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Fanfiction

Die vergessenen Götter - Der geheimnisvolle Patient

von Rosiel

Es geht weiter, mit Jane und sie ist mal wieder gut drauf! Bitte nicht davon abschrecken lassen, dass noch kein `Bekannter´ aufgekreuzt ist. Es dauert halt ein wenig, bis ich sie alle zusammenführen kann.

Disclaimer: Mir gehört nichts aus der Welt Harry Potters und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte. Ich hoffe lediglich auf ein paar begeisterte Leser!

1. Kapitel - Der geheimnisvolle Patient

Jane rümpfte angewidert die Nase, als sie die Bettpfannen entleerte. Das war einer dieser Momente, an denen sie sich ganz sicher sein konnte, dass sie hier falsch war. Das wäre doch mal eine Erinnerung, auf die ich gut und gerne verzichten könnte!
Sie atmete ganz flach und nur durch den Mund, während sie die Pfannen reinigte und ins Regal stellte. Als sie fertig war, zog sie die Handschuhe aus, warf sie in den Abfall und verschwand schleunigst aus dem Raum.

Einem Wagen mit frischer Bettwäsche im Anschlag ging sie nun zum südlichen Teil des Hospitals und hielt an der hintersten Tür des Ganges. Die leeren Betten in den Zimmern neu zu beziehen war eine viel angenehmere Aufgabe. Nicht unbedingt anspruchsvoll, dafür aber geruchsmäßig wesentlich besser verträglich!

Sie klopfte an und stürmte das Zimmer. "Ich hoffe, jeder ist angezogen hier drinnen! Ich möchte mir nicht die Augen verblitzen!", plapperte sie fröhlich drauf los. In diesem Zimmer lag einer ihrer Lieblingspatienten.

"Wenn Sie Angst davor haben, sollten Sie mir schon mehr Zeit als zwei Sekunden lassen, bevor Sie hier reinplatzen!", konterte der ältere, grauhaarige Herr amüsiert. "So hätte ich wenigstens Gelegenheit meinen Prachthintern rechtzeitig ins Bett zu schleifen!"

"Als ob ich darauf abfahren würde!", frotzelte Jane und dirigierten den Wagen zum leeren Bett des Zweibettzimmers.

"Ich glaub schon, dass Sie es darauf anlegen! Warum sollten Sie sonst dieses Bett dort schon wieder beziehen, obwohl niemand drin gelegen hat?" Er hob das Kinn herausfordernd, als sie ihm einen ungläubigen Blick zuwarf.

"Krankenhausvorschrift!", blaffte sie in seine Richtung und machte sich daran, das Bett abzuziehen.

"Papperlapapp!", stichelte er weiter. "Ich bin sehr viel länger hier als Sie, Jane! Und die Krankenhausvorschriften kenne ich in- und auswendig - so oft, wie man sie mir zitiert hat!"

Jane stütze ihre Hände auf ihre Hüften und grinste ihn schräg an. "Sieht ganz so aus, als hätte ich gegen das Schlitzohr vom St. Mary´s keine Chance!"

"Darauf können Sie wetten!", stimmte er ihr ihm Brustton der Überzeugung zu. Sie brachen beide in Lachen aus und Jane widmete sich kopfschüttelnd wieder dem Bett.
Sebastian war einer der Langzeitpatienten hier. Er hatte Blutkrebs und den Kampf, jedoch nicht seinen Humor, verloren. Jane war anfangs sehr zurückhaltend gewesen. Sie hatte erwartet, dass er allem und jedem bitter gegenüber wäre. Doch das Gegenteil war der Fall. Er hatte es akzeptiert und machte das Beste daraus - jedenfalls, wenn es sein körperlicher Zustand zuließ. Sie fragte sich jedes Mal aufs Neue, woher er seinen Lebensmut nahm. Doch nachdem sie ihn kennengelernt hatte, war ihr klar, dass ihr Gedächtnisproblem bei weitem nicht so schlimm war und dass sie es schon irgendwie schaffen würde. Von da an ging es aufwärts.

"Na, schon bereit für den Spaziergang heute Nachmittag?", lockte sie ihn ein wenig.

"Spaziergang, ja! Schwester Margaret, nein!", brummte er und schüttelte unwillig den Kopf. Schwester Margaret war der Stationsdrachen und zum regelmäßigen Spaziergang mit Sebastian eingeteilt. Er `schätzte´ ihre Gesellschaft sehr!

