von Itzy
@all: Soderle, da ich nun meine Übersetzung abgeschlossen habe, werde ich mich mit voller Kraft dieser FF widmen.
@ebony-zoot: Na mal schauen, ob es heute mit Hermine und Severus vorangeht. Allerdings sollten wir nicht vergessen, das da immer noch Hermines Angst vor Verrat ist, und ob sie die so schnell loslässt?
@Magic_1: JA, aber Robin ist ein sehr vernünftiger Junge, dem nur das Glück seiner Mum am Herzen liegt. Aber ob Hermine sich helfen lässt?
@Nixe: Da magst du recht haben, aber anscheinend wusste Snape wirklich keinen anderen Ausweg mehr. Ich weiß nur nicht, ob das viel nützt...
@sweety-devil: Ich kriege hier auch bald ne Krise beim schreiben, weil meine Muse immer abhaut :-) Ich glaube allerdings nicht, dass dir Hermine heute besser gefällt.
@Dumbledoria: Hallo Blitz-Beta, tja ein paar deiner Fragen hab ich ja mit dem neuen Kapitel schon beantwortet. Was Hermine fühlt? Mehr als sie zugibt! *knuddel dich*
@StellaSnape: Höre ich da einen ironischen Unterton? Der gute Snape will doch nur helfen... Das dabei sein Ego ein paar Blessuren abbekommt, kann ihm gar nicht schaden... heute kriegt er allerdings die Blessur...
@Rike90: Ein neuer Leser, wie schön! Ich freu mich ganz doll über dein Lob *etwas über dem Boden schweb* und hoffe, dir gefällt das neue Kapitel :-)
So, und jetzt gehts vorwärts! Viel Spaß und ich freu mich über jedes Kommi!
Heilt die Zeit alle Wunden?
Hermine schlief den Schlaf der Erschöpften. Nach mehr als 14 Stunden erwachte sie und wusste im ersten Moment nicht wo sie war. Dann fuhr sie plötzlich erschrocken hoch. Sie lag in Rons Bett.
Das Zimmer sah noch genauso aus, wie er es vor 12 Jahren verlassen hatte. Molly hatte es nicht fertig gebracht irgendwas zu verändern. Immer noch hingen überall Poster von den Chudley Cannons, Rons Lieblings-Quidditchmannschaft. Der Käfig von Pigwidgeon stand auf dem Schrank, und über einem Stuhl lag sein alter Schulumhang. Es sah aus, als müsste Ron jeden Moment zur Tür reinkommen.
Hermine brach wieder in Tränen aus. Was hätte sie für ein Leben führen können, wenn Ron noch leben würde. Die jahrelang aufgestaute Verzweiflung suchte sich endlich einen Weg nach draußen und die junge Hexe wurde von Schluchzern geschüttelt. Sie würde ihn niemals mehr wieder sehen, egal, wie sehr sie sich auch an ihre Liebe zu ihm geklammert hatte. Nie mehr würde sie sein Lachen hören oder den dümmlichen Ausdruck auf seinem Gesicht sehen, wenn er wieder mal nur Bahnhof verstand. Nie mehr...
Ein leises Klopfen an der Tür riss sie aus ihren verzweifelten Gedanken.
„Ja“, schluchzte sie leise.
Die Tür öffnete sich und Molly steckte ihren Kopf herein.
„Ah, du bist wach! Ich habe dir dein Frühstück mitgebracht. Du bist furchtbar dünn geworden!“ Die ältere Hexe stellte ein Tablett auf den Nachttisch und betrachtete die verweinte Frau vor ihr mit mildem Blick.
„Meinst du nicht, du hast genug um Ron geweint, Hermine?“
„Ach, Molly, warum? Warum hat er mich verlassen?“
„Um Voldemort zu besiegen, darum, Hermine. Alles hat seinen Sinn, auch der Tod eines geliebten Menschen, wenn es um das Leben anderer geht.“ Molly setzte sich neben Hermine aufs Bett und legte einen Arm um ihre Schultern.
„Ich hätte dir das gern schon viel früher gesagt, aber du hast mir leider keine Möglichkeit gelassen. Nein...“, sagte Rons Mutter und ließ Hermines Einwurf mit einer ungeduldigen Handbewegung verstummen. „...wir sind dir nicht böse, ich kann dich sogar ein bisschen verstehen. Aber du hättest dir viel Leid erspart, wenn du früher zu uns gekommen wärst. Ron hat damals vor dem letzten Kampf etwas für dich dagelassen, falls ihm etwas zustoßen sollte. Wir hatten jedoch keine Ahnung, wo du steckst und konnten es dir daher nicht geben.“ Mit diesen Worten zog Molly einen zerknitterten Umschlag aus der Schürzentasche, drückte ihn der verweinten Hermine in die Hand und erhob sich.
