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Fanfiction

Verlorene Kämpfe - Fragen und Antworten

von Kira Gmork

@luscinia
Was Severus Eule betrifft, so lass dich nicht davon abhalten, selbst eine in deinen Storys einzubauen, denn das schätze ich absolut nicht als abgekupfert ein! :)
Bis zur Geburt des Kindes vergeht noch etwas Zeit.
Lieben Dank an dich!

@Aurian
Stimmt, ich gönne den beiden keine Ruhe...ich würde ja Besserung geloben, aber dann würde ich lügen, und das ist auch wieder nicht okay! *g* ;)

@GefangegeVonAskaban
Oh ja, die Eule hat schon einige Jährchen auf dem Buckel...ich wünschte, ich könnte meinen Kater auch magisch beeinflussen...

@Jenny Snape
Herzlich willkommen...bist du noch da, oder hast du nach Kapitel sechs die Flügel gestreckt? :)

Vielen Dank an euch und viel Spannung beim nächsten Kapitel!

LG, Kira

31. Kapitel

Fragen und Antworten

Der Weihnachtsball war in diesem Jahr ein ebenso großes Ereignis, wie all die Jahre zuvor.

Hermine erinnerte sich unwillkürlich zurück, an ihren Abend mit Viktor Krum und die Wirrungen, die die ersten Dates bei ihr und ihren Freunden verursacht hatten.

Wenn ihr damals jemand gesagt hätte, dass es mit der Liebe nie einfacher, sondern höchstens immer komplizierter wurde, dann hätte sie sich vermutlich ernsthaft überlegt in ein Muggel-Kloster einzutreten. Doch jetzt fiel ihr Blick auf ihren Begleiter, der zwar mürrisch aussah, es sich jedoch nicht hatte nehmen lassen einen neuen Umhang für dieses Fest zu erstehen, von dem er wusste, dass er Hermine besonders gut gefiel.

Sie sah auf seine grauen Haarsträhnen, die ihn distinguiert aussehen ließen und seine Augen schienen sich in letzter Zeit mit neuem Glanz gefüllt zu haben, den er immer seltener mit einem unbeteiligten Blick kaschieren konnte.

Seine Hände führten gerade einen Kelch mit dunkelrotem Wein an die Lippen. Sie betrachtete seine geschmeidigen Finger und sah gebannt zu, wie seine Lippen mit der Flüssigkeit benetzt wurden. 'Nein - kein Kloster für dich, Hermine Granger' , dachte sie spöttisch, als ihr unwillkürlich in den Sinn kam, was er mit diesen Händen und Lippen bei ihr anstellen konnte.

Fragend wandte sich nun sein Blick zu ihr.

Sie lächelte verlegen, worauf ihm ein Grinsen im Gesicht stand und ihr ganz genau zeigte, dass er wusste woran sie gerade gedacht hatte. Manchmal fragte sie sich, wie wohl ihr Liebesleben in Zukunft verlaufen würde, wenn sie nicht mehr durch den Bauch gehandicapt wäre. Sie merkte Severus an, dass er in der Tat sehr viel nachzuholen hatte. Es verging kein Tag, an dem sie sich nicht mindestens einmal liebten. Dabei war er bemüht einigermaßen beherrscht zu bleiben, dennoch spürte sie, dass er eine Spannung in sich trug, die er lieber ohne Rücksichtnahme ausgelebt hätte. Hermine verstand ihn sehr gut - auch sie hätte sich manchmal lieber wild auf ihn gestürzt - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Doch so verlief ihr Sex zärtlich, mit einem hohen Potential an Steigerungsfähigkeit, die sie beide im Hinterkopf hatten. Die Vorfreude darauf ließ das Kribbeln zwischen ihnen ins Unermessliche wachsen.

