von pagesturner
Kim streckte sich ausgiebig.
Die helle Morgensonne leuchtete in ihr Gesicht. Zwinkernd sah sie sich um. Sam’s Bett war leer und auch die Betten von Parvati und Hermine waren bereits gemacht. Nur Lavender schnarchte noch vor sich hin.
In Hogwarts hatte sie das Gefühl einfach den ganzen Tag nur Lächeln zu müssen. Alles war so traumhaft.
Nicht das es an der Hexenakademie weniger luxoriöser gewesen wäre, doch es war die Atmosphäre an sich, welche sie so anziehend fand.
Gestern Abend hatte sie sich prompt mit Ginny angefreundet, einem Mädchen aus dem zweiten Jahrgang. Sie hatte versprochen Kim gleich in den nächsten Tagen allen ihren Freunden vor zu stellen.
Kim hatte es noch nie wirklich schwer gehabt Freunde zu finden. Durch ihre offene und fröhliche Art, wurde sie stets gerne aufgenommen und schnell bekannt wie ein bunter Hund.
Nachdenklich blickte sie zu Sam’s Bett hinüber. Seit ihrer Ankunft in dem Schloss hatten sie kaum ein Wort gewechselt. Aber das würden sie heute sicherlich nachholen, dachte Kim und schlurfte ins Bad um sich fertig zu machen.
Als sie ihrer neuen Hogwarts Uniform aus der Winkelgasse in den Gemeinschaftsraum kam, sah sie Sam in einem Sessel sitzen und lesen.
Fröhlich lief sie zu ihr: „Hallo, du Strebsame!“ Sam blickte auf und legte das Buch zur Seite. „Na das ist ja eine nette Begrüßung“, schmollte sie.
Freundschaftlich legte Kim ihr den Arm um die Schulter: „Naja, du kennst mich doch… Komm wir gehen Frühstücken. Ich habe zwar keinen Hunger, wegen dem Festmahl von gestern Abend, aber Ginny hat erzählt das wir jetzt unsere Stundenpläne bekommen.“
Sam’s Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Ginny tut dies, Ginny tut das… Hermine hat dies gesagt, Hermine meint das…, Kim schien sich ja wundervoll eingelebt zu haben. Nur für Sam hatte sie mal wieder keine Zeit - obwohl sie wusste, dass Sam nicht auf jeden nächst Besten zuging, um ihn an zu quatschen.
Unterwegs trafen sie noch zufällig Neville, der sich freute ihnen zeigen zu können, wo es zur Großen Halle ging.
Der Griffindortisch war noch relativ leer.
Kim steuerte sogleich auf den Patz neben Ginny zu. Sie unterhielt sich gerade mit einem Jungen, der ihr sehr ähnlich sah. Er hatte die gleichen roten Haare und die gleichen Sommersprossen und war zudem noch ein wenig schlaksig.
Sam erkannte den Jungen sofort. Es war der Junge, welcher sie am Abend angerempelt hatte.
Zögernd nahm sie gegenüber von Kim Platz.
Als Ginny die beiden bemerkte, plauderte sie beschwingt los: „Hey ihr beiden, so früh schon auf den Beinen? Aber wenn ihr schon einmal da seid, dann kann ich euch ja meinen Bruder Ron vorstellen.“
Ron lächelte Sam zu. Diese wurde postwendend rosa im Gesicht und senkte den Kopf. Man, der war ja wirklich süß, dachte sie beinahe verzweifelt, da sie mit solchen Situationen noch nie gut umgehen konnte.
Kim aber konnte es.
Breit grinsend schnatterte sie drauf los und es dauerte nicht lange bis Ron sagte: „Wenn wir unsere Stundenpläne bekommen haben, dann bring’ ich euch zu den ersten Räumen. Wenn man sich hier noch nicht auskennt, ist es immer besser, wenn da jemand ist der weiß wo’s lang geht!“
Nun war Sam wirklich beleidig, nicht nur das Kim sie keines Blickes mehr wĂĽrdigte und sich lieber mit einem Haufen neuer Leute abgab, nein, jetzt machte sie sich auch noch an den Jungen ran, den Sam so sĂĽĂź fand.
Bevor sie weitere Maßnahmen unternehmen konnte, setzte sich ein weiterer Junge dazu. Er hatte verstrubbelte schwarze Haare und hinter seinen Brillengläsern lugten leuchtende blass-grüne Augen hervor.
Sam konnte eine blitzförmige Narbe auf seiner Stirn erkennen. „Bist du…?“
„…Harry Potter? Ja.“, vervollständigte Harry Sam’s Satz, nahm sich ein Brötchen und begann, als wäre nichts geschehen, darauf rumzukauen.
