von Peggy Sue
So schnell hatte ich Harry und Ron noch nie zum Fenster rennen sehen. Ron stolperte fast über seine eigenen Beine. Dann rannte Harry ohne ein Wort zu sagen nach oben und kam wenig später mit dem Tarnumhang und der Karte der Rumtreiber wieder.
Zu dritt quetschten wir uns irgendwie unter den Tarnumhang. Ein Tarnumhang war nun mal nicht fĂĽr 3 Leute gemacht. Ron musste sich bĂĽcken, damit man seine FĂĽĂźe nicht sah.
Wir gingen langsam die dunklen Gänge entlang und ab und zu hielten wir inne um auf der Karte nach Filch oder Mrs Norris zu sehen. Aber sie beide waren gerade in Kerkern von Hogwarts unterwegs.
Mühsam kämpften wir uns durch den inzwischen Knie hohen Schnee zu der Hütte von Hagrid. Wir waren kaum stehen geblieben, da riss Harry den Tarnumhang von uns herunter und zusammen mit Ron trommelte er wie wild an die Tür. Ein Hund fing drinnen wild an zu bellen.
„Hagrid wir sind es.“, flüsterte Harry.
„Sei leise Fang. Aus´m Weg , Fang.... aus´m Weg du tranige Töle....“, grummelte aus dem inneren der Hütte. Die Holztür öffnete sich.
„Soll das hier ein Überfall werden?“ , die größte Person, die ich jemals gesehen hatte, stand im Türspalt. Mir klappte der Unterkiefer herunter. Bei Merlin ! Neben Hagrid kam ich mir noch kleiner vor, als ich es ohnehin schon tat.
„Hagrid!“, kam es von Ron und Harry wie aus einem Munde, „Wo bist du gewesen ? Wir haben uns solche Sorgen gemacht !“
„Wollt ihr nicht erst mal rein kommen ?Is eh viel zu gefährlich das alles hier draußen zu besprechn´.“. Hagrid trat zur Seite und gab den Weg in seine Hütte frei.
Ich staunte nicht schlecht. Die HĂĽtte bestand im Prinzip nur aus einem Raum. In der Mitte stand ein riesiger Tisch.
„Setzt euch.“, sagte Hagrid und wir folgten seiner Bitte. Er stellte vier Tassen auf den Tisch und goss uns Tee ein.
Dann setzte er sich ebenfalls an den Tisch. „Na habt ihr nen schönen Sommer gehabt?“, er sah uns fragend an.
Plötzlich keuchte Ron auf. „Hagrid, dein- dein Gesicht.“, brachte er wild gestikulierend hervor. Die gesamte linke Gesichtshälfte von dem Halbriesen war mit Schnittwunden übersäht.
„Ja, ich weiß. Ist aber nur halb so schlimm wie´s aussieht.“, winkte der Halbriese an ab und nahm schlürfend einen Schluck Tee.
„Was ist passiert?“, Harry sah Hagrid besorgt an.
„Darf ich nich sagn´. Top Secret, Harry.“, Hagrid stand auf und ging zu einem Regal. Er zog ein Handtuch beiseite. Darunter kam ein rohes und ziemlich blutiges Steak zum Vorschein. Ron und ich sahen uns an.
„Ähm Hagrid... das sieht irgendwie giftig aus.“, wagte Ron einen Versuch.
„Ja, das soll´s auch sein, Ron.“, Hagrids Stimme klang barsch, doch ich sah, dass er lächelte, während er sich wieder an den Tisch begab. Mit einem wohltuenden Laut klatschte er sich das Steak auf die linke Gesichtshälfte.
„Sie sollten vielleicht zu Madam Pomfrey gehen. Ein paar Schnittwunden sehen wirklich...“, ich räusperte mich, „ naja , schmerzhaft aus.“
„Du bist Emily, nich wahr ?“, Hagrid betrachtete mich mit seinem freien Auge, „Du siehst deiner Mutter ziemlich ähnlich.“. Ich lächelte.
„Naja wie auch immer. Ich bin Hagrid.“, er reichte mir seine Hand.
„Harry, Ron und Hermine haben mir schon viel von ihnen erzählt.“
„Du kannst ruhig `Du´ zu mir sagn´. Apropos Hermine., wo isse denn ?“.
„Schon ins Bett gegangen .“, brummte Ron.
„Da solltet ihr jetzt eigentlich auch sein.“, Hagrid stand auf und wollte die Tür öffnen.
„Komm schon Hagrid, erzähl uns was passiert ist, dann erzähle ich dir auch, wie ich von den Dementoren angegriffen wurde.“, beeilte Harry sich zu sagen.
Hagrid setzte sich fassungslos an den Tisch, „Von Dementoren angegriffen.... ist das dein Ernst, Harry ?“
„Und ob das sein Ernst ist !“; ereiferte sich Ron, „Erzähl uns von deinem Sommer, und wir erzählen dir von unserem..“
„Ihr seid mir vielleicht Schlitzohren. Aber wehe ihr verratet es weiter . Ihr müsst den Mund halten!“
„Versprochen!“, kam es von uns im Chor und wir grinsten triumphierend.
Es war schon weit nach Mitternacht, als Harry, Ron und Ich wieder im Gemeinschaftsraum waren.
Knarrend öffnete ich die Tür zu Schlafsaal. Ich sah mich unruhig um. Hoffentlich hatte ich niemanden geweckt. Doch meine Sorge schien unbegründet. Alle schienen zu schlafen.
Ich zog mich schnell um und kroch dann unter meine Bettdecke. Meine Augenlieder wurden immer schwerer und ich war schon fast eingeschlafen, als mich ein leises Schluchzen aufhöhren lies.
Leise setzte ich mich auf und betrachtete die Betten der anderen Mädchen. Pavati konnte es nicht gewesen sein ,ich sah, wie sie ruhig in ihrem Bett lag. Aus Lavenders Richtung kam ein monotones Schnarchen. Ich konnte ein Kichern nur schwer unterdrücken. Nein, auch sie schien fest zu schlafen. Dann blieb eigentlich nur noch eine Möglichkeit offen: Hermine. Die Vorhänge ihres Bettes waren zugezogen. Langsam stand ich auf.
„Hermine?“, fragte ich leise. Keine Antwort. Vielleicht hatte ich mich auch getäuscht. Ich wollte gerade wieder in mein warmes Bett kriechen, als ich schon wieder dieses Schluchzen hörte.
„Hermine, bist du noch wach ?“, vorsichtig schob ich den Vorhang ein Stück zur Seite. Sie saß aufrecht in ihrem Bett, um sie herum waren unzählige zerknüllte Taschentücher verteilt.
„Hey, was ist denn los ?“, fragte ich sanft und setzte mich neben sie auf die Bettkante .
„A-a-ch n-nichts.“, schluchzte sie und jetzt sah ich, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. Ich legte einen Arm um sie und umarmte meine Freundin tröstend.
„Ist es wegen Ron ?“
„Er hasst mich.“, Hermines Stimme war nur ein dünnes Flüstern.
„Quatsch. Er hasst dich doch nicht.“
„Ach und warum schreit er mich immer an ?“ , Hermine schnäuzte sich geräuschvoll in ein Taschentuch.
„Du redest auch nicht immer in Zimmerlautstärke mit ihm, wenn ihr euch streitet.“, ich reichte ihr ein neues Taschentuch, „Und du hasst ihn schließlich auch nicht,oder ?“
Hermine schĂĽttelte den Kopf.
„Aber er sieht in mir nur die Streberin. Nichts weiter.“, wieder schluchzte Hermine auf.
„Das glaube ich nicht. Weißt du, ich glaube er mag dich. Ich glaube, er mag dich sogar sehr. Aber du weißt doch wie Ron ist. In diesem Gebiet steht er total auf dem Schlauch.“
Hermine und ich mussten kichern. Dann wurde es still.
„Was siehst du denn in ihm ?“, fragte ich nach einer Weile. Hermine hielt die Luft an.
„Naja. Er ist irgendwie anders als alle anderen Jungen. Bei ihm fühle ich mich irgendwie ... sicher..... wenn wir uns nicht gerade Streiten.“, wieder rollte eine Träne aus ihren geröteten Augen, „Kennst du dieses Gefühl ?“
Ich musste an Fred denken. Ja, ich kenne dieses Gefühl, dachte ich lächelnd.
„Ach Hermine. Ihr beiden seid vielleicht süß.“, lachte ich leise. „Ihr steht total aufeinander, nur traut ihr euch nicht, es einzugestehen.“
„Meinst du er steht auf mich ?“, in Hermines Stimme klang Hoffnung mit.
„Na Klar. Ich finde, du solltest mal mit ihm reden.“.
„Mal sehen.“, murmelte sie nach einer kurzen Überlegung, „ Wo warst du eigentlich so lange ? Ich dachte schon du wärst unten eingeschlafen.“.
Ich grinste. „Nö. Ich war bei Hagrid.“. Hermine setzte sich kerzengerade auf.
„Bei Hagrid ?“.
„Ja, aber alles andere erzähl ich dir morgen. Ich denke, wir sollten mal schlafen, sonst sehen wir morgen aus, wie zwei Leichen.“ , Ich gähnte herzhaft, „Oder wir schlafen im Unterricht ein.“
><
So, ein neues chap. WĂĽrd mich natĂĽrlich riiesig ĂĽber Kommis freuen ;D FĂĽr meine fleiĂźigen Kommi-Schreiber gibt es jetzt erst mal ne Schoko-Torte : -)
Ach ja, das nächste chap ist schon fast fertig, ihr braucht also nicht so lange zu warten ;D
lg Peggy Sue
@ Sarah V. Ich hab mich riesig ĂĽber dein Kommi gefreut. Hoffentlich bleibst du dran.
@TheWeasleyTwins Ich hab mich gefreut , mal wieder was von dir zu hören ;D Es hies wohl eher wieder mal ein bisschen Warten, als dass ich mich beeilt hab´:D
@Weasleytwins Danke fĂĽr dein Kommi !
@all : Frohe Ostern ! Ăśber Kommis wĂĽrde ich mich riiiesig Freuen.
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