Hermine wusste, dass sie nach der Entbindung eine Zeitlang Tabu füreinander sein mussten. Poppy hatte ihr dies so beiläufig erzählt, dass es schon wieder peinlich auffällig war - dennoch war sie dankbar für diese Freundin, die ihr in solch heiklen Dingen den rechten Weg wies.

Severus merkte, dass Hermine bereits wieder in Gedanken versunken war. Auch er dachte in letzter Zeit häufiger über ihre nähere Zukunft nach.

Wenn die meisten Schüler erst einmal über die Ferien nach hause fuhren, dann würde es wunderbar ruhig im Schloss sein.

Doch Severus wusste auch, dass diese Ruhe für ihn mit einem Schlag vorüber sein würde, wenn die Schule wieder begann. Dann würde nicht nur das Lärmen im Schloss von neuem beginnen, sondern er würde von da an auch wieder seinen Unterricht übernehmen. Albus hatte einen Lehrer eingestellt, der ihn in den letzten Monaten vertreten hatte und Severus wusste ganz genau, was die Schüler dachten. Sie hatten insgeheim gehofft, er würde so schnell nicht aus Askaban entlassen werden. Sie hatten gehofft, der Neue würde vielleicht für immer bleiben. Doch sie mussten sich damit abfinden ihn wieder ertragen zu müssen - so wie er sich damit abfinden musste sie bald wieder zu ertragen.

Das alles schien kein guter Start zu sein, doch er erwartete es auch nicht anders. Viel mehr machte ihn da schon nervös, dass die Zeit der Entbindung nahte. Er würde dieser neuen Erfahrung so begegnen, wie er es mit allen ungewissen Dingen zu tun pflegte - mit einem großen Maß an Selbstdisziplin und Beherrschtheit, gepaart mit einer nach Außen zu tragenden Kühle. Hermine schien er damit dennoch nicht blenden zu können, denn immer öfter nahm sie ihn zärtlich in den Arm und hielt ihn einfach nur stumm fest. Anfangs hatte er geglaubt, sie benötige diese Art von Kontakt, doch mit der Zeit wurde ihm klar, dass sie ihm auf diese Art eine Stärke schenkte, die er nie von selbst in sich gefunden hätte und die er so dringend benötigte. Die Zeit in Askaban hatte ihn noch in sich gekehrter gemacht, doch Hermine schaffte es scheinbar mit Leichtigkeit seine Gefühle hervorzuholen - auch wenn er sie kaum merklich offenbarte. Sie erkannte jedoch schon die kleinsten Anzeichen und er liebte sie um so mehr dafür, dass sie sich mit seinen zurückhaltenden Offenbarungen zufrieden gab.

Die Frage des Namens hatten sie immer noch nicht geklärt. Inzwischen lag eine Liste von Mädchen- und Jungennamen auf dem Tisch neben ihrem Bett und Hermine sah jeden Abend darauf und hoffte auf eine Eingebung.

Severus hatte keinen bevorzugten Namen. Der Umstand, dass er im Laufe seines Lehrerdaseins unzählige Schüler gehabt hatte, ließ die Entscheidung zu einer schier unlösbaren Aufgabe werden, denn mit jedem Namen verband er irgendeinen Trottel - zumindest hatte Hermine inzwischen diesen Eindruck.

Als Hermine sich nun von der Festtafel erhob und Severus mitteilte, sie werde sich für einen Moment zu Albus setzen, nickte er nur kurz und entschied, sich noch einmal Wein nachzuschenken, bevor er Hermine - sobald sie wiederkäme - überreden würde die Feier vorzeitig zu verlassen.

Doch kaum hatte Hermine ihn allein gelassen, fand ihr Platz auch schon eine neue Besitzerin. Severus stöhnte innerlich gequält auf, doch er sah Minerva nur mit hochgezogener Augenbraue an.

"Amüsierst du dich, Severus?" Sie wartete nicht auf seine Antwort, die sie ohnehin schon kannte.

