"So, das hat wieder ganz schön gedauert, aber jetzt hab ich wieder ein bisschen mehr Zeit zum Schreiben. Viel Spaß beim Lesen und wie immer bitte viele Kommis!"
Kapitel 23-Planänderung
Eine schwĂĽle Hitze lag im Raum. Viele Todesser wischten sich das schweiĂźnasse Gesicht ab.
„Gut…jetzt stehen wir genauso dumm wie vorher da!“, meinte Bellatrix missmutig. „Wir haben weder Potter, noch Granger, noch ihr Blut hier. Und ihre Freundin Brown herzubringen, müssen wir auch nicht mehr versuchen, die ist jetzt gewarnt und lässt sich bestimmt nicht mehr schnappen.“
„Wir sollten wieder nach England!“, schlug Malfoy vor. „Wenn wir Pech haben, ist hier in einer Stunde alles voller Auroren!“
„Du hast Recht!“, nickte sie. „Hier ist sowieso nichts mehr zu machen! Vielleicht helfen uns die Hieroglyphenreste weiter, die wir in der Pyramide entdeckt haben. Immerhin scheint Potters Name darauf zu sein, aber übersetzt haben wir den Rest noch nicht.“
„Sollen wir alle abziehen?“, fragte Gregorowitsch, ein Mitschüler von Karkaroff. Sein Kopf war vollkommen kahl und seine dunklen Augen blitzten gefährlich. Sein breitschultriger Körper verhieß dass er ziemlich kräftig war.
„Ja. Im Moment zumindest hat der Ort hier keinen Nutzen mehr für uns.“
„Vielleicht sollten wir ein paar Späher zurücklassen, die die Aurorentruppe verdeckt angreifen?“, warf ein Todesser ein.
„Nein, das bringt nichts! Da erwischen wir vielleicht fünf Auroren, und das Risiko für unsere eigenen Männer ist zu groß!“, erwiderte Malfoy. Er verzog das Gesicht. „In der Schlacht um Hogwarts haben wir einfach zu viele verloren.“
„Außerdem sollten wir uns von nun an ein wenig im Hintergrund halten!“, ergänzte Bellatrix. „Wir müssen erst genau planen, unüberlegte Handlungen bringen uns zurzeit nicht weiter. Die Entführung Browns war eigentlich schon zu viel. Ich denke, ich habe einen besseren Plan.“
„Wir evakuieren jetzt erst mal das Gebiet hier!“, bestimmte Malfoy. „Pläne können wir auch in England ausarbeiten.“
„Lavender, ich denke, du musst dich jetzt im St. Mungo untersuchen lassen!“, sagte Hermine ernst.
„Weshalb?“
„Wir müssen wissen, ob du irgendwelche Schäden durch den Missbrauch erlitten hast. Und natürlich ob du schwanger bist oder dir sogar Geschlechtskrankheiten eingefangen hast.“
„Oh…darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht…“, gab Lavender zu. „Das ist mir aber peinlich…“
„Das muss dir nicht peinlich sein, du kannst doch nichts dafür!“
„Trotzdem. Auf Geschlechtskrankheiten untersucht zu werden…“
„Ich bin sicher, Julia kann das übernehmen. Ach, dann hab ich noch eine Frage…“
„Schieß los.“
„Ist das okay für dich, wenn du tagsüber allein hier bist? Dann könnte ich meine Ausbildung auch wieder aufnehmen.“
„Natürlich.“
„Wenn du willst, kann ich aber auch noch eine Woche oder so Urlaub nehmen!“, versicherte Hermine schnell. „Wenn du dich dann besser fühlst…“
„Ich denke, das ist nicht nötig. Ich kenne die Sicherheitsvorkehrungen, die Harry und Dumbledore für dieses Haus getroffen haben. Hier bin ich auch allein gut geschützt.“
„So, da wären wir!“, begann Malfoy. Sie waren inzwischen wieder in England angekommen, und saßen in einer Gruppe von etwa dreißig Leuten zusammen. „Du hast gesagt, du hättest einen anderen Plan, Bella.“
„Ja…“, nickte sie. „Wir haben uns bisher zu sehr darauf konzentriert, Potter direkt anzugreifen. Wir sollten unsere Strategie ändern: Wir müssen ihn innerlich zerrütten. Das wird ihn auch physisch schwächen.“
„Gut…“, nickte Malfoy. „Und wie?“
„Das ist ziemlich simpel. Wie ist Potters Situation zurzeit? Was gibt ihm Grund zum leben? Was lässt ihn hoffen, was liebt er?“
„Er hat Granger…“
„Genau das ist es! Er hat Granger. Und NICHTS ANDERES! Er hat keine Familie, er hat keine Freunde, er hat nur Granger!“
„Und was soll uns das jetzt helfen? An Granger kommen wir nicht ran. Wir können die Leute nicht immer entführen und warten, dass Potter sie retten kommt.“
„Nein, das hat ja mit Brown auch nicht geklappt!“
„Und wie weiter? Grangers Eltern entführen?“
Bellatrix verdrehte die Augen.
