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Fanfiction

Verlangen und Liebe II - Kapitel 41-Das Fest in der Walburgaburg-Teil 1

von Harry James Potter

„So, das hat mal wieder irrsinnig lange gedauert, tut mir leid! Ich versuche, jetzt öfter Kapitel reinzustellen. Jetzt ist auch die Lernerei erst mal vorbei, denn ich hab mein Abi! Viel Spaß jedenfalls beim Lesen von Kapitel 41!“

Kapitel 41-Das Fest in der Walburgaburg-Teil 1

Die Tage vergingen wie im Flug. Während die Todesser im schwülend-heißen Regenwald mit der Unterstützung bedauernswerter Muggel ihr Hauptquartier einrichteten, arbeiteten Harry und Hermine immer fleißiger in Ministerium und St. Mungo. Hermine ging nie mehr ohne ein Buch ins Bett und bestand darauf, wenigstens ein Kapitel gelesen zu haben bevor sie für Harrys Avancen empfänglich war.

Der November war vorbei und auch der Dezember schritt stetig voran. Mitte des Monats begann ein Schneesturm in Godrics Hollow wie man ihn dort noch nie erlebt hatte: Zwei Tage und zwei Nächte schneite es, und als das Wetter sich langsam wieder beruhigte, lag das Anwesen der Potters unter einer dicken Schneedecke.
Im nah gelegenen Tannenwald schlug Harry einen Weihnachtsbaum, den die beiden in der Eingangshalle aufstellten und festlich schmückten. Hermine hängte Girlanden, Stechpalmen und Mistelzweige im Haus auf. Der alten Tradition folgend, küssten sich Harry und Hermine sobald sie sich im Haus unter einem Mistelzweig über den Weg liefen, wobei diese Gänge im Endeffekt nur noch geplant waren und die Küsse auch nicht unbedingt auf dem Mund des anderen landeten, sondern auf allen möglichen anderen Körperteilen, die sehr empfänglich für Lippen und Zunge waren.
Bis Harry sie gefragt hatte, ob sie ihn begleiten wolle um einen Tannenbaum zu besorgen, hatte Hermine nicht einen Gedanken an Weihnachten verschwendet. Es würde ihr erstes Fest außerhalb von ihrem Elternhaus oder Hogwarts sein, doch sie freute sich darauf. Weihnachten zusammen mit Harry in Godrics Hollow zu verbringen, gab ihr erst recht das Gefühl, dass dies nun ihr Zuhause und Harry ihre Familie war. Dennoch besuchten die beiden in der Adventszeit nun häufiger als sonst Hermines Eltern. Als Hermine Harrys Begeisterung für die Kekse ihrer Mutter bemerkte, bat sie sie auch gleich um das Rezept.

