
von Hauself
Hi ihr Lieben!
Tausend Dank fĂŒr eure Kommis, hab mich suhuper darĂŒber gefreut! :-)
@ Aurian: Steinigung ist leider out, obwohl das wohl genau das gewesen wÀre, was Harry, Ron (und vielleicht auch Draco) mit Blaise hÀtten machen wolllen...
Hier ist das neue Chap - langsam gehts aufs Ende zu...
Lieben GruĂ,
Hauself
Hermine hielt die Augen geschlossen, als sie auf eine weiche FlĂ€che gebettet wurde. Sie spĂŒrte, wie ihr jemand die verschwitzen Haare aus dem Gesicht strich und ihre Wunden sĂ€uberte. Dann wurde ihr etwas eingetrĂ€ufelt und sie fiel in einen unruhigen Schlaf.
Das nĂ€chste Mal, als sie erwachte, war es heller Tag. Sie sah sich um und entdeckte Draco, der neben ihr saĂ und ihre Hand hielt. Auf der anderen Seite saĂen Harry und Ron, die sie besorgt ansahen. Alle drei sprangen auf, als sie erwachte. âHermine! Wie geht es dir?â Rons Stimme war so sanft, dass sich Hermines Augen sofort wieder mit TrĂ€nen fĂŒllten. Sie unterdrĂŒckte ein Schluchzen und schĂŒttelte nur den Kopf, um ihm zu sagen, dass sie nicht sprechen konnte. âSie sollten sie jetzt wirklich alleine lassen, meine Herren. Miss Granger braucht noch viel Ruhe.â, vernahm sie da Madame Pomfreys Stimme. âNein!â, stieĂ sie Ă€ngstlich hervor. âWenn sie wieder kommenâŠâ âSie werden nicht wieder kommen, Hermine.â, lieĂ sich da Draco vernehmen. âProfessor Vector hat die drei postwendend zurĂŒck nach England geschickt. Sie wurden von der Schule verwiesen und warten jetzt auf ihre Anhörung.â (Das, was Draco fast mit ihnen angestellt hĂ€tte, wĂ€ren die Professoren nicht dazwischen gegangen, erwĂ€hnte er lieber nicht.) Hermine atmete erleichtert auf. âSie sollten jetzt trotzdem das Zelt verlassen.â, wies Poppy die drei an. âAber⊠wir können sie doch nicht alleine lassen.â, ertönte Rons Stimme. âNun gut â einer von Ihnen kann hier bleiben. Aber die anderen beiden gehen hinaus.â Draco, Harry und Ron sahen sich an. Dann gab Harry sich einen Ruck. âBleib du am Besten bei ihr, Malfoy. â Wir kommen spĂ€ter noch mal wieder, Hermine, um nach dir zu sehen.â Damit verschwanden Harry und Ron.
Draco beugte sich ĂŒber Hermine und strich ihr eine StrĂ€hne aus der Stirn, die sich hervorgedrĂ€ngt hatte. âEs tut mir leid, Hermine. Es tut mir so Leid⊠Wenn ich nicht so ein Feigling gewesen wĂ€re und gleich erklĂ€rt hĂ€tte, dass wir nun zusammen sind, wĂ€re das alles nicht passiert.â Dracos Stimme klang gepresst. âAber es war doch nicht deine SchuldâŠâ, wandte Hermine leise ein. âDoch, es war allein meine Schuld. â Nur meine Schuld.â Seine Hand streichelte sanft ihre Wange und Hermine unterdrĂŒckte die aufsteigenden TrĂ€nen. Einerseits war sie glĂŒcklich, dass Draco an ihrer Seite war, andererseits war sie vollkommen durcheinander und schrecklich mĂŒde. Immer wieder fielen ihr die Augen zu, doch sie zwang sich, sie wieder zu öffnen. âDu bist mĂŒde, nicht wahr? Schlaf ein wenig. Ich werde bei dir bleiben.â Dankbar schloss Hermine die Augen und war wenig spĂ€ter in einen traumlosen Schlaf gefallen.
