Kapitel 2-In Godrics Hollow
Das unmelodische Klingeln des Weckers riss die beiden aus dem Schlaf. Hermine griff blindlings neben sich und schlug oben drauf. Der Wecker klingelte weiter. Hermine tastete auf dem Nachttisch herum und fand ihren Zauberstab. Sie murmelte „Stupor!“ und der Wecker explodierte.
„Wir müssen aufstehen, oder?“, murmelte Harry verschlafen.
„Sieht so aus…“, gähnte Hermine und streckte sich. „Blöder Wecker, den hab ich noch nie gemocht…“
Die beiden standen auf und verschwanden zusammen unter der Dusche. Da wurden sie wenigstens richtig wach. Sie schäumten sich gegenseitig ein, aber zu mehr kam es nicht. Nachdem sie fertig waren, zogen sie sich an und gingen hinunter in die Küche zum Frühstück.
„Guten Morgen, meine Süßen, ihr seid aber schon früh auf!“, lächelte Mrs. Granger, die das Frühstück zubereitete. Harry sah zur Küchenuhr. Es war halb neun.
„Morgen Mum, unser Haus ist endlich fertig, und Harry und ich wollten heute dort einziehen.“
„So früh schon?“, rief Hermines Mutter überrascht. „Zauberei ist ziemlich praktisch, oder?“
„Allerdings…“, grinste Hermine.
Nachdem die beiden ihre RĂĽhreier mit Toast aufgegessen hatten, gingen sie wieder nach oben und begannen zu packen. Als sie nach einer halben Stunde fertig waren und alle Kartons beieinander standen, zĂĽckte Harry seinen Zauberstab und rief:
„Detransportum!“
Die Kartons verschwanden.
„Lass mich raten…die warten jetzt in Godrics Hollow schon auf uns, oder?“
„Das ist praktischer zum Reisen, meinst du nicht?“
Hermine lächelte und schmiegte sich an Harry und hauchte ihm leise ins Ohr:
„Dann haben wir ja noch ein bisschen Zeit, nicht wahr?“
„Äh…wir sollten uns eigentlich möglichst schnell auf den Weg machen, Hermine.“
„Oh.“, Hermine war enttäuscht. „Oh. Okay…“
„Und wie kommen wir da jetzt hin, Harry?“
„Apparieren.“, meinte Harry nur. „Ich weiß wo’s hingeht, halt dich an mir fest, ja?“
Hermine klammerte sich an Harrys Brust fest und die beiden disapparierten aus dem Haus der Grangers.
„Wo sind wir hier?“, fragte Hermine überrascht. Sie standen auf der Lichtung eines dichten Waldes.
„Wir sind in der Nähe von Godrics Hollow.“, erklärte Harry. Hermine grinste und sah zu ihm auf.
„Und was willst du hier mit mir machen…Süßer?“
Harry zog die Augenbrauen hoch.
„Nichts…“, erwiderte er schlicht. „Aber Godrics Hollow ist ein Muggeldorf, soweit ich weiß, leben da außer uns keine anderen Zauberer und wir können da nicht einfach reinapparieren.“
„Ach so…“, nickte Hermine niedergeschlagen. Auf nichts reagierte Harry!
„Ach komm schon…“, grinste Harry, der ihren Missmut offensichtlich falsch eingeschätzt hatte. „Das Leben unter Muggeln ist nicht so schlimm…müsstest du doch wissen…“
„Ja, genau…“, dachte Hermine. „Merkt der Typ nicht, dass ich es jetzt brauche?“
Doch Harry schien nichts davon zu merken, er schloss einen Arm um Hermine und meinte:
„Für die Muggel bin ich ein reicher Lord, und du bist meine wunderschöne Gemahlin. Wir waren gezwungen, einige Gedächtnisse zu verändern, also wundere dich nicht, wenn du schon mit Mrs. Potter angeredet wirst, okay?“
„Okay…“, entgegnete Hermine und lächelte das erste Mal. Für die Muggel war sie also schon Harrys Frau…
Die beiden durchquerten Arm in Arm den Wald und erreichten ein kleines Dorf, das in hundert Meter Entfernung begann. Die Häuser schienen größtenteils unmodern zu sein. Die meisten waren aus schweren, dunklen Balken gezimmert, verfügten aber wahrscheinlich dennoch über Fernsehempfang und Telefonanschluss. Die Gärten waren gepflegt und schlicht, der Gehweg aus Kopfstein gepflastert.
„In Godrics Hollow gibt es keinen richtigen Supermarkt…“, erklärte Harry. „Aber ein Lebensmittelgeschäft, einen Gemüsehändler, eine Bäckerei, eine Fleischerei und so weiter. Außerdem gibt es hier eine Eisdiele und zwei kleine Restaurants, aber das war es dann auch schon.“
„Tut mir leid, dass ich das fragen muss, aber wo sind wir hier eigentlich?“, wollte Hermine wissen. „Wo liegt Godrics Hollow?“
„Weit im Norden. Eigentlich sind wir gerade so in Schottland, aber das ist ein englisches Dorf. Hier wird keiner mit Kilt rumlaufen.“
Hermine spürte plötzlich ein Kribbeln in ihrem Unterleib. Sie hatte seit letzter Nacht keinen Sex mehr mit Harry gehabt, und sie merkte, dass sie sich ziemlich danach sehnte.
Harry führte sie an einigen weiteren Häusern vorbei und Hermine erblickte das erste Mal Harrys Elternhaus. Ihr blieb der Mund offen stehen. Es war ein riesiges Herrenhaus, mindestens so groß wie der Grimmauld Platz Nr. 12. Das große Gebäude war aus dunklem Backstein gebaut, eingedeckt von einem grauen Schindeldach. Neben dem Hauptgebäude waren zwei kleinere Gebäude von gleicher Bauart, dessen eines ein Schuppen, und das andere eine Art Garage zu sein schien. Der Vorgarten war gepflegt und am Haus schienen Blumen in Steintrögen angepflanzt worden zu sein, doch auf die Entfernung konnte Hermine nicht ausmachen, ob es magische oder natürliche Pflanzen waren. Eingegrenzt wurde das große Grundstück von einer hohen, blickdichten Hecke, die nur an der Stelle offen war, wo ein großes, schmiedeeisernes Tor den Durchgang verwehrte. Dort war kunstvoll das Familienwappen der Potters angebracht, ein goldener Falke auf rotem Grund, und darunter war ein metallenes, silbernes Schild mit der Aufschrift:
HERMINE JANE UND HARRY JAMES POTTER
Hermine fiel es äußerst schwer die Sprache wieder zu finden. Das erste Mal seit sie aufgebrochen waren schien sie das Verlangen nach Sex vergessen zu haben.
„Harry, das ist…“ Ihr fiel kein Wort ein um das zu beschreiben. Sie fand es wundervoll. Eine kleine Träne sammelte sich in ihrem Auge vor Glück.
„Aber…aber du hättest meinen Namen nicht zuerst schreiben sollen. Eigentlich ist es dein Haus!“, meinte sie, zückte ihren Zauberstab und ließ die Namen auf dem Schild den Platz tauschen.
„Damit musst du hier aber aufpassen!“, zischte Harry leise und deutete auf ihren Zauberstab.
„Oh…Verzeihung, hab ich ganz vergessen.“
Die beiden öffneten das Tor und betraten das Grundstück.
„Ich habe mit Dumbledore alle nur denkbaren Sicherheitsvorkehrungen getroffen!“, erklärte Harry ihr. „Auf das Gelände kann man nicht apparieren, und außer uns beiden kann dieses Gelände auch niemand betreten, es sei denn wir gestatten es. Genauso funktionieren Flohnetzwerk und sogar Portschlüssel. Nur wenn wir davon wissen und es zulassen, kann man so hier rein kommen. Die Abwehrflüche umgeben das Grundstück wie eine Kuppel, damit man nicht einfach mit einem Besen rein fliegen kann.“
„Ist das alles denn nötig?“, fragte Hermine die jetzt das Rundbeet in der Mitte des Hofes bewunderte, auf dem Rosen und Rhododendren blühten. „All diese Sicherheitsmaßnahmen? Immerhin haben wir Voldemort doch besiegt! Ist das nicht etwas…übertrieben?“
Harry runzelte die Stirn.
„Übertrieben?“, fragte er. „Glaubst du denn im Ernst das Leben sei jetzt Friede-Freude-Eierkuchen, nachdem Voldemort besiegt ist? Das Böse lebt weiter Hermine, Malfoy und viele Todesser sind entkommen! Wir sind jetzt bekannter als je zuvor. Ich hab dich ja in letzter Zeit von Zaubereigesellschaft ferngehalten, aber weißt du eigentlich wie viele Bücher inzwischen über uns existieren? Die, die uns gerettet haben, Liebe gegen Böses, Du-weißt-schon-wers Untergang und so weiter. Ein ganzes Zimmer darin…“, rief Harry und deutete auf das Haus. „…ist voll mit Geschenken die uns dankbare geschickt haben. Und weil jetzt nicht nur ich, sondern auch du überall bekannt bist, sind wir jetzt praktisch Zielscheibe für Angriffe. Es gibt sicherlich mindestens eine Untergruppe von den Todessern die noch existiert, und deren erster Entschluss sicherlich ist, Rache für ihren Anführer zu nehmen. Also sag nicht, dass das übertrieben sei!“
„Verzeihung…“, nickte Hermine. „Du hast Recht natürlich, ich hab nicht richtig nachgedacht…“
Harrys angespanntes Gesicht wandelte sich in ein liebevolles Lächeln, und er zog Hermine in seine Arme und küsste sie kurz.
„Ich wollte dich nicht so anmeckern Süße, ich will doch nur, dass du in Sicherheit bist…“ Er legte die Hand auf ihren Bauch. „…und die anderen auch…“
Hermine grinste ihn an.
„Welche anderen?“
„Die noch kommen!“, erklärte Harry.
„Kann die Möglichkeit hier rein zu kommen ohne dass wir davon wissen, weitergegeben werden?“, fragte Hermine interessiert. „Ich meine, du wüsstest jetzt nicht wenn ich aufs Grundstück käme, oder?“
„Nein, wüsste ich nicht!“, gab Harry zu. „Auch nicht wenn du mit Flohpulver oder Portschlüssel kämst.“
„Und wenn ich jemanden mitbringe?“
„Dann wüsste ich davon, aber du könntest ihn natürlich mit reinbringen.“
Hermine nickte.
„Und, lässt sich die Möglichkeit nun weitergeben, das Gelände genau wie wir nutzen zu können?“
„Ja.“
„Und wie?“
„Blut.“
„Wie meinst du das?“
„Wenn wir Kinder hätten, würde das für sie auch gelten.“
„Und meine Eltern, ich hab doch das gleiche Blut wie sie, können sie dann…“
„Nein, können sie nicht. Nur dein Blut, mein Blut, und eine Mischung von beidem kann das. Du bist eine Mischung deiner Eltern, das heißt sie können hier nicht einfach so rein, genauso wenig wenn wir beide Kinder mit einem anderen hätten.“ Harry grinste. „Das heißt ich würde sofort bemerken, wenn du mir untreu gewesen wärst!“
„Das hab ich doch gar nicht nötig…“, entgegnete Hermine trocken.
„Wir haben keine Muggelabwehr hier. Muggel können das Tor nicht öffnen, das können nur wir. Aber sie können durch das Tor sehen, erkennen dann aber nur Nicht-Magisches.“
„Das heißt wir können hier rumzaubern und kein Muggel erkennt das?“
„Ja.“
„Und das?“, fragte Hermine und griff ihm sanft in den Schritt. Sie begann zu streicheln und freute sich darüber dass schon eine deutliche Schwellung zu fühlen war.
„Bitte Hermine, hör auf!“
Hermine sah ihn einen Moment sprachlos an, dann kehrte sie ihm den RĂĽcken zu.
„Hab ich dir eigentlich irgendwas getan, dass du nicht mehr mit mir schlafen willst? Du findest mich bestimmt zu hässlich, oder? Die kleine, streberhafte Hermine, mit buschigen Haaren und dem Bibergebiss, nicht wahr?“ Sie war froh sich umgedreht zu haben, damit Harry nicht die Tränen in ihren Augen sehen konnte.
„Sag mal, wie kommst du denn auf so einen Blödsinn?“, fragte Harry und drehte sie zu sich rum.
„Du weißt dass ich die liebe, und wie ich dich begehre. Ich hab deine Andeutungen bei euch und im Wald durchaus mitgekriegt, oder hast du wirklich geglaubt ich wäre so blind?“
Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste ihr rasch die Tränen weg.
„Aber…aber du willst nicht?“, fragte Hermine.
„Hast du schon mal was davon gehört, dass Vorfreude die schönste Freude ist?“
Hermine lächelte schwach.
„Nachmacher…“, schniefte sie.
„Mine, wir sind zum ersten Mal in Godrics Hollow und ziehen jetzt in unser neues Haus ein. Wir werden uns unser Leben lang daran erinnern. Glaubst du nicht dass das viel schöner ist sich daran zu erinnern wie ich dich in unser Schlafzimmer geführt habe, und wir dort die ganze Nacht lang miteinander Liebe gemacht haben, als wenn ich es gleich hier hinterm Schuppen mit dir treiben würde?“
„Du hast natürlich Recht…das ist schon schöner…“, gab Hermine zu. „Und ich versteh dich, aber im Moment ist mir wirklich voll nach Sex zumute.“
Harry grinste.
„Das glaub ich nicht.“
„Ach ja?“, fragte Hermine laut. „Dann fühl mal wie feucht ich schon bin…“
„Ich glaube du bist nicht wegen Vorfreude und Verlangen auf Sex feucht.“
„Ach ja?“, wiederholte sie. „Und weswegen dann?“
„Deswegen!“, rief Harry und stürzte sich auf sie. Sein gieriger Mund presste sich auf ihren und seine Zunge begann leidenschaftlich mit ihrer zu spielen. Hermine nahm es den Atem und sie schmolz in seinen Armen regelrecht wie Wachs. Er küsste einfach zu gut!
Nach mehreren Augenblicken löste sich Harry wieder von ihr.
„Das willst du, nicht wahr mein Schatz?“, fragte er. „Wir hatten erst letzte Nacht Sex, du wärst vermutlich eine Nymphomanin wenn du es nach ein paar Stunden so nötig hättest. Okay, wir sind jung und du glaubst gar nicht wie gern ich schon den ganzen Morgen mit dir gefickt hätte…“
„Du hast ein schmutziges Wort gesagt!“, warf Hermine grinsend ein.
„Aber in Wirklichkeit willst du das, nicht wahr? In den letzten drei Wochen hatten wir wegen dem Zeitdruck das hier fertig zu stellen nicht eine romantische Nacht zusammen, sondern nur Sex. Du brauchst jetzt Liebe und Zärtlichkeit, nicht wahr Mine?“
„Ja…“, nickte Hermine. „Ich hab das nicht gewusst, ich hab einfach gedacht ich wäre…“
„Geil?“
Hermine nickte.
„Ich denke das bist du auch, genauso wie ich!“, grinste Harry. „Du ahnst ja nicht wie das Blut in meinen Adern pulsiert wenn ich dich ansehe.“
Hermine lächelte und strich ihm über die Wange.
„Was hältst du davon…“, fuhr er fort. „…wenn ich dir jetzt erstmal alles hier zeige und wir zuletzt in unser Schlafzimmer gehen?“
„Ja, okay…“, lächelte Hermine. Harry nahm sie an der Hand und zeigte ihr das kleinere der beiden Nebengebäude.
„Das ist ein Schuppen, da ist nur Feuerholz für die Kamine drin.“
„Und was ist da drin?“, fragte Hermine und deutete auf das, was sie für eine Garage gehalten hatte. Harry grinste.
„Ein Audi A8!“
„Du hast ein Auto gekauft?“, fragte Hermine fassungslos. „Warum?“
„Weil wir hier in einem Muggeldorf wohnen, und es ein wenig auffällig ist, hier kein Auto zu besitzen. Außerdem fahr ich gern Auto.“
„Aber…aber du kannst doch gar nicht Auto fahren!“
„Ach, kann ich nicht?“, fragte Harry und zog sein Portemonnaie aus der Tasche. Er holte eine kleine Karte hervor und zeigte sie ihr. „Und was ist das?“
„Du hast einen Führerschein gemacht?“
„Ja. Einen Schnellkurs.“
„Wow…wo du doch noch nicht mal achtzehn bist…“
Harry grinste.
„Zauberei.“
„Dann kann ich ja jetzt auch mit meinem Führerschein anfangen…“, schlug Hermine vor. „Ich werd zwar erst im September achtzehn, aber so ein bisschen Magie ist recht hilfreich. Hast du einen Alterungstrank genommen?“
„Nein, nur den Pass gefälscht.“
„Das krieg ich auch noch hin…“, versicherte Hermine. „Und, darf ich das Auto mal sehen?“
Harry führte sie zur Garage und öffnete sie. Darin stand ein dunkelblaues Auto.
„Wow, ist der scharf!“, grinste Hermine und besah sich den Wagen von allen Seiten. „Wir müssen unbedingt eine Fahrt machen!“
„Bitte komm jetzt Hermine, es gibt mehr zu sehen als diese Garage.“
„Wo? In deiner Hose?“, grinste Hermine.
„Denk daran was du mir versprochen hast!“
„Okay, okay, kein Sex vor dem Ende der Führung…“
„Wenn man dich reden hört, könnte man denken, du wärst überhaupt nicht an unserem Haus interessiert.“
„Nein, nein, so meinte ich das doch nicht!“, rief Hermine rasch. „Wirklich, ich bin überwältigt von dem Haus, und ich stell jetzt meinen Liebeshunger hinten an.“
Harry zog sie in seine Arme und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Seine Zunge spaltete ihre Lippen auf und erkundete ihren Mundraum.
„Das musst du nicht…“, flüsterte er, nahm sie an der Hand und führte sie aus der Garage.
„Schauen wir uns den Garten an, ja?“, schlug er vor und er und Hermine gingen ums Haus herum. Als sie den Garten betraten, schlug Hermine erneut den Mund auf.
Auch der Garten war von der hohen Hecke eingeschlossen. Direkt hinter dem Haus gab es einen mit Trittsteinen gepflasterten Weg, der zu einem kleinen Teich führte, welcher mithilfe einer kleinen Brücke überquert werden konnte. Er führte zu einer mit dichten Ranken überwucherten Laube, in der eine weiße Bank stand. Am Wegesrand blühten Apfelbäume und Flieder, und entlang der Hecke weitere Rhododendren. Hinter den Bäumen waren auf hohen Pfosten sechs Körbe angebracht. Eine Tribüne daneben bot etwa fünfzig Zuschauern Platz.
„Du…du hast dein eigenes Quidditch-Feld?“, rief Hermine beeindruckt.
Harry grinste.
„Ja.“
„War das schon immer da, oder habt ihr das neu gemacht?“
„Es waren nur noch Ruinen da. Es ist neu.“
„Wow…“, machte Hermine und besah sich die Torstangen, die weit über die Hecke hinausragten.
„Und die Muggel merken nichts davon?“
„Hermine, du vergisst dass die nichts Magisches sehen können, wenn sie einfach so über die Hecke gucken.
„Der Garten ist wunderschön…“, flüsterte Hermine und besah sich die Blumenbeete. „Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll…es ist wunderschön…“
Harry lächelte und zog sie in seine Arme.
„Ich kann es gar nicht fassen, dass wir so ein Glück haben!“, lächelte Hermine und jetzt rannen ihr vor Rührung ein paar Tränen die Wange herunter. „Und ich hab vorgeschlagen dass wir uns in London eine Mietwohnung nehmen…das ist soviel schöner…was hat das ganze eigentlich gekostet? Ich meine das Haus und der Garten alles zu renovieren, das muss doch unsagbar teuer gewesen sein!“
„War es auch…so ungefähr 300.000 Galleonen.“
Hermine riss die Augen auf.
„300.000??? Hast du denn noch soviel Gold übrig gehabt?“
„Nein, aber das war kein Problem.“
„Weil?“
„Weil wir…naja…“ Harry schien verlegen zu sein. „…weil wir eine Belohnung bekommen haben.“
„Eine Belohnung? Was für eine Belohnung?“
„Vom Zaubereiministerium und der internationalen Zauberergemeinschaft weil wir Voldemort besiegt haben…500.000 Galleonen.“
Hermine pfiff durch die Zähne.
„Nicht schlecht!“
„Na ja, ich hätte vielleicht mit dir reden sollen, bevor ich das meiste davon für das Haus ausgegeben habe…“
„Ach Blödsinn! Allein für den Garten hätte sich das gelohnt. Und dann sind noch 200.000 übrig oder?“
„Nein.“
„Wie viel denn?“
„2.000.“
„Wofür hast du denn das ganze Geld ausgegeben?“, fragte Hermine.
„Für die Inneneinrichtung. Und der Audi und der Führerschein waren auch nicht umsonst…Aber den Rest kannst du gerne haben, und wenn du willst, kannst du auch was du willst von unserem Gold in Gringotts kaufen.“
„Jetzt sei doch nicht so nervös, Harry! Du hast fast alles für uns ausgegeben, und der Audi und der Führerschein, das lohnt sich doch. Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, alles perfekt so wie es ist. Von dem Restgold mach ich noch meinen Führerschein und der Rest wandert ins Verlies. Ganz einfach.“
„Außerdem haben wir ja noch das ganze Gold aus unserem Verlies. Das sind ungefähr 80.000 Galleonen.“
„Damit kommen wir ewig lange hin. Und irgendwann werden wir ja auch mal selbst Geld verdienen.“
„Wir müssen für nächste Woche dann die Bewerbungen wegschicken.“, nickte Hermine. „Sonst müssen wir noch ein Jahr warten.“
Harry sah auf die Uhr. Es war halb eins.
„Wollen wir Mittagessen gehen, Hermine?“
„Okay. Und wohin?“
„In ein Restaurant hier?“
„In das griechische? Das sah sehr gemütlich aus.“
„Einverstanden!“, nickte Harry. „Nehmen wir den Audi?“
„Für fünf Minuten Fußweg?“
„Ach komm schon!“, grinste Harry und zog sie mit sich.
„Der ist echt schön, Harry…“, meinte Hermine, die jetzt die Edelholzvertäfelung im Innenraum, die schwarzen Ledersitze und die silbernen Armaturen bewundern konnte. „Was hat der gekostet?“
„8.000 Galleonen. Oder eher gesagt 37.000 Pfund.“
„Stolzer Preis. Ist aber auch ein schöner Wagen…“
Harry startete den Motor und brauste los. Das Tor öffnete sich wie von Zauberhand als er hindurch fuhr und schloss sich dahinter wieder. Nach einer Minute waren sie vor dem griechischen Restaurant angekommen.
Nachdem sie ihre Gyrosteller leer gegessen hatten, setzten sie sich wieder ins Auto und fuhren zurück. „Jetzt bin ich aber gespannt auf das Haus!!!“, rief Hermine und zog Harry hinter sich her, zur Eingangspforte.
„Okay, Hermine, aber wenn dir irgendwas nicht gefällt, dann sag es, wir können es sofort ändern…“, sagte Harry schnell.
„Sei doch nicht so nervös…“, lächelte Hermine und strich ihm über den Arm als Harry die schwere, dunkle Eichentür die in das Haus führte aufzog.
Hermine riss die Augen auf.
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