"Ich verstehe nicht, warum Sie nicht um die Einteilung einer anderen Schwester bitten!"

"Als ob ich das nicht versucht hätte! Aber die behaupten, sie wäre die einzige, die mich unter Kontrolle halten könnte und dass sie froh seien, nicht jeden Tag von einer neuen von mir verursachten Katastrophe zu hören! Ist das nicht eine Unverschämtheit?", ereiferte er sich.

"Ich wüsste zu gern, was Sie alles angestellt haben, um so hart bestraft zu werden." Sie schielte zu ihm rüber und traf auf seinen unschuldigen Blick.

"Ich weiß nicht, was die alle haben! Ich habe jedenfalls nichts getan!", stritt er alles ab und zog einen Flunsch.

"Na, ich sehe schon. Ich werde wohl doch die Schwesternschaft interviewen müssen, um mehr über meinen Lieblingspatienten zu erfahren!", seufzte sie und zog den neuen Kissenbezug auf.

"Das ist gar nicht nötig! Das sind sowieso alles Lügen und Übertreibungen!", schnappte er und sah sie entrüstet an.

"Also erstens: Sie reden hier von Nonnen! Die lügen nicht! Jedenfalls nicht ohne guten Grund!", murmelte sie leiser hinzu. "Und zweitens: Glauben Sie denn, ich würde Sie weniger mögen, nur weil ich erfahre, dass sie ein schlimmer Finger sind... oder waren? Sie sollten wissen, dass Frauen sich immer mehr zu den bösen Buben hingezogen fühlen!" Darauf bekam sie nur einen skeptischen Blick und sie seufzte erneut. "Wie kann man nur so ungläubig sein! Glauben Sie mir! Ich bin schließlich eine Frau!"

"Eine Frau ohne Gedächtnis wohlgemerkt! Woher wollen Sie denn wissen, was Sie mögen oder nicht?"

"Autsch! Das war jetzt aber unter der Gürtellinie, mein Lieber!"; schimpfte Jane und ging zu ihm. "Langsam aber sicher glaube ich, Sie haben Schwester Margaret durchaus verdient! " Sie ließ ihn vor sich hinbrummen, zog seinen Oberkörper etwas hoch und schüttelte seine Kissen auf. "Und damit Sie für den Kampf bestens gerüstet sind, sollten Sie lieber noch etwas schlafen! Ich jedenfalls verschwinde erst einmal; habe genug Prügel für heute eingesteckt!" Vergnügt schob sie den Wagen wieder zur Tür hinaus, bekam diese fast ins Kreuz, weil sie nicht schnell genug war, und huschte zum nächsten Zimmer weiter, noch immer sein empörtes Schnauben im Ohr. Vielleicht ist der Tag ja doch nicht so schlimm! Sie ahnte nicht, wie sehr sie sich da irrte.

Bereits im nächsten Zimmer zeigte der Tag, dass er mehr in sich verbarg, als es ihr lieb war. Dort standen zwei Ärzte und die Oberschwester um ein Bett herum, in dem offenbar ein neuer Patient lag. Die Schwester gab ihr zu verstehen, dass das kein guter Moment war und Jane zog sich wieder zurück.

Beim Hinausgehen fiel ihr Blick auf einen Stuhl, auf dem offenbar die Kleidung des Patienten lag. Keine normale Kleidung! Sie war geschnitten wie ein Umhang. Wie einer von denen, die sie im St. Mungos zur Genüge gesehen hatte, allerdings nicht ganz so eintönig, sondern himmelblau mit weißen Ornamenten.

Janes Knoten im Magen war plötzlich wieder da. Was hatte einer von denen hier zu suchen? Sie entschloss sich später wieder hereinzuschauen und der Sache genauer auf den Zahn zu fühlen.


Unauffällig näherte sie sich dem Zimmer, sah noch einmal kurz über ihre Schultern und verschwand durch die Tür. Sie wusste nicht genau, warum sie so ein Geheimnis daraus machte. Doch sie fühlte sich einfach besser, wenn sie nicht offen hineinmarschierte.

Es war bereits später Nachmittag. Irgendetwas war im Laufe des Tages immer dazwischen gekommen und die anderen wussten nicht mehr über ihn als sie selbst. Zu hartnäckig hatte sie auch nicht nachfragen, da sie keinen Argwohn erwecken wollte.

