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Fanfiction

Im Silberlicht bis Nimmermehr - Die Sorgen von drei Jungs

von Teekon

„Das war jetzt die dritte Nacht hinternander!“ presste Sirius Black zwischen den Zähnen und fast geschlossenen Lippen hindurch, achtete peinlichst genau darauf, dass keiner der Jugendlichen um sie herum auch nur den kleinsten Fetzen ihres Gespräches mitbekommen konnte. Mit gerunzelter Stirn schaute James ihn nicht an, sondern eilte einfach im Fluss der Masse den Abhang hinter den Gewächshäusern hinunter. Man musste wirklich sehr aufpassen, so schlüpfrig und glatt die steinernen Kanten, die man als Stufen in den Boden gerammt hatte, von dem andauernden Regen der letzten Tage geworden waren. Das stets feuchte Gras tat sein Übriges, und rollende Kieselchen auf den einzelnen Treppen halfen auch nicht. Rechts und links vom eigentlichen Weg schlitterten manche Schülerinnen und Schüler mehr, als dass sie gingen. Gleichzeitig war er über genau das Thema in Gedanken, das sein mittlerweile unumstritten bester Freund beim Verlassen des Schlosses angesprochen hatte.

Sobald sie außerhalb der einerseits vor Wind und Wetter schützenden, andererseits auch verräterisch hallenden Gemäuer gewesen waren, hatte Sirius seine Klappe einfach nicht mehr halten können. Schon von der Tür des Klassenraums für Zauberkunst an hatte er ein Gesicht gemacht, als wäre er schwer verstopft. Oder einfach, als habe er etwas auf dem Herzen, das unbedingt und ganz dringend raus musste. Solche Sachen konnte Black nicht gut für sich behalten. Und James musste leider zugeben, dass er sich in diesem Falle ausnahmsweise mal nicht nur anstellte wie ein Mädchen. Fast hätte er darüber gegrinst, wenn die Angelegenheit nicht so ernst gewesen wäre.

Direkt in ihrem Schlepptau, aber keuchend und schnaufend, weil er ihrem Tempo nicht Schritt halten konnte, folgte Peter mit gespitzten Ohren. Er wollte natürlich auch hören, worüber die beiden redeten, und seine eigenen Gedanken machte er sich doch auch. Klar, das war nicht gerade offensichtlich, und die meiste Zeit hatte man eher das Gefühl, dass Peter gern andere für sich denken ließ, musste James mal wieder bemerken, aber trotzdem gehörte er dazu und war ein verlässlicher Freund. Kleiner als die beiden Jungs vor ihm, hüpfte Peter regelrecht, wenn einer von ihnen den Mund aufmachte, denn ihre Schultern, so dicht aneinander gelehnt, verstümmelten den Schall und damit jedes gesprochene Wort.

Es stimmte: Die letzten drei Nächte im Turmzimmer waren alles andere als friedlich verlaufen. Nein, es hatte keinen Streit gegeben oder sowas. Nur schlief niemand mehr durch. Und das lag an Remus. Am Stück, in jeder einzelnen Nacht, hatte er sie geweckt, hatte im Traum um sich geschlagen, mit geballten Fäusten, hatte gestrampelt und getreten als kämpfe er um sein Leben, um schließlich mit einem Schmerzensschrei wach zu werden. Genau das war es gewesen: Ein Schmerzensschrei. Wenn man Alpträume hatte, dann brüllte man vor Angst, nicht vor körperlicher Pein. Das wusste selbst ein 11jähriger, der so behütet aufgewachsen war wie James Potter. Und dieser Ausdruck in seinen Augen, wenn er dann in der Dunkelheit in seinem Bett saß und nach Atem rang ...

