von Kira Gmork
@GefangeneVonAskaban
Oh ja, Herm wird die Tage bis zu seiner Entlassung zählen!
Schön, dass du wieder da bist - ich hoffe, du hattest eine schöne Zeit! :)
@Cara
Ich halte drei Monate auch für absolut gütig! ;) Einen Zeitsprung kann ich da leider nicht gewähren. :)
@luscinia
Ich darf dir schon mal verraten, dass noch mehr passieren wird. :)
@emolike
Vielen Dank!
Es freut mich, dass du auf die Möglichkeit mit dem Fluch nicht gekommen bist.
@Aurian
Ich habe mich sehr über dein Review gefreut! Vielen Dank dafür!
Und jetzt geht es weiter - viel Spaß...Spannung, wie auch immer ;)
LG, Kira
28. Kapitel
Schwierige Freundschaften
Hogwarts lag im Licht der aufgehenden Sonne. Die Blätter an den Bäumen hatten alle möglichen prächtigen Herbstfarben angenommen und die Luft war nun schon recht kalt morgens. Hermine genoss diese Zeit besonders. Jeden neuen Tag begann sie mit einem ausgedehnten Spaziergang über die Ländereien. Sie atmete die klare Luft ein und sah über den See, der wie ein zweiter Himmel still vor ihr lag.
Alles war nun schon mühsamer. Sie kam schnell außer Atem und machte öfters Pausen um in sich hinein zu horchen. Inzwischen kam die Antwort des kleinen Menschen in ihrem Bauch erstaunlich heftig. Manchmal fühlte es sich an, als habe das Kind enormes Vergnügen daran, einen Salto nach dem anderen zu schlagen und Hermine legte ihre Handfläche auf die Wölbung, die sich sichtbar bewegte.
"So ein unruhiger Geist. Von deinem Vater hast du dieses Gezappel bestimmt nicht geerbt." Hermine musste bei dem Gedanken lachen. Sie hatte sich Severus noch nie als Kind vorgestellt - schon gar nicht als Baby. Sollte es wahr sein - war dieser Mann jemals ein hilfloses Geschöpf gewesen, das auf die Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen war ohne darüber zu murren? Hermine schüttelte den Kopf über sich selbst. Es musste wohl an der Schwangerschaft liegen, dass ihr solch rührselige Gedanken immer häufiger in den Sinn kamen. Oder vielleicht lag es auch an der Sehnsucht, die sie nach dem Vater dieses Kindes unter ihrem Herzen empfand.
"Nur noch einen Monat. Bald ist es ausgestanden - durchhalten, Hermine, durchhalten", ermunterte sie sich selbst.
Dies war ebenfalls ein Ritual geworden. Hier draußen am See redete sie mit dem Kind - und manchmal auch mit sich selbst. In Hogwarts vermied sie diese neue Marotte. Es hatte etwas mit der Natur zu tun, der sie sich hier draußen so verbunden fühlte und die sie eher ein inneres Ohr für ihr eigenes Befinden und dem des Kindes haben ließ.
Hermine sah auf die Uhr. Es wurde langsam Zeit zurückzukehren. Nach dem Frühstück würde sie in die Bibliothek gehen um Madam Pince zu helfen. Es war ein erbitterter Kampf zwischen ihr und Albus gewesen, wenigstens diese Tätigkeit ausüben zu dürfen. Er hätte es am liebsten gesehen, wenn sie sich den ganzen Tag ausgeruht hätte - rund um die Uhr. Hermine hatte mit Nachdruck klar gemacht, dass sie mit Sicherheit nicht noch länger die Annehmlichkeiten von Hogwarts genießen würde, ohne sich wenigstens einen Teil davon durch Arbeit zu verdienen. Seine Argumentation, dass sie die Frau eines Lehrers sei und schon deshalb das Recht habe, so lange auf Hogwarts zu verweilen wie sie wolle, hatte sie mit einer abwehrenden Handbewegung von sich gewiesen. "Erstens sind Severus und ich nicht verheiratet - wie ich dich wohl erinnern darf, und zweitens...was soll das überhaupt für eine merkwürdige Regelung sein? Und aus welchem Jahrhundert stammt sie?"
Albus hatte schließlich eingesehen, dass er Hermine nicht ewig zum Nichtstun verdammen konnte. Er war denn auch sehr erleichtert gewesen, als Madam Pince den Vorschlag machte, dass ihre ehemalig beste Besucherin doch ein wenig in der Bibliothek aushelfen könne.