„Du weißt, dass wir in fünf Minuten abgeholt werden, nicht wahr?“, rief Harry entnervt. Der 22.Dezember war angebrochen und das Fest in der Walburgaburg stand an. Die Uhr tickte bedrohlich weiter und hatte sieben Uhr schon fast erreicht. Harry saß auf ihrem Bett und wartete auf Hermine, die vor knapp einer Stunde im Bad verschwunden war, um sich fertig zu machen.
„Du musstest nur Jackett und Festumhang anziehen!“, erinnerte sie ihn. „Ach Schatz, wenn ich bloß wüsste, was ich mit meinen Haaren machen soll!“, verzweifelte sie. „Ich denk die ganze Zeit nach, aber ich weiß es wirklich nicht!“
„Steck sie doch hoch!“, schlug Harry vor und sah auf die Armbanduhr, die Hermine ihm letztes Weihnachten geschenkt hatte. Inzwischen hatte er Ginnys und Nevilles Sterne gelöscht und jeweils einen für Chris und einen für Lavender erstellt. Er sah, dass sich ihre Position rasend veränderte. „Vielleicht kommen sie mit dem fahrenden Ritter!“, dachte Harry. „Zumindest für den Rückweg. Betrunken soll man ja nicht apparieren. Wegen Zersplinterungs-Gefahr. Du hast sie ja sonst auch hochgesteckt!“ Den letzten Satz rief er laut in Richtung Badezimmer.
„Das ist es ja!“, entgegnete Hermine. „Das hab ich schon so oft gemacht.“
„Aber das wissen die doch nicht!“
„Aber du weißt es!“ Harry hörte deutlich, wie eine Dose Haarspray oder ähnliches auf den Fliesenboden geschleudert wurde. „Wofür mach ich das denn? Ich brezel mich ja schließlich nicht für die, sondern für dich auf!“
„Dann lass mich doch mal rein…“
„NEIN!“, kreischte Hermine. „Nicht bevor ich fertig bin!“
„Ach komm schon…“, bat Harry. Er stand auf und klopfte zaghaft an die Badezimmertür. „Ich hab ja noch nicht mal das Kleid gesehen…“
„Nicht bevor ich fertig bin!“, wiederholte sie.
„Gut, dann steck das Haar doch hoch!“, bat Harry. „Ich weiß, das hast du schon oft gemacht, aber ich finde, so siehst du unheimlich schön aus.“
„Aha…“, murmelte Hermine. „Wie seh ich denn sonst aus?“
„Was?“
„Du hast gesagt, wenn ich mir das Haar hochstecke, sehe ich unheimlich schön aus. Wie sehe ich denn aus, wenn ich die Haare nicht hochstecke?“
„Auch schön. Nur…also mit…mit hochgesteckten…also wenn du nicht…hey!“
Hermine lachte.
„Okay, ich geb’s zu. Aber „schön“ reicht mir heute nicht.“
„Du siehst fantastisch damit aus.“
„Netter Versuch, aber probier’s mal in die andere Richtung.“
„Das sieht unheimlich sexy aus.“, riet Harry. Er konnte förmlich fühlen, wie Hermine lächelte.
„Soso…sexy findet mich Mr. Potter also so. Bin ich denn sonst nicht sexy?“
„Schatz, spiel jetzt keine Spielchen mit mir.“
„Schon gut!“, lachte Hermine erneut. „Ich denke, du hast Recht und ich stecke die Haare hoch…wie gewöhnlich…“
Es dauerte noch ein paar Minuten, dann öffnete sich die Badezimmertür und Hermine trat heraus.
„Na? Bin ich so annehmbar als Begleitung für Mr. Potter?“
Hermine trug ein bodenlanges Abendkleid aus dunkelblauem Satin. Das Kleid war rundum mit Pailetten und Glitzersteinchen verziert, das Bustier war aufwendig plissiert und schaffte ein sündhaftes Dekolleté, das einen tiefen Einblick gewährte, aber die Brüste auch nicht wie auf einem Präsentierteller erschienen ließ. Sie trug große, silberne Ringe mit kleinen blauen Edelsteinchen, dazu eine passende silberne Halskette und natürlich ihren Verlobungsring.
Harry grinste und ging ein paar Runden um Hermine herum.
„Ja, ich denke, du bist annehmbar so!“
„Blödmann!“, lachte Hermine. Harry lächelte versöhnlich, zog sie in seine Arme und erklärte ihr, wie wundervoll sie aussähe.
In diesem Moment erklang die große, messingne Glocke, die dem Anwesen als Klingel diente. „Merlin, sie sind schon da!“, rief Hermine und warf einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel.
„„Schon“ ist gut, wenn man so lange trödelt…“, murmelte Harry. Hermine warf sich noch rasch einen Mantel über und die beiden gingen die Treppen herunter und durch den verschneiten Hof in Richtung Pforte.
„Brr…ist das kalt…“
„Hat Winter so an sich!“, erinnerte Harry sie. Er nahm sie in den Arm und beschleunigte den Schritt. „Komm, Chris wartet schon.“

„Hallo!“, rief Chris. „Na, dann kommt mal rein.“ Er trug im Gegensatz zu Harry keinen dunkelgrünen, sondern einen saphirblauen Festumhang. Die blonden Haare hatte er augenscheinlich mit einer großen Menge Gel zu einem Seitenscheitel gezwungen. Er stand vor einer großen Kutsche, die gänzlich aus dunklem, schwerem Eichenholz bestand und mit schwarz lackiertem Eisen beschlagen war. Tatsächlich unterschied diese Kutsche kaum etwas von einer nicht-magischen, außer dass die Pferde ungewöhnlich groß waren und acht Beine hatten.
„Macht sie schneller.“, erklärte Chris, der Harrys und Hermines Blick gefolgt war. „Dad sagt immer, sie wären Nachkommen von Sleipnir.“
„Sleipnir?“, fragte Harry verständnislos.
„Sleipnir ist in der germanischen Mythologie das achtbeinige Ross des obersten Gottes Odin.“, erklärte Hermine. Chris lachte.
„Gibt es eigentlich auch irgendetwas was du nicht weißt, Hermine?“
„Sie wusste vorhin nicht, was sie mit ihren Haaren machen sollte.“, warf Harry ein.
„Chris, wir müssen los!“, rief eine Stimme vom Kutschbock.
„Ja, okay. Ach übrigens: Harry, Hermine, darf ich euch meinen Vater vorstellen?“
Der Kutscher, der sich aus dem Schatten nach vorne gebeugt hatte, nahm lächelnd seinen Zylinder ab. Harry erkannte die blauen Augen von Chris und auch seine leicht muskulöse Statur entsprach der seines Sohns. In einer Hand, die wegen der Kälte in Handschuhen steckten, hielt er eine Peitsche, in der anderen eine gewaltige Karte.
„War gar nicht leicht euch zu finden!“, lachte er. „Wir machen uns später in aller Förmlichkeit bekannt, ja? Bis ich meine alten Knochen von dem Bock hier runter geschafft habe, seid ihr alle nämlich schon fest gefroren.“
„Ach komm Dad, du bist doch gerade so Mitte fünfzig.“, meinte Chris.
„Alt genug…“, brummte sein Vater.
„Na gut, gehen wir rein. Die Damen warten schon.“
„Hat mich gefreut, Mr. Wenders!“, riefen Harry und Hermine wie aus einem Munde. „Die Damen?“, fragte Harry.
„Klar, wir haben Julia schon mitgenommen.“, erklärte Chris und schwang die Tür der Kutsche auf. „Sie wohnt ja direkt neben Lavy. Darf ich dir rauf helfen, Hermine?“
„Christopher Wenders, es mag ja noch in Ordnung gehen, dass du mir diesen bescheuerten Spitznamen gibst, aber dass du einer anderen Frau als mir in die Kutsche helfen willst, das geht zu weit!“
„Ach komm schon, Lav. Da ist doch nichts dabei!“
„Na schön!“, schnaubte Lavender. „Aber nur unter Protest.“
„Erlaubst du, Harry?“
„Wenn er auf seine Hände aufpasst, ja.“, erklärte Harry mit todernstem Blick.
„Keine Sorge, ich will sie dir nicht wegnehmen!“, grinste Chris. Galant und ohne eine anzügliche Bemerkung half er Hermine auf die Trittstufe und in die Kutsche. „Soll ich dir vielleicht auch noch helfen, Harry?“
Harry sprang grinsend mit einem Satz ins Innere der Kutsche und lieĂź sich auf die lederne Bank neben Hermine sinken.

Die Kutsche war innen größer als man von außen vermutet hätte. Augenblicklich merkten die beiden, wie ihnen wärmer wurde. Magie musste die Kutsche beheizen, denn außer zwei kleinen Petroleumlampen war keine Licht-, geschweige denn Wärmequelle auszumachen. Von dem eiskalten Wintertreiben von draußen war jedenfalls nichts mehr festzustellen, und aufatmend zog Hermine den Mantel aus.
„Hallo, Lav. Hallo, Julia. Wie geht’s euch?“ Die beiden lächelten Hermine fröhlich an. Lavender trug ein pastellgrünes, trägerloses Korsagenkleid. Um die Taille hatte sie sich einen goldenen Schal gebunden, sie trug eine Halskette, Ohrringe und einen Armreif. Das Haar hatte sie offen gelassen. Julia hatte sich für ein eng anliegendes, weinrotes Abendkleid entschieden, das, trotz gleichfarbiger Pumps, fast bis zum Boden reichte. Sie trug ebenfalls Ohrringe und eine Halskette mit einem großen Rubin. Ihr dunkelbraunes Haar fiel in Wellen über ihre Schultern.
„Haltet euch fest. Dad fährt gleich los.“
In diesem Moment brach die Kutsche auch schon mit einer ungeheuren Geschwindigkeit nach vorne und alle zuckten zusammen.
„Danke, Schatz.“, lächelte Hermine. Harry hatte sie noch im letzten Moment an der Taille gepackt, sonst wäre sie glatt auf den Boden der Kutsche geschleudert worden.
„Wie viel Uhr ist es?“, fragte Lavender.
„Erst viertel nach sieben. Wir sind früh genug da, Lavy.“
„Wehe, du gibst mir jemals wieder so einen dämlichen Spitznamen!“, drohte Lavender, lehnte sich in das herb riechende Leder des Sitzes zurück und schloss entspannt die Augen.
„Keine Sorge. Eigentlich wollt ich dir ja nur noch einen Namen geben…“
Lavender sah auf und ihm in die Augen.
„Ach ja? Und welchen?“
„Wenders.“ Chris zog ohne Umschweife ein kleines Kästchen aus seiner Jackentasche hervor und öffnete es. Darin lag ein goldener Ring mit einem großen, weiß glitzernden Edelstein. „Willst du mich heiraten, Lavender?“

