von darknesslink81
Snape schaute auf die Uhr, 1:25 Uhr, er musste los. Er zog sich einen Mantel über, da es schon etwas kälter draußen wurde; es war der 23. Oktober. Er ging aus seinem Büro, die Treppe, die zum Kerker führte, hinauf und betrat die Eingangshalle. Er wollte gerade die Tür öffnen, da ertönte hinter ihm eine vertraute Stimme: „Professor Snape, Sir, wo gehen Sie hin?" Snape drehte sich auf dem Absatz um und schaute in das Gesicht von Hagrid, dem Wildhüter Hogwarts. Snape wusste, dass auch Hagrid nie daran geglaubt hatte, dass Dumbledore tot war. „Nun, Hagrid, ich denke nicht, dass Sie meine Beweggründe zu interessieren haben, oder?" Snape giftete ihn an und es tat ihm auch etwas leid. „Ich…´tschuldigung, Professor, ich werde Sie nicht weiter stören. Ich werde wohl Hogwarts verlassen. Ich sehe keinen Grund mehr, hier weiter meinen Dienst zu tun." Hagrid wandte sich ab und wollte schon gehen. "Nein, das werden Sie nicht Hagrid, ich sage Ihnen eines, Sie werden Wildhüter bleiben, wir brauchen Sie hier… Und vergessen Sie nicht, dass Sie Dumbledore damals Ihr Wort gaben… Wollen Sie Ihr Wort gegenüber eines Toten brechen?" Es klang wieder so herzlos und Snape biss sich auf die Zunge. "ALBUS DUMBLEDORE IST NICHT TOT, VERDAMMT!" Hagrid brüllte so laut, dass es bestimmt in der ganzen Schule zu hören war und schaute Snape zornig an. "Nun gut, ich werde bleiben, aber nur, weil ich fest daran glaube, dass Dumbledore eines Tages zurückkehrt. Und nun entschuldigen Sie mich, Professor Snape!" Hagrid ging mit großen Schritten fort. Snape sah ihm nach und dachte, das wird er; das wird er, Hagrid! Dann öffnete er die Tür und verließ Hogwarts Richtung Hogsmeade, bemerkte aber nicht den Schatten, der ihm heimlich folgte.
Als Snape in den Drei Besen ankam, war es 1:57 Uhr. Noch drei Minuten, dachte er. Er bestellte sich einen Wein und blickte abwartend zur Tür. Die Minuten verstrichen und es war bereits 2:15 Uhr, als die Tür aufging und Raphael Renta eintrat. Renta war ein hochgewachsener Mann von ungefähr zwei Metern, er hatte flammenrotes Haar, das sogar noch roter war, als das der Weasleys, und einen ebenso roten Bart. Er trug einen tiefblauen Zaubererumhang und wenn Snape es nicht besser wusste, hatte er unter diesem nicht nur seinen Zauberstab, sondern, von der Form des Abdrucks her, einen Revolver, eine Mugglewaffe. Snape hatte ihn erst ein einziges Mal gesehen und das war, als er ihm den Auftrag gab, Albus Dumbledore ausfindig zu machen.
Renta sah ihn und kam zu ihm herüber. Er setzte sich wortlos und blickte Snape an. Snape wartete und da fiel es ihm ein, Renta war ja taubstumm, aber des Lippenlesens mächtig. "Guten Abend, was haben Sie zu berichten?" Er schaute Renta durchdringend an. Dieser fing an, auf einen Schreibblock zu schreiben und reichte Snape den Zettel. Snape las den Zettel und erbleichte, laut dieser Nachricht war Albus Dumbledore Gefangener von Abraxas Arnta, einem der schrecklichsten Todesser Voldemorts. "Das... das... kann nicht sein, ich selber habe gesehen, wie Abraxas in einem Kampf gegen Auroren starb. Er kann es nicht überlebt haben!"