"Es wird dir gut tun, deinen Unterricht wieder zu übernehmen - du wirst sehen. Ich weiß, du legst nicht sonderlich viel Wert auf meine Gesellschaft - und es tröstet mich etwas, dass du allgemein nicht viel wert auf die Gesellschaft von irgendjemandem legst - von Hermine natürlich abgesehen - aber ich möchte dir etwas sagen." Sie sah ihn aus wässrigen Augen an, doch ihr Mund war die übliche dünne Linie. Severus zeigte immer noch keine Reaktion. Er wusste, dass er ihr nicht entkommen konnte und eigentlich wollte er es auch gar nicht, denn er war neugierig was sie ihm mitteilen wollte.

"Du weißt natürlich was ich vor Gericht über dich gesagt habe. Ich wollte dir versichern, dass es mir leid tut." Sie hielt einen Moment inne um diesen letzten Satz auf ihn wirken zu lassen.

Er räusperte sich leise, dann erwiderte er: "Du hast mir mit deiner Aussage sehr geholfen - ich wüsste nicht, was dir leid tun müsste."

Minerva verzog den Mund nun zu einem traurigen Lächeln. "Du weißt genau was ich meine. Ich sagte, dass ich dich nie sonderlich leiden konnte - es war nicht richtig von mir, so etwas zu sagen."

Er zog die Augenbrauen zusammen und erwiderte: "Wir standen vor Gericht - du musstest schließlich die Wahrheit sagen."

"Die Wahrheit", wiederholte Minerva nachdenklich, dann fuhr sie fort: "Ich habe erst im Laufe dieses Prozesses begriffen, welchen inneren Kampf du wirklich all die Zeit über austragen musstest. Mein Bild über dich war unvollständig und deshalb habe ich voreilige Schlüsse gezogen - können wir uns darauf einigen?"

Severus zuckte kurz mit den Schultern. "Von mir aus", war seine knappe Erwiderung.

"Gut, mehr kann ich wohl nicht erwarten", sagte Minerva und erhob sich schon, als Severus sie plötzlich mit seinem Blick festhielt: "Doch, das kannst du - meinen Dank. Wie ich bereits sagte, war deine Aussage sehr hilfreich für mich."

Die Gryffindor lächelte ihm leicht zu und ihre Stimme senkte sich, als sie zu ihm sagte: "Hermine und du, ihr schwebt immer noch in großer Gefahr, aber du kannst dir sicher sein, dass wir alle ein Auge auf euch haben." "Es wäre mir wesentlich lieber, wenn nicht so viele Leute ständig ein Auge auf uns hätten", erwiderte er trocken. Minerva lächelte ihn kurz an: "Ich meinte ein schützendes, Severus", stellte sie klar, dann kehrte sie auf ihren ursprünglichen Platz zurück.

Als Hermine zurückkehrte fragte Severus, ob sie diese Feier nun endlich verlassen könnten. Hermine lächelte ihn übertrieben an und erwiderte: "Aber nur weil wir beim Tanzen derzeit ohnehin keine besonders gute Figur machen würden. Nächstes Jahr tanzen wir dafür bis in die frühen Morgenstunden, versprochen?"

"Seit wann mache ich irgendwelche Versprechungen?" erwiderte er grantig.

"Gut, dann werde ich mir für dieses Unterfangen einen anderen Tanzpartner suchen", erwiderte sie augenblicklich. Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen: "Gibt es eigentlich ein Unterrichtsfach an dieser Schule, von dem ich bislang nichts wusste - so etwas wie "so erpresse ich meinen angehenden Ehemann."

Hermine lachte spöttisch: "Angehender Ehemann - wer soll das sein?"

Severus sah sie mit durchdringendem Blick an: "Ich - wenn du mich willst."

Plötzlich hatte Hermine keine Atemluft mehr um zu antworten. Sie öffnete den Mund, aber kein Ton kam heraus.