„So, ich schaue mal nach Robin. Und das du mir ja dein Frühstück aufisst!“ Und schon war die resolute Hexe aus der Tür.
Zitternd betrachtete Hermine den Brief in ihrer Hand, auf der in Rons krakeliger Handschrift, die Robins so ähnlich war, ihr Name stand. Sie holte tief Luft, riss den Umschlag auf und zog den Briefbogen heraus. Während sie las, was Ron ihr geschrieben hatte, kullerten erneut die Tränen über ihre Wangen.
Liebste Hermine,
falls du diesen Brief jemals lesen solltest, heißt das, dass ich dich verlassen habe. Ich weiß nicht, was passieren wird, aber ich möchte nicht, dass du dir irgendwelche Vorwürfe machst. Alles kommt, wie es kommen muss. Ich weiß mit Sicherheit, das du um mich trauern wirst, doch ich bitte dich um eines: Wirf dein Leben nicht weg. Wenn du einen anderen Mann finden solltest, den du lieben kannst und der dich liebt, dann lebe dein Leben! Ich liebe dich über alles und wünsche mir nichts mehr, als das du glücklich bist.
Mein Herz, ich hatte eine wunderbare Zeit mit dir und werde dich nie vergessen, wo immer ich auch sein werde. Ich liebe dich!
Im Fuchsbau, 02.12.98
Ron
*
Severus lief unruhig in seinem Wohnzimmer auf und ab. Wenn das so weiter ging, würde er bald einen Pfad in den Teppich getrampelt haben.
Nachdem Hermine gefunden worden war und sicher im Bett lag, hatte er den Fuchsbau fluchtartig verlassen. Er ertrug die argwöhnischen und fragenden Blicke der anderen nicht mehr, außerdem musste er über einiges nachdenken. Wie sollte es nur weitergehen mit Hermine und ihm? Würde es überhaupt weitergehen?
Er konnte und wollte nicht mehr über sie nachdenken, so holte er sich schließlich ein Glas aus dem Schrank, goss sich einen großzügigen Schluck Feuerwhisky ein und trank es in einem Zug leer. Das würde vielleicht seine Fragen und Zweifel nicht auslöschen, aber zumindest eine Weile zum schweigen bringen. Gerade als er sich in einen Sessel vor dem brennenden Kamin gesetzt hatte, um die Ruhe zu genießen und seinen Kopf freizumachen, klopfte es zaghaft an die Tür. Hatte man denn in dieser vermaledeiten Schule niemals seine Ruhe?
„Herein!“, rief er barscher als beabsichtigt und ließ die Tür mit einem Schlenker seines Zauberstabes aufschwingen. Zum Vorschein kam ein ziemlich blasser und vom Schnee durchweichter Robin Granger.
„Mr. Granger“, schnarrte Snape in seinem üblichen kalten Ton. „Was verschafft mir die zweifelhafte Ehre?“
„Guten Morgen, Sir. Ich würde gern mit Ihnen reden... über meine Mutter.“ Verlegen starrte Robin auf seine Schuhe.
„Wollen Sie da Wurzeln schlagen? Kommen Sie rein und machen Sie die Tür zu!“, fauchte sein Zaubertränkelehrer. Der Junge betrat unsicher das Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich.
„Setzen Sie sich“, meinte Severus nun ruhiger und deutete auf den Sessel ihm gegenüber. „Also, was kann ich für Sie tun?“
„Onkel Harry...äh, Mr. Potter hat solche Andeutungen gemacht...“ Wieder starrte Robin verlegen auf seine Füße.
Blödes Potterbalg, musste der sich überall einmischen?
„Könnten Sie das etwas präzisieren?“
„Nun ja, ähm... es klang, als hätten Sie und meine Mum... äh... ein Verhältnis.“ Nun war es raus und Robin sah seinen Lehrer etwas verzweifelt an.
„Und wenn das so wäre?“
„Na ja... ich weiß es ehrlich gesagt nicht, Sir.“
Severus betrachtete den Jungen, der ihm offen ins Gesicht sah, skeptisch,. Seufzend stand er auf, ging hinüber in seine kleine Küche und zauberte eine Tasse mit heißem Kakao herbei, den er vor Robin auf den kleinen Tisch stellte. Dann trocknete er die Kleidung seines Schülers mit Hilfe seines Zauberstabes und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen.
„Danke. Wissen Sie, Sir, ich möchte nur, das es meiner Mum wieder besser geht.“ Robin sah ihn treuherzig an. „Und wenn Sie das möglich machen, dann von mir aus.“
Innerlich musste Severus grinsen, aber äußerlich behielt er seinen kühlen Gesichtsausdruck bei.