Zum Glück war das zweite Bett noch immer nicht besetzt und sie konnte sich in Ruhe ihrem eigentlichen Ziel widmen. Die Kleidung war verschwunden, doch der Patient lag unverändert im gleichen Bett. Sie ging auf die reglose Person zu. Es war ein alter Mann, mit weißem, langem Haar und noch längerem Bart.

Janes Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihn irgendwoher kannte. Er wirkte so vertraut, aber mehr konnte sie ihrem Gehirn nicht abringen. Das gefiel ihr ganz und gar und die Unruhe, die das Ganze auslöste noch weniger. Was ist mit ihm? Bis auf seinen bandagierten rechten Arm, schien er unverletzt und doch war er ohne Bewusstsein! Nur der Tropf zeugte davon, dass er nicht einfach nur schlief.

In ihren Überlegungen bemerkte sie nicht, wie sich die Tür öffnete. "Was machen Sie denn hier?", war gleich darauf eine scharfe, aber überraschte Stimme der Oberschwester zu hören.

Jane fühlte sich für einen Moment ertappt, fasste sich jedoch schnell wieder und beschloss, sich der Oberschwester anzuvertrauen - na ja, jedenfalls teilweise. Sie kannte ihre kurze Geschichte und hatte Jane im Laufe der drei Monate sehr geholfen, trotz dass sie ständig unter enormen Stress stand.

"Ich glaube, ich kenne ihn irgendwoher!" Die Augen ihres Gegenübers weiteten sich. "Ich kann es auch nicht erklären! Ich habe keinerlei Erinnerung an ihn und doch gleichzeitig das Gefühl, dass ich ihn erkennen müsste!" Jane runzelte die Stirn und sah der Schwester direkt in die Augen. "Wer ist er?", fragte sie fast verzweifelt. Sie hasste das. Es war, als würde ihr ein Wort auf der Zunge liegen und sie bekam es einfach nicht heraus.

"Tut mir leid! Das wissen wir nicht", antwortete die Schwester bedrückt. "Er wurde heute nacht auf der Straße, ganz in der Nähe, gefunden und zu uns gebracht. Er war die ganze Zeit über ohne Bewusstsein." Mit diesen Worten wechselte sie die Infusion und sah Jane letztendlich wieder an. "Sie sollten jetzt gehen. Sie haben bereits Feierabend und im Moment können Sie hier ja doch nichts unternehmen." Mit einem bedauernden Gesichtsausdruck drehte sie sich um und ging hinaus.

Jane kaute einen Moment an ihrer Unterlippe herum und lief dann zum Schrank. Darin hing die frisch gesäuberte Kleidung. Sie nahm den Stoff der Robe in die Hand und rieb ihn zwischen den Fingern. Er war dick, aber unglaublich weich und viel leichter, als er aussah. Ihr ungutes Gefühl ließ sie nicht los.

Er gehörte nicht hierher! War er überhaupt sicher hier? Konnte man ihm hier helfen? Auch wenn sie den Ärzten in St. Mungos nicht ernsthaft abgenommen hatte, dass sie Zauberer waren, so hatte sie dort doch einiges gesehen, was diese Behauptung unterstützte. Vielleicht konnten sie ihm besser helfen? Auch, wenn sie ihr nicht hatten helfen können, hieß das noch lange nicht, dass das bei ihm auch der Fall war.

Diese lächerlichen Holzstäbe, mit denen die Ärzte dort herumgefuchtelt hatten, waren nicht immer wirkungslos gewesen. Vor allem bei Thomas, dem Mann, der sie gefunden hatte, hatte sie Bauklötze gestaunt. Wurde es Zeit zu glauben?

Sie entschied, etwas zu unternehmen und schloss den Schrank mit einer energischen Bewegung. Ohne zu zögern, verließ sie das Zimmer und rannte wie der Teufel zu ihrem. Völlig außer Atem zog sie sich um und machte sich auf den Weg zum St. Mungo. Hoffentlich finde ich es schnell genug wieder!

Bei ihrer Flucht damals war sie Hals über Kopf hinausgestürmt und hatte nicht nach links oder rechts gesehen. Doch sie wusste, dass es nicht weit vom Klosterhospital sein konnte. So weit war sie nicht gelaufen, bis sie die Kapelle des Klosters gefunden und darin Zuflucht gesucht hatte. Es hatte sie regelrecht dorthin gezogen. Etwas, das sie nie hinterfragt hatte... und auch nicht wollte. Sie hatte in der kurzen Zeit gelernt, die Dinge als gegeben hinzunehmen.

Jane lief in die Richtung, von der sie annahm, dass es die richtige war und sah sich nach ein paar Straßenzügen nervös um. Sie erkannte einige Häuser wieder, wusste damit, dass sie richtig war, doch wo war das St. Mungos? Es musste doch hier irgendwo sein? Sie konnte es unmöglich übersehen haben. Ein Gebäude mit mehreren Stockwerken in dem seltsame Gestalten ein- und ausmarschierten musste doch auffallen!

Jane blieb vor einem Geschäft stehen und sah sich hilflos um. Oh, bitte! Das kann doch nicht sein! Sie drehte sich gerade um, als sie glaubte, zwei Menschen in einem alten, geschlossenen Kaufhaus verschwinden zu sehen - durch die Fensterscheibe. Was zum... Sie lief näher heran und bekam gerade noch mit, wie zwei weitere - anscheinend Vater und Tochter - vor einer grottenhässlichen Schaufensterpuppe standen und sagten: "Wir möchten zu Heiler Goodsee!" Kurz darauf verschwanden auch die beiden.

Jane schlug das Herz bis zum Hals. Das musste es sein! Und anscheinend war an der Zauberei doch etwas dran, denn die Scheibe war nicht wie eine normale Glastür auseinandergedriftet. Okay, was jetzt?

Sie stellte sich vor die Puppe und starrte sie an. Gott, so was Hässliches habe ich schon lange nicht mehr gesehen!... Ja, mindestens drei Monate, du blöde Kuh! Sie schüttelte den Gedanken ab und entschloss sich, es den anderen gleichzutun. Sie lehnte sich etwas vor und flüsterte die gleichen Worte wie der Vater eben. Das versuchte sie so unauffällig wie möglich, da sie keinen Bock darauf hatte, wie eine Idiotin angesehen zu werden.

Sie zuckte leicht zusammen, als die Puppe unmerklich nickte, fasste es jedoch als Startsignal auf und atmete tief durch. Also los! Sie schloss die Augen, trat auf die Scheibe zu und erwartete fast, jeden Moment dagegen zu stoßen. Doch im Gegenteil! Einen Moment spürte sie ein Kribbeln auf der Haut und im nächsten hörte sie plötzlich ein lautes Stimmengewirr. Als sie die Augen öffnete, fand sie sich in der Empfangshalle vom St. Mungos wieder.

Jane trat zur Seite und sah sich in der Halle um. Ihr war etwas schwindlig bei dem Gedanken, was eben passiert war, doch der Anblick, der sich ihr hier bot, übertraf das noch. Die ungewöhnlichsten Gestalten liefen hier herum, mit noch ungewöhnlicheren Wehwehchen. Ein Mann mit dem Henkel einer Teetasse als Arm lief gerade an ihr vorbei und Jane musste sich zusammenreißen, dass sie ihn nicht blöd hinterher glotzte.

Die Heiler, erkennbar durch ihre limonengrünen Umhänge, liefen durch die Reihen der Patienten und bei ihrem Anblick fiel ihr etwas ein. Sie musste sich unbedingt vorsehen, dass sie niemand wiedererkannte, denn sie war hier aus der geschlossenen Abteilung geflohen! Ein fester Entschluss und ein unachtsamer Moment des Personals und sie konnte ihre Freiheit am Ende des Ganges sehen. So viel Glück würde sie bestimmt nicht noch einmal haben.

Zielstrebig bewegte sie sich auf die Empfangsdame zu, vor deren Pult bereits einige andere warteten. Klasse! Zeit zum Nachdenken. Denn erst jetzt wurde ihr klar, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, was sie eigentlich sagen wollte. Sie konnte ja wohl kaum mit einem `Hey, Hexe! Zück mal dein Stäbchen und sieh zu, dass du einem von euch hilfst!´ daherkommen. Irgendwie hatte Jane im Gefühl, dass das die verbiestert aussehende Blondine da vorn nicht so gut aufnehmen würde.

Das Grundlegende war klar: Hilfe für den alten Mann. Doch sie konnte ja nicht einmal beschreiben, was er hatte. Wie sollten denn die Leute hier überhaupt helfen können? Die Wegweiser auf der linken Seite des Pults halfen auch nicht gerade weiter. Unglücke. Pestilenzen. Flüche. Woher sollte sie wissen, was dem Alten widerfahren war? Ihr blieb also nichts anderes übrig, als der Empfangsdame ihr Problem zu schildern und zu hoffen, dass diese jemanden kannte, der einen Ausweg wusste.

Was für ein Pech, dass diese jetzt so richtig angepisst aussah, nachdem Janes Vordermann ihr gerade giftgrünen Schleim über den Umhang gekotzt hatte, der sich nicht nur wegen der Farbe mit ihrem limonengrün biss. Jane rümpfte die Nase, vergaß ihren Ekel jedoch schnell, als die Hexe das Zeug mit ihrem Stab schnell wieder weggehexte. Mann, hier scheint jeder so ein Ding zu haben!
Jane erinnerte sich daran ihren Mund wieder zu schließen, speicherte das eben Geschehene jedoch als weiteren Fakt für die tatsächliche Existenz von Zauberern ab.

Der Gesichtsausdruck der Blondine hatte sich allerdings von verbiestert zu `Noch-einer-und-ich-lauf-Amok´ verwandelt. Nicht sehr vielversprechend! "Was gibt´s?", raunzte sie Jane an und deren Hoffnung, das hier so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, schwand mit jedem Wimpernschlag. Das kann ja heiter werden!

"Ich weiß nicht genau, wie ich es erklären soll, doch ich glaube heute Nacht wurde ein ohnmächtiger..." Sie hatte doch echt Schwierigkeiten, es auszusprechen und der genervte Blick ihres Gegenübers war auch nicht sehr hilfreich! "...Zauberer gefunden und in ein kirchliches Krankenhaus ganz in der Nähe gebracht."

So! Jetzt war´s raus. Blondinchen sah sie entgeistert an. Die besitzt ja ein richtiges Arsenal an Gesichtsausdrücken! Die abfällige Musterung ihrer Kleidung nahm Jane allerdings nicht so locker auf. Dieser Blick sagte ihr, dass sie es nicht würdig sei, ihr Wort an `Miss Giftschleim´ zu richten. Janes Unsicherheit war wie weggeblasen. Stattdessen kam ihre Wut zum Vorschein. Was bildete die sich denn ein? Doch Jane biss sich gedanklich auf die Zunge und mahnte sich zur Ruhe.

"Sie machen wohl Scherze!", wurde sie von der Empfangshexe angeblafft und Janes Kopf fiel in Schräglage. Was bitte sehr, hat sich denn an meinen Worten wie ein Scherz angehört?

"Glauben Sie wirklich, ich komme hierher, um Sie eben mal ´ne Runde zu verarschen?", rutschte es ihr raus, bevor sie sich stoppen konnte. Und schon setzte die Blonde eine arrogante Miene auf und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

"Bitte nicht in dem Ton!" Ach, du kannst mich doch mal! Janes ohnehin dünner Geduldsfaden hatte sich in die ewigen Jagdgründe verzogen.

"Hören Sie!", quetschte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Es ist mir egal, dass Sie offensichtlich ein Problem mit mir haben, doch dafür kann dieser alte Herr nichts! Er gehört eindeutig zu eurer Sparte und braucht Hilfe. Also, warum legen Sie nicht für einen Moment ihre Überheblichkeit ab, heben ihren gut gepolsterten Hintern vom Stuhl und holen jemanden, der mehr Verstand als eine Knallerbse hat und für solche oder ähnliche Fälle zuständig ist!"

Jane war immer lauter geworden und hatte sich mit den Unterarmen auf den Pult gestützt, womit sie der Empfangsdame sehr nah gekommen war. Die war knallrot angelaufen und schnappte empört nach Luft. "Wie können Sie es..."

"Ganz einfach!", unterbrach Jane sie unwirsch. "Da gibt es einen alten Mann, der ihre Hilfe braucht und keine Zeit für ihr selbstgefälliges Gehabe hat! Sie sind hier nur Empfangsdame! Lassen Sie die lebensrettenden Entscheidungen jemanden treffen, der kompetenter dafür ist als Sie!"

Die Gesichtsfarbe hatte von blutrot zu kreidebleich gewechselt und Jane beobachtete sie abschätzend. Also entweder kippt sie jeden Moment um, oder ich bin so gut wie tot! Doch nichts dergleichen geschah. Die Empfangsdame nahm ein seltsames Pulver aus einem kleinen Topf, der nur von Janes jetziger Position aus zu sehen war und streute ihn in eine Art Kelch, in der eine kleine Flamme flackerte. Sofort loderten grüne Flammen auf und Jane rutschte erschrocken zurück. Das musste das gleiche Pulver sein, das Thomas benutzt hatte, um mit ihr durch seinen Kamin ins St. Mungos zu kommen!

"Empfangshexe an Verwaltung. Wir haben hier ein Problem, das nur auf oberem Niveau gelöst werden kann!", schnüffelte die Blondine. Irgendetwas sagt mir, dass meine kleine Rede sie nicht überzeugt hat! Jane rollte die Augen und sah zur Seite. Um den Empfang herum war es mucksmäuschenstill und ihr wurden plötzlich sämtliche Augen bewusst, die auf sie gerichtet waren - inklusive die des Heilers Placidus. Scheiße!

Ihr Kopf schoss zurück zur Empfangshexe und sie schnappte: "Wissen Sie was? Vergessen Sie´s! Der Mann ist besser dran, ohne Sie!" Sie schoss herum und rannte fast gegen den nächsten Wartenden. Mit einer halsbrecherischen Verbiegung schnippte sie um ihn herum und stürmte zum Ausgang.

Sie konnte sich vorstellen, dass sie mit ihrer Flucht einen ziemlich irren Eindruck erwecken musste, doch das war ihr egal. Das, was sie befürchtet hatte, war eingetreten! Der Heiler, vor dem sie flüchtete, war der Leiter der Geschlossenen Station und der Meinung, sie hätte nicht alle Steine in der Schleuder! Es war auf jeden Fall besser zu verschwinden, bevor er sich aus seiner Erstarrung löste und auf die dumme Idee kam, sie wieder in seine schützende Nähe zu holen.

Sie lief durch den Ausgang und hoffte im dem Moment inständig, die richtige Stelle erwischt zu haben. Auf keinen Fall wollte sie jetzt wie eine Mücke gegen die unsichtbare Scheibe knallen und daran kleben bleiben. Also das wäre wirklich peinlich!

Doch sie passierte den Ausgang ohne Zwischenfälle und fand sich in sekundenschnelle auf dem Bürgersteig wieder. Da sie durch die `Schaufenster´ sowieso nicht nach innen sehen konnte, verlor sie keine Zeit und lief in Richtung Kloster davon. Sie war schon an der nächsten Straßenabzweigung, als sie ihn "Arcania! Warten Sie!" rufen hörte. Mist, verfluchter! Bleib mir bloß vom Hals!

Jane legte einen Spurt vor und beschloss im Getümmel der Underground zu verschwinden. Sollte er doch sehen, wie er sie dort wiederfand. Sie warf noch einen hastigen Blick über die Schulter, bevor sie in die nächste Straße einbog und stellte erleichtert fest, dass sie sich darüber keine Gedanken machen musste. Er machte keine Anstalten ihr zu folgen, stand nur vor dem Hospital und sah sie an. Auch gut!

Da er es ihr so einfach machte, entschied sie sich doch für die luftigere Variante des Rückwegs und lief weiter. Wie konntest du so bescheuert sein, wieder hierher zu kommen? Das konnte doch nicht gut gehen!

Sie runzelte die Stirn und sah wieder über ihre Schulter. Der Heiler folgte ihr zwar nicht, doch sie hatte trotzdem das Gefühl verfolgt zu werden. Na toll! Jetzt wirst du auch noch paranoid! Sie schüttelte den Kopf und ging weiter, doch das Gefühl verschwand nicht. Was war, wenn sie wirklich jemand verfolgte? Wenn ja, vom Krankenhaus?

Sie fasste den Entschluss, den eventuellen Verfolger nicht auch noch zu ihrem Wohnort zu führen. Es war zwar noch Zeit, aber sie konnte auch jetzt schon zu ihrem Nachtjob gehen, den sie durch Zufall ergattert hatte und ihr wenigstens zu etwas Freiheit verhalf.

Jane seufzte leise. Sie musste wirklich anfangen, ihr Leben in den Griff zu bekommen und ein guter Start wäre, nicht ständig mit solchen impulsiven Aktionen wie heute alles durcheinander zu wirbeln! Auch, wenn ihr der alte Mann noch immer nicht aus dem Kopf ging, musste sie erst einmal an ihr eigenes Wohl denken. Außerdem konnte sie ihn morgen wieder besuchen und vielleicht war er sogar wach?

Also, auf zu Murphy´s!

oOoOoOoOoOoOoOoOoOoOoOo

Danke für eure lieben Reviews! Schön, dass euch mein Prolog gefallen hat.
Ich hoffe, diesmal habe ich es auch geschafft und ich verspreche, es geht bald mehr zur Sache! Hmm, hat es gefallen?
VLG Rosifer


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