Beim ersten Mal hatten sie noch alle geschmunzelt. Sirius hatte ihm ein Kissen an den Kopf geworfen und „Ruhe auf den billigen Plätzen!“ zu ihm rüber gerufen, und davon hatte sogar Remus ein bisschen lachen müssen, wie er sich den Schweiß von der Stirn gewischt hatte. Aber James hatte gehört, wie lange er danach wach gelegen hatte. In der zweiten Nacht hatten sie sich Sorgen gemacht und ihn gefragt, ob es irgendein Problem gäbe, doch Remus hatte dieses ganz spezielle Lächeln aufgelegt und abgewinkt. „Es ist nichts, es geht mir gut,“ hatte er behauptet. So seltsam weich und entsetzlich ruhig lächelte er immer dann, wenn jemand ihn einen Streber schimpfte oder die Slytherins Witze über seinen muggelgeborenen Vater machten. Entwaffnend, deeskalierend, Konflikte nicht nur vermeidend, sondern bereits im Keim erstickend. Remus stritt nicht gern. Remus ließ sich nicht auf Kräftemessen ein. Remus hatte das nicht nötig. Manche mochten ihm Feigheit vorwerfen, aber James glaubte, es besser zu verstehen. Der 13jährige, furchtbar nette Junge, hatte sich in seinem Leben schon genug und wesentlich schrecklicheren Dingen stellen müssen, als dass er sich mit solchen Kleinigkeiten noch abgeben konnte oder wollte. Das ging vielleicht nicht in die Köpfe der anderen Kinder hinein, aber diese Krankheit, die er da schon früh bekommen zu haben schien, war wesentlich ernster gewesen (oder war es möglicherweise sogar immer noch), als sie es sich auch nur entfernt vorstellen wollten.

Beim dritten Mal schließlich, keine 12 Stunden her, war sogar dem etwas tumben Peter klar, dass nicht alles in Ordnung war, dass es ihm nicht gut ging. Niemand hatte ein und denselben Traum so oft, so gehäuft. Das war weder bei Muggeln problemlos, noch bei Zauberern. Es konnte alle möglichen Erklärungen dafür geben. Seherische Fähigkeiten vielleicht. Irgendeine Form von Wahrsagerei. Innerlich den Kopf schüttelnd machte James einen Satz über eine besonders breite Pfütze hinweg, in die Peter hinter ihm hineinstolperte. Der pummelige Junge quietschte, als ihm das kalte Regenwasser durch Löcher zwischen seinen Schuhsohlen und dem Schaft hindurch drang und seine Socken durchnässte.

„Und?“ bohrte Sirius weiter, dem das lange Grübeln und das damit verbundene Schweigen seines Freundes mächtig auf die Nerven fiel. „Was machen wir?“ Im ersten Moment hatte James überhaupt nicht mitbekommen, dass Black etwas gesagt hatte, denn das Quidditch-Feld kam in Sicht, auf das die ganze Bande bestehend aus Gryffindors sämtlicher Altersstufen zuhielt. Klar war er schon hier gewesen! Gleich am zweiten Tag waren sie alle zusammen hier herunter gelaufen, um es sich bis ins kleinste Detail anzusehen! Wie sich das gehörte, war jeder von ihnen ein großer Anhänger dieses Sportes, und sie alle wollten bei jedem Spiel zuschauen und ihre Hausmannschaft anfeuern. Zu blöd, dass Remus zu Professor McGonagall gerufen worden war. Ausgerechnet heute, ausgerechnet jetzt, wo das Auswahlspiel für die Mannschaft dieses Schuljahres stattfand! Die Daumen in die Revers seiner Robe steckend, seufzte James sehnsuchtsvoll. Erstklässler durften weder einen eigenen Besen mitbringen, noch durften sie sich aufstellen lassen. Im nächsten Jahr, bestimmt!

Der harte Handrücken von Sirius, der ihm auf die Brust schlug, weckte ihn aus seinen Träumen, in denen ihn all die anderen Schülerinnen und Schüler aus Gryffindor auf seinem Besen hoch in die Luft geworfen und dabei seinen Namen skandiert hatten, während er die Trophäe festhielt. Zu schade. Das wäre einfach das Größte. Seine Gedanken auch sichtbar abschüttelnd, schloss James für einen Moment die Lider, bevor er sich ihm zuwandte. „Was heißt hier 'machen', Sirius?“ wollte er erklärt bekommen, was der Junge mit den dunklen Locken sich eigentlich darunter vorstellte. Sie konnten Remus wohl kaum von Alpdrücken befreien. Mit den Augen rollend stöhnte Black und wartete ab, bis eine Horde lachender Sechstklässler an ihnen vorbeigezogen war. „Oh Mann, Potter! Dafür muss es doch 'n Grund geben!“ Und den wollte er offenbar unbedingt herausfinden.

