach Godrics Hollow ziehe.“, erklärte Harry. Die Blicke der drei Dursleys fielen auf Hermine, als hätten sie sie jetzt erst wahrgenommen.
„Hallo...“, murmelte sie schüchtern, hielt den Blicken aber Stand und Harrys Hand noch immer fest in ihrer.
„In das Haus von...von deinem...“
„Ja, von meinem Dad!“, nickte Harry. „Wir haben es wieder aufgebaut. Jedenfalls...also der Grund für unseren Besuch...es ist so, dass Hermine und ich heiraten wollen und wenn ihr drei nichts Besseres vorhabt...“
Er reichte Tante Petunia die weiß-violette Einladung, die sie mit zitternden Fingern entgegen nahm. Wie starr fuhr sie über die Zeilen.
„Heiraten?“, brummte Onkel Vernon und machte einen misstrauischen Ausdruck. „Tut man das in eurem Bekloppten-Verein also auch?“
Doch es war nicht Harry, sondern Hermine, die antwortete.
„Ja Mr. Dursley, auch Zauberer und Hexen heiraten!“, rief sie gereizt. „Weil auch Zauberer und Hexen sich von ganzem Herzen lieben können, und ich liebe Harry von ganzem Herzen. Er ist ein wundervoller Mensch, was Sie ja anscheinend in über sechzehn Jahren nicht bemerkt haben!“ Mit einem zornfunkelnden Blick sah sie ihn an und Onkel Vernon, der drauf und dran war zurück zu blaffen, hielt inne und schien sich beinah zu schämen.
„Vernon. Harry und Hermine haben uns gerade zu ihrer Hochzeit eingeladen!“, tadelte ihn seine Frau. „Das ist wahnsinnig nett und wir haben es im Grunde gar nicht verdient!“
„Nein, habt ihr nicht!“, meinte Harry kalt. „Ihr habt es nicht verdient, zu unserer Hochzeit zu kommen. Ihr habt mir nie die liebevolle und verständnisvolle Familie gegeben, die ich gebraucht hätte. Das Leben bei euch war eine einzige Qual für mich. Ihr habt mich gepiesackt und misshandelt wo ihr nur konntet, und so etwas wie Glück und Freude hab ich erst in Hogwarts und bei Hermine kennen gelernt.“ Seine Hand umgriff ihre noch fester. Tante Petunia sah aus, als ob sie gleich anfangen würde zu weinen. „Aber andererseits habt ihr mich aufgenommen!“, fügte er hinzu, weil er nun doch Mitleid mit ihr bekam. „Auch wenn vermutlich jedes andere besser gewesen wäre, ihr habt mir ein Zuhause gegeben. Meine Mum hätte es sicherlich gewollt. Ihr seid nun mal meine letzten noch lebenden Verwandten, und ich hätte euch...“, es kostete ihn ein wenig Überwindung, „...euch gern dabei. Obwohl ihr keine Familie für mich seid!“, stellte er rasch klar. „Meine Familie ist nur Hermine!“ Er schloss einen Arm um sie und fuhr mit der Hand über ihren Bauch. „Und bald noch jemand Drittes...“, fügte er leise hinzu.
Tante Petunia stieß einen spitzen Schrei aus und nun schlang sie die Arme auch um Hermine. „Oh Hermine, wir freuen uns so für dich!“, behauptete sie und drückte sie fest an sich. „Das ist wundervoll!“
„Ähm...danke, Mrs. Dursley...“, stammelte Hermine, die damit nicht gerechnet hatte.
„Bitte, nenn mich Petunia!“, lächelte Tante Petunia. „Wollt ihr nicht zum Abendessen bleiben?“
„Äh...ich glaube eher ni....“
„Oh bitte, tut uns den Gefallen!“, bat sie und blickte sich hilfesuchend in Richtung ihrer Familie um.