Sam starrte ihn noch einige Sekunden an, bis ihr klar wurde, dass er ja auch nichts dafĂĽr konnte und sie sich ebenfalls ihrem FrĂĽhstĂĽck zuwandte.
Während sie versuchte krampfhaft ihren Teller anzustarren, fühlte sie sich mit einem Mal beobachtet. Als sie sich umwandte, sah sie, dass Harry sie fragend musterte. „Alles klar?“
„Ja…“, stotterte Sam. Schulter zuckend begann Harry ein Gespräch mit der eben hinzu gekommenen Hermine.
Sam fĂĽhlte sich geschmeichelt, der berĂĽhmte Harry Potter hatte sie nach ihrem Wohlbefinden gefragt!
Mit der Zeit hatte sich die Große Halle deutlich gefüllt, an den Tischen saßen jetzt munter oder weniger muntere Schüler, die ausgeglichen plauderten. Sam hatte sich in ein Gespräch mit Neville vertieft und Kim witzelte gerade mit Fred und George (auch Brüder, Zwillinge, von Ginny) als McGonagall ihnen ihre Stundenpläne brachte.
„Bitte, Miss Jenkins, dies ist ihr Stundenplan für das Jahr.“
Kim nahm das StĂĽck Pergament dankend entgegen und warf einen flĂĽchtigen Blick drauf.
Sie las:
Montag
Flugstunden, Doppelstunde Verteidigung gegen die dunklen KĂĽnste, Zauberkunst,
Doppelstunde Pflege magischer Geschöpfe (mit den Ravenclaws)
Dienstag
Doppelstunde Zaubertränke, Verwandlung, Kräuterkunde, Wahrsagen, Geschichte der Zauberei
Mittwoch
Alte Runen, Muggelkunde, Doppelstunde Zauberkunst und um 20:00 – 21:00 Uhr Astronomie
Donnerstag
1.Stunde frei, Doppelstunde Verwandlung, Verteidigung gegen die dunklen KĂĽnste,
Zaubertränke (mit den Slytherins) und Kräuterkunde
Freitag
Geschichte der Zauberei, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Alte Runen, Verwandlung, Pflege magischer Geschöpfe
Samstag
Wahrsagen, Zaubertränke, Kräuterkunde
Erwartungsvoll starrte sie zu Sam. Diese war noch immer in ihren Stundenplan vertieft.
Kim lugte neugierig bei Ron über die Schulter. „Hey, wir haben heute zusammen Verteidigung gegen die dunklen Künste. Wer ist unser Lehrer?“
Ron öffnete gerade seinen Mund, da kam Hermine ihm zuvor: „Professor Remus Lupin, er ist neu, wir kennen ihn auch noch nicht richtig. Er sitz dort drüben.“ Sie deutete auf einen müde wirkenden Zauberer am Ende des Lehrertisches.
„Hoffentlich ist er gut, das ist mein Lieblingsfach gewesen…“, gab Kim zu bedenken.
Als sie mit dem FrĂĽhstĂĽcken fertig waren, schlossen sie sich einer Scharr GriffindorschĂĽlern an, die ebenfalls auf dem Weg zum Quidditchfeld waren. Dort wĂĽrden ihre Flugstunden stattfinden.
Die Luft draußen war kühl und klar. Eine silbrig glitzernde Frostschicht hatte sich überall abgelegt. Glücklich blickte Kim sich um. In der Ferne konnte sie einen ovalförmigen Platz erkennen. Hohe Stangen, an denen weit oben Ringe befestigt waren, ragten empor.
Ahh Quidditch, dachte sie. Kim hatte in der Mädchenmannschaft von Stirling mitgespielt, als Jägerin. Freudig dachte sie an diese Zeit und fragte sich, ob es so etwas auch in Hogwarts gab. Doch dass Vorhandensein eines Quidditchfeldes sprach schon einmal dafür.
Sam lief stumm neben ihr her. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, also konzentrierte sie sich auf den bevorstehenden Unterricht. Als Neue wollte sie sich unbedingt von ihrer besten Seite zeigen. Schließlich war sie eine der Jahrgangstbesten gewesen. Besonders Kräuterkunde und Verwandlung hatten es ihr angetan.
Was allerdings das Fliegen betraf, war sie noch sehr unerfahren. Sam hatte sich nie wirklich fĂĽr den belieben Zaubersport interessiert. Nicht das es ihr nicht gelingen wĂĽrde, sie hatte sie einfach noch nie damit befasst.
~Kommis, bĂĽdde!!!~
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