von Alessa <3
Stay away
http://www.youtube.com/watch?v=3tznBOOJ6fk&feature=related
Ich schlug meine Augen auf, doch hatte Schwierigkeiten sie offen zu halten. Ich war verdammt müde. Mein Bett war wunderbar warm und gemütlich.
„Summer?“, hörte ich eine Stimme fragen.
Ich schloss meine Augen und schüttelte meinen Kopf.
„Summer, du musst langsam mal aufstehen, wir haben gleich Unterricht“, sagte die Stimme jetzt bestimmter.
Ich seufzte, öffnete meine Augen erneut und sah in Lilys schon viel zu wach aussehendes Gesicht. Mühevoll setzte ich mich auf und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Irgendetwas lastete auf meinem Brustkorb wie ein schweres Ungetüm, doch mir war in diesen ersten Sekunden zwischen Wachen und Schlaf nicht klar, was es war, das mich so traurig machte. Erst als ich Charlottes mitleidiges Gesicht hinter Lily entdeckte, fiel mir Sirius wieder ein. Ich fluchte halblaut und ließ mich zurück in die Kissen fallen.
„So wird das nichts, Summer“, sagte jetzt Alice mit ihrer sanften Stimme.
Ein letztes Mal kostete ich die Wärme in meinem Bett aus, dann setzte ich mich erneut auf und stieg anschließend aus meinem Bett. Ich zitterte angesichts der plötzlichen Temperaturveränderung und zögerte kurz loszugehen.
„Du hast noch eine Viertelstunde, Summer.“
Ich verzog wehleidig das Gesicht, schnappte mir meine Schuluniform und hastete ins Bad. Ich duschte in Rekordzeit und putzte mir außerdem unter der Dusche die Zähne. Zwei Minuten stand ich vorm Spiegel, band meine Haare zu einem lockeren Zopf, sprühte mich mit Deo und Parfüm ein und zog mir Rock, Kniestrümpfe, Pullover und Umhang an. Schließlich betrat ich den Schlafsaal und sah die anderen drei erwartungsvoll an.
„Perfektes Timing! In fünf Minuten müssen wir im Klassenzimmer sein oder McGonagall verhext uns in Wecker oder so“, teilte mir Charlotte mit.
Ich schnappte mir meine Umhängetasche und lief hinter den anderen in den Gemeinschaftsraum, durch das Porträtloch und dann einige Gänge und Treppe, die ich alleine niemals gefunden hätte entlang, bis wir das Verwandlungsklassenzimmer erreichten. Glücklicherweise war McGonagall gerade dabei James und Sirius anzuschreien, weil sie sich anscheinend mit Severus Snape und Caleb Avery duelliert hatten, und bemerkte nicht, dass wir uns ins Klassenzimmer schlichen. Ich versuchte Sirius so gut es ging zu ignorieren und nicht anzublicken, doch das war schwierig, denn er stand gerade im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Wie sich herausstellte, hatten James und Sirius sich diesem Duell gewidmet, um Mary McDonald vor Avery und seinem Freund Mulciber zu beschützen. Mulciber war abgehauen und Snape, der zufällig vorbeikam, war in das Duell mit reingezogen wurden.
Ich hörte Lily neben mir nach Luft schnappen. Wie Charlotte mir leise flüsternd mitteilte, war Lily mit Mary, die ebenfalls in Gryffindor, einen Jahrgang unter uns war, befreundet. Ich hatte den Eindruck, dass Lily James einen dankbaren Blick zuwarf, den dieser allerdings nicht bemerkte, da McGonagall ihn gerade in einer enormen Laustärke fragte, wieso er keine Hilfe bei einem Lehrer gesucht hatte, sondern wieder einmal im Affekt gehandelt und gegen die Regeln verstoßen hatte.
James und Sirius schienen diese Anschuldigungen kalt zu lassen, für sie zählte, dass sie Mary vor dem Schlimmsten bewahrt hatten. Dieser Gedanke schien Professor McGonagall allerdings auch gekommen zu sein, denn ich sah wie sie während ihres Vortrages ein paar Mal lächeln musste. Dieses Einverständnis, das zwischen der Lehrerin und den beiden herrschte, war für mich überraschend. Anscheinend blickte McGonagall hinter die Fassade der beiden.
Schließlich durften sie sich setzen - James in unsere Reihe neben Alice und Sirius zu meinem Leidwesen in die Reihe hinter uns neben Remus - und ich hörte wie Lily James flüsternd fragte, wie es Mary ging. James beugte sich vor, an Alice vorbei, und erklärte, dass Mary im Krankenflügel war, aber, dass Madame Pomfrey sie wieder in Ordnung bringen würde. Lily nickte und konzentrierte sich wieder auf den Unterricht. James wirkte zufrieden mit sich selbst und ich war verwundert, dass er sie diesmal nicht nach einem Date fragte. Wie ich bisher mitbekommen hatte, fragte James Lily im Stundentakt nach einem Date.
Egal, ich hatte eigentlich genug eigene Probleme. Sirius begann nämlich hinter mir leise meinen Namen zu rufen. Ich stellte mich taub und versuchte mich auf McGonagalls Ausführungen zu lauschen. Wenn ich das nicht tun würde, konnte ich die ZAGs vergessen. Und ohne Remus‘ Hilfe auch, fiel mir siedend heiß ein. Ohne ihn würde ich Wissenslücken aus den letzten Jahren haben. Auch wenn ich in den letzten Monaten den Stoff der ersten, zweiten und dritten Klasse erarbeitet hatte, fehlte mir doch noch einiges Wissen, dass ich brauchte, um die ZAGs zu bestehen. Im Unterricht kam ich gerade so mit und konnte mit den schlechtesten der jeweiligen Kurse mithalten, aber für ein Ohnegleichen würde das nicht reichen, das war mir klar.
Plötzlich landete ein Zettel auf meinem Pult. Genervt rollte ich mit den Augen, waren wir wieder in der Grundschule? Dann fiel mir ein, dass es für Hogwartsschüler keine Grundschule gab. Dann eben: Waren wir wieder in der ersten Klasse?
Ich entrollte das Pergament nicht, ich konnte mir schon denken von wem es stammte, sondern ließ es mit einem neu erlernten Zauber namens "Incendio", auf den ich echt stolz war, weil er schon ein höheres Niveau als „Accio“(den die anderen übrigens erst in der vierten Jahrgangstufe gelernt hatten) war, in Flammen aufgehen. Ich hörte Remus keuchen, er hatte mir den Zauber beigebracht und ärgerte sich jetzt vermutlich darüber. Sirius fluchte.
McGonagall stand gerade mit dem Rücken zur Klasse, doch ich hatte das Gefühl, dass ihr dennoch nicht entgangen war, was eben passiert war. Sie kommentierte den Vorfall jedoch nicht und fuhr mit der Lektion fort. Heute sollten wir den Verschwindezauber an Schnecken üben, das war anscheinend leichter als bei den meisten anderen Tieren, da Schnecken wirbellose Tiere sind. Ich fand es dennoch äußerst schwierig. Meine Schnecke wollte einfach nicht, vielleicht gefiel es ihr hier im Klassenraum. Neben mir hatte Lily ihre Schnecke bereits verschwinden lassen und zehn Punkte für Gryffindor eingeheimst. Charlotte hatte ihre Schnecke explodieren lassen, was eine wirklich eklige und schleimige Angelegenheit war, und Alices Schnecke war ganz blass geworden, als hätte man ihr die Farbe entzogen. Doch Peter schaffte es irgendwie seine Schnecke zu duplizieren und auf seinem Tisch kroch eine ganze Schneckenpopulation herum bis Remus sich erbarmte und die Tiere mit einem Schlenker seines Zauberstabs verschwinden ließ. Grr, musste der denn alles können?
Am Ende der Stunde packte ich hektisch meine Sachen zusammen, um bloß nicht mit Sirius oder Remus reden zu müssen. Doch McGonagall machte mir einen Strich durch die Rechnung.
„Miss Taylor, Mister Black, kommen Sie doch mal bitte zu mir“, ertönte ihre Stimme noch einmal nach ihren mahnenden Abschiedsworten den Zauberspruch weiterhin zu üben. Ich hatte grimmig darüber nachgedacht ihn an Sirius auszuprobieren, der war doch schließlich auch rückratslos. Jetzt aus diesen Gedanken gerissen ging ich nach vorne ans Lehrerpult und vermied jeden Blick in Richtung Sirius.
„Sie sollten wissen, dass ich keinen Unfug in meinem Unterricht dulde. Fliegende, brennende Zettel gehören dazu. Nachsitzen am Freitagabend in meinem Büro. Ich erwarte Sie um sechs Uhr.“
„Professor, das war ganz allein meine Schuld – “, setzte Sirius an, doch McGonagall unterbrach ihn: „Ihr Verhalten ist in der Tat ehrenvoll, Mister Black, aber ich fürchte meine Meinung steht fest.“
„Aber wenn ich nicht den Zettel geworfen hätte – “, fing Sirius erneut an.
„Black, Sie haben schon einmal Nachsitzen, wollen Sie ihre Lage noch verschlimmern?“, schnaubte McGonagall.
Sirius machte ein Gesicht als würde ihm das nichts ausmachen, doch ich hatte keine Lust mehr auf sein Theater und murmelte beim Verlassen des Raumes einen Abschiedsgruß. Ich machte mich auf den Weg zum Klassenraum für Geschichte der Zauberei und war froh, dass Binns nicht einmal meinen Namen kannte und mein Fehlen bestimmt nicht bemerkt hatte.
„Hey, Summer, warte doch mal. Ich kann dir helfen den Raum zu finden“, hörte ich Sirius hinter mir rufen.
„Ich weiß genau wohin ich gehen muss“, sagte ich kaltschnäuzig und stiefelte weiter. Oh Mann, ich hatte echt keine Ahnung, wo ich war …
„Du läufst aber in die falsche Richtung“, stellte Sirius fest und ich konnte mir sein Grinsen bildlich vorstellen.
Ich seufzte genervt, machte kehrt und lief in die entgegengesetzte Richtung, Sirius auf den Fersen.
„Wo wir doch schon mal hier sind, könnten wir doch mal kurz reden, oder?“, fragte er bemüht lässig zu klingen.
Ich ignorierte ihn. Wenn er glaubte, dass ich freiwillig mit ihm reden würde, dann lebte er echt in einer Parallelwelt.
„Ich hoffe jetzt einfach mal, dass du mir zuhörst“, hörte ich ihn hinter mir keuchen – ich beschleunigte meine Schritte noch mehr -, „Es tut mir echt leid, ich weiß wie das rübergekommen ist mit Remus, aber was du da gestern gesehen hast – “
„Black, es ist wirklich Strafe genug, dass ich mit dir Nachsitzen, dann auch noch dein dämliches Heldengetue vor McGonagall ertragen muss und jetzt natürlich völlig unerwartet die perfekte Ausrede, die du dir mit Remus ausgedacht hast, anhören soll. Aber ich stelle hier jetzt mal etwas klar: Es ist aus.“
Ich unterdrückte die Tränen, sah ihm nicht in die Augen und öffnete die Tür des Klassenraums, den wir soeben erreicht hatten.
Daaaaamdaaaam! *Drama Musik* Siri-, oh Verzeihung Black, was willst du tuuuun?
Hat jemand Peter bemerkt? The boy is back!!
Wie Binns Summer nennt? Mrs Black, höhö
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