Kapitel 25-Das Heilmittel
Auch am Abend war Hermine zu keinerlei sexuellen Handlungen bereit. Harry nötigte sie nicht, obwohl es ihm nicht leicht fiel, abstinent zu bleiben. Besonders nachts, als sie gemeinsam im Bett lagen, war das schwer. Es dauerte eine Ewigkeit, bis er endlich eingeschlafen war.
Dennoch wachte er vor Hermine auf. Wenn er jemals eine richtige Morgenerektion hatte, dann an diesem Tag. Er spürte einen unheimlichen Drang, der seinen ganzen Penis durchströmte. Er stand nicht im rechten Winkel von ihm ab, sondern war nach oben geneigt, sodass er, wenn Harry stand, auch beinah senkrecht nach oben zeigte. Die Vorhaut hatte sich schon zurückgezogen und enthüllte eine pulsierende Eichel. Harry packte sein Glied und wollte es nach unten drücken, doch durch die Sehnen und Muskeln schaffte er es nicht weiter als bis zum rechten Winkel. Als er seinen Penis wieder losließ, schlug ihn dieser hart auf den Bauch als er zurückfederte. Er warf einen Blick auf Hermine neben sich. Sie schlief in Unterwäsche und hatte im Schlaf einen Arm unter ihre Brüste gelegt, wodurch diese Harry praktisch präsentiert wurden. Er beugte sich hinab und küsste sie wach.
„Guten Morgen, meine Süße…“ Hermine schnurrte und öffnete langsam die Augen.
„Guten Morgen, mein Schatz…“
Harry fuhr mit den Lippen ihren Hals hinab und kam bald über das Schlüsselbein an der Stelle zwischen ihren Brüsten an. Die Stelle, die am intensivsten roch. Hermine lächelte, fuhr Harry durch die Haare und nahm seinen Kopf weg.
„Nein Harry. Nicht jetzt, okay? Ich bin sicher, heute Abend können wir.“
Es fiel Harry schwer, seine Enttäuschung zu verkraften, aber er nickte tapfer.
„Wann bist du heute Abend wieder da?“, fragte sie.
„So gegen sieben…“, schätze Harry.
„So spät?“
„Ja. Ich wollte mit Chris noch einen im tropfenden Kessel trinken.“
„Oh…“, machte Hermine überrascht. „Oh…okay.“
„Ist das in Ordnung?“, fragte Harry rasch und strich Hermine sanft durch die Wange.
„Ja. Ja, natürlich ist das in Ordnung!“, versicherte Hermine. „Ich freu mich, dass du dich mit Chris gut verstehst!“
Auch während der Arbeit ließ Hermine der Gedanke an ihre plötzliche körperliche Verweigerung gegen Sex nicht los. Es war keine Keuschheit, denn Hermine wollte gern Sex haben. Zumindest im Kopf. Aber ihr Körper stimmte dem nicht zu. Nachdenklich kaute Hermine auf ihrer Feder herum.
„Bitte seien Sie doch so freundlich und tun wenigstens so, als würden Sie mir zuhören, Miss Granger.“
„Oh…“ Theodor Jones, ihr Lehrer für Fluchschäden und Ausbilder von Julia, hatte sie aus ihren Träumereien gerissen. Sie saß in seinem Unterricht und kein bisschen zugehört. „Es tut mir Leid, Sir.“
„Wenn das nun ein simples Thema wie Utensilien-Unglücke wäre…nun gut. Aber Fluchschäden ist ein äußerst bedeutendes Thema. Es wird sicherlich in jeder Prüfung drankommen. In der Hälfte der Fälle sind Fluchschäden die Ursache der Verletzung oder Krankheit.“
Hermine sah ihn schwach an. Jones war ihr der sympathischste Heiler im ganzen Krankenhaus. Er war der letzte, den sie enttäuschen wollte.
„Verzeihung!“, wiederholte sie. „Es wird sicherlich nicht wieder vorkommen.“
Jones nickte und fuhr fort über einen Fluch zu sprechen, bei dem sich die Nase abwechselnd auf die Größe einer Orange oder einer Erbse verformte.