Ein anderer harter Kampf waren die Besuche in Hogsmeade. Albus wollte nicht, dass sie ohne Begleitung Hogwarts verließ. Hermine sah ein, dass die Gefahr durch die Todesser bedauerlicherweise äußerst präsent war. Doch all dieses Einsehen nutze nichts, wenn sie bald kein einziges Kleidungsstück mehr hatte, das ihr noch passen würde. So hatte sie also Minerva McGonagall dabei, als sie sich genötigt sah einen Schwung neuer BH's und Hosen zu kaufen. Für Still-BH's würde sie wohl einen nochmaligen Ausflug einplanen müssen, da es ihr in Gegenwart ihrer ehemaligen Hauslehrerin irgendwie peinlich war über die Vor- oder Nachteile des ein oder anderen Modells zu spekulieren. Sie hoffte Albus würde es erlauben, dass sie mit Poppy nach Hogsmeade ging, auch wenn die Krankenschwester nicht über so viele Kenntnisse in Kampfzaubern verfügte. Poppy und sie waren inzwischen zu engen Vertrauten geworden. Tatsächlich vertraute Hermine der neuen Freundin Dinge an, die sie vor anderen lieber geheimhielt. Doch den wahren Grund, warum sie damals Severus aufgesucht hatte, hatte sie auch ihr nicht verraten. Von dem Deal, der zwischen ihr und Severus damals geschlossen worden war, sollte nie jemand erfahren.
Als Hermine später sah, wie die Schüler die Große Halle verließen um sich in die Unterrichtsräume zu begeben, überfiel sie fast so etwas wie Melancholie. Einerseits kam es ihr vor als sei es erst gestern gewesen, dass sie ebenfalls dort an den Tischen gesessen hatte - andererseits schien es fast in einem anderen Leben gewesen zu sein.
Sie blieb noch einen Moment sitzen und genoss die Ruhe, die eingekehrt war. Plötzlich sah sie, wie die Tür sich öffnete und zögerlich zwei Personen eintraten.
Hermine schluckte mühsam. 'Warum ausgerechnet heute?' war ihr erster Gedanke. Doch sie hatte ganz genau gewusst, dass es irgendwann soweit sein würde, und dieser Tag war nicht besser oder schlechter als jeder andere.
Die beiden jungen Männer sahen sich neugierig um. Offensichtlich waren auch sie von einer leichten Wehmut befallen, denn sie konnte sehen wie Ron Harry auf die Schulter klopfte und sagte: "Wahnsinn - alles ist noch wie früher. Ich könnte glatt in den Gryffindorturm raufgehen. Das ist fast unheimlich."
Harry nickte zustimmend, doch sein Blick lag inzwischen auf Hermine, die ihnen vom Lehrertisch aus entgegensah.
Auch Ron hatte sie nun entdeckt und zielstrebig kamen sie auf sie zu.
Hermine bemerkte, dass beide sich wohl extra in Schale geworfen hatten. Aus den beiden Jungs waren tatsächlich gutaussehende Männer geworden. Wäre Hermine nicht so angespannt gewesen, hätte sie über diesen Gedanken in sich hineinschmunzeln müssen.
"Professor Dumbledore sagte uns du seist noch hier. Wir hoffen wir überfallen dich nicht allzu sehr."
Hermine konnte selber hören wie ihre Stimme ein wenig schwankte als sie erwiderte: "Nun, ihr kommt schon ein wenig überraschend. Ich muss jetzt in die Bibliothek."
Ron sah Harry lachend an: "Der Spruch kommt mir jetzt auch schon wieder so bekannt vor. Bist du dir sicher, dass wir die Schule wirklich schon hinter uns haben?"
Harry ging nicht auf seinen Scherz an, sondern sah Hermine forschend an, die sich nicht von ihrem Platz gerührt hatte. "Nicht gerade eine stürmische Begrüßung", stellte er dann trocken fest.
"Ich denke nur, nach deiner herzlichen Antwort auf meinen Brief, den ich vor zwei Monaten geschickt hatte, sollte ich mich mit Freundschaftsbekundungen lieber etwas zurückhalten."
Sie ärgerte sich über sich selbst, denn was selbstgefällig hatte klingen sollen, klang schneidend und offenbarte damit ihre eigene Verletzlichkeit.
Ron kratzte sich nun verlegen am Kopf und sah Hermine zerknirscht an. "Weißt du, da hatten wir noch die ganzen Spiele vor uns. Unser Trainer kennt da kein Pardon. Wenn man professionell Quidditch spielt, dann bleibt das Privatleben schon mal auf der Strecke. Frag mal meine neue Freundin, die kann ein Lied davon singen."