„Mann Draco, denk doch nicht immer in dieselbe Richtung! Dauernd Leute entführen? Wir bringen die beiden auseinander! Dann wird ihr Wille zum Leben und Widerstand kleiner als jetzt sein.“
„Und wie wollen wir das anstellen? Glaub mir, die hatten während ihrer Schulzeit so viele Beziehungskrisen, dass die beiden nichts mehr auseinander bringt.“
„Weiß ich alles!“, grinste Bellatrix. „Brown war die nächste Person zu den beiden, und ich habe sie mithilfe von Veritaserum natürlich ausgiebig verhört. Eine Sache…“ Und sie hob eingebildet den Kopf. „…auf die ihr primitiven Männer nie gekommen wärt!“
„Na hör mal, wir hatten anderes mit der zu tun!“, warf ein Todesser ein. Die Mehrheit des Tisches begann zu lachen.
„Wie auch immer!“, begann Bellatrix von neuem. „Ich stütze meinen Plan auf zwei Tatsachen. Erstens: Potter und Granger pflegen ein äußerst intensives Sexleben, an das sich beide, vor allem vermutlich Potter, gewöhnt haben. Und zweitens: Bei all ihrer Klugheit und Schläue, bei all ihrem Mut und ihrem Können, was wir alles über Granger zugeben müssen…“ Sie verzog das Gesicht als hätte sie dieser Satz viel Überwindung gekostet. „…ist sie doch im Grunde nur ein naives Mädchen, das an die große Liebe glaubt. Stellt euch vor, sie wollte sogar Prinzessin von Potter genannt werden!“
„Und was hilft uns das?“, fragte Malfoy gelangweilt. Bellatrix zog eine kleine Phiole hervor, die mit einer gräulichen Flüssigkeit gefüllt war.
„Dies hier macht selbst die heißeste Nymphomanin zu einer frigiden zugeknöpften Jungfer. Sie wird nicht nur völliges Desinteresse an sexuellen Handlungen haben, übrigens auch daran es Potter mit Mund oder Hand zu besorgen, sondern sogar starke Schmerzen dabei verspüren. Natürlich macht es sie nicht gefühlskalt oder abgeneigt gegenüber Potter. Das wäre zu auffällig und würde erkannt werden. Granger wird einfach kein Bedürfnis nach Sex mehr haben.“
„Ich verstehe den Sinn nicht ganz!“, meinte Waterson, ein weiterer Todesser. Er war totenbleich und hoch gewachsen. „Selbst wenn die beiden hinterher auseinander gehen, wie können wir ihr das Mittel überhaupt verabreichen? Wir kommen nicht gerade einfach an Granger ran.“
„Das ist wahr und der Knackpunkt bei der Sache. Aber sie macht eine Ausbildung im St. Mungo, und wie ihr wisst, haben wir dort schon länger einen Kontaktmann. Er wird Granger das Mittel schon irgendwie unterjubeln.“
„Und was passiert dann? Sie haben kein Sex-Leben mehr und Potter wird frustriert sein. Und weiter? Er bleibt geschützt.“
„Er wird nicht frustriert sein. Er wird nicht mehr Herr der Lage sein. Das Gleichgewicht zwischen den Beiden stimmt dann nicht mehr. Er muss sich aber irgendwie einen Ausgleich suchen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten wenn er es sich nicht selbst macht: Entweder wird Potter Granger vergewaltigen, oder er wird sie betrügen. Wir wissen, dass Brown in ihrem Haus wohnt, die Sex ebenfalls alles andere als abgeneigt ist. Sie würde eine leichte Alternative für Potter bilden.“
„Ich verstehe. Und Granger wird ihn daraufhin verlassen.“
„Wir gehen davon aus. Ich glaube jedenfalls nicht, dass sie das verkraften könnte. Dafür ist sie anscheinend zu romantisch.“
„Und wenn Potter Granger betrügt, aber Granger nichts davon mitkriegt?“
„Dann wird Potter trotzdem ein schlechtes Gewissen haben, und das wird die Beziehung auch nicht gerade unterstützen. Es ist am Wichtigsten, dass wir an Granger kommen, und dazu muss sie das Haus verlassen, denn dort kommen wir nicht rein, und auch im St. Mungo können wir Granger nicht einfach mitzerren. Aber nach dieser Beziehungskrise wird sie sicher Godrics Hollow verlassen. Wir schnappen sie und fertig! Sobald wir Granger haben wird Potter, das schwöre ich euch, ihr hinterher rennen. Was für ein Glück, dass wir uns mit solch lächerlichen Gefühlen nicht abgeben müssen!“
Die ĂĽbrigen Todesser stimmten zu.