Eine Totenstille breitete sich in der Kutsche aus, lediglich unterbrochen vom gelegentlichen Schnalzen der Peitsche von Chris’ Vater. Alle starrten Lavender an. Schließlich räusperte sie sich.
„Wir gehen jetzt seit vierunddreißig Tagen miteinander aus. Ich weiß noch nicht mal wo du wohnst. Du kennst meine Eltern nicht, ich kenn nur deinen Vater und selbst den nur flüchtig. Wir hatten auch noch nie Sex zusammen. Und du willst mich heiraten?“
„Ja!“, nickte Chris ernst. „Weil ich dich liebe, Lavender Brown.“
Er sah wie Lavender die Lippen aufeinander presste und ihre Augen feucht wurden. Wann hatte ihr das letzte Mal jemand gesagt, dass er sie liebe? Hatte Ron das überhaupt seinerzeit jemals zu ihr gesagt? Außer Sex mit anonymen One-Night-Stands, Todessern oder auch Harry hatte sie überhaupt keinen Kontakt mit Männern gehabt, außer jetzt mit Chris.
„Ich…ich liebe dich auch, Chris!“, presste sie hervor.
„Das heißt…“
„JA! Ja, ich will liebend gern deine Frau werden!“ Schluchzend warf sie sich in Chris’ Arme und klammerte sich fest an ihn.

„Was ist los mit dir?“, fragte Malfoy. Bellatrix stand auf einer kleinen Anhöhe und schoss voller Wut einen pechschwarzen Fluch in einen Ameisenhügel, sodass dieser auseinander sprengte und die Ameisen, die nicht umgekommen waren, panisch die Flucht ergriffen.
„Heute ist das Fest in der Walburgaburg!“, presste Bellatrix durch zusammen geknirschte Zähne hervor. „Heute feiern die ganzen Blutsverräter, dass der dunkle Lord vertrieben wurde!“
„Und?“
„Davon verstehst du nichts!“, bellte sie ärgerlich zurück. „Sie feiern den Sturz unseres Herrschers! Sie feiern, dass sie ihn besiegt haben. Wie gern würde ich dort sein, um sie ein bisschen aufzuwiegeln. Das Fest zu ruinieren und das dunkle Mal an den Himmel brennen, um alle daran zu erinnern, dass wir noch da sind, dass wir noch nicht geschlagen sind.“
„Wenn du das tätest, wäre unsere ganze Arbeit sinnlos!“, entgegnete Malfoy scharf. „Wir haben hier mühsam unser Hauptquartier mit so vielen Verbündeten wie möglich aufgebaut. Und das ging nur, weil niemand weiß, dass wir noch eine ganze Organisation sind. Vielleicht ahnen sie’s, aber sie können nicht wissen, dass wir uns nicht getrennt haben, dass wir immer noch alle zusammen stehen. Und das muss geheim bleiben, bis wir das Blut von Potter und Granger bekommen haben.“
„Du hast ja Recht…“, murmelte Bellatrix. „Hat sich unser Kontaktmann im St. Mungo gemeldet?“
„Bisher noch nicht.“, erwiderte Malfoy. „Aber keine Sorge, er schickt bald Nachricht.“

Für den Rest der Fahrt lag Lavender mit geschlossenen Augen und einem glückseligen Ausdruck im Gesicht in Chris’ Schoß und wartete darauf, dass sie an der Walburgaburg ankommen würden. Die Speichen der Kutsche knirschten und das Tappen der vielen Pferdebeine mit den vielen Hufeisen drang nun lauter an ihr Gehör.
„Ah, Dad lässt sie im Trab gehen…“, erklärte Chris. „Das heißt, wir werden gleich da sein.“
„Wo befindet sich die Walburgaburg eigentlich?“, wollte Harry wissen.
„Etwas nördlich von Cambridge.“, antwortete Chris. „Sie ist auf einem kleinen Hügel errichtet und dient der Zaubererschaft als eine Art Gasthaus, das man für Versammlungen mieten kann.“
„Sicher sehr teuer?“
„Kann man sagen…“, nickte Julia. „Soviel ich weiß, hat man das ganze Schloss gemietet, obwohl eigentlich nur Ballsaal und Speisesaal benötigt waren. Für eine Nacht kostet das so um die 15.000 Galleonen.
„Ist ja nix!“, lachte Lavender ohne die Augen zu öffnen. „15.000, das kann man aus der Portokasse nehmen.“
In diesem Moment hielt die Kutsche an.
„So Kinder, wir sind da. Du meldest dich, wenn ich euch abholen soll, Chris?“
„Klar Dad, danke!“ Zur Bekräftigung zog er ein kleines Säckchen hervor. „Das Flohpulver hab ich dabei, und im Schloss findet sich sicherlich ein Kamin, durch den ich mit dir reden kann.“
„Hätten wir theoretisch nicht gleich hierhin flohen können?“, wollte Harry wissen.
„Damit unsere teuren Abendkleider voller Asche sind?“, fragte Lavender aufgebracht.
„Und außerdem ist das so viel romantischer!“, lächelte Hermine und hakte sie bei ihm ein. „Also, auf zur Walburgaburg!“
Als die fünf um die Kutsche herumgegangen waren, schlug ihnen erstmal ein wahres Blitzgewitter der vielen Fotoapparate entgegen. Als ihre Augen wieder einigermaßen klar sehen konnten, wäre Harry und Hermine beinah der Mund offen stehen geblieben.

Die Walburgaburg war ein gigantisches Schloss, das hoch oben auf einem Hügel stand und mit seiner aufwendigen Fassadengestaltung, seinen zahlreichen Türmen und Erkern, seinen großen glitzernden Fenstern und seinen silbrig schimmernden Dächern, die Harry an das Gewebe seines Tarnumhangs erinnerten, geradezu einem Palast glich. In der Mitte, höher als alles andere, erhob sich ein gewaltiger runder Turm, der Bergfried, und überschattete jeden Punkt der Burg. Eine breite, weiße Treppe führt hinauf bis zum Eingangstor, dessen schwere Holztüren offen standen und goldenes Licht, hunderte Stimmen und leise Musik herausdringen ließen. Vom Tor die Treppe hinab führte ein weinroter Teppich, in den goldene Fäden hinein gesponnen waren. Nur durch diese Treppe ließ sich die Walburgaburg überhaupt betreten, denn abseits von ihr führten lediglich steile Klippen und zerklüfteter Fels hinab. Am Fuß der Treppe standen drei Zauberer Wache und hielten die große Menge heranpreschender Leute ab, die zum Teil aus Schaulustigen, meist jedoch aus Fotografen und Journalisten bestanden, die einen Schnappschuss für ihre Zeitungen zu ergattern hofften.
Die drei Wachmänner trugen violette Umhänge mit einem großen, gestickten „S“ auf der Brust und hohe, spitze Hüte mit breiter Krempe, die ebenfalls ein großes „S“ aufwiesen. Jeder von ihnen hatte eine Feder in der einen, und eine Liste, die beinah bis zum Erdboden reichte, in der anderen Hand. Kaum wurde die Meute der fünf und besonders Harry und Hermine gewahr, stürzten sie sich auch schon auf sie. Eine konkrete Frage konnte keiner von ihnen verstehen, da sämtliche Journalisten durcheinander schrieen und sich mitunter sogar magisch die Stimme verstärkt hatten, um besser zu Wort zu kommen. Einzelne Wortfetzen wie „schwanger“, „Hochzeit“ und „Zaubereiminister“ drangen an Harrys und Hermines Ohren, während sie unablässig von Blitzlichtern bombardiert wurden. Die fünf waren froh, als sie einen der drei zuständigen Wachmänner erreicht hatten.
„Name?“, brummte er lustlos durch seinen schwarzen Schnauzbart. „Wenn Sie nicht auf der Liste stehen, kommen Sie hier nicht rein!“
„Schatz, streich dir doch mal bitte die Haare etwas weiter aus der Stirn, ja?“, bat Hermine zuckersüß und klimperte mit den Schlafzimmeraugen. Die bräunlichen Augen des Wachmanns wanderten zu Harrys Stirn und er fuhr erschrocken zusammen.
„Oh, bitte verzeihen Sie, Mr. Potter! Natürlich dürfen Sie rein, natürlich. Seien Sie mir bitte nicht böse, ich stehe jetzt schon seit drei Stunden hier.“
„Schon gut!“, nickte Harry. „Danke!“
„Schon Vorteile, wenn man berühmt ist, was?“, flüsterte Chris Harry grinsend auf dem Weg die Treppe herauf zu.
„Trotzdem nichts gegen die Nachteile!“, erwiderte Harry trocken. „Wenn mir noch ein Blitzlicht in die Augen tritt, bin ich blind!“
„Keine Sorge, die Fotografen kommen hier ja nicht rein!“, tröstete Hermine ihn.
Doch diesmal irrte Hermine sich. Ein paar Journalisten hatten ebenfalls Zutritt zur Walburgaburg bekommen und machten eifrig Fotos im Schloss, unterschieden sich aber immer noch um Welten von der Meute vor der Treppe, die schlicht permanent auf den Auslöser ihrer Kamera drückten. „Durch Beziehungen kommt man wohl überall hin!“, dachte Hermine verdrießlich. Sie hatte wirklich keine Lust, sich den Fragen von Reportern zu stellen.

