von Kira Gmork
@Cara und Magic
Hier kommen die Antworten auf eure Fragen ;)
LG, Kira
13. Kapitel
Sieh mir in die Augen - und dann sieh in mein Herz
Sie hatte es geschafft ihn so lange zum Schweigen zu bringen, bis sie im Park an einen See gelangten, auf dem die Enten träge dahinglitten. Alle Bänke waren besetzt und Hermine überlegte für einen Moment, ob sie ihn fragen sollte, ob er sich mit ihr ins Gras setzen würde. Dann entschied sie, dass es egal sei, ob er dem Vorschlag zustimmte oder nicht. Sie jedenfalls ließ sich nieder wo sie gerade stand und Severus sah sie missbilligend an.
Hermine schaute kurz zu ihm hoch, dann blickte sie über den See.
Sie versuchte ein ausdrucksloses Gesicht zu machen, als er sich schließlich neben sie setzte. Er schien etwas Probleme zu haben seine Beine unterzubringen und Hermine merkte, wie sie sich nun doch ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Allerdings bezweifelte sie stark, dass sie selbst besonders züchtig aussah, denn ihr Rock war auch nicht unbedingt ideal um sich auf dem Boden rumzulümmeln.
Erst jetzt merkte sie, dass sie in der Eile nicht einmal die Schürze entfernt hatte, was sie nun eiligst nachholte. Sie ließ den weißen Stoff durch ihre Finger gleiten, während sie darüber nachdachte, was sie ihm sagen sollte - und vor allem wie!
Severus sagte kein Wort. Ihr war durchaus klar, dass er kurz vor dem Ende seiner Geduld stand, doch auch er sah schweigend über das Wasser.
Hermine räusperte sich nun.
"Es tut mir leid," sagte sie schließlich etwas zu leise.
Er schien nur auf ein einziges Wort von ihr gewartet zu haben, denn sofort sah er zu ihr und fragte mit harter Stimme: "Was genau tut dir leid, Hermine? Dass du mein Leben auf den Kopf gestellt hast? Dass du mich ausgewählt hattest. Dass du dich mir hingegeben hast? Dass du einfach verschwunden bist, ohne auch nur ein Wort des Abschieds? Oder dass du mich zum Idioten gemacht hast, der einen anderen Mann verprügeln will, nur weil er dich berührt hat. WAS GENAU DAVON?"
Sie schluckte und versuchte mühsam die Tränen zurückzuhalten.
"Alles - und noch viel mehr..." sagte sie und schloss die Augen. Dann sprach sie weiter, ohne die Augen zu öffnen. "Es tut mir leid, dass ich dich benutzt habe. Du musst mir glauben, dass ich es anfangs nicht so gesehen habe. Severus - ich war es, die schreckliche Angst davor hatte, benutzt zu werden - aber in Wirklichkeit habe ich dich benutzt. Du musst mir glauben, dass ich sehr erschrocken war, als ich es begriff - und ich habe mich sehr geschämt."
Sie öffnete die Augen nun wieder, sah ihn aber nicht an.
Er schwieg. Er dachte wohl eingehend über ihre Worte nach. Spätestens jetzt würde er erkennen, dass sie recht damit hatte. Er war in ihrem Deal der Benutzte gewesen. Hermine erwartete seinen Zorn. Sie sah wieder auf das Wasser und wusste, dass der See mit den Tränen in ihren Augen um die Wette glitzerte.
Als Severus zu sprechen begann, war es so sanft, dass Hermine nun doch zu ihm blickte, um zu sehen, ob diese Worte wirklich aus seinem Mund kamen, oder ob es ihre pure Einbildungskraft war, die ihr diese Worte zuflüsterte.
"Glaubst du nicht, dass ich das erkannt habe, nachdem ich die Wahrheit erfahren hatte? Du hättest dich mit diesen Gedanken nicht quälen müssen," er sah sie traurig lächelnd an, griff nach einer ihrer, jetzt kinnlangen Haarsträhnen und ließ sie durch seine Finger gleiten. "Hermine, ich sagte dir, dass ich dich liebe - was glaubst du warum ich das tat? Immer wieder wurde mir gesagt, ich solle meine Gefühle deutlicher zeigen. Ich habe es getan, Hermine - und du...du hast mir das Herz rausgerissen - jetzt möchte ich nur eins von dir. Ich möchte wissen warum."
Hermine schlug ihre Hände vor das Gesicht und beschwor sich selbst, nicht in Tränen auszubrechen als sie nun sprach.
"Ich konnte so nicht weitermachen. Ich hätte dich hassen müssen - statt dessen begann ich dich zu lieben. Ich hätte dir guten Gewissens dieses Unrecht antun sollen - statt dessen fühlte ich mich selbst plötzlich wie ein Vergewaltiger. Es hätte mir egal sein müssen, was deinesgleichen mit dir anstellen, wenn sie herausgefunden hätten, dass ich dich ausgetrickst hatte. Aber das war es nicht - es war mir nicht egal. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Voldemort dich dafür bestrafen würde, dass du seine Beute für dich beansprucht hattest."
"Was redest du da?" fiel er ihr ins Wort.
"Beantworte mir nur eine Frage, Severus," sie sah ihn mit verzweifelter Wut an.
"Wenn du damals ebenfalls bei diesem Treffen gewesen wärst, als ich gefangen genommen wurde - und meine Flucht nicht gelungen wäre - was hättest du getan? Wärst du über mich hergefallen, wie die anderen Todesser, nachdem Voldemort mit mir fertig gewesen wäre? Was hättest du getan, Severus?"
Nun war er es, der ihrem Blick auswich. Nach langem Zögern sagte er leise: "Ich weiß es nicht."
Hermine schluckte den Kloß in ihrem Hals mühsam hinunter: "Siehst du - das dachte ich mir. Ich denke, wir zwei sind uns nichts schuldig. Jeder sollte seiner Wege gehen, denn gemeinsam können wir nichts anderes, als uns gegenseitig weh zu tun."
"Ich verstehe," sagte er mit brüchiger Stimme. Nach einem kurzen Räuspern klang seine Stimme fester: "Du sagtest, es hätte dir egal sein sollen, was meinesgleichen mit mir angestellt hätten - meinesgleichen," er wiederholte das Wort um die Bedeutung intensiv ergründen zu können. "Es ist wirklich kein Wunder, dass du das Gefühl hast, mich hassen zu müssen. Ich bin, trotz allem was ich ansonsten versuche zu sein, doch stets der Todesser."
Als sie etwas darauf erwidern wollte, hob er abwehrend die Hand. "Nein - sag jetzt nichts. Es ist eine Tatsache und ich bin nicht in der Lage es zu ändern. Nicht einmal dir zuliebe. Du hast recht - wir würden uns gegenseitig immer wieder das vor Augen führen, was wir am liebsten verdrängen möchten. Ich erinnere dich immer an die grausame Nacht und du würdest mir immer ins Gedächtnis rufen, was auch ich im Auftrag des Lords für schreckliche Taten begangen habe. Zwischen uns kann es nicht gut gehen - niemals. Und dennoch - ich wünschte es wäre anders. Ich wünschte, du würdest mir sagen, dass wir diese Dinge eines Tages hinter uns lassen könnten." Er sah ihr kurz in die Augen und senkte dann den Kopf. Völlig in Gedanken vertieft pflückte er einen Grashalm ab und begann ihn zwischen zwei Fingern zu drehen. "Vergiss was ich gesagt habe," ließ er sich dann leise vernehmen. "Es war dumm von mir hierher zu kommen. Aber ich musste es tun - ich brauche Antworten."
Hermine sah wie gebannt auf seine Hände, die mit dem Grashalm spielten. Er bemerkte es und schnippte sein Spielzeug mit einem Seufzen fort.
Er sah sie an und erkannte ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Du lachst? Und mir wirft man Taktlosigkeit vor," brummte er wütend.
"Entschuldige," sagte sie schnell und versuchte wieder ernst zu werden. "Es ist nur alles so...merkwürdig."
"Merkwürdig?"
"Ja - du..." sie schüttelte kurz den Kopf, dann fragte sie, mühsam ein neuerliches Lachen unterdrückend: "Severus, warum trägst du dieses schreckliche T-Shirt?"
Er schien über ihren Themenwechsel sehr erstaunt, sah aber kurz auf seine Brust, wo der Spruch, samt rotem Herz prangte.
"Meine Kleidung schien mir etwas unpassend. Außerdem war mir unglaublich warm. Es war schwarz - also habe ich es gekauft. Ohne diese Aufschrift gab es keine T-Shirts," sein Blick wanderte ärgerlich zu ihr.
Hermine nickte ernst, dann sagte sie mit tadelndem Unterton: "Vielleicht hättest du es nicht am Straßenrand kaufen, sondern in ein Geschäft gehen sollen."
Er zuckte mit den Schultern. "Ich hatte es eilig. Hermine - es ist mir völlig egal, was auf dem blöden Teil steht. Sehr viel lächerlicher, als ich mich heute gemacht habe, kann man sich ohnehin nicht mehr aufführen. Dieser Enrico - wird er dir Ärger machen wegen eben?"
"Nein, das glaube ich nicht. Enrico ist eine Seele von Mensch."
"Er hat sich ganz schön aufgeregt. Was hast du ihm von mir erzählt?"
"Nichts." Die Antwort war ein wenig zu schnell gekommen.
Severus hob zweifelnd eine Augenbraue. "Hermine, wenn er nicht...ich meine...mit wem bist du zusammen?"
Sie wich seinem Blick aus und strich ihren Rock glatt. "Mit niemandem," kam ihre kurze Antwort.
"Aber...was ist mit dem Fluch?"
Langsam schüttelte sie den Kopf. "Er ist weg," sagte sie dann knapp.
"Aber wie...seit wann?"
"Bitte Severus - er ist weg, reicht das nicht? Ich möchte nicht darüber reden, o.k?"
"Nein - das ist nicht o.k. Hast du eine Ahnung welche Sorgen ich mir um dich gemacht habe, als du verschwunden warst? Was ist geschehen?"
"Lass es. Es geht mir gut - und der Fluch ist weg."
"Als du aus Hogsmeade fortgingst, da tatest du es in dem Glauben, dass es dich töten würde. Du wolltest lieber sterben, als mit mir weiter das Bett teilen zu müssen, nicht wahr Hermine? Sag mir, dass ich recht habe und ich werde dich sofort in Ruhe lassen. Du wirst nie wieder von mir hören, aber sag mir die Wahrheit!"
"Die Wahrheit? Du willst die Wahrheit," ihre Stimme war nun ebenfalls lauter geworden und sie sah ihn wütend an. Doch er nickte stumm und seine Miene verschloss sich, um die Verletzungen nicht preis zu geben, die sie ihm zufügen würde.
"Die Wahrheit ist, dass ich wirklich glaubte die nächsten Tage nicht überleben zu können. Doch ich wollte dich nicht länger in Gefahr bringen. Ich wollte nicht Schuld sein, dass der Lord wieder foltern und töten würde. Ich war fest in dem Glauben, dass er dich bestrafen würde - und es wäre meine Schuld gewesen. Dies durfte ich nicht zulassen. Nachdem du mir gesagt hattest, du würdest mich lieben, wurde mir erst klar, dass du es mir bereits bewiesen hattest - auf deine ganz eigene, ziemlich merkwürdige Art."
Er hob fragend eine Augenbraue.
Sie erläuterte es ihm.
"Du hast dafür gesorgt, dass ich eine andere Bleibe beziehen konnte - aber du hast nicht darüber nachgedacht, was dies bei mir auslöste. Es war mir peinlich, Severus. Außerdem hast du alle meine Sachen durchwühlt."
"Ich habe sie nicht durchwühlt, " stellte er klar, "ich habe sie nur in deinen Koffer gezaubert. Außer dem Koffer selbst, habe ich nichts davon auch nur berührt."
Sie biss sich auf die Lippe. Natürlich - sie hatte ihm damals nur Schlechtes unterstellt und ihre Gedanken waren nicht gerade in freundlichen Bahnen verlaufen, wenn sie jetzt darüber nachdachte.
"Naja, jedenfalls war ich sehr verwirrt und fühlte mich schuldig. Ich musste weg - weg von dir, egal was dies für mich bedeutete."
"Ich hatte dich gebeten mir zu vertrauen. Aber du konntest es wohl immer noch nicht - du vertraust mir auch jetzt nicht," sagte er und beobachtete genau ihre Reaktion.
"Doch - tue ich," erwiderte sie wenig überzeugend.
"Wenn du mir vertrauen würdest, dann würdest du mir sagen, wieso dieser Fluch verschwunden ist," nun lauerte er geradezu auf ihre Erwiderung.
Sie strich sich durch das Haar und sah ihn dann kurz an, doch ihr Blick schwenkte wieder zum See, als sie sagte: "Ich rechnete fest damit, dass die Schmerzen mich erneut überwältigen würden. Ich wollte sie ertragen, bis zuletzt. Doch sie blieben aus. Ende der Geschichte."
Er kniff die Augen zusammen und schüttelte langsam den Kopf. "Hermine, ich weiß, dass dies nicht das Ende der Geschichte ist. Ich möchte wissen, was geschehen ist. Wenn du es mir nicht sagst, dann werde ich in deinen Geist eindringen. Es ist mir ernst. Ich werde es tun - gegen deinen Willen - zwing mich bitte nicht dazu." Seine Stimme ließ keinen Zweifel, dass er es tun würde und Hermine sah ihn entsetzt an. "Nein - das wirst du nicht!" fauchte sie ihn an. "Dann erzähl es mir! Mit wem bist du zusammen? Ist es ein Todesser den ich kenne?"
Gequält schloss sie die Augen. Gepresst und äußerst widerwillig sagte sie dann: "Ich habe dir gesagt, dass ich mit niemandem zusammen bin. Und bevor du fragst - nein, ich habe auch keinen Sex. Der Fluch wurde aufgehoben. Reicht dir das als Antwort?"
"Das tut es nicht!" er sah sie immer noch drohend an.
Hermine traten nun die Tränen in die Augen. Er sah es und sagte um so entschlossener: "Was auch immer du mir verheimlichst - es wird Zeit, dass es ans Licht kommt. Ich gebe dir noch eine Minute - nicht mehr!"
"Du bist ein egoistischer Bastard, Snape!" spie sie ihm entgegen.
Er hob eine Augenbraue und zuckte dann kurz mit den Schultern, als wolle er sagen, dass ihm diese Tatsache bereits bekannt sei.
Sie rieb sich die Augen, dann sah sie ihn mit einem ironischen Lächeln an.
"Du willst es wissen - gut, ganz toll! Also, dann hör mir gut zu! Die Schmerzen waren nicht das einzige was ausblieb. Meine Regel blieb ebenfalls aus. Ich bin schwanger! So, zufrieden jetzt?"
Sie sah ihn zornig an.
Severus hatte jeglichen Ausdruck der Drohung verloren. Sein Gesicht spiegelte für einen Moment völlige Leere wider. Dann sah Hermine, wie sich Unglauben mit Erkenntnis vermischte und für einen Moment hätte sie lachen können, über die Verblüffung, die sie noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte.
"Du bist schwanger?" wiederholte er ihre Worte, als wolle er ganz sicher gehen, dass er die Situation auch wirklich richtig erfasst hatte.
Sie nickte: "Ja - schwanger! Ich erwarte ein Kind von dir," sagte sie dann, um auch den letzten Zweifel auszuräumen. "Bevor ich nach Hogsmeade kam, hatte ich meine Periode. Du warst der einzige, mit dem ich danach geschlafen habe. Und jetzt bin ich schwanger. Ich habe verhütet Severus. Aber es ist dennoch geschehen."
Er sah sie nachdenklich an. Dann sagte er leise: "Ich habe auch verhütet. Nachdem du das erste mal in mein Büro gekommen warst, habe ich einen Trank genommen. Es ist eigentlich unmöglich, dass du schwanger bist."
Jetzt sah sie ihn tadelnd an. "Du hast einen Verhütungstrank genommen, gleich nachdem ich in deinem Büro war? Du hast mir am nächsten Tag gesagt, dass du mein Angebot ablehnst. Wie darf ich das bitte verstehen?"
Er schnaubte hörbar. "Versteh es so, dass ich mir selbst nicht getraut habe," sagte er kurzangebunden.
Nun schnaubte sie ebenfalls und sagte dann finster: "Gut, dann haben wir also beide verhütet und dennoch ist es passiert. Ich fürchte die Antwort ist die gleiche, wie die Tatsache, dass mit dieser Schwangerschaft der Fluch verschwunden ist. Der Lord hatte genau das geplant. Nur dass ich bezweifle, dass er unbedingt dich als Vater dieses Kindes vorgesehen hatte. Vielleicht war es doch eher so, dass er mich ganz für sich allein haben wollte. Kann es sein, dass er auf diese Art einen...Erben zeugen wollte."
Severus hörte den Ekel, den diese Worte bei Hermine auslösten. Ihm selbst erging es nicht viel besser. Er spürte ebenfalls einen Würgereiz. Allerdings musste er zugeben, dass sein Bauch sich bereits in dem Moment merkwürdig angefühlt hatte, seit er wusste, dass er Vater wurde.
"Das erscheint mir durchaus möglich, und in Anbetracht, dass er schon zu diesem Zeitpunkt sehr schwach war, halte ich es auch für durchaus plausibel, dass er dazu sogar eine muggelabstämmige Frau in Betracht gezogen hat. Doch er konnte seine Pläne nicht in die Tat umsetzen." Er schwieg einen Moment, dann fügte er in völlig anderem Ton an: "Es ist mein Kind, das in dir wächst."
Sie sah ihn aufmerksam an. Ihr Blick schien in ihn zu dringen und plötzlich verschloss sich ihre Miene.
"Hör zu, Severus. Ich habe dir das nur erzählt, weil du mich dazu gezwungen hast. Ich verlange nicht, dass du weiter an meinem Leben teil hast. Dieses Kind wird ohne Vater aufwachsen. Es wäre das Beste, wenn du jetzt nach Hogwarts zurückkehrst und das Ganze vergisst. Du kannst sicher sein, dass ich dich nie behelligen werde. Ebenso kann ich dir versichern, dass ich niemals in die Zaubererwelt zurückkehren werde. Als ich dir damals diesen Deal anbot, sagte ich - nur Sex, sonst nichts. Ich werde Wort halten."
Sein Gesicht verfinsterte sich zusehends. Seine Augen funkelten vor Zorn.
"Dies ist auch mein Kind, Hermine. Du kannst mich nicht ausschließen."
"Doch, das kann ich," fiel sie ihm ins Wort.
Plötzlich schien ihm etwas bewusst zu werden.
"Dieser Enrico. Er sagte so etwas wie, 'jetzt käme ich an'...er weiß, dass du von mir schwanger bist?" "Ja, er weiß, dass ich schwanger bin. Und ich habe ihm erzählt, dass der Vater mich sitzen gelassen hätte," als sie sah, wie Severus immer wütender wurde, fügte sie schnell an: "ich hätte doch nicht gedacht, dass du hier auftauchen würdest."
"Jetzt wird mir klar, warum er so agressiv war."
"Ja, wie ich dir sagte, ist er sehr besorgt um mich. Er hat kein Verständnis dafür, dass jemand eine schwangere Frau sitzen lässt. Ich werde ihm erklären, dass du keine Ahnung hattest, dass du werdender Vater bist. Severus - ich denke, zwischen uns ist nun alles geklärt. Bitte - mach es mir nicht so schwer. Kehr zurück nach Hogwarts und lebe dein Leben."
Er stand langsam auf und streckte ihr eine Hand hin, um ihr ebenfalls aufzuhelfen Sie ergriff sie und ließ sich von ihm hochziehen. Doch kaum dass sie stand, zog er sie an sich und küsste sie.
Völlig überrumpelt wollte sie protestieren, als sie auch schon seine Zunge in ihrem Mund spürte.
Er hielt sie fest, als sie sich ihm entwinden wollte. Langsam wurde ihr Widerstand schwächer und sie spürte, wie sehr sie diesen Kuss eigentlich genoss. Sein Griff lockerte sich, als er merkte, wie sie sich an ihn presste. Ihre Zungen tanzten miteinander und es schien, als sei eine Ewigkeit vergangen, als sie sich schließlich voneinander trennten.
Er sah sie nun entschuldigend an. Dann schlich sich ein trauriges Lächeln auf sein Gesicht.
"Du unterliegst nicht mehr dem Fluch. Verzeih mir, aber diesen einen Kuss musste ich mir von dir stehlen - ich weiß, du hättest ihn mir nicht freiwillig gegeben. Wenn du mich verabscheust, dann werde ich dies in Zukunft akzeptieren müssen, aber eines werde ich niemals akzeptieren - dieses Kind ist ebenso mein Kind, wie es deines ist - ich werde es nicht hinnehmen, dass du es mir vorenthälst. Dessen solltest du dir immer bewusst sein."
Damit ließ er sie endgültig los und sie sah die Entschlossenheit, die in seinem Blick lag.
Hermine lächelte plötzlich kopfschüttelnd. Dann sah sie ihm direkt in die Augen. "Hast du nicht bemerkt, wie freiwillig ich deinen Kuss letztendlich erwidert habe? Du erstaunst mich schon wieder, Severus Snape. Du bist wieder so völlig anders, als ich es erwartet habe."
"Was meinst du damit?" fragte er lauernd.
"Wie hätte ich ahnen können, dass du die Rolle des Vaters annehmen würdest? Du, der Kinder hasst wie die Pest."
Er lächelte nun zynisch. Doch dann wurde er ernst und fragte: "Du glaubst ernsthaft, ich würde mein eigenes Kind hassen?"
Sie schüttelte verlegen den Kopf: "Ich weiß es nicht - ich weiß gar nichts mehr. Ich bin nur...keine Ahnung..."
"Hm...ist 'keine Ahnung' gut oder schlecht?" fragte er sinnend nach.
Hermine lachte auf. "Ich glaube...gut," sagte sie schließlich.
Er griff nach ihrer Hand und für einen Moment lag sein Blick auf ihrem Bauch.
"Ich werde Vater," sagte er leise und sah ihr dann fragend in die Augen.
Sie tat ihm den Gefallen und sagte nochmal bestätigend: "Ja - du wirst Vater, Severus."
TBC
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