Er räusperte sich und atmete tief durch. "Nur der Form halber werde ich es noch einmal wiederholen. Hermine, würdest du mich heiraten?"

Hermine begann langsam zu nicken, doch es dauerte noch ein paar Sekunden, ehe sie ihrer Antwort endlich verbal Ausdruck verleihen konnte. "Ja - Severus, ja."

Er stieß den Atem aus, den er scheinbar die Zeit über angehalten hatte, bis sie ihm endlich die Antwort gab.

"Gut - aber nicht aufwendig. Ich will dich nicht heiraten damit den anderen eine Unterhaltung geboten wird."

"Warum willst du mich heiraten, Severus?" fragte sie prompt zurück, "ist es wegen des Kindes?" fügte sie dann an und ihr Blick schien hinter seine Augen zu schauen.

Er ließ es zu, dass sie ihn genau beobachtete, während er ihr nun seine Antwort mitteilte: "Nein, es ist nicht wegen des Kindes. Ich fragte dich, weil ich dich liebe. Aber du musst mich nicht heiraten wenn du nicht willst, denn was das Kind betrifft, so habe ich dir meine Unterstützung schon einmal zugesichert, du musst also nicht..."

"SEV, sei still! Ich möchte dich heiraten, o.k.? Ich möchte es, weil ich dich auch liebe. Und jetzt lass uns endlich von hier verschwinden."

oooooooooooooooooooooooooooo

Die Hochzeit wurde so schnell organisiert, dass es an einen Rekord grenzte. Hermine hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, ob sie mit großen Feierlichkeiten heiraten wollte, doch als sie Severus in kleinem Rahmen das Ja-Wort gab, konnte sie sich nicht vorstellen anders noch glücklicher zu sein.

Albus hatte sie vermählt, während Poppy und Minerva Trauzeugen waren. Hermine hatte ihre Eltern vorsichtig über ihre Hochzeit in Kenntnis gesetzt, doch sie merkte beiden an, dass sie mit der Entwicklung der Dinge nicht sonderlich glücklich waren. Sie hatten nun so lange keinen Kontakt zu ihrer Tochter gehabt und plötzlich schien deren Leben so völlig anders auszusehen, dass sie Mühe hatten all dem zu folgen. Hermines Mutter hatte sie darauf hingewiesen, dass sie trotz einer Schwangerschaft nicht zwingend heiraten müsse. Ihren Vater hingegen schien besonders der Altersunterschied zwischen ihr und Severus zu stören. Doch Hermine war beiden gegenüber sehr bestimmt aufgetreten und schon bald hatten ihre Eltern eingesehen wie ernst es ihr war, Severus' Frau zu werden. Hermine bemerkte, wie ihre Mutter während der Trauung tatsächlich die ein oder andere Träne der Rührung vergoss. Von Severus Seite aus war niemand anwesend. Seine Mutter war noch vor seinem Vater gestorben und es gab keine Verwandten oder Freunde, die er einladen wollte. Auch Hermine hatte davon abgesehen, viele Einladungen zu verschicken. Unter den wenigen Gästen waren jedoch auch Harry und Ron, die sich die ganze Zeit über im Hintergrund hielten.

Als Hermine und Severus sich küssten, entfuhr Ron ein ungläubiges Stöhnen. Sie erkannte überrascht, dass es Severus wohl eine gewisse Genugtuung bereitete, dass er nun mit Hermine den Bund der ewigen Treue gesprochen hatte, sah es doch früher immer sehr viel eher danach aus, als würde sie irgendwann einmal einen ihrer besten Freunde heiraten.

Nach der Zeremonie ging Harry zu Severus und reichte ihm mit ernstem Blick die Hand: "Sir, meine besten Wünsche zur Hochzeit. Sie wissen hoffentlich was für eine wunderbare Frau Sie sich da geangelt haben."

