von Nico Robin
„Sie war es. Es kann nur sie gewesen sein“, sagte Harry schon seit Stunden.
„Okay, mal langsam Harry. Wer war was und was zum Donnerwetter ist schon wieder mit dir los?“, fragte Draco nun verwundert, da sein bester Freund offenbar nichts besseres zu tun hatte, als wie ein Irrer durch die gemietete Wohnung zu laufen.
„Schau Dray. Wir waren ja heute auf den Friedhof und da habe ich sie gesehen!“
„Wen verdammt?“, rief Draco schon fast lauthals durch die Wohnung.
„Hermine natürlich. Ich habe sie am Friedhof gesehen“, sagte er schnell und zog sich erneut zurück in seine Gedanken an diese Kurze und auch unerwartete Begegnung.
Harry dachte nicht, dass sie wirklich noch am Leben wäre, geschweige denn, dass er ihr wirklich über den Weg laufen würde.
„Erde an Harry, Erde an Harry. Bist du noch auf Empfang?“, fragte Draco und riss so seinen besten Freund aus den Gedanken zurück in die Realität. „Was ist los mit dir?“
„Ähm, nichts. Du, ich komm gleich wieder. Ich schrieb nur schnell eine Eule“, sagte Harry und verschwand aus dem Zimmer.
„Harry, aber wenn sie dich noch mögen würde oder du ihr wichtig währest, dann hätte sie sich doch gemeldet. Aber das hat sie nicht. Du solltest sie so schnell wie möglich vergessen!“, schrie Draco ihm nach. Doch Harry war egal. Er musste es versuchen. Er musste mit ihr reden. Er wollte wissen wie es ihr nach all den Jahren ergangen war.
Schnell setzte er sich auf sein Bett und zückte eine Feder und tunkte sie in das Tintenfass, bevor er das Pergament beschriftete.
Er schrieb er ein Paar Zeilen, bevor er der Eule den Brief ans Bein band und sie auf den Weg schickte.
Noch lange blickte er in die Dunkelheit und hoffe, dass sie ihn diesmal erhalten würde.
„Ich liebe dich immer noch, Hermine. Auch wenn du es bestimmt nicht mehr tust“, sagte er, bevor er das Fenster schloss und sich ins Bett legte. Stumme Tränen rannen über seine Wangen, als er in Gedanken an seine Prinzessin langsam in den Schlaf glitt.
Unterdessen nicht weit entfernt
Es war bereits 22 Uhr, als sich Hermine mit einer guten Tasse Tee vor den Fernseher setzte.
Immer noch dachte sie an das, was sie heute alles erlebt hatte. Gut, viel war es nicht gewesen aber als langweilig konnte sie den Tag wirklich nicht beschrieben.
Sie schreckte abrupt hoch, als sie ein knacksendes Geräusch am Fenstersims wahrnahm.
Langsam folgte sie den Lauten, die immer lauter zu werden schienen.
„Dummes Vieh!“, blaffte sie den Braunen Vogel an, der am Fenster hockte.
Schnell öffnete sie es, als ihr schon ein Brief entgegen gestreckt wurde.
Sollte sie ihn wirklich öffnen, oder nicht? Lange überlegte sie herum, bis sie sich endlich entschloss, es zu tun.
Doch was sie dann las überstieg wahrlich ihren Glauben.
Liebe Hermine
Ich weiß, dass du nicht mit diesem Brief gerechnet hast, doch was soll ich schon sagen, außer ich vermute, dass du böse bist, dass ich mich nicht gemeldet habe. Wir haben uns heute wieder gesehen und ich hoffe, dass unsere Freundschaft noch die ist, die sie einmal war. Ich will nur wissen wie es dir geht, da ich dich sehr vermisst habe. Keine Eule, die ich dir geschickt habe, wurde zugestellt. Ich hoffe, dass dieser Brief dich endlich erreicht. Ach ja. Ich muss dir so viel erzählen. Bitte schrieb zurück, wenn du sie erhalten hast. Ich warte schon seit Jahren sehnsüchtig auf ein Lebenszeichen von dir.
In Liebe,
Dein Harry
P.S: Ich weiß, das du dich noch erinnern kannst. Du hattest Katzenhaare von Millicent Bulstrodes Umhang genommen und mich schwören lassen, dass ich es nie jemanden erzählen sollte. Ich habe es niemanden bisher erzählt. Ich sage dir das, nur damit du weißt, wer ich wirklich bin. ;)
„Harry“, flüsterte sie, bevor sie es endlich verstanden hatte, was hier eigentlich vor sich ging.
Er lebte noch. Er hatte ihr wirklich ein Lebenszeichen geschickt. Doch was meinte er edamit er habe sie heute gesehen?
Doch dann viel es ihr wie Schuppen von den Augen. Der Mann mit dem sie zusammengestoßen war.
Sie musste ihn antworten. Schon zu lange hatte sie gewartet, um dies jetzt einfach zu ignorieren.
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