Die Journalisten blieben jedoch höflich und bedrängten die beiden nicht gleich mit Fragen und Interviews und beschränkten sich auf einige, wenige Fotos. So hatten Harry und Hermine, die die Walburgaburg ja noch nicht kannten, Gelegenheit die luxuriöse Innenausstattung und die prunkvolle Einrichtung zu bewundern. Die Wände hingen voller in goldene Rahmen eingefassten Spiegel, alle Säle und Gänge wurden durch große, glänzende Kronleuchter beleuchtet, die nicht an der Decke hingen, sondern gespenstisch einfach in der Luft schwebten, ab und zu ein wenig höher oder tiefer stiegen. Die mit kunstvollen Ornamenten bemalten Türen waren gut und gerne zehn Fuß hoch und die Decken noch ein kleines Stück darüber. An einer Seite der Empfangshalle, in der sich wohl um die zweihundert Mann aufhielten, war eine große Bühne, auf der eine Gruppe von Musikern, unter anderem ein Pianist, mehrere Violinisten, einige Blechbläser und ein großer Kontrabassist, der Harry unangenehm an Onkel Vernon erinnerte, unauffällige Hintergrundmusik spielte.
„Da drüben ist Owen…“, murmelte Chris. „Komm Harry, wir sagen mal guten Tag.“
„Ich habe Sie schon längst bemerkt, Wenders!“, rief Owen in diesem Moment. „Aber schön, sagen wir uns guten Tag. Potter, Wenders!“ Owen nickte mit dem Kopf und gab beiden die Hand. Chris biss sich peinlich berührt auf die Unterlippe. „An Sie beide erinnere ich mich!“, fuhr Owen mit einem Blick auf Hermine und Lavender fort. „Sie sind Hermine Granger und Sie sind Lavender Brown, nicht wahr? Zuletzt hab ich Sie gesehen, als Sie mit dem Portschlüssel in meinem Büro gelandet sind.“
„Das stimmt, Sir!“, nickte Hermine und lächelte, als Owen ihnen beiden einen verhaltenen Handkuss gab.
„Aber Sie habe ich leider noch nicht kennen gelernt!“, fuhr Owen fort und lächelte Julia an.
„Ich bin Julia Mistress. Ich bin auszubildende Heilerin im St. Mungo.“
„Freut mich, Sie kennen zu lernen!“, nickte Owen und hauchte auch ihr einen Kuss auf den Handrücken. „Nicholas Owen, Leiter der Aurorenzentrale. Könnte gut sein, dass Sie später mal meine beiden Schützlinge hier zusammenflicken müssen!“
Julia lachte. Harry und Chris stimmten ein, nur Hermine und Lavender blieben still.
„Ich hoffe, ich habe Sie nicht gekränkt, Miss Granger.“
„Keineswegs…“, Hermine schüttelte lächelnd den Kopf. „Aber ich bin immer ein bisschen besorgt um Harry, das ist eben so.“
„Ich schätze, Sie müssten Lavender hier ebenfalls fragen, ob sie von Ihnen gekränkt ist, Sir.“, bemerkte Chris. Owen drehte sich zu ihm herum.
„So Wenders? Und warum wenn ich fragen darf?“
Lavender grinste bis ĂĽber beide Ohren.
„Weil Lavender und ich verlobt sind, deshalb!“, erklärte Chris.
Das erste Mal schien Owen in Harrys und Chris’ Augen überrascht zu sein. Doch das hielt auch nur für wenige Sekunden, dann klopfte er seinem Schüler auf die Schulter und gratulierte den beiden.

Harry rechnete nicht damit, dass sich der Empfang derartig in die Länge ziehen würde. Am Ende hatte man Hermine und ihm so viele Leute vorgestellt, dass ihm von den vielen Namen und dem vielen Sekt den sie zu trinken gezwungen waren der Kopf schwirrte. Es fühlte sich an als würde sich sein Gehirn pausenlos drehen. Auch Hermine musste sich sehr zusammenreißen um keinen betrunkenen Eindruck zu machen. Bei jeder Vorstellung wurde ihnen ein neues Glas Sekt in die Hand gedrückt, und sie wussten, dass es unhöflich wäre nicht davon zu trinken, zudem kam noch, dass Hermine Alkohol nicht im Geringsten gewohnt war. Es bedurfte großer Anstrengung auf den Pfennigabsätzen ihrer Stöckelschuhe nicht auszurutschen und weiterhin mit dem strahlendsten, schönsten Lächeln in die Kameras zu schauen. Lavender, Chris und Julia ging es besser, da diese nicht die Ehrengäste des Abends waren und sowieso nicht so bekannt waren wie die beiden.
„Alles okay, Schatz?“, flüsterte Harry, als sie kurz unter vier Augen sprechen konnten.
„Es geht schon…“, versprach Hermine. „Ich hab nichts gegen ein Glas Sekt, aber so langsam…ich hoffe, dass es beim Essen viel Brot gibt…“

Hermines Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Nachdem der Empfang in der Eingangshalle und die anschließende Eröffnungsrede endlich beendet waren, wurde im Speisesaal das Festbankett eröffnet. Harry und Hermine saßen am Kopf der Tafel zusammen mit Percy Weasley, dem Zaubereiminister von Großbritannien, Yvette Chaban-Delmas, der Hexenpräsidentin von Frankreich, Woodrow Shore, dem Zaubereipräsidenten der USA, Henning Ritter, dem Zaubereikanzler Deutschlands und Alexander Kasjanow, der den noch aus Tradition erhaltenen Titel „Zarenmagier“ trug.
Das Festmahl bestand aus mehreren Gängen und begann mit Geflügelsalat und Brotscheiben, zu denen zahlreiche Dips und Soßen gereicht wurden. Ein Aufessen schien unmöglich zu sein, da sich die Platten, Tabletts und Schalen, sobald einmal geleert, wie von Zauberhand wieder von neuem füllten. Während des Essens plauderten Harry und Hermine ausgelassen mit den Staatsoberhäuptern der Zaubereiwelt; die Gesellschaft von Lavender, Chris und Julia wäre ihnen allerdings bedeutend lieber gewesen.
Nachdem das stundenlange Essen, das noch aus zwei verschiedenen Suppen, drei Hautgerichten mit Beilagen und Salat und vier unterschiedlichen Nachtischen bestand, vorbei war, war es bereits fast elf Uhr. Percy erhob sich und rĂĽckte seine Hornbrille zurecht.
„Und nun wird uns unser Ehrenpaar die Freude erweisen, den Tanz zu eröffnen!“, erklärte er, klopfte Harry auf die Schulter und setzte sich wieder. Harry starrte ihn entgeistert an. Davon hatte er keine Ahnung gehabt. Ein paar Momente vergingen totenstill. Da spürte Harry, wie sich Hermines Mund seinem Ohr näherte.
„Ich glaube er meint uns, Liebling.“, flüsterte sie.
„Ich kann doch nicht tanzen!“
„Natürlich kannst du!“, erwiderte Hermine. „Beim Abschlussball und auch davor in unserem Schlafzimmer.“
„Da haben nicht hunderte von Leuten auf uns gestarrt!“
„Jetzt komm schon!“
Hermine trat Harry kräftig gegen das Schienbein, sodass dieser vor Schmerz aufsprang, gleichzeitig erhob sie sich. In dem Moment brandete großer Applaus los. Der Rest der Festgesellschaft stand ebenfalls auf und folgte dem Paar in den Ballsaal, in dem sich bereits die Musiker bereitgestellt hatten. Harry und Hermine wurden in die Mitte der Halle dirigiert, die Übrigen platzierten sich rund um sie herum, wobei sie ihnen noch genug Platz zum Tanzen ließen. Lediglich der große Kronleuchter direkt über dem Tanzpaar strahlte in der gewohnten Helligkeit, die anderen reduzierten sich auf ein schwaches Glühen; so wurden hauptsächlich die beiden beleuchtet. Hermine lächelte Harry an.
„Dann fang mal an, Harry. Der Mann führt.“
„Walzer?“ Zögernd hob er eine Augenbraue. Hermine nickte aufmunternd. Er nahm ihre Hand und legte seine andere auf ihre Hüfte. In diesem Moment begann die Musik und wie einem Reflex folgend, drückte sich Harry leicht gegen Hermine, setzte den rechten Fuß vor und begann zu tanzen. Allmählich begann der Kronleuchter sich nun langsam zu drehen, wodurch die Kerzen einen sich ständig wechselnden Schatten an die Wände warfen, was Hermine ungeheuer romantisch, Harry hingegen einfach nur störend fand. Nach einer Ewigkeit, so schien es ihm wenigstens, verstummte die Musik und erneut brannte Beifall auf. Nur kurz danach begann die Musik von neuem und schnell hatten sich viele Paare um Harry und Hermine versammelt, die zu tanzen begannen.
„Noch mal?“
„Muss das sein?“, fragte Harry.
„Oh…biiiiiiiitte!“ Hermines Schlafzimmeraugen klimperten Harry an. Einen Seufzer konnte er nicht unterdrücken, als er begann, sie wieder zu führen.

Der Tanz mochte eine gute halbe Stunde gegangen sein, als Lavender sanft über Chris’ Arm strich, den Disco-Fox unterbrach und ihm ins Ohr flüsterte:
„Süßer, ich hab jetzt Lust auf viele heißere Bewegungen als Tanzen mit dir!“
Chris sah sie durchdringend an.
„Wenn du das tust, weil ich dir einen Heiratsantrag gemacht habe, lass es lieber bleiben, Lav.“
Lavender sah ihn beleidigt an.
„Das tue ich nicht deswegen. Ich hatte es mir sowieso vorgenommen, weil ich fand, dass mein lieber Schatz lange genug gewartet hat. Sonst hätte ich sicherlich auch Unterwäsche angezogen.“
„Hättest du sonst auch nicht!“, grinste Chris. „Aber sehr gerne, Lav.“
„Kann ich mir vorstellen…dafür haben wir eng genug getanzt, dass ich das wissen muss…“, lächelte Lavender.
„Kann nichts dafür, dass du so schön bist meine Kleine…“, entgegnete Chris. „Und dein Dekolleté bringt mich um!“
„Ach…das soll es doch nicht…“, meinte Lavender. „Gut, wir haben uns auf unser erstes Mal geeinigt. Aber wo?“
„Ich glaub, ich weiß einen geeigneten Platz…“, grinste Chris. „Du wirst es nicht bereuen…“
Lavender kam gar nicht mehr dazu, zu ĂĽberlegen, ob er damit den Platz oder den Sex generell meinte, als Chris sie auch schon an der Hand nahm und aus dem Ballsaal zog.
„Was ist denn mit den beiden los?“, fragte Harry. Hermine hatte ihren Kopf auf seine Brust gelegt und schunkelte gemütlich mit ihm.
„Sie lässt ihn ran.“, gähnte sie. „Ach apropos…“ Ihr Mund näherte sich seinem Ohr und flüsterte: „…ich für meinen Teil hätte auch nichts gegen ein Schäferstündchen mit meinem Verlobten…wir sollten diese Nacht auch noch ein kleines Abenteuer wagen, oder was meinst du?“


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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