„Meinetwegen gern....“, brummte Onkel Vernon heraus und es klang, als hätte es viel Überwindung gekostet. Dudley, der bis dahin unentwegt Hermine angestarrt hatte, murmelte „Ja, okay...“
„Na gut, dann gern.“, nickte Harry. „Aber nur wenn du aufhörst Hermine so anzuglotzen, Dudley! Sie ist meine Verlobte, ich liebe sie und ich werde sie nächsten Monat heiraten!“
Beschämt schaute Dudley auf den Boden, verdrückte sich in Richtung Küche und tat etwas, das er noch nie getan hatte: Er half seiner Mutter beim Tischdecken.
„Das war doch eigentlich ganz nett, oder Harry?“, fragte Hermine, als sie wieder zuhause in Godrics Hollow angekommen waren.
„Ja, ging so...“, nickte Harry. „Aber versprich mir, dass wir sie nach unserer Hochzeit nie wieder sehen müssen! Pflichtgemäß können sie dabei sein, aber danach nie wieder. Einverstanden?“
„Einverstanden!“, nickte Hermine und legte einen Arm um seine Hüfte. „Es ist ja auch weniger, weil sie uns so sympathisch sind als vielmehr aus Anstand.“
Harry nickte.
Bereits einen Tag später befand sich auf der Titelseite des Tagespropheten die Schlagzeile „Unser Lieblingspaar heiratet endlich! Harry Potter und Hermine Granger machen Hochzeitsvorbereitungen“
Das große Bild darunter zeigte Harry und Hermine, wie verliebt und Arm in Arm durch die Winkelgasse spazierten.
„Da hat uns doch tatsächlich wer belauscht!“, meinte Harry kopfschüttelnd und biss von seinem Marmeladetoast ab.
„Manche Dinge ändern sich eben nie...“, lächelte Hermine. „Bin ja mal gespannt, ob ich jetzt wieder Hasspost kriege mit Bubotubler-Eiter drin...“
„Glaub ich nicht...“, grinste Harry. „Du nutzt mich ja nicht mehr nur aus weil ich berühmt bin so wie im vierten Schuljahr.“
„Ach, stimmt ja!“, lachte Hermine. „Ich bin ja jetzt beliebt! Ich wette, die Journalisten hoffen, dass sich niemand an die Artikel aus dem vierten Jahr erinnert. Das würde ihr ganzes Bild von uns kaputt machen.“ Harry nickte.
„Gehst du heute los und suchst dir das Hochzeitskleid aus?“
Auch Hermine nickte.
„Ja. Lavender kennt ein paar gute Geschäfte dafür. Mum und Julia kommen auch mit.“
Harry sah sie mit strengem Blick an.
„Denk dran...“, begann er, doch Hermine vollendete den Satz bereits grinsend.
„Ich weiß, ich weiß: Auf den Preis zuletzt gucken!“
„Nicht zuletzt, sondern gar nicht!“, verbesserte sie Harry. „Der Preis ist völlig egal...“ Sein Blick fiel wieder auf den Tagespropheten. „Kaum zu glauben. Da kann man noch nicht mal durch die Winkelgasse spazieren ohne gleich ausgehorcht zu werden!“
„Halb so schlimm...“, meinte Hermine. „Sie wissen nicht wann und sie wissen nicht wo.“
„Hoffentlich kann der Schreiber den Mund halten, ich habe keine Lust auf Reporter am Tag unserer Hochzeit...“
„Tut er bestimmt...“, versicherte Hermine, stand auf und setzte sich kurzerhand auf Harrys Schoß. „Mir kam er nicht vor wie jemand, der uns gleich an den Tagespropheten verpfeift...Mund auf!“ Gehorsam öffnete Harry den Mund und ließ sich bereitwillig von seiner zukünftigen Frau mit Toaststückchen füttern.