„Ich habe also Ihre Erlaubnis, Mr. Granger? Wie zuvorkommend“, spottete er. Der Junge sah ihn jetzt etwas beleidigt an.
„Ich glaube, meine Mum legt sehr viel Wert auf meine Meinung, Sir, also sollten Sie froh sein, dass ich einverstanden bin!“, erwiderte er patzig.
Wieder seufzte Severus. „Schon gut, schon gut, ich sehe schon ein, dass wir an einem Strang ziehen müssen, damit es Ihrer Mutter wieder besser geht. Aber ich glaube, Ihre Mühe ist umsonst, denn Ihre Mutter hegt kein Interesse an mir.“
„Und warum nicht? Sie mag Sie doch!“
„Es ist wegen Ihres Vaters, sie denkt wohl, dass sie ihn und auch Sie verraten würde, wenn sie eine Beziehung mit einem anderen Mann eingeht.“
„Aber mein Vater ist seit zwölf Jahren tot!“
„Das ist mir durchaus bekannt, Robin. Aber Hermine hat mit dieser Geschichte anscheinend noch nicht abgeschlossen.“
„Ich werde mit ihr reden, Sir...“
„Das werden Sie schön bleiben lassen, Mr. Granger. Und nun gehen Sie bitte, ich habe noch zu tun.“ Mit diesen Worten erhob sich Snape und öffnete die Tür, um Robin hinaus zu lassen. Dieser erhob sich zögernd und trat in den kalten Kerkergang.
„Auf Wiedersehen, Professor Snape.“
„Auf Wiedersehen, Mr. Granger.“ Er wollte schon die Tür hinter dem Jungen schließen, überlegte es sich jedoch kurzfristig anders und riss die Tür wieder auf.
„Robin? Danke.“
*
Am nächsten Morgen machte sich Snape nach einer recht unruhigen Nacht auf den Weg zum Fuchsbau um mit Hermine zu reden. Er hatte sich einiges zurecht gelegt, was er ihr sagen wollte.
Mit einem „Plopp“ erschien er aus dem Nichts vor der Tür des windschiefen Hauses und wurde sofort von Arthur Weasley entdeckt und begrüßt.
„Severus, schön dich zu sehen. Willst du zu Hermine?“
„Morgen, Arthur. Ja, ich wollte mal schauen, wie es ihr geht.“
„Dann geh nur rein, Molly ist sicher in der Küche und wird dich zu ihr bringen.“
Severus nickte dem älteren Zauberer noch einmal zu und betrat das Haus. Tatsächlich stand Mrs. Weasley in der Küche und werkelte am Herd. Als sie ihn sah, wischte sie sich lächelnd die Hände an der Schürze ab und bedeutete ihm, ihr zu folgen.
Nachdem sie scheinbar unendlich viele Treppen hinauf gestiegen waren, blieb Molly vor einer Tür stehen und klopfte leise an.
„Hermine? Bist du wach? Besuch für dich!“, rief die ältere Frau.
Zunächst kam keine Antwort, doch als Molly vorsichtig die Tür öffnete, um nach Hermine zu sehen, flog von innen ein Schuh heraus, knapp über den Kopf der Hexe hinweg und traf Severus genau an der Stirn.
„Haut ab! Ich will keinen sehen, und die alte Fledermaus schon gar nicht! Er ist doch Schuld an allem!“ Und schon folgte dem Schuh eine Blumenvase, die jedoch an der Tür abprallte, die von Mrs. Weasley eilig geschlossen wurde.
„Meine Güte, heute morgen ging es ihr doch gut! Vielleicht hätte ich ihr den Brief doch noch nicht geben sollen...“, murmelte die ältere Hexe besorgt vor sich hin.
„Was für ein Brief?“, fragte Severus mehr verärgert als besorgt und rieb sich die schmerzende Stirn.
„Ron hat ihr vor seinem Tod einen Brief hinterlassen, den wir ihr jedoch bis jetzt nicht geben konnten, da sie ja all die Jahre verschwunden war. Heute früh habe ich ihn zu ihr gebracht, weil ich dachte, das es ihr helfen würde.“
„Was steht denn drin?“
„Das weiß ich nicht, Severus, ich habe den Brief nicht gelesen, schließlich war er ja für Hermine, nicht wahr? Aber was hat sie denn?“
Severus dachte einen kleinen Augenblick nach, dann kam ihm ein Gedanke. Er hatte sich bereits gewundert, dass Hermine so gut ohne den Trank für einen traumlosen Schlaf klar kam, aber das schien nur die Ruhe vor dem Sturm gewesen zu sein. Er betrachtete nun ernsthaft besorgt die geschlossene Tür und lauschte dem Krachen und Klirren dahinter.
„Es scheint, als hätte der Brief die alten Wunden wieder aufgerissen. Hermine hat einen Rückfall.“
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