'Falls Du mal Lust bekommst, Dich wie ein ganz großer Junge aufzuführen', hatte Vater geflüstert und ihm das fest verschnürte Paket in die Hand gedrückt. Das Zwinkern, das Glitzern in seinen Augen hinter der großen, runden Brille, die James immer so sehr an sich selbst erinnerte, war verheißungsvoll gewesen. So sehr, dass ihm davon der Atem gestockt hatte. 'Das ist ein Erbstück unseres Hauses. Mein Vater hat es mir gegeben so wie sein Vater vor ihm.' Durch das Papier hindurch hatte es sich weich angefühlt, so wie die langweiligeren Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, in dem gestrickte Pullover von Tanten steckten. Aber James hatte gleich gewusst, dass es sich um etwas wesentlich Spannenderes handeln musste. 'Jetzt gehört es Dir. Ich brauche es nicht mehr.' Aus irgendeinem Grund kam es ihm nun in den Sinn. Wie das Ding allerdings dazu beitragen könnte, Remus zu helfen, das erschloss sich James absolut nicht.

Heftig den Kopf schüttelnd, verzog der Junge mit dem wirren Haarschopf den einen Mundwinkel. „Wenn Remus möchte, dass wir es erfahren, dann wird er es uns schon sagen, denkst du nicht?“ brachte er einen vernünftigen Einwand und wunderte sich ein bisschen darüber. Sowas hatte er bestimmt in seinem ganzen Leben noch nicht gesagt. James Potter und ein Abenteuer ausschlagen! Pah! Wer hatte denn davon jemals gehört? Aber darum ging es hier nicht. Mehr als eine lustige Schnitzeljagd stand dabei auf dem Spiel. Erwischt werden – wen interessierte das? Ärger bekommen – wo war das Problem? Nein, es könnte Remus' Gefühle verletzen und ihnen allen eine ganz große Chance nehmen: Auf ewige, bedingungslose Freundschaft. Vielleicht war das ein bisschen zu hoch für einen Haufen 11jährige, um es richtig zu begreifen, doch das war es eben. Das Risiko wollte er unter keinen Umständen eingehen. So schlimm konnte es nicht sein, darauf zu warten, bis Remus es ihnen von alleine beibrachte. Dazu gehörte eben Vertrauen. Und das musste man aufbauen.

Missmutig schnaubend grollte Sirius, bestand jedoch nicht auf seiner Ungeduld und seiner Meinung. Statt dessen suchte er sich ein anderes Ventil, griff halb hinter James' Schulter und packte Peter fest im Nacken. Seinen Daumen und den Zeigefinger in dessen Schlüsselbeingruben drückend und kräftig massierend, schüttelte er den ganzen kleinen Kerl durch, bis der eine Gänsehaut bekam, sich in sich selbst duckte und zu quieken begann vor Lachen und vor Schmerz zugleich. „Und das hat alles angefangen mit – deiner – blöden – Fragerei!“ fletschte er gespielt böse auf ihn die Zähne, seine Freunde daran erinnernd, dass das schon irgendwie zutraf. Seit Peter an jenem Spätabend im Gemeinschaftsraum hatte wissen wollen, wieso Remus nicht am Flugunterricht teilnahm, war der Älteste von Ihnen so seltsam in sich gekehrt und gleichzeitig nervös geworden. Ganz verlegen errötete Peter erneut über diesen unsensiblen Fehler und schob die buschigen, hellblonden Brauen ineinander. „Tut mir leid!“ greinte er und zog sich hinter James' Rücken zurück.

Grinsend quetschte Potter sich zwischen die beiden Freunde und legte jedem einen Arm um die Schulter, zog sie näher heran, bis fast ihre Köpfe aneinander rasselten. „Das sollte uns doch eins zumindest ganz klar vor Augen führen, oder nicht?“ schaute er jedem von ihnen eindringlich, aber immer noch verschmitzt, halb von unten her in die Gesichter. Röchelnd wehrte Sirius sich noch gegen den halben Schwitzkasten, das Ganze schon wieder herrlich albern findend, und Peter machte ein Geräusch wie eine Maus, auf die sich jemand gesetzt hatte. Doch James lachte nicht. Er wollte sicher gehen, dass sie ihn genau verstanden und sich auch an diese „Anweisung“ hielten. Bis das bei den Zweien angekommen war, brauchte es noch ein paar Momente intensiven, wechselnden Blickkontakts mit einerseits den wässrigen Augen von Peter und andererseits den fast schwarzen Regenbogenhäuten von Sirius, bevor sie aufhörten, an den um ihre Hälse geschlungenen Armen zu zerren und den nötigen Ernst signalisierten. Zufrieden damit nickte James innerlich und sog scharf Luft ein. „Keiner, aber auch wirklich keiner von uns,“ stierte er sie erneut an, „sollte Remus damit nerven. Kapiert?“


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