Hermine schüttelte resigniert den Kopf. "Ich verstehe - jetzt ist die Quidditch-Saison rum und da habt ihr gedacht, ihr schaut mal bei der guten alten Freundin vorbei. Rein zufällig versteht sich."
Harrys Augen verwandelten sich zu schmalen Schlitzen und seine Worte trafen Hermine wie Messerstiche. "Was hast du denn erwartet, nach deiner Botschaft? Wie lange hattest du noch damit warten wollen, uns die Kleinigkeit mitzuteilen, dass dein neuer Lover niemand anderer als Mr. Ex-Todesser persönlich ist? Du hast uns doch nur diese Briefe geschickt, weil es einen Tag später sowieso in allen Zeitungen erscheinen würde. Ich würde sagen, da hast du mit deiner Beichte gerade nochmal die Anstandskurve gekriegt, nicht wahr Hermine?"
Wenn er jetzt glaubte, dass sie vor ihm in Tränen ausbrechen würde, dann hatte sich Harry gewaltig getäuscht. Hermine blieb scheinbar ruhig. Sie hatte viel zu oft diese Situation - die eines Tages unvermeidlich wäre - durchgespielt. Dennoch kostete es sie einige Mühe jetzt einen freundlichen Gesichtsausdruck aufzusetzen.
"Als ich damals diese Briefe schrieb, wusste ich noch nicht, dass die Presse hinter Severus und mein Verhältnis gekommen war. Es traf mich völlig unvorbereitet, dass einen Tag später mein Name in der Zeitung stand. Ich schrieb diese Briefe, weil ich euch einweihen wollte. Es fiel mir schwer genug, und wie deine Reaktion zeigt, Harry, waren meine Sorgen durchaus nicht unbegründet."
"Davon kannst du ausgehen! Ich verstehe es einfach nicht. Unter welchem Fluch hast du bloß gestanden, dich ausgerechnet mit Snape einzulassen?" Hermine wusste, dass Harry nur eine Redewendung benutzt hatte, dennoch schien ihr Herz kurzfristig einen Aussetzer zu haben.
"Auch wenn es dich schockieren sollte - ich liebe Severus. Ich liebe ihn - verstehst du, Harry?" Ihre Stimme klang, als wolle sie einem Kind ein neues Wort beibringen. Harry sah sie entsprechend wütend an.
Ron hatte den Schlagabtausch der beiden Freunde stumm verfolgt und räusperte sich. "Nun, ich denke Hermine, das haben wir inzwischen tatsächlich begriffen..."
"Zeit genug hattet ihr dafür", murmelte sie unwirsch. Ron ließ sich nicht beirren und führte seinen Satz zu ende:"...aber was wir nicht verstehen, ist warum?"
"Warum?" fragte Hermine ungläubig nach.
"Ja Hermine - ist eine ganz einfach Frage - warum?" ließ sich nun auch Harry wieder vernehmen.
"Ich glaube nicht, dass ich es in Worte fassen kann - abgesehen davon, dass ich es auch gar nicht will. Ich liebe ihn - das muss euch reichen!"
Sie stand auf, in dem festen Vorsatz die Große Halle nun ohne jedes weitere Wort zu verlassen. Als sie gerade stand, hörte sie, wie Ron scharf einatmete. "Bei Merlin - du hast zwar geschrieben, dass du schwanger bist, aber so schwanger..." er brach seinen Satz ab, als er bemerkte welchen Unsinn er da gerade redete.
Harry starrte ebenfalls auf ihren deutlich gerundeten Bauch. Er schien plötzlich sprachlos. Hermine hatte auch diese Reaktion erwartet. Sie versuchte sich betont gleichgültig zu geben. Plötzlich zog Harry einen der Stühle zu sich heran und ließ sich darauf sinken. Hermine, über seine Reaktion völlig überrascht, setzte sich ebenfalls wieder. Als Ron begriff, dass er plötzlich der einzige war der noch stand, ließ auch er sich neben den beiden auf einen der Stühle nieder.
"Hattet ihr das geplant?" fragte Harry nun sehr viel weniger aufbrausend, als noch vor ein paar Minuten.
"Nicht so direkt", antwortete Hermine und fühlte sich nun tatsächlich etwas ruhiger.
"Das hätte ich mir jetzt auch nicht so wirklich bei Snape vorstellen können", Harrys Augen huschten abermals über den dicken Bauch.