Es war spĂ€te Nacht, als Hermine die Augen aufschlug. Draco hatte seinen Kopf auf ihren Bauch gebettet und schlief seelenruhig, immer noch ihre Hand haltend. Hermine sah auf ihn hinunter und eine Welle der Zuneigung durchflutete sie. Er hatte sie gerettet. â Ihr Held! Wenn er nicht gekommen wĂ€re, dann⊠Sie wagte sich gar nicht auszumalen, was dann passiert wĂ€re. Und nach diesem Ereignis hatte er sich nicht von ihr abgewandt, sondern er war bei ihr geblieben. â Und war es immer noch. ZĂ€rtlich streichelte sie ihm durchs Haar, dann lehnte sie sich zurĂŒck in die Kissen und schlief durch bis zum nĂ€chsten Morgen.
âAber Madame Pomfrey, mir geht es gut. Ich muss nichtâŠâ âIhnen geht es bestimmt nicht gut, Miss Granger. Nach so einer grausamen Sache geht es niemandem gut. Sie werden heute noch schön das Bett hĂŒten und Sie werden mich nicht vom Gegenteil ĂŒberzeugen können.â Verzweifelt sah Hermine Harry und Ron an. âSagt ihr doch auch mal was!â, flehte sie. âIch glaube auch, dass es besser ist, wenn du dich noch ausruhst.â, sagte Ron ernst und Harry nickte zustimmend. âNa, ihr seid mir schöne Freunde! Ihr sollt mich unterstĂŒtzen und nicht gegen mich reden.â âSie haben ganz Recht, Hermine. Du bist hier besser aufgehoben.â, ertönte da Dracos Stimme vom Zelteingang. Hermine seufzte unterdrĂŒckt auf. âAber mir fehlt nichts, ich bin vollkommen gesund und ich möchte gerneâŠâ âDu möchtest hier liegen bleiben und dich erholen.â, vervollstĂ€ndigte Harry und sein Ton lieĂ keinen Widerspruch dulden. âWir machen den ersten Ausflug heute mit, Malfoy bleibt in der Zeit hier. Und dann lösen wir ihn ab.â âAberâŠâ, versuchte Hermine es noch ein letztes Mal. âNein!â, ertönte es aus drei MĂŒndern gleichzeitig und Hermine gab sich geschlagen. Eingeschnappt wĂŒnschte sie Harry und Ron viel SpaĂ und lieĂ sich von Draco zurĂŒck in die Kissen drĂŒcken, wĂ€hrend er sich einen Stuhl heran zog und sich neben sie setzte.
âSag mal, Hermine⊠Wie ist das Ganze eigentlich passiert?â Draco hielt die Luft an, nachdem er die Frage gestellt hatte. Er hatte lange mit sich gerungen, ob er sie stellen sollte. Aber er musste es wissen. Er bemerkte die VerĂ€nderung in Hermines Gesicht und wĂŒnschte sich, er hĂ€tte einfach seinen Mund gehalten. Einige Sekunden schwiegen sie, bis Hermine schlieĂlich begann, von dem verhĂ€ngnisvollen Abend zu sprechen. â⊠Er meinte, du hĂ€ttest ihm von uns erzĂ€hlt und da wĂ€re er neugierig geworden.â, schloss sie dann. Draco starrte an ihr vorbei und Hermine dachte schon, er wĂŒrde sich gar nicht mehr dazu Ă€uĂern. Dann sprang er plötzlich auf, riss sie an sich und drĂŒckte sie fest. âEs tut mir so leid, Hermine. Ich sagte doch, ich bin an allem Schuld⊠Zabini, Crabbe und Goyle haben mich darĂŒber ausgequetscht, wie die Tage mit dir gewesen wĂ€ren. Und als Zabini dann scherzhaft fragte, ob ich⊠mit dir geschlafen hĂ€tte, habe ich anscheinend zu spĂ€t reagiert. Bevor ich etwas sagen konnte, nahm Blaise mein Schweigen schon als Zustimmung. Und dann wollten sie wissen, wie es gewesen war und ich habe⊠na ja, etwas angegeben und⊠dann meinte Blaise plötzlich, ob ich etwas dagegen hĂ€tte, wenn er es auch mal bei dir versuchen wĂŒrde. Ich hĂ€tte nie gedachtâŠâ So abrupt, wie er sie an sich gezogen hatte, lieĂ er sie nun wieder los. âLass uns das alles einfach vergessen, Draco.â, bat Hermine. âWie⊠wie soll ich das je vergessen? Und wie kannst du das je vergessen, Hermine?â, wollte er wissen. Doch sie blieb ihm die Antwort schuldig. Obwohl sie sie zurĂŒck drĂ€ngte, bahnten sich die TrĂ€nen ihren Weg hervor und kurze Zeit spĂ€ter rannen sie ihre Wangen hinunter. âEntschuldige, ich wollte dich nicht zum Weinen bringenâŠâ Draco sah entsetzt aus, setzte sich dann vorsichtig zu Hermine aufs Bett, nahm sie in den Arm und lieĂ sie weinen.