Severus ließ ein kurzes Lächeln über sein Gesicht gleiten, das augenblicklich wieder verschwand, so als bereite es ihm zuviel Mühe es beizubehalten. "Mr. Potter. Das ist mir durchaus bekannt. Und Sie sollten wissen, dass ich eine derartige Erinnerung nicht benötige. Dennoch danke ich Ihnen für die Glückwünsche, die Ihnen sicher nur schwer über die Lippen kamen."

Harry drehte sich kopfschüttelnd um und flüsterte Ron ins Ohr, der ebenfalls gerade gratulieren wollte: "Hermine kann sagen was sie will - der ändert sich nie."

Ron ging denn auch mit gemischten Gefühlen zum Bräutigam, während Harry Hermine umarmte und ihr ebenfalls alles Gute wünschte. Sie nahm die Glückwünsche strahlend entgegen, dann sagte sie leise: "Verzeih ihm, Harry. Er ist gereizt."

"Heute ist seine Hochzeit und du entschuldigst sein schlechtes Benehmen damit, dass er gereizt ist?" erwiderte er ungläubig.

Hermine seufzte schwer.

"Harry, ich wusste wen ich da heirate. Er ist immer noch er selbst. Und ich bin froh darüber. Es tut mir wirklich leid, und du kannst dir sicher sein, dass ich mit ihm sprechen werde, aber ich fürchte das wird nicht viel bewirken."

Harry schnaubte missbilligend: "Ich hoffe er weiß zu schätzen, was du alles wegen ihm auf dich nimmst. Ich fürchte ich werde nie wirklich begreifen warum du ausgerechnet diesem Mann dein Herz geschenkt hast. Aber eins muss ich ihm lassen. Er hat immerhin dafür gesorgt, dass ich mein Leben nicht bei einem Kampf gegen Voldemort aufs Spiel setzen musste. Die Prophezeiung hat sich - dank seiner Tat den Lord zu töten - in Wohlgefallen aufgelöst. Dafür muss ich ihm wohl dankbar sein."

Hermine nickte stumm und erschrak dann heftig, als plötzlich Severus Stimme direkt hinter ihr erklang: "Nein, Mr. Potter, Sie brauchen mir noch nicht einmal dafür dankbar zu sein. Ich war es nicht, der Sie vor einer Auseinandersetzung mit dem Lord gerettet hat. Es war Hermine. Sie hat ihn endgültig ausgelöscht und somit auch die Prophezeiung aufgelöst. Sie sehen also - Sie können mich nach wie vor hassen, ohne den Umstand sich in meiner Schuld fühlen zu müssen."

Harry stand nur da und starrte den Mann hinter Hermine an, die sich nun langsam zu ihrem gerade angetrauten Ehemann umwandte.

"Severus, wir haben gemeinsam den Lord besiegt. Du wärst fast gestorben, als du dich meinem Wunsch gebeugt hast, Voldemort aufzusuchen. Ohne dich hätte ich es niemals geschafft ihn zu töten. Es muss einmal Schluss mit alledem sein. Harry schuldet dir sehr wohl seinen Dank. Und ich auch! Denn wie du weißt, wäre ich ohne dich längst tot."

Harry sah irritiert zu Ron, der ebenfalls zwischen den frisch getrauten Eheleuten hin- und herblickte.

Severus und Hermine schienen plötzlich gar nicht mehr zu wissen, wie dieses Gespräch begonnen hatte und dass überhaupt noch andere Leute anwesend waren. Sie blickten sich gegenseitig verbissen in die Augen, um allein durch diesen Blickwechsel auszutragen wer mehr in der Schuld des anderen stand.

"Ohne dich würde ich ebenfalls nicht mehr leben. Mein Körper würde mit der Identität des Lords durch diese Welt spazieren und ich wäre für immer verloren gewesen. Du siehst also, dass du mir ebensowenig schuldig bist", sagte Severus gerade aufgebracht, als Hermine genervt stöhnte.

"Lass uns damit aufhören, bitte!"