Snape war fassungslos, was bei ihm eine rechte Seltenheit war und schaute Renta an. Seine Gedanken rasten, er hatte es doch damals selbst miterlebt, Abraxas war von einem Auroren mit einem Bogen getroffen wurden… Snape stoppte seine Gedanken, ja, das war es, er musste vorher appariert sein. Aber warum war er danach nicht wieder bei Todesserversammlungen aufgetaucht? Oder war dies ein Plan Voldemorts? Sollten alle glauben, er ist tot, damit er Spione ausfindig machen konnte? Ja, so musste es sein.
Einen weiterer Zettel durchbrach seinen Gedankengang. Er nahm ihn und las ihn. Dort stand: „Was haben Sie, Professor, geht es Ihnen gut?" Snape sah zu Renta und nickte. „Wo befindet sich das Lager von Abraxas und wie viele Leute sind bei ihm?" Snape sah ihn nun ausdruckslos an und wartete gebannt, was Renta wohl schreiben würde. Er bekam wieder einen Zettel: "Edmonton, Kanada. Ein altes Fabrikhaus, etwas außerhalb von Edmonton. Habe bisher nur 4 Mann ausgemacht, glaube aber, dass sich im Inneren noch bis zu 10 verstecken könnten." Snape sah von dem Zettel auf und schaute Renta an. „Ich danke Ihnen, wie viel bekommen Sie?" Snape zückte seinen Geldbeutel. Wieder ein Zettel: „Für meine Dienste nehme ich 2000." Snape gab ihm, was er verlangte und stand auf. Er bezahlte seinen Wein und wollte gehen, doch eine Hand legte sich auf seine Schulter. Er drehte sich herum, hinter ihm stand Renta und hielt ihm einen Zettel hin, Snape nahm ihn und las: „Viel Glück, Professor, auf dass Sie Professor Dumbledore finden und retten!" Snape schaute ihm in die Augen und nickte ihm zu. Renta erwiderte das Nicken und Snape verließ Die Drei Besen und machte sich auf den Weg zurück nach Hogwarts.
Er hatte den halben Weg zurückgelegt, als er es hörte: "AHH!" Ein Schrei durchbrach die Stille. Snape sah sich um, doch nichts. „Wer ist da?" fragte er in die Nacht. „HILFE!" Wieder die Stimme und Snape hörte genau, wem sie gehörte. Er rannte um die letzte Ecke und sah, dass Will Lumley von einem Troll verfolgt wurde. Snape hob den Zauberstab und sprach: „Killatos Trollusus!" Ein Strahl durch fuhr den Leib des Trolls und er kippte um. Lumley war gestürzt und Snape ging schnellen Schrittes auf ihn zu. „Mr. Lumley, was haben Sie hier draußen zu suchen? Wissen Sie, wie spät es ist?" Snape schaute ihn gnadenlos an und wartete auf die Antwort. „Ich… ich wollte... ja... ähm… ich wollte..." Das war alles, was aus seinem Mund kam. Snapes Augen funkelten: „Ok, Mr. Lumley, ich denke, ich werde Sie von der Schule verweisen müssen. Sie haben die Schulordnung mehr als gebrochen; wie ich das sehe, wollten Sie bestimmt ihren tollen Freunden etwas beweisen, indem Sie sich in der Nacht rausschleichen, stimmt doch, oder?" „Nein, das ist nicht wahr! Ich bin… bin..." Die Stimme von Will wurde leise. „…Ihnen gefolgt." Diese Worte kamen fast lautlos über seine Lippen. „Sie sind was???? Was bilden Sie sich eigentlich ein? Ich sage Ihnen eins, Lumley, wir werden jetzt zusammen nach Hogwarts zurückkehren und dann werde ich einen Brief an Ihre Eltern schreiben. Ach ja, und dann können Sie mir erklären, warum Sie mir gefolgt sind." Snapes Wortlaut ließ keinen Widerspruch zu.
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