In diesem Moment riss irgendwo im Regenwald in der Nähe von Brasilien eine dicke, große Schlange ihr Maul so weit sie nur konnte auf und würgte unter großer Anstrengung ein rötliches Ei von der Größe eines Handballs heraus. Das Ei fiel in eine darunter bereitgestellte Schüssel hinein. Mit glänzenden Augen betrachtete eine schwarzhaarige Frau (über deren Gesicht sich zwei unansehnliche Narben zogen) wie die Eierschale Risse bekam. Eine grüne Flüssigkeit die wie Schlamm aussah, quoll daraus hervor. Schließlich brach das Ei ganz auf und die Schale füllte sich beinah bis zum Rand. Neben der grünlichen Brühe lag dort, wie ein neugeborenes Küken, ein merkwürdiges und äußerst hässliches Wesen, das einem Baby entfernt ähnelte. Nur war es leichenblass, knochendürr und augenscheinlich tot.
„Hat es geklappt?“, fragte ein sehr junger Mann mit weißblondem Haar. Gehüllt war er in einen schwarzen Umhang und sein Gesicht hatte den Ausdruck von starkem Ekel angenommen, während die Frau voll Begeisterung das seltsame Zeremoniell verfolgte.
„Psst, Draco!“, machte die Frau und beobachtete, wie die Schlange nun mit Kraft einen ihrer Giftzähne direkt in der Brust des hässlichen Babys versenkte. Nachdem sie wieder von ihm abließ, floss die grünliche Flüssigkeit durch das Loch in das Wesen hinein. Es war beinah, als schlucke es durch das Loch in seiner Brust, und nachdem es mehrere Züge des widerwärtigen Suds in seinen Körper gezogen hatte, begann es langsam zu atmen. Der junge Mann verzog das Gesicht. Es war ganz außergewöhnlich widerlich. Gierig sog das Wesen mehr und mehr von der Flüssigkeit in sich hinein, ganz wie Wasser, das im Waschbecken in den Abfluss floss. Langsam schloss es die Augen auf und bewegte die dürren, kleinen Ärmchen. Jetzt konnte man auch erkennen, dass fast neben dem Loch, das der Giftzahn in seine Brust hinein gestochen hatte, ein zweites, allerdings vernarbtes Loch war.
„Eure Lordschaft....“, flüsterte die Frau andächtig. „Das ist großartig...“ Sie schob den linken Ärmel ihres Gewands zurück und schaute auf das komische Symbol, das offenbar auf ihren Unterarm tätowiert war. Es wurde stärker und deutlicher, aber zu brennen so wie damals begann es noch nicht. „Bald...“, tröstete sie sich selbst.
Das Wesen saugte nun die letzten Tropfen in der Schale auf und betrachtete die beiden aus verengten Schlitzaugen. Es sah aus wie ein Ungeheuer.
„Bellatrix...“, zischte es. „Draco...“, fügte es mit einem Blick auf den jungen Mann hinzu, dem es mittlerweile schwerfiel sich nicht zu übergeben.
„Eure Lordschaft...ihr seid wieder da!“, rief Bellatrix und nur mit Mühe konnte sie sich davon abhalten, ekstatisch die Arme in die Luft zu reißen.
„Aber in diesem Körper kann ich nicht leben...“, entgegnete das Wesen mit ebenso zischender Stimme wie zuvor. Seine Worte klangen wie eine Schlange. „Ich habe dir erzählt was ich brauche, Bella. Was damals der junge Crouch und Wurmschwanz für mich besorgt haben. Habt ihr das Blut?“
„Nun...ähm. Nein, aber...“
„Nein?“, polterte das Wesen, soweit ihm das in seinem schwachen Körper möglich war. „Warum nicht?“
„Nun...äh...wir sind dicht dran. Wir haben extra mit eurer Erweckung gewartet, bis wir sicher waren, dass wir das Blut bald haben werden. Potter und Granger sind...nun ja...recht gut geschützt. Dumbledore selbst hat sich darum gekümmert.“
„Dumbledore...“, flüsterte das Wesen und seine Augen verengten sich wenn möglich noch ein Stück mehr. „Der alte Narr...“
„Aber wir haben schon die Knochen!“, rief die Frau namens Bellatrix rasch. „Und das Fleisch ist auch kein Problem. Und das Blut werden wir bald kriegen, eure Lordschaft. Sehr bald!“
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