Severus nickte schließlich zustimmend.

Die Anwesenden hatten diese erste Auseinandersetzung, die gerade mal wenige Minuten nach der Hochzeit stattgefunden hatte, mit verblüfftem Interesse verfolgt.

Von was sprachen die beiden? Wie kam es, dass beide sich scheinbar bereits gegenseitig das Leben gerettet hatten und nun darauf bestanden jeweils mehr in der Schuld des anderen zu stehen?

Auf die späteren Fragen der wenigen geladenen Gäste, hatte das Brautpaar mit offensichtlichen Ausreden reagiert und schon bald war jedem klar, dass es da ein paar Dinge zwischen Severus und Hermine gab, die sie auf ganz spezielle Art miteinander verband und die sie nicht bereit waren mit irgendjemandem zu teilen.

ooooooooooooooooooooooooooooooo

Die Ferien lagen nun bereits einige Zeit zurück und Severus hatte, wie erwartet seinen Unterricht aufgenommen. Hermine merkte ihm keine Nervosität an, jedoch ein großes Maß an Verärgerung. Sie wusste dass es seine Art war mit der Situation fertig zu werden und hatte seine Schimpftiraden geflissentlich überhört. Als er am ersten Tag nach dem Unterricht völlig erschöpft auf der Couch eingeschlafen war, hatte sie darüber nachgedacht, dass Severus sich viele Dinge im Leben völlig unnötig schwer machte. Seine Schüler glaubten immer, dass sie ihrem Lehrer völlig egal waren und er gab sich alle Mühe diesen Eindruck zu erwecken, doch in Wirklichkeit schien er sich gedanklich viel zu sehr mit all dem auseinanderzusetzen. Er verlangte nicht nur von seinen Schülern Disziplin, sondern auch von sich selbst. Dazu kam das Gefühl, sein Wissen dürfe nicht eine einzige Lücke aufweisen. Es war zweifellos anstrengend eine ganze Meute von Schülern ständig im Blick zu behalten. Doch was ebenso aufreibend für ihn sein musste, war die Tatsache, wieviel Hass und Misstrauen ihm seine Schützlinge entgegenbrachten.

Versteinert hatte Severus ausgesehen, als er mit knappem Gruß zur Tür hereingekommen war und ihren Kuss nur flüchtig erwidert hatte.

Er hatte gesagt, er wolle sich nur einen Moment ausruhen, dann hatte er sich auf die Couch gelegt. Doch selbst jetzt - im Schlaf - konnte sie feststellen, dass ihn Kopfschmerzen quälten, denn seine Gesichtszüge waren alles andere als entspannt.

Der Schulalltag hatte ihn nun also wieder und von Tag zu Tag wurde der Ablauf ein wenig entspannter. Hermine musste damit leben, dass er jetzt viel weniger Zeit für sie hatte. Bis Nachmittags war er im Unterricht und häufig musste er bis zum späten Abend noch Arbeiten korrigieren. Die Vorstellung, dass ein Lehrer nach Unterrichtsschluss viel Freizeit hätte, war eindeutig ein Fehlschluss. Denn selbst wenn er keine Hausarbeiten korrigierte, Aufsätze benotete oder den Unterricht vorbereitete, so hatte er immer noch genug damit zu tun Aufsicht auf den Gängen zu führen oder er musste zu Besprechungen.

Hermine dagegen wurde immer unzufriedener. Für sie war eine unangenehme Zeit des Wartens angebrochen. Sie war inzwischen schon über dem errechneten Geburtstermin und die Ungeduld spiegelte sich in allem wieder was sie tat. Kaum hatte sie ein Buch aufgeschlagen, schloss sie es nach ein paar Zeilen des Lesens auch schon wieder, weil sie sich ohnehin nicht auf den Text konzentrieren konnte. Wann immer es möglich war, ging sie mit Severus ein Stück über die Ländereien spazieren, auch wenn das Wetter jetzt eher nasskalt war und Poppy sie ermahnte, sich nach Möglichkeit keine Erkältung zu holen. Hermine hatte in ihrer Ungeduld begonnen, sobald Severus die Kerker verlassen hatte, die vielen Stufen langsam auf- und abzugehen. Sie bezweifelte inzwischen, dass solche Tricks das Kind überreden konnten den Weg in die Welt anzutreten, dennoch führte sie ihre Bemühungen weiter fort.