Irgendwann einmal, als seine Mutter ihn in ihren Armen gehalten hatte, nachdem sein Vater ihn mal wieder gequĂ€lt hatte, hatte sie zu ihm gesagt, dass es wichtig wĂ€re, wenn man seinen Kummer raus lieĂ und so saĂ sie auf seinem Bett, ihren zehn JĂ€hrigen Sohn in ihren Armen und lieĂ ihn weinen. Genau dasselbe tat Draco jetzt mit Hermine und es dauerte lange, bis sie sich wieder beruhigt hatte. SchlieĂlich schlief sie erschöpft ein und Draco verharrte in dieser Position, bis Harry und Ron von ihrem Ausflug zurĂŒckkamen. Dann stand Draco vorsichtig auf, ohne Hermine zu wecken, bettete sie in eine bequemere Lage und lieĂ Potter und Weasley, ohne ein Wort mit ihnen gewechselt zu haben, mit ihr allein.
Als Hermine erwachte, ging es ihr etwas besser. Sie setzte sich auf und fragte Harry und Ron, wie der Ausflug gewesen sei. âEs war wirklich cool, Hermine. Wir sind auf der⊠wie hieĂ sie doch gleich? Ach ja: Gibb River Beef Road durch die Kimberley Mountains gefahren, die Landschaft war einmalig! Ich glaube, ich habe das erste Mal in meinem Leben an Professor Flitwicks Lippen gehangen, als er uns von der Vielseitigkeit der Mountains erzĂ€hlte und noch eine Geschichte dazu zum Besten gab. Wir waren in Flussoasen baden, das war echt lustig! Dann hat uns Professor Vector noch von der Flora und Fauna erzĂ€hlt und wir haben es uns danach natĂŒrlich alles angesehen. Es war echt toll!â Hermine brachte ein LĂ€cheln zustande, nachdem Ron geendet hatte. NatĂŒrlich freute sie sich, dass ihre Freunde den Ausflug genossen hatten und nun so fröhlich darĂŒber berichteten. Aber plötzlich machte sich wieder ein komisches GefĂŒhl in ihr breit. Es war, als wĂŒrde ihr jemand die Luft zuschnĂŒren. Sie griff sich an die Kehle und versuchte, tief einzuatmen. Doch ihr wurde schwarz vor Augen und wenig spĂ€ter wurde sie bewusstlos.
Madame Pomfrey gab Harry und Ron zu verstehen, dass es ihrer besten Freundin doch noch nicht so gut ging, wie sie es sie alle glauben gemacht hatte. âIch werde sie die nĂ€chsten zwei Tage noch im Krankenzelt lassen, dann werden wir sehen, wie es ihr geht.â Also verbrachten Harry, Ron und auch Draco die kommenden 48 Stunden an Hermines Bett. Keiner der drei sprach ein Wort miteinander, doch es wollte auch niemand den Platz verlassen. Hermine schwebte in dieser Zeit in einem DĂ€mmerzustand, da sie von Poppy immer wieder TrĂ€nke eingeflösst bekam, die sie schlĂ€frig machten. Als Madame Pomfrey sie zwei Tage spĂ€ter eingehend untersucht und betrachtet hatte und Hermine ihr zum hundertsten Mal versichert hatte, dass es ihr wieder besser ging, durfte sie schlieĂlich das Krankenzelt verlassen. Harry und Ron holten sie ab. Draco jedoch war nicht dabei.
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