Hermine schickte ihm ein Lächeln, das gerade mal eine Sekunde währte: "Ich glaube, es gibt viele Dinge die du dir bei ihm nicht vorstellen kannst - und die er dennoch tut. Er freut sich auf dieses Kind, Harry - obwohl es nicht geplant war. Du siehst immer noch den strengen Lehrer in ihm - so ist er nicht."
Harry lachte zynisch: "Ich sehe immer noch den ungerechten, boshaften Menschen in ihm - willst du mir wirklich sagen so ist er nicht?"
"Er ist nicht boshaft. Aber du hast recht - er ist kein einfacher Mensch. Vielleicht liebe ich ihn deshalb. Er hat so viele Seiten an sich, die liebenswert sind. Man entdeckt sie nicht gleich, aber wenn man ihn so kennt wie ich ihn kenne, dann ist die Frage, warum ich ihn liebe, überflüssig."
Ron sah sie mit offenem Mund an. Sie konnte förmlich sehen wie er versuchte ihre Worte zu verarbeiten. Harry war da leider etwas schneller gewesen und seine Stimme wurde wieder ungehalten: "Wir reden hier aber schon noch von dem Mann, der uns unsere ganze Schulzeit über gequält hat. Von dem Mann, der jetzt in Askaban sitzt und eine Haftstrafe verbüßt, die er bestimmt nicht für seine Liebenswürdigkeit aufgebrummt bekommen hat."
Hermine spürte wie dieses Gespräch langsam allzu heftig an ihren Nerven zerrte. Darum riss sie sich noch einmal zusammen, sah Harry direkt in die Augen und erklärte in ruhigem, aber eisigem Tonfall: "Wir reden hier über den Vater meines Kindes, Harry. Wir reden hier über den Mann, mit dem ich dem ich mein Leben verbringen möchte. Es tut mir leid wenn euch meine Wahl nicht gefällt, aber ich habe nicht die Absicht aus diesem - sagen wir mal, eher bescheidenen Grund - etwas daran zu ändern."
Ron schien plötzlich sehr interessiert an der Tischplatte vor sich. Harry dagegen sah Hermine in die Augen, so als suche er ein Anzeichen von Wahnsinn.
Dann nahm er plötzlich die Brille von der Nase und rieb sich über die geschlossenen Lider. Schließlich zog er sie umständlich wieder auf und warf einen Blick auf Ron, der diesen ruhig erwiderte. "Wenn es nicht Snape wäre - jeder andere, aber nicht Snape..." er hatte diese Worte leise gesprochen, scheinbar zu sich selbst.
"Er ist es aber", beharrte Hermine. Sie sah die beiden Freunde mit einem traurigen Lächeln an, das keinen Zweifel daran ließ, dass dies vielleicht ihr letztes Zusammentreffen sein würde, wenn sie es nicht akzeptieren sollten.
"Tja, wenn er es ist - und ich genau weiß, dass es dir letztendlich egal ist was wir sagen...", erwiderte Harry, sein Blick wanderte kurz zu Ron und schließlich wieder zu Hermine zurück, "...dann ist das wohl Zeichen genug wie ernst dir diese Sache ist", schloss er.
Hermine nickte: "Todernst", bestätigte sie.
Ron fuhr mit dem Zeigefinger die Maserung der Tischplatte nach, während er sagte: "Also ich weiß auch nicht ob ich mich jemals wirklich damit anfreunden kann - aber ich werde es versuchen. Clara - das ist meine Freundin - sagt mir immer, ich solle die Dinge nehmen wie sie sind, weil ich so schell aufbrause, wenn etwas nicht so läuft wie ich es mir vorstelle. Also werde ich endlich mal ihren Rat befolgen und versuchen mich mit der Tatsache abzufinden, dass du dich mit Snape eingelassen hast. Ich werde versuchen es zu akzeptieren."
Harry nickte Hermine kurz zu: "Das gleiche gilt für mich", sagte er kaum hörbar.
Sie sah die beiden jungen Männer mit einem erleichterten Lächeln an. "Du hast recht Harry, letztendlich wäre es mir egal gewesen - aber ich muss zugeben, dass es mir so sehr viel lieber ist. Und ich hoffe, dass es euch eines Tages nicht mehr ganz so schwer fallen wird."
Ron lachte erleichtert auf. "Weißt du Hermine, vielleicht würde es helfen, wenn wir uns in Zukunft öfter mal sehen würden."
Hermine lachte nun ebenfalls, dann sagte sie: "Ich bin es nicht, die ständig Quidditch spielt. In nächster Zeit schon gar nicht. Da werde ich wohl rund um die Uhr zu hause anzutreffen sein - bei Tag und bei Nacht."
Auch Harry hatte plötzlich ein Lächeln auf dem Gesicht: "Unsere Mine als Mama - das ist...ungewohnt."
"Na, dann warte mal auf unseren Professor Snape als Papa", versuchte Ron sich in zweifelhafter Diplomatie.
"Das wird sicher noch ungewohnter", ging Harry auf den Scherz ein.
Ron sah Hermine plötzlich nachdenklich an. "Sag mal, diese ganze Zeit über, in der du dich nicht gemeldet hast - war das nur wegen deiner Beziehung zu Snape?"
Sie fühlte sich auf einmal wie in die Ecke gedrängt. Doch es war so einfach ihre Freunde in diesem Glauben zu lassen. Jedes Wort zuviel stellte eine Gefahr dar, dass sie doch noch hinter ihr Geheimnis kommen würden. "Ich hatte einfach Angst - es tut mir leid, dass ich euch nicht vertraut habe", sagte sie und hatte damit noch nicht einmal gelogen.
Harry schien plötzlich beschämt über seine anfängliche Aggression und lächelte sie entschuldigend an. Ron versuchte die peinliche Situation mit einer Frage zu beenden: "Du sagtest, du seist demnächst jederzeit zu hause anzutreffen. Soll das heißen, ihr bleibt in Hogwarts?"
Hermine nickte, dann sagte sie belustigt: "Ich fürchte, ich werde Severus nicht einmal aus dem Kerker herausbekommen. Aber es ist auch in keinster Weise dort so, wie wir es uns als Schüler immer ausgemalt haben. Es ist gemütlich und auch sehr hell. Vielleicht werde ich das Kinderzimmer verzaubern, so als hätte es ein Fenster mit dem Blick auf den See. Es gibt da so einen Raum den Severus eigentlich gar nicht benutzt - er müsste nur die Bücher woanders hin räumen..."
Harry und Ron nickten still. Eine Mutter, die darüber nachdenkt wie sie das Kinderzimmer einrichtet, sollte man besser nicht unterbrechen, soviel war den beiden immerhin klar.
ooooooooooooooooooooooooooooooo
Ron und Harry hatten ihr Versprechen gehalten. Sie besuchten Hermine so oft es nur ging. Der erste Besuch im Kerker war äußerst angespannt verlaufen. Bevor sie sich schließlich verabschiedeten gestand Ron Hermine ein, dass er immer das Gefühl hatte, sein gefürchteter Zaubertranklehrer würde jeden Moment erscheinen und ihn hochkant rausschmeißen. Auch Harry hatte ungewohnt nervös gewirkt und Hermine kam der beklemmende Gedanke, dass sie die beiden eigentlich nicht mit Sicherheit davon überzeugen konnte, dass es sich nicht genau so abspielen würde, wenn Severus zurück war.
Ja - bald würde er nach hause kommen. Hermine lag jetzt oft die halbe Nacht wach und dachte nach. Die Schwangerschaft war so weit fortgeschritten, dass an eine bequeme Schlafposition nicht mehr zu denken war. Poppy untersuchte sie regelmäßig und ließ keine Gelegenheit aus, sie aufzumuntern und gleichzeitig zur Ruhe zu ermahnen. Doch Hermine fühlte eine Unrast. Sie wusste nicht, ob es wegen der Ankunft des Babys oder wegen Severus langersehnter Rückkehr war. Doch wahrscheinlich war es aus beiden Gründen, und so hatte sie auch ständig ein Gefühl der nervösen Erwartung.
Und dann war es endlich soweit. Als Hermine an diesem Tag ihren Spaziergang über die Wiesen von Hogwarts machte und leise Schneeflocken vom Himmel rieselten, da fühlte sie sich glücklich wie nie zuvor. Heute würde Severus entlassen werden. So angespannt sie die Tage zuvor auch gewesen war, nun war sie einfach nur glücklich.
Gleich nach dem Frühstück würde sie mit Albus apparieren um Severus abzuholen. Sie wusste, dass ihre Zukunft nicht leicht werden würde - doch sie wollte die Probleme von sich schieben, denn wenn sie ihn erst einmal wieder hatte, dann würde alles gut werden.
tbc
Und jetzt kommen wir zu den Kleinanzeigen:
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