von Nico Robin
Der nächste Morgen brach an. Langsam und etwas wankend erhob sich Hermine aus ihrem gemütlich warmen Bett. Zügig wusch sie sich, zog sich an und ging zum Frühstück in die Große Halle, wo sie auch schon auf die anderen traf. Als sie sich an den Tisch setzte bemerkte sie, dass Harry sich ein ganzes Stück von Ginny entfernt saß.
Nach dem Essen versuchte Ginny den ganzen Tag an Harry heranzukommen, doch dies schien nie so zu klappen, wie sie es sich eigentlich vorgestellt hatte. Harry blockte vollkommen ab. Weder antwortete er ihr, noch beachtete er sie.
Selbst als sie in seinem Zimmer neben ihm stand hatte er sie vollkommen ausgeblendet.
Ginny konnte nicht mehr Stark bleiben. Tränen rannten ihre Wange hinab. Sie hoffte so Harrys Gefühle etwas für die ihrigen erweichen zu können, doch auch dies war vergebens.
„Harry bitte was soll ich noch machen das du mir endlich glaubst? Ich habe nicht mit all diesen Jungen geschlafen. Du wärst mein erster und…“
„Und nichts weiter“, unterbrach Harry sie wütend, „ Du hast mich, seit dem wir zusammen sind, nur angelogen. Nebenher noch mit weiß ich wie vielen Leuten betrogen. Hattest du wirklich geglaubt, ich würde das nicht mit bekommen? Ich habe gehört, was die anderen über dich sagen und denken!“
„Die erzählen doch alle nur Lügen, so dass sie dir wehtun können. Ich habe und werde dich nie betrügen“, antwortete Ginny und versuchte Harry so gut es ging in die Augen zu sehen.
Sie hatte die leichte Vermutung das Harry über die gesagten Worte nachdachte und Freude breitete sich bereits in ihrem Bauch aus, doch als er aufblickte und sie ansah konnte sie so viel Hass darin erkennen, das sie erstarrte.
„Raus, verschwinde aus meinen Zimmer und aus meinen Leben“, entgegnete er, setzte sich auf sein Bett und drehte das Radio auf. Das Letzte, was er jetzt hören wollte war Ginnys Geschluchze.
Auch Hermine war zum Heulen zu mute. Sie hatte Ginny heute Morgen zugesagt es mit Ron zu versuchen. Zwar liebte sie Ron nicht, aber in dieser schweren Zeit konnte sie sich solche Gefühle nicht erlauben. Sie musste nehmen was sie kriegen konnte. Denn, den Mann, den sie wollte, würde wahrscheinlich bei dem entscheidenden Kampf sterben.
Mit all ihrem Mut klopfte sie an die Tür.
Es dauerte eine Zeit, doch dann hörte sie, wie sich Ron erhoben hatte und die Tür entriegelte.
„Ron ich muss mit dir reden“ sagte sie. Ron nickte ihr nur entgegen und bat sie in sein kleines Zimmer.
„Ron, ich weiß es ist nicht gut was ich jetzt sagen werde, aber Ginny hat mich um etwas gebeten und ich hab geschworen es zu tun. Vielleicht wird es mehr, als nur was Körperliches aber das werden wir dann schon sehen, hast du da ein Problem damit?“, sagte sie schnell und versuchte seinen Blicken gekonnt auszuweichen.
„Nein, wie kommst du da darauf? Das ich mit dir schlafen möchte, weißt du und wenn du mehr willst, kann ich auch damit Leben, denn hergeben werde ich dich bestimmt nicht mehr“, sagte er und blickte ihr dabei nicht einmal ins Gesicht.
„Wie meinst du das?“, fragte Hermine verwirrt.
„Wie ich das meine? Ich weiß doch wie dieser Black dich anguckt und er wird dich nicht bekommen. Er hat doch schon alles was er will, doch du gehörst mir“, antwortete er mit Hass und Ekel in der Stimme, den sie so von ihm nicht kannte und daher nicht wusste, was sie sagen sollte.
„Ron, ich verstehe dich nicht. Ich komme zu dir und du redest so über unseren besten Freund? Wenn ich ihn wollen würde, wäre ich doch bei ihm oder?“, erwiderte sie, obwohl Harry ihr ehrlich gesagt wirklich lieber wäre.
„Gut, wie du meinst. Ich sagte es dir nur, damit du es auch kapierst. Jetzt gehörst du mir“, sagte er, packte sie unsanft am Unterarm und drückte sie hart gegen einen Wand.
So schnell konnte Hermine nicht schauen hatte, als sie bereits seine Lippen auf ihre spürte. Sie wusste nicht wieso, aber der Kuss, den sie miteinander austauschten, war nicht gut. Rons Lippen waren hart und sie konnte kein Gramm Leidenschaft darin erkennen. Das, was sie bemerkte war, das der Atem ihres besten Freundes sehr nach Feuerwhiskey roch.
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