„Das nennst du Planänderung?“, fragte Malfoy und runzelte die Stirn. „Im Grunde willst du Granger entführen, damit Potter ihr nachrennt, nicht wahr?“
„Immerhin hab ich einen Plan!“, verteidigte Bellatrix sich. „Ist es nicht fast Ironie? Die Liebe zwischen Potter und Granger, die unseren Herrn zu Fall gebracht hat, wird auch ihr Untergang sein! Loyalität zum Meister…und Abneigung gegen Muggel, Schlammblüter und sonstige Verräter! Das ist das Ideal des Zauberers! Ich sage euch, wir schnappen uns Potter. Und diesmal wird er nicht so viel Glück haben!“
„Und das ist ganz sicher diskret?“
„Lav, jetzt halt endlich die Klappe!“, bat Julia. „Das hier ist ein Krankenhaus, was denkst du denn?“
Schon seit einer halben Stunde untersuchte sie sehr ausfĂĽhrlich Lavenders Unterleib. Hermine saĂź neben Lavender und hielt ihre Hand fest.
„Habt ihr ein Glück, dass ich das schon gelernt habe!“, warf Julia ein. „Sonst müsste Fox dich vermutlich untersuchen, und der ist ein echter Kotzbrocken!“
„Fox?“, fragte Hermine. „Nie gehört!“
„Er ist Amerikaner und der Chef der Abteilung für magische Pestilenzen und Vergiftungen!“, erzählte Julia und runzelte die Stirn.
„Ich bin doch nicht vergiftet oder pestilenziert.“
„Das heißt pestilenzialisch!“, verbesserte Hermine sie.
„Das passt hervorragend, denn auch der Kerl ist ne einzige Krankheit.“, fuhr Julia fort. „Erst fünfundzwanzig, aber schon hochnäsig und eitel. Sein Assistent ist sympathischer. Er heißt Melbourne. Der ist zwar ziemlich schüchtern, aber wenigstens ganz nett.“
Wie aufs Stichwort betrat ein schlanker, schwarzhaariger Mann das Untersuchungszimmer. Er trug, genau wie Julia, einen hellgrĂĽnen Umhang mit dem aufgestickten Wappen des St. Mungo Hospitals. Er musste auch ein Heiler sein.
„Wenn man vom Teufel spricht!“, grinste Julia. „Hallo, Phineas!“
„Oh…tut mir Leid, ich wusste nicht, dass du hier eine Patientin hast und…oh…“
Rasch wandte Melbourne den Blick ab, als er Lavenders entblößten Unterleib sah.
„Ach komm, du bist schließlich auch Medimagier! Das kannst du dir auch anschauen!“
„Preis meinen Körper nicht so an!“, beschwerte Lavender, die auf dem Rücken lag und so noch nicht mal Melbourne sehen konnte.
„Den Körper haben doch eh schon genug Leute gesehen!“, dachten Hermine und Julia.
„Das ist übrigens Hermine Granger! Sie hat hier vor kurzem eine Ausbildung angefangen.“
„Ach…“, meinte Melbourne und lächelte kurz. „Miss Granger…welch Vergnügen!“
Hermine war ein Schreck in die Glieder gefahren. Sie hatte den Mann schon mal gesehen. Als sie sich die Hände schüttelten, sah keiner der beiden dem anderen in die Augen. Schließlich wandte Melbourne sich ab und ging zur Tür.
„Wie auch immer, ich dachte, das Untersuchungszimmer wäre frei. Na gut, ich geh dann mal lieber ins Labor…Fox meint, ich müsse noch einen ganzen Kessel Verhütungstrank brauen.“
„Wenn der fertig ist, kannst du mir eine Phiole voll davon bringen? Es ist mal wieder Zeit für mich!“
„Mir bitte auch!“, schaltete Hermine sich ein. „Ich bin schon fast überfällig.“
„Wirklich…“, murmelte Melbourne gedankenversunken, fing sich jedoch augenblicklich wieder. „Sicher, mit Vergnügen Miss Granger und Julia.“
„Er ist echt süß!“, grinste Julia als Melbourne den Raum verlassen hatte. „Er ist so schüchtern, keiner Frau guckt er direkt in die Augen…“
„Ist er immer so schüchtern?“, fragte Hermine. Julia fand, dass ihre Stimme plötzlich anders klang.
„Ja, das ist er immer!“
„Auch wenn er mit dir schläft?“
Julia fiel klappernd der Zauberstab aus der Hand.
„Was…was meinst du damit?“
„Du hattest Sex mit ihm. Mehr als einmal, stimmt’s?“
„Woher…woher weißt du das?“
„Ich hab’s gesehen. Direkt neben dir wohnt Lavender, man kann von ihrem Fenster bei dir reinschauen, und du machst nie die Vorhänge vor!“
„Ach, der war das?“, erkundigte sich Lavender.
„Ihr habt mich beobachtet? Beim Sex?“
„Beobachten kann man das nicht nennen!“, beschwerte sich Lavender. „Ich brauch nur aus meinem Wohnzimmerfenster heraus schauen und sehe euch beide wie ihr es auf dem Couchtisch treibt! Ihr könnt doch auch in dein Schlafzimmer gehen!“
„Nein…nein können wir nicht. Wir sind ja nicht zusammen oder so, wir haben nur manchmal Sex. Ganz unverbindlich. Und in mein Bett will ich nur einen Mann lassen, den ich auch wirklich liebe!“
„Das kann ich verstehen!“, nickte Hermine.
„Ich nicht!“, entgegnete Lavender. „Im Bett macht’s nun mal am meisten Spaß, ob ich den Mann nun liebe oder nicht ist doch egal!“
„Du bist halt einfach nicht romantisch!“, erwiderte Julia trocken. „Und ich kann dich erstmal beruhigen, schwanger bist du schon mal nicht! Aber auf die Ergebnisse wegen möglicher Geschlechtskrankheit müssen wir noch eine Stunde warten.“
„Wird das denn hier toleriert?“, fragte Hermine. „Eine Affäre zwischen Angestellten?“
„Ehrlich gesagt weiß ich es nicht…wir haben’s auch nie an die große Glocke gehängt…“
Eine Stunde später stand das Ergebnis fest.
„Okay Lavender. Es gibt keinen Grund zur Besorgnis; ich konnte kein Anzeichen für eine Geschlechtskrankheit entdecken!“
Lavender atmete auf und lieĂź sich zurĂĽck in die Kissen sinken.
„Siehst du meine Süße, bist du doch eigentlich ganz glimpflich davon gekommen!“, lächelte Hermine und strich Lavender durch die Haare. „Du bist nicht schwanger, du bist nicht verletzt und auch nicht krank!“
In diesem Moment klopfte es an die TĂĽr und Melbourne trat herein.
„So, er ist jetzt fertig, der…der…“
„Verhütungstrank?“, half Hermine. Melbourne nickte und starrte den Fußboden an. Er hielt zwei unterschiedliche Phiolen mit scheinbar gleichem Inhalt in den Händen. Julia gab er eine eckige Flasche, Hermine eine runde.
„Warum hast du denn zwei unterschiedliche Flaschen genommen?“, wunderte sich Julia, entkorkte aber sofort ihre Flasche und trank sie leer. „Was ist los, Hermine?“
Hermine starrte ihre Phiole an ohne zu trinken. Das erste Mal hob Melbourne den Blick und fokussierte mit seinen blassgrĂĽnen Augen die junge Frau.
„Ich weiß nicht, ich glaub, ich trink ihn später…“
„Mine, das Zeug braucht anderthalb Stunden um zu wirken. Trink’s lieber jetzt.“, meinte Lavender. Hermine dachte daran was passiert war als sie letztes Jahr sich mit der Zeitkalkulation vertan hatte.
„Nein, noch mal vertrag ich so was nicht!“, dachte sie. „Nie wieder werde ich eine Abtreibung durchmachen!“
Sie öffnete die Flasche und hob sie an die Lippen.
„Trink ich lieber jetzt, sonst muss Harry nachher auf Sex verzichten…“
Sie wusste ja nicht, wie sehr sie sich da irrte.
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