Nach Abschluss des Unterrichts bat Jones Hermine noch einen Moment zu warten, während ihre Mitschüler Hannah Abbott und Anthony Goldstein rasch das Zimmer verließen.
„Will er jetzt noch mehr meckern?“, dachte sie ärgerlich. Sie mochte ihn, aber er konnte anscheinend ganz schön kleinkariert sein.
Jones bat sie, gegenüber von seinem Pult Platz zu nehmen. Er nahm seine Brille ab und sah sie durchdringend an.
„Stimmt etwas nicht mit Ihnen, Miss Granger?“
„Nein, es ist alles in Ordnung.“
„Sind Sie sicher? Sie waren mindestens eine Viertelstunde in Gedanken und haben sicherlich nichts von dem aufgenommen, was ich gesagt habe. Leiden Sie an einer Konzentrationsschwäche?“
„Nein, im Grunde überhaupt nicht.“
„Dachte ich mir!“, nickte Jones lächelnd. „Sonst hätten die Professoren McGonagall und Flitwick nicht so von Ihnen geschwärmt.“
Hermines Wangen färbten sich leicht rot.
„Kein Grund sich zu schämen!“, versicherte Jones. „Ein Ohnegleichen in fast jeder Prüfung ist etwas worauf Sie stolz sein können. Kann es sein, dass Sie heute vielleicht einfach nur einen schlechten Tag erwischt haben?“
„Ja…“, nickte Hermine. „Ja, das muss es sein.“
„Ich möchte nicht zu pingelig wirken…“, meinte Jones und legte nachdenklich die Fingerkuppen aufeinander. Sein Blick fokussierte Hermine. Sie hatte das Gefühl, er könne mit seinen Augen sogar Felsen durchdringen. „…aber jedes Thema, das Sie hier lernen ist entscheidend für ihren Werdegang. Sicher, noch sind Sie freiwillig und probehalber hier. Ihre Fächerwahlen sind erst nächste Woche. Aber gerade deshalb ist es nötig, allem genau zu folgen, und bei Fluchschäden ist das besonders wichtig. Sie dürfen es sich nicht erlauben, auch nur eine einzige Stunde nicht aufzupassen. Denn dadurch könnten Sie später als Heilerin eine Katastrophe anrichten. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
„Ja Sir.“, nickte Hermine eifrig. „Ich werde von nun an immer ganz genau aufpassen. Das verspreche ich!“
„Das freut mich zu hören.“, lächelte Jones. Dann zog er ein in grünes Leder gebundenes Buch aus der Schublade seines Tisches. „In Kapitel 26 steht das, was ich heute versucht habe, Ihnen beizubringen. Bitte arbeiten Sie es bis morgen zuhause nach.“
Wieder nickte Hermine und steckte das Buch in ihre Tasche. Einige Augenblicke war Stille.
„Nun Miss Granger? Wollen Sie mir nicht erzählen, warum Sie heute nicht aufnahmefähig waren?“
Erneut herrschte Stille.
„Sie brauchen es mir nicht zu sagen!“, ergänzte Jones rasch. „Ich wollte Ihnen nur helfen, wenn ich kann.“
Hermine überlegte hin und her. Eigentlich war dies ja privat, aber sie hatte großes Vertrauen zu Jones entwickelt. Und er war ja schließlich auch Medimagier.
„Wissen Sie Sir…ich bin wie Sie sicherlich wissen mit Harry Potter zusammen…“
Jones verdrehte die Augen.
„Beziehungsprobleme! Ich fürchte, ich kann Ihnen doch nicht helfen.“
„Nein, keine Beziehungsprobleme. Jedenfalls nicht direkt. Es ist nur so, dass…dass Harry und ich schon von Anfang an ein intensives Sex-Leben geführt haben und ich in letzter Zeit einfach keine Lust mehr darauf habe. Jedenfalls ist mein Körper nicht bereit zum Geschlechtsverkehr.“
„Wie lange haben Sie das schon?“
„Ich konnte gestern nicht in der Weise reagieren, wie ich sonst auf Harry reagiere, und heute Morgen auch nicht.“
„Seit zwei Tagen erst?“
„Ja, aber so drastisch war es noch nie. Ich bin eigentlich immer bereit für Harry.“
„Hm…“, machte Jones und dachte nach. „Körperlich sehen Sie ganz gesund aus, Miss Granger. Natürlich kann in ihrer Ernährung irgendein wichtiger Nährstoff fehlen oder Sie haben sich in Afrika etwas eingefangen, aber ich glaube eher, dass Sie einfach mal ein bisschen Pause brauchen.“
„Nein. Das glaube ich nicht. So was gab’s noch nie. Egal wie viel Sex wir hatten, am nächsten Tag war ich wieder bereit dafür. Sagen Sie, gibt es kein Mittel, das sich diese Blockade wieder löst?“
„Sie wollen ein Aphrodisiakum?“
„Nein, das ist es nicht. Ich muss nicht erregt werden, ich muss nur irgendwie diese…Sperre überwinden, das fühle ich.“
Jones überlegte.
„Es gibt da einen Trank der Ihnen helfen könnte. Er besteht aus Occamy-Eiern und zermahlenden Tebo-Zähnen. Muldoon-Trank.“
„Das klingt ganz schön widerlich. Der Occamy ist doch ein…ein Vogel, oder?“
„Ja.“
„Und der Tebo ist ein Wildschwein, nicht wahr?“
„Ein unsichtbares Wildschwein, richtig. Sie haben in Pflege magischer Geschöpfe anscheinend gut aufgepasst.“
„Und dieser Trank kann mir helfen?“
„Der Muldoon-Trank durchdringt ihren gesamten Körper. Er beseitigt sämtliche Statusveränderungen.“
„Statusveränderungen?“
„Na ja, ob Sie vergiftet sind oder geschwächt oder ähnliches. Sie fühlen sich danach wie neugeboren.“
„Das klingt viel versprechend.“
„Allerdings sind sowohl Fox als auch Melbourne heute nicht da.“ Jones dachte einen Moment nach. „Also werde ich Ihnen den Trank aushändigen. Billig ist er allerdings nicht!“, warnte er. „Eine Phiole kostet sie 120 Galleonen.“
„120 Galleonen?“, keuchte Hermine.
„Und das ist noch der Angestelltenrabatt. Möchten Sie den Trank trotzdem kaufen?“
Hermine brauchte nicht zu überlegen.
„Ja, ja natürlich, aber dann muss ich noch mal kurz nach Gringotts oder nach Hause.“
„Kein Problem. Unterschreiben Sie einfach eine Quittung, dann wird Ihnen das Gold vom Sold abgezogen.“
„Sold?“, fragte Hermine verblüfft.
„Äh…Quatsch!“, berichtigte sich Jones rasch. „Ich meine natürlich vom Gehalt.“
Als sie die Kammer in der magische Tränke gelagert wurden erreicht hatten, zog Jones einen großen Schlüsselbund aus der Tasche. Er suchte einen breiten, runden Schlüssel heraus. Mit einem lauten Knacken und mit einem langen Knarren öffneten sich Schloss und Tür.
„Warten Sie einen Moment!“, bat Jones. „Ich hole ein Fläschchen.“
Hermine tippelte unruhig hin und her. Es schien ewig zu dauern. Schließlich kehrte Jones mit einer kleinen Phiole zurück, die gänzlich verstaubt war. Darin schimmerte eine gräuliche Flüssigkeit. Doch zuvor gab er Hermine noch ein Pergamentblatt, auf dem die Rechnungssumme aufgeschrieben war. Hermine unterschrieb rasch und nahm die Flasche entgegen.
„Tut mir leid, dass es so teuer ist!“, entschuldigte sich Jones. „Aber wie Sie sicher wissen, sind sowohl Occamy als auch Tebo sehr seltene magische Geschöpfe.“
Hermine nickte und presste die Flasche glücklich an sich.
„Es ist auch besser, dass ich den Trank selbst bezahle…“, dachte Hermine als sie schließlich um fünf Uhr nach Hause aufbrach. Sie hielt das Fläschchen wie einen wertvollen Schatz in Händen.
Sie fühlte sich herrlich. Heute Abend konnten sie es wieder richtig tun. Das spürte sie.
Harry war wie erwartet noch nicht zuhause, aber das machte Hermine nicht das Geringste. Lavender legte sich auch bald schlafen, und Hermine musste bekennen, dass sie ihr ein Schlafmittel in den Tee gemischt hatte. Sie war froh, dass Lavender in Sicherheit war, aber heute wollte sie das Haus für sich und Harry alleine. Sofort ging Hermine in die Küche und zog Töpfe und Pfannen hervor. Heute wollte sie für ihn ein besonders schönes Abendessen kochen.
„Da ist es schon ärgerlich, dass ich noch nicht mal Harrys Lieblingsessen kenne.“, murmelte sie.
Sie entschied sich, Hühnerfrikassee mit Reis und Gurkensalat zuzubereiten. „Gut, dass ich zaubern kann!“, grinste sie, als sie ein tief gefrorenes Huhn aus der Vorratskammer holte. „Ohne Magie würde ich das nie so schnell hinbekommen…“ Als Dessert machte sie noch schnell eine Quarkspeise mit frischen Pfirsichen. „Die kann Harry dann gleich von meinen Brüsten weglecken…“, grinste sie. Sie fühlte, dass sie langsam auch wärmer wurde. Lange schwankte sie bei der Auswahl des passenden Getränks zwischen Weiß- und Roséwein. Sie entschied sich schließlich für Letzteren. Das Essen war fertig. Sie deckte liebevoll den Tisch und streute ein paar Rosenblätter darüber. Sie holte zwei große Wachskerzen und stellte sie dazu. Dabei prickelte ihr ganzer Körper schon vor Vorfreude. Rasch warf sie einen Blick zur Uhr. Es war kurz nach sechs.
„Jetzt aber schnell!“, dachte sie. Harry hatte ja gemeint, er würde um sieben zuhause sein. Hermine rannte hoch ins Badezimmer. Schnell duschte sie sich, dann zog sie sich die neuen Dessous an, die Harry ihr gestern geschenkt hatte. Sie bürstete sich die Haare so, dass sie auf einer Seite verführerisch über die Schulter fielen. Dann legte sie noch schnell ein wenig Schminke auf. Ein bisschen Rouge auf die Wangen und die Wimpern zog sie sich lang.
Eine ganze Weile musste sie noch überlegen, ob sie die roten Pumps anziehen sollte oder nicht. Sie entschied sich dagegen. Zu bloßen Dessous passte dies nicht.
Gerade fünf Minuten vor sieben war sie wieder in der Küche. Schnell zupfte sie noch einmal an BH und String, damit sie möglichst vorteilhaft saßen. Sie entzündete die Kerzen und legte sich auf die Tischplatte. In der Mitte hatte sie extra genug Platz frei gelassen, als sie ihn gedeckt hatte. „Ob Harry zuerst das Abendessen oder mich vernascht ist mir eigentlich egal…“, grinste sie. Und dann war der große Augenblick gekommen: Sie entkorkte die Phiole und trank die gräuliche Flüssigkeit. Sie trank gierig und in großen Schlucken. Auch den letzten Tropfen saugte sie noch aus der Flasche, dann stellte sie sie ab, schloss die Augen, und wartete darauf, dass sie eine unglaubliche, sexuelle Lust empfinden würde. Ein Gefühl durchzuckte ihren Körper und drang bis in ihre Fingerspitzen. Doch als sie nach einigen Augenblicken die Lider öffnete, musste sie erschreckt feststellen:
Sie fühlte sich fast noch lustloser als zuvor. Ihr Körper wollte einfach nicht.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel