Kapitel 1-Vorbereitungen
Sie war so sauer auf ihn!
Seit drei Wochen nun schon ließ er sie jeden Tag allein zu Haus. Er ging früh morgens und kam nie vor neun Uhr abends zurück. Sexuell hatte sie zwar keinen Grund zu klagen, denn wenn er spät nach Hause kam, war er ganz ausgehungert nach ihr und die halbe Nacht waren die beiden dann auch beschäftigt, aber sie vermisste ihn. Sie vermisste es neben ihm aufzuwachen und mit ihm zu kuscheln, sie vermisste es mit ihm Zeit zu verbringen, mit ihm zu reden oder auszugehen…
Als Harry und Hermine am Bahnhof King's Cross ankamen und ihr Gepäck abstellten, fragte Hermine lächelnd:
„Wollen wir jetzt gleich nach Godrics Hollow fahren?“
Harry schüttelte lachend den Kopf.
„Mine, da können wir unmöglich schon einziehen. Das muss erst renoviert werden, und das wird bestimmt ein paar Wochen dauern.
„Na schön.“, nickte Hermine. „Dann können wir ja solange zu meinen Eltern.“
„Weißt du…wir könnten auch in unser anderes Haus ziehen…nach London…“
„Grimmauldplatz Nr. 12?“
„Ja…Sirius hat es mir ja vermacht.“
„Ach…lass uns erstmal zu meinen Eltern, okay?“, fragte Hermine.
„Natürlich können wir das!“, nickte Harry. „Ich versteh dich…“
Mr. und Mrs. Granger freuten sich, Harry und Hermine für ein paar Wochen bei sich aufzunehmen. Die beiden hatten kaum ausgepackt, da meinte Harry zu Hermine:
„Süße?“
„Ja?“
„Ich denke, ich muss noch einmal in den Ligusterweg. Ich sollte mich wenigstens verabschieden.“
Hermines Augen verengten sich zu Schlitzen.
„Von den Dursleys? Die dich jahrelang so mies behandelt haben?“
„Hermine, es sind nun mal meine einzigen, lebenden Verwandten!“, erklärte Harry eindringlich.
„Du hast recht…ich komme mit dir mit!“
Die beiden apparierten zum Ligusterweg Nr. 4.
Nach fünf Minuten saßen sie am Küchentisch der Familie Dursley gegenüber. Harry erklärte dass er mit Hermine zusammen sei und sie nun in ihr eigenes Haus ziehen würden. Dudley gaffte mit offenem Mund Hermine an. Als sich die beiden verabschiedeten, rief Petunia:
„Harry!“
Die beiden drehten sich um.
„Harry, du sollst wissen dass wir deine Verwandten sind und wenn du in Schwierigkeiten steckst, dann findest du hier immer Gehör. Ich war neidisch auf deine Mutter ja, aber wir haben dich so schlecht behandelt…auf jeden Fall sind wir immer für dich da!“
Und sie umarmte Harry. Bei Onkel Vernon und Dudley reichte es immerhin zu einem Händedruck und sogar dem Anflug der Ahnung einer Illusion einer Andeutung eines leichten Lächelns.
Als sie das Haus der Dursleys verlassen hatten, schüttelte Hermine sich.
„Die sind ja noch schlimmer als ich gedacht habe!“
„Dabei waren sie so nett wie noch nie!“, meinte Harry. „Aber wir müssen sie nie wieder sehen.“
„Nein!“, stimmte Hermine zu. „Hast du gesehen wie dein Cousin mich mit den Augen ausgezogen hat? Ist ja widerlich!“ Wieder schüttelte sie sich. Harry lachte.
„Was gibt’s da zu lachen? Der Kerl hat ja gesabbert. Ich will gar nicht darüber denken was der sich heute Abend vorstellt…“
Harry zog sie in eine Umarmung.
„Es können ja nicht alle so großes Glück haben wie ich. Und du bist ja auch die Hübscheste von allen…“
Hermine lächelte und küsste ihn auf die Wange.
„Du bist richtig süß…“
Am selben Tag noch brachen sie in die Winkelgasse auf. In Gringotts wurden Harry, nun da er volljährig war und bei dem ganzen Trubel letzten Sommer noch keine Gelegenheit dazu gefunden hatte, die Besitzurkunden von Godrics Hollow und dem Grimmauldplatz Nr. 12 überreicht. Er unterschrieb und ließ sie auf seinen Namen laufen, trug aber auch Hermine in beide Grundbücher ein. Als das erledigt war, ließ Harry anordnen, dass der Rest aus Sirius’ Verlies in sein eigenes gebracht werden sollte. Dann ließ er Hermine als zweiten Besitzer eintragen und für sie wurde ein eigener, kleiner, goldener Schlüssel angefertigt. Dann nahm Harry noch eine große Tasche voll goldener Galleonen, silberner Sickel und bronzener Knuts mit und verließ mit Hermine die Bank.
„Du hättest mich nicht gleich als Inhaber vom Verlies eintragen müssen!“, meinte Hermine.
„Wieso nicht? Ich vertrau dir dass du nicht gleich mit unserem ganzen Geld durchbrennst.“
„Natürlich nicht, aber es ist dein Gold!“
„Es ist unser Gold!“, verbesserte Harry. „Schließlich willst du mich doch noch heiraten, oder?“
„Was für ne Frage, natürlich will ich das! Unbedingt!“
„Dann würden das Konto und die Häuser sowieso auf beide Namen laufen!“, schloss Harry. „Das einzige, was wir später noch machen müssen, ist deinen Namen in Potter zu ändern, es sei denn du willst deinen Mädchennamen behalten!“
„Nein, ich freu mich darauf eine Potter zu werden!“, lächelte Hermine und legte einen Arm um ihn, während sie die Winkelgasse hinab spazierten. „Hermine Jane Potter, das klingt doch toll! Hier kommt Mr. Harry James Potter und seine Frau Mrs. Hermine Jane Potter…“
Harry lächelte und zog sie zu Florean Fortescues, um mit ihr ein Eis zu essen.
Das war vor drei Wochen gewesen. Danach brach Harry auf um das Haus Godrics Hollow und seine Ländereien in Stand zu setzen. Als Hermine ihn begleiten wollte, verbot er ihr mitzukommen.
„Was?“, fragte Hermine. „Wieso?“
„Ich will dich überraschen. Godrics Hollow sieht trostlos aus, schmutzig, staubig, kaputt, verwahrlost. So sollst du es nicht sehen. Ich will es erst renovieren.“
„Aber…aber ich kann dir doch helfen.“
„Ich habe einige Leute die mir helfen wollen. Bitte Hermine, lass mich dir dieses Geschenk bereiten!“
„Na schön…“, nickte Hermine. Harry küsste sie auf die Lippen und disapparierte.
Es schien viel zu tun zu sein. Seit drei Wochen war Harry jeden Tag viele Stunden dabei, obwohl ihn sämtliche Weasleys, Lavender, Dumbledore, Hagrid, alle Lehrer, Lupin, Tonks, Moody, fast der gesamte Orden des Phönix’, viele Auroren und einige Freiwillige aus dem Ministerium unterstützten. Cornelius Fudge half auch. Er hatte den Ministerposten abgetreten an keinen anderen als Percy Weasley, der mit stolzgeschwellter Brust seiner Familie bei den Arbeiten in Godrics Hollow zu Hilfe kam, und sich mit Spaten oder Hammer in der Hand gern für den Tagespropheten ablichten ließ.
Damit Hermine auch dadurch keine Ahnung von Godrics Hollow haben konnte, ließ Harry sie keinen Tagespropheten zu Gesicht bekommen. Zumindest hatten die beiden Zeit. Die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Auror oder Heilerin begann erst Ende August, also hatten sie noch über einen Monat Zeit.
Die Restaurierung von Godrics Hollow war anstrengend. Zauberei entkräftete nach stundenlangem Gebrauch zu sehr, und so mussten sie mitunter auch von Hand und mit Körpereinsatz Bretter schleppen oder anstreichen oder mit Schubkarren Baumaterialien befördern. Harry versuchte wiederholt den Leuten Geld für ihre Hilfe anzubieten, aber keiner wollte etwas davon hören, selbst Ron nicht. Für das was Harry und Hermine für sie getan hatten, die Welt von Voldemort zu befreien, sei diese Hilfe Ehrensache.
Hermine langweilte sich entsetzlich allein zuhause. Sie tat das was sie schon oft getan hatte, sie griff sich ein Kochbuch ihrer Mutter und schaute sich Rezepte an. Vielleicht würden ihr die später mal nützen, denn wenn Harry und sie erstmal Kinder hätten, würde Hermine wohl nicht mehr Zeit zum Arbeiten haben, jedenfalls nicht für eine Ganztagsstelle, außerdem wollte sie ohnehin Kochen lernen. Sie wollte Harry mit ihren Kochkünsten verzaubern…doch das brauchte ein bisschen Übung…
Als Harry an diesem Abend nach Hause kam, stellte ihn Hermine zur Rede.
„Hör zu Harry, das was du machst ist einfach unfair! Wir wollen beide in dem Haus wohnen, und dann hab ich jawohl das Recht es mir anzusehen, oder nicht?“
Harry lächelte.
„Dann komm doch morgen mit.“
Hermine glaubte nicht was sie hörte. Dass er so schnell…
„Also darf ich dir helfen das Haus zu restaurieren?“
Harry lächelte wieder.
„Nein.“
„DANN SOLL ICH WOHL BLÖD DANEBEN STEHEN, ODER?“, rief Hermine die immer wütender wurde.
„Nein.“, antwortete Harry schlicht. „Du kannst mir nicht helfen das Haus zu restaurieren, weil da nichts zu restaurieren ist.“
„Ihr…ihr seid fertig?“
„Vom Keller bis zum Dachboden wie auch die Ländereien.“
„Dann…dann können wir schon morgen…“
„Einziehen? Natürlich, ist ja alles fertig.“
„Oh Harry, das ist ja toll!“, schrie Hermine und warf sich ihm in die Arme.
„Harry?“, flüsterte Hermine nach einer Weile.
„Hm?“
„Ich weiß wir sind noch nicht verheiratet…aber es gibt trotzdem ein paar eheliche Pflichten die du schon vorher erfüllen musst.“
Harry grinste.
„Zum Beispiel?“
„Mir beweisen, dass du ein Mann bist…“, lächelte Hermine und zog ihn zu sich aufs Bett.
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