Severus wusste um die Ungeduld seiner Frau und bemühte sich daher um so mehr, seine eigene nicht zur Schau zu tragen. Doch auch in ihm wuchs die Spannung von Tag zu Tag. Je mehr Zeit verging, desto mehr Gelegenheit hatte er, sich Gedanken darüber zu machen, ob auch alles gut verlaufen würde. Er sah wie Hermine nun alles sehr schwer fiel. Sie jammerte selten, doch er wusste, dass sie fast keine Nacht mehr richtig schlief. Ständig versuchte sie eine angenehme Liegeposition zu finden, doch in keiner hielt sie es lange aus. Außerdem verschwand sie mehrmals nachts im Bad, weil das Kind auf die Blase drückte und auch dies beeinträchtigte ihre Nachtruhe empfindlich. Severus wusste, dass sie sich jetzt am meisten entspannte wenn er sie sanft streichelte. Das Kind bewegte sich inzwischen sehr viel gemächlicher als zu Beginn. Dennoch genoss er es, wenn er die Hand auf Hermines Bauch legte und das Kind unter seiner Berührung Antwort zu geben schien. Doch schwerfälliger kamen die Bewegungen , denn jetzt hatte es offensichtlich nicht mehr genug Platz um sich kräftig auszutoben. Wenn es sich dennoch regte, war dies oft nicht mehr besonders angenehm für Hermine, da es inzwischen teils kräftig gegen den Muttermund stieß, was Hermine zu einem Kommentar wie: "Die Richtung stimmt schon -. mach dass du rauskommst!" verleitete.

Als Severus nun an diesem Donnerstagmorgen einer Klasse Ravenclaws die Geheimnisse des Tranks der Lebendigen Erinnerungen nahebrachte, war er erzürnt, als sein Unterricht durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen wurde. Er bellte ein "Herein" als auch schon Albus im Raum stand.

"Severus, es ist soweit. Ich werde dich ablösen."

Der Zaubertranklehrer ließ augenblicklich die Zutaten auf den Tisch vor ihm fallen und wischte sich hastig die Hände an seinem Umhang ab. Ein Murmeln in der Klasse breitete sich zu einem emsigen Getuschel aus.

Severus ignorierte es. Er sah Albus an, der nun dabei war seinen Platz einzunehmen. "Wo ist sie?" brachte der dunkle Mann mühsam heraus.

"Sie ist bereits im Krankensaal. Poppy hält es für besser wenn sie das Kind dort zur Welt bringt. Sie sagt, sie hat gerne alles zur Hand was sie braucht und Hermine ist einverstanden. Geh jetzt Severus, ich werde für den Rest des Tages deinen Unterricht übernehmen. Morgen werden deine Stunden ausfallen. Ich wünsche alles Gute - und Severus, bleib ruhig!"

Mit diesem weisen Ratschlag verließ der werdende Vater die Räume und eilte zum Krankenflügel. Er solle ruhig bleiben, hatte Albus geraten, doch er spürte bereits jetzt, dass es ihm unmöglich sein würde diesen Rat zu beherzigen. Als er die Tür zum Krankenflügel öffnete, hörte er Hermines unterdrückten Schmerzensschrei. Sofort wusste er, dass er in helle Panik geraten würde, noch bevor er sich selbst davon überzeugen konnte, dass all dies normal war und dazu gehörte wenn ein neues Leben das Licht der